Key-Stammtisch

  • Ersteller bluebox
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Wenn man sich mal die Hardware vergangener Rolands anschaut, so sehe ich da verschwendete Entwicklungskosten, weil bestehende Architekturen irgendwie nicht sinnvoll als Baukasten geplant wurden, doch aber die gleichen Bausteine zur Klangerzeugung nutzen. Da wurde dort auf einmal ein zweiter oder anderer Prozessor eingebaut oder diverse Bedienfeldplatinen neu gemacht, was eigentlich nicht notwendig gewesen wäre. Zu den Fantoms und V-Synths fehlen mir da noch bissl Unterlagen, aber bei JV, XV und Konsorten wurde das des Öfteren so gehandhabt. Minimaler Aufwand ist anders.

Yamaha ist da keinen Deut besser. Die großen Motifs sind bei der Hardware mit absolutem Overkill gebaut, bei der Firmware dann aber den Vorteil der wirklich exzellenten Hardware wieder versiebt und auch die Möglichkeit, davon kleine Versionen abzuleiten, nicht genutzt. Wenn ich mir die EMU-Sampler der letzten Serie dagegen anschaue, so haben die alle die gleiche Basisplatine, die je nach Modell einfach unterschiedlich bestückt ist. Der E5000 hat die wenigsten Optionen, der große E IV alles bestückt und auch alle Erweiterungen drin. Der war vielen zu teuer, so brachte man den E64 und den E6400 raus, die man beide zum großen Modell hochrüsten konnte. Das spart dann wirklich Kosten, weil man da am wenigsten anpassen muß.

Ensoniq hat das ebenfalls, wenn auch in Grenzen, so gehandhabt und Kurzweil macht das seit Jahren so, die PC3-Modelle sind auf der gleichen Hauptplatine aufgebaut, bei den LEs ist nur ein DSP drin, aber eine andere Bedienfeldplatine und die Firmware stärker angepaßt. Die PC3Ks haben statt des zweiten Erweiterungssteckplatzes das Flashrom drin und eine erweiterte Firmware, der Rest ist zu den normalen PC3-Modellen identisch - bis auf USB statt der bisherigen xD-Karte.

Das aber nur am Rande.
 
A propos PC3. Gestern hab ich mit Spitting Ibex am Donauinselfest gespielt. Zwar am schlechtesten Tag, auf einer kleinen Bühne am Nachmittag, aber was solls. Nächstes Jahr dann am Abend...mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, wie man in Österreich sagt.

Da wir alles mitnehmen mussten und ich schon mit extremer Hitze, unfassbaren Menschenmengen und umständlicher Anfahrt gerechnet habe, hab ich mein Setup für den Gig auf den PC3 reduziert. Grundsätzlich kein Problem, einzig bei den Orgeln war es von den Effektblöcken manchmal eng, da musste ich Kompromisse eingehen. Ich kann ja immer nur ein Setup fahren, da der Klick vom PC3 kommt. Hat aber super funktioniert und soundmäßig war ich auch zufrieden, wobei ich mich gerade an die Nord Orgel und an den direkten Effekt Zugriff am Electro schon sehr gewöhnt habe...

War dann ein schöner Gig. Es sind laufend Menschen stehen geblieben und nicht mehr weiter gegangen, was uns sehr gefreut hat. Wir haben ganz gut gespielt, auch in anbetracht, dass unsere Sängerin mit Gehörsturz ausgefallen ist und der Saxler ihre Parts quasi "übernommen" hat. Hat Spaß gemacht, ich hoff wir können da mal eine größere Bühne bespielen.

Lg
 
Erstaunlich, daß nach all den Jahren die Disketten noch funktionieren. Zählt das eigentlich schon zu vintage? ;) ;)
 
Das ist Vintage, ja ;)

Ganz was anderes:

Für mich steht ab Oktober ein Ortswechsel an. Zu weit, um noch zu Proben nach Aachen zu fahren. War ein schwerer Gang, meiner Band das letzte Woche beizubringen. Falls es hier Leute aus der Region Aachen gibt, die noch Kapazitäten frei haben und Spaß an Covermucke etwas abseits des 08/15-"gerade in den Charts"-Top40-Programms haben, wäre ich dankbar für eine Rückmeldung. Ich würde den Jungs und Mädels (alle so zwischen Mitte 30 und Ende 40) gerne eine/n Nachfolger/in empfehlen.
 
