Wenn eine gute Tastatur dann aber einmal darauf abgestimmt ist, hat man eine bessere Lösung als ein Gerät aus einem Guss mit unbefriedigender Tastatur. Wir hatten die Diskussion ja schon mal. Wenn eine externe Tastatur so problematisch ist, dann machen z.B. Pianoexpander wie das alte Kurzweil Micropiano, GEM RP-X, Ketron Klavipro etc. überhaupt keinen Sinn. Ich habe mit externen Tastaturen, z.B. Roland A800pro, gute Erfahrungen gemacht.
Die beste Kombi ist eine gut anpaßbare Tastatur, sprich, die muß auch verschiedene Dynamikkurven haben, oder, noch besser, so wie bei den neuen Studiologics, eine Mimik, die sozusagen das Spielverhalten analysiert und daraus eine persönliche Dynamikkurve baut (Numa Serie). Völlig dämlich dagegen die VMK-Serie aus gleichem Hause, welche keinerlei Dynamikkurven besitzen, was schade ist, da dort ja gute Tastaturen verbaut sind.
Blöd ist eher, daß man dann sein Hauptinstrument in der 2. Etage stehen hat, je nach Dicke der Steuertastatur. Genau das war das Problem hier bei mir, als ich noch meine GEM S3 als Haupttastatur am Kurzweil betrieb.
Inzwischen fehlt mir oft einfach eine Oktave und ich hätte gerne wieder ne 76er-Tastatur, aber eben was Flaches wie die Doepfer LMKs. Wird wohl auf einen Eigenbau hinauslaufen. Meine anderen Favoriten finde ich einfach nirgends, zudem will ich eigentlich eher eine gut gewichtete Synth-Tastatur und weniger Pianofeeling.
Roland hat übrigens eine ganze Reihe ihrer Masterkeyboards von Roland Italy, also Ex-SIEL, entwickeln lassen, dort sind dann auch Tastaturen von Fatar verbaut, genau wie bei der G- und E-Serie aus gleicher Schmiede.
Die genauen Daten werde ich demnächst in den Sammelthread mit den verbauten Tastaturen einpflegen.
Interessanterweise stecken in einigen Roland-Masterkeyboards mit 88 Tasten sogar Tastaturen von Yamaha (Typ A88) drin, sonst eben die üblichen von Matsushita oder eben auch Fatar.
Die RH3-Tastatur von Korg ist eine für Korg nach deren Vorgaben gebaute Tastatur, aber meines Wissens nicht von Matsushita, sondern von einem der beiden Chinesen. Ich mag die auch nicht, kann Micha daher gut verstehen.
Es lohnt sich daher auch wirklich mal in einem Shop mit viel Auswahl einfach die ganzen Dinger anzuspielen, ruhig auch mal länger. Alleine schon zwischen den verschiendenen Varianten der Hammermechanik-Tastaturen von Fatar gibt's deutliche Unterschiede, die über Wohlfühlen oder nicht entscheiden können.
Kurzweil hat zB bei den PC3x oder PC3K8 die TP/40L verbaut, also mit leichterem Anschlag, Studiologic selbst dagegen verbaut beim Numa Nero die TP/40 Wood mit Holzkern und beim SL-990 die TP/40 M, also mit etwas mehr Widerstand als die im Kurzweil. Im Numa Nano (und im Waldorf Zarenbourg) steckt dagegen die TP/100, die komplett aus Kunstoff besteht, aber vom Anschlag her sich wie eine schwere Tastatur anfühlt.
Yamahas 88er sind wieder Anders, allerdings gibt's bei denen noch die billigen Soft Touch-Teile, die statt der Hämmer Federn haben und sich genauso schwammig anfühlen wie die 76er Tastaturen bei Kurzweil.
Von Instrumenten, in denen die alte TP/10 (ohne Zusatzbezeichnung dahinter) von Fatar steckt, läßt man tunlichst die Finger, denn da brechen einem irgendwann die Hämmer. Die steckt vor allem in vielen Modellen von Ensoniq und Kurzweil, siehe Tastaturthread. Kann man reparieren, ist aber ziemliches Gebastel, siehe
www.ts12.de.