So, der Gig ist durch.
Changeover nebst Soundcheck in einer halben Stunde von einer Latino-Band, die ein bißchen zuviel Zeit zu haben schien, auf uns war mehr als sportlich, zumal der VA aus irgendeinem Grunde der Ein-Mann-Crew vor Ort den Rider nicht hat zukommen lassen. Der Tech und Toni in Personalunion glaubte, wir wären zu dritt, bis einer von uns ihm erstmals einen Rider aushändigte. Weil die Zeit so knapp war, hatte der Toni wohl auch keine mehr, unseren Rider zu lesen, und erlebte beim Aufbau eine Überraschung nach der anderen, weil vieles nicht so lief, wie er es erwartete. Dann wunderte er sich noch, warum einige Musiker so gestreßt sind, wenn man mal nicht den Rider liest.
Erschwerend kam dann auch noch hinzu, daß der Bühnenaufgang in der Ecke war, wo meine Burg stehen sollte, ich also als letzter aufbauen konnte.
Mit dem Sprinter vor die Bühne ging nicht, weil wir statt eines kurzen Sprinters einen Kleinlaster bekommen hatten; außerdem stand die Bühne schräg an einer Kreuzung, die wir halb blockiert hätten.
Angefangen haben wir mit 10 Minuten Verspätung und mußten auch aus diesem Grunde die Sets etwas umbauen. Der Schluß des ersten Set fiel weg, der des zweiten Set war zu geil, um wegzufallen, und wurde an den Anfang des dritten Set gestellt, das statt dessen auch noch einen Song verlor. Am Ende haben wir nur 3 Minuten überzogen.
Zugaben waren leider keine drin, weil der Vertrag auf "Viertel vor" beharrte, also keine Zeit für die übliche Setverlängerung mit Zugaben zuließ. Die hätten wir locker spielen können, zumal einige Freunde unseres Leadsängers mit inoffiziellen, selbstgemachten Fanshirts da waren. Das war irgendwie schon geil.
Obwohl es nach Regen aussah, gab's kein Billstedt 2.0 mit Dauerregen und einem Publikum von 20 PAX (alle mitgebracht) und auch keine Wiederholung unseres Strandgig mit spontanem, mehrstündigem Platzregen und null Publikum (wohlgemerkt, in Stade haben die Leute tapfer im Regen abgerockt). Frisch war es trotzdem, das mit 9°C kommt ungefähr hin, wenn sogar meine Finger kalt wurden. Außerdem einer der Gründe dafür, warum unsere Sängerin in langer Hose auftrat - wir hatten zwar keinen Backstage, aber sie sagte, zur Not hätte sie sich im Laster umgezogen.
Was mal angenehm war, war, daß ich schon zur Prime Time wieder zu Hause war und nicht wie normalerweise irgendwann mitten in der Nacht oder früh morgens.
Unser Zeug liegt jetzt die Woche über unaufgebaut im Probenraum, weil Sonnabend schon der nächste Termin ansteht - zum dritten Mal in derselben Location.
Martman