Ich bin sowieso ein großer Fan alter Synthis! Einschränkungen beflügeln bekanntlich die Kreativität und ich finde es faszinierend, was damals bereits möglich war. Ein ebenfalls interessanter Aspekt, damals hatte man einfach nicht die Resourcen für 2000 Samples, da mußten 200 oder gar 20 reichen. Und dann überlegt man sich sehr genau, *welche* Samples man nimmt. Und holt natürlich das Beste raus...

Ich beobachte es in allen Lebenslagen, heute ist der Mensch immer weniger gewillt Zeit zu investieren. Schneller Erfolg wird quasi vorausgesetzt. Ich beobachte diesen Trend auch immer mehr in unseren Instrumenten, was nützen mir 50 Orgelpresets die sich minimal unterscheiden, wenn 5 sorgfältig ausgesuchte und gut programmierte alles abdecken könnten?
 
Ich beobachte es in allen Lebenslagen, heute ist der Mensch immer weniger gewillt Zeit zu investieren. Schneller Erfolg wird quasi vorausgesetzt. Ich beobachte diesen Trend auch immer mehr in unseren Instrumenten, was nützen mir 50 Orgelpresets die sich minimal unterscheiden, wenn 5 sorgfältig ausgesuchte und gut programmierte alles abdecken könnten?
Am Ende spart man nicht mal Zeit. Wenn ich überlege, wie lange ich in den über 1000 Programmen des PC3, die noch nicht mal nach Instrumenten sortiert sind, nach einem passenden suche. Oder in 20 Klamottenläden nach der einen Hose, die mir passt...
 
Genau aus dem Grund baue ich mir demnächst ein eigenes Objectfile für meinen PC3, da ist dann nur noch das drin, was ich auch mag und gebrauchen kann. Ist aber wg. bytefrickelei vor allem was für Leute, die auf der Binärebene Zuhause sind.

Eine solche Funktion, also "Build Custom Object File", würde dem Soundtower-Editor ja gut zu Gesicht stehen, noch besser wäre es allerdings, er würde grundsätzlich mal funktionieren.
 
Erstaunlich, daß nach all den Jahren die Disketten noch funktionieren. Zählt das eigentlich schon zu vintage? ;) ;)
Das ist auf jeden Fall Vintage! Meine Erfahrung ist, dass diese flexiblen 8" (Waveterm A) und 5,25" (Waveterm B) Disketten deutlich unempfindlicher sind, als die 3,5" Disketten, von denen ich schon massenweise entsorgen musste. Für Waveterm hatte ich Kistenweise von diesen flexiblen Floppies und nicht bei einer das Problem gehabt, dass sie nicht gelesen werden konnte. Da ist die PPG Hardware leider deutlich anfälliger.
 
Das liegt allerdings weniger an den Disketten selbst, sondern oft einfach an den Laufwerken, die beim Schreiben zu "fiepsch" sind, sprich: zu schwache Schreibströme haben und damit auch einfach schlechter magnetisieren. Die alten, Fullsize DD-Laufwerke vom Atari oder auch andere alte Laufwerke, zB von Canon (gerne bei Korg und auch SCI vernbaut) braten auch noch ordentlich. Am schlimmsten sind neuere PC-Laufwerke und USB-Floppies. USB-Laufwerke dürfen ja nur 500mA ziehen, damit kann man keine ordentliche Formatierung hinbekommen. Habe ich deutlich gemerkt, als ich noch meinen QY700 hier hatte, der lieferte nur Fehler mit solchen Disketten, wenn ich die aber im externen Laufwerk der Thinkpad T40-Dockingstation formatierte (das ist über einen echten Floppyport angeschlossen und nicht über USB), hat der die ohne Murren genommen.

Nicht vergessen darf man dabei sowohl dejustierte als auch verdreckte Laufwerke. Gegen letzreres hilft bei 5,25" Q-Tip und Isopropanol, bei 3,5" eine Reinigungsdiskette (ja, sowas hab ich sogar noch hier liegen!). Dejustierte Laufwerke kann man dagegen nur noch entsorgen, denn zum Justieren brauchts sowohl ein Oszilloskop als auch eine spezielle Einstellungsdiskette!

PPG Hardware war allein dadurch, daß Wolfgang Palm gerne auf dem aktuellsten Stand der Bauteile war und gerne auch mal mit der heißen Nadel strickte, schon etwas wacklig.
 
Na ja... die Wahrheit kann halt weh tun...


Apropos weh...

Nicht, das es mich gross stört, aber das Kurzweil PC88, welches bei mir im Ruhestand gelandet ist (als Staubfänger) steht wohl kurz vor dem Exitus. Tastatur-Doppelreaktionen und abfallende Seitenteile sind da nur die Anfänge... leider. Reparatur lohnt sich da wohl kaum mehr, Ebay wohl genauso wenig...

