dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Oh ja, natürlich. Es erforderte gerade bei den Gesamtproben mit Orchester, wo wir uns acht mal in einer größeren Turnhalle getroffen haben, äußerste Diziplin und Durchhaltevermögen. Wir saßen da teilweise von 11:00 bis 20:00 non-stop ohne größere Pause, vor allem das Orchester. Kompetenzgerangel gab's das eine oder andere Mal, wenn es galt, Entscheidung über den letztendlichen Ablauf zu treffen. Auch innerhalb des Teams war es manchmal schwierig, gerade wieder bei den Hauptproben, wenn die Zeit eng war, mein Song so ziemlich am Ende geplant und schon 2 Stunden Verzögerung hatte, wenn da einer immer und immer wieder an einem bestimmten Takt herumprobte, und 10 andere schon völlig genervt in der Ecke standen...., das erfordert sicherlich ein Höchstmaß an Eifer und Disziplin sowohl auf der Bühne als auch davor. Gab' s eigentlich bei den Proben auch mal Dissonanzen oder ist mal einer der Musiker aus dem Kollektiv ausgeschert?
Einen Tag vor dem Konzert ist dann noch ein Drummer ausgestiegen, der zum Glück nur 2 Songs getrommelt hat, die dann kurzfristig von jemandem anderen übernommen werden konnten. Einige andere waren zwischenzeitlich auch schon mal so genervt, dass sie aufhören wollten. Aber hier hatten wir mit dem Organisator einen hervorragenden Motivator.
Wir hatten zwei am FOH, die durch unseren Techniker unterstützt wurden, der die Songs detailliert kannte und wusste, wie sie klingen müssen, einen am Monitorpult, einen für's Recording - ja, natürlich haben wir alles aufgezeichnet, und wir sind alle mehr oder weniger auf das Ergebnis gespannt -, zwei für Lightshow und Video, drei Kameraleute, und eine 6köpfige Stagecrew, die die Aufgabe hatten, dafür zu sorgen, dass alle rechtzeitig auf der Bühne sind (fliegende Wechsel nach fast jedem Song), zu koordinieren, dass Sie ihre In-Ear-Empfänger haben, Ihr Mikro in die Hand gedrückt etc.Wieviel Leute waren denn letztlich am Pult für den Ton verantwortlich, oder hat das nur ein Mensch alleine gestemmt?
Ganz ehrlich? Nein. Vermutlich stehe ich schon zu lange auf Bühnen, mittlerweile seit 25 Jahren, und ich habe schon öfter vor großem Publikum gespielt. Es ist mehr die Sorge, dass irgendetwas nicht funktioniert oder ausfällt, aber selbst das bringt mich letztlich nicht aus der Ruhe. z.B. hatte ich bei Bohemain Rhapsody am Klavier einen falschen Monitorkanal im Ohr, der so gut wie kein Klavier drauf hatte - fatal, aber mittlerweile spiel ich das blind, da muss man dann halt durch@ dr rollo: wie siehts denn bei Dir altem Hasen angesichts solcher Superlative mit Lampenfieber aus?