Ich hadere gerade mal wieder mit dem Vocoder des Virus.
Zunächst mal sitzt der an einer total bescheuerten Stelle, nämlich anstelle der Filter. Normalerweise kann er also keine kompletten Synthsounds als Carrier nehmen, sondern nur Oszillatorsignale. Da sind die wenigsten geeignet, und Vocoden auf reinem Sägezahn klingt bratzig. Bei Daft Punk aber klingt ein Vocoder nicht bratzig, sondern rund und edel und checkbar.
Möglicher Lösungsweg: Der Virus hat ja so tolle interne Audiobusse. Da könnte man doch im Multimode ein Program mit einem schönen maßgeschneiderten Synthsound belegen, den dann auf einen Aux-Bus schicken und auf einem anderen Multimodeplatz ein Vocoder-Program packen, das seinen Carrier über genau diesen Aux-Bus bezieht.
Klingt machbar, ist es auch, bringt aber wenig. Die internen Busse des Virus sind derartig leise, daß ich ihm einen zusätzlichen, himmelweit aufgerissenen Mischpultkanal verpassen mußte, um ihn überhaupt hörbar zu machen, weil carriermäßig kaum was im Vocoder ankam. Ich hätte das Carrier-Program auch lauter machen können, aber nur in sehr engen Grenzen, weil der Virus intern auch sehr schnell anfängt zu übersteuern. Grml.
Jetzt hab ich eine an sich sehr schöne Vocoderkombination, kann die aber nicht nutzen, weil spätestens, wenn ich mehrstimmig spiele, sich die Nebengeräusche des über einen Kanal weit aufgerissenen Virus und der Band über das Mikro, den Virus und die Lautsprecher aufschaukeln und rückkoppeln wie Hulle.
Ich könnte natürlich gucken, ob ein ordentliches Netzteil am Virus (er läuft momentan an so einem Consumerding, zwar stark genug, aber immer noch Vivanco) die Nebengeräusche eindämmt. Wenn nicht, muß ich den MicroKorg als Vocoder testen und einen gewissen Leadsound im selben Song auf den Virus packen, der ihn nicht halb so gut hinkriegt wie der MicroKorg.
Ach ja, Sibilance kann der Virus-Vocoder auch nicht.
Martman