Braucht jemand grad eins zum ausschlachten oder spielt ihr alle nur noch PC3? Würde den 88er gerne günstig abgeben, brauch den Platz eigentlich für neues... Vielleicht findet sich ja irgendein versierter Bastler oder Kurzweil-Sammler in den Reihen hier...
Das Teil läuft noch, nur halt einfach nicht mehr so stabil... hat halt an die 16 Jahre auf dem Buckel und zig Stunden auf der Bühne...
 
Hö? Die Tastenkontakte kann man säubern und die Seitenteile ersetzen, dann ist der wieder wie neu. Macht halt bissl Arbeit, ist vielleicht nix für ungeduldige Jungvolk :D

Gravierender wären die berüchtigten brechenden Hämmer an der alten Fatar-Tastatur, die da verbaut ist.
 
Hö? Die Tastenkontakte kann man säubern und die Seitenteile ersetzen, dann ist der wieder wie neu. Macht halt bissl Arbeit, ist vielleicht nix für ungeduldige Jungvolk :D

Gravierender wären die berüchtigten brechenden Hämmer an der alten Fatar-Tastatur, die da verbaut ist.

Ich weiss persönlich ja nicht, aber was ich mitbekommen hab, ist, das selbst die Pro's in der Werft daran verzweifelt sind und das Gerät zurückgeschickt haben...

Wenn das so einfach gehen sollte, bitte ich mal um n Tutorial für...
Sind n paar Tasten, die einfach mal so ziemlich gar nix, dann nur laut, dann wieder doppelt und dreifach und mechanisch ziemlich Krach und Quietsch machen...

Dazu halt noch die Seitenteile, Betriebssystem - Abstürze...

(...und ausserdem geht mir das Teil auf die Eier, nimmt ne ganze Wand ein und ich weiss nicht wohin damit...)
 
Ist doch schön, dass microbug sich so gut auskennt und das Teil hoch schätzt. :great: Da hat ribboncontrol den Abnehmer gefunden :rofl:
 
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Hat was:

Also, microbug:
Wenn du das Ding willst... kannste günstig haben... hier braucht's nur Platz.
Wenn du das Ding reparieren willst bzw. dich für n fähigen Spezialisten hältst... kannste gerne vorbeikommen oder ich komm vorbei oder wasauchimmer...


Bleibt noch die Frage, was man für so ne Nettigkeit verlangen kann... und ob der Vorbesitzer damit einverstanden ist... andererseits hat er's mit Freude bei mir abgestellt, obwohl ich da schon kaum Platz für hatte... von daher...
 
Na ja... das ganze läuft halt unter "familieninterne Weitergabe" bzw. "Erbstück, das keiner haben will". Würde das Teil tiptop funktionieren, hätte ich es gar nicht erst... (und der Vorbesitzer keine PC3X, welcher dann aber trotzdem vom Nachwuchs programmiert werden muss, weil kompliziert und so...)
<----

Also, Microbug, wenn du statt "ich nehme es" (was auch nett wäre) n DAU-Reparatur-Tutorial anzubieten hast... wäre auch nett, damit würdest du ein paar Leute glücklich machen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorbeikommen wäre theoretisch schon möglich, rein praktisch aber ein größeres Timingproblem, da ich immer nur kurz in .ch bin, für eine Reperatur vor Ort ist das eher nichts. Wäre ich fest in .ch, sähe das ganz anders aus. Klartext: Ich selbst kann mit dem PC88 nichts anfangen, da zu groß und Hammertastatur, und sowas im ICE transportieren, ist eher abenteuerlich. Du kannst aber mal im Nachbarforum den mink99 fragen (mit Grüßen von mir), der sitzt in ZH (und ist auch Pendler, aber mit dem Auto), vielleicht hat der ja Interesse? Das Ding gibt ja immerhin ein gutes Masterkeyboard ab.

Reperatur: PC88 ist der Vorgänger der PC2-Modelle und Nachfolger der K1000/1200er. Die verbaute Tastatur ist die Fatar TP/10, bei der gerne die Hämmerchen brechen. Die haben Gummi-Kohle-Kontakte, die man mit Isopropanol reinigen kann (nichts Anderes!), die Abstürze könnten von einer sterbenden Batterie oder korrodierten Kontakten herrühren.

Hier gibts was zur grundsätzlichen Reparatur der Tastatur:

http://k1000.net/dead-keys.htm (das sind aber Korrosionsschäden)

Und hier noch bissl was zu den Hämmern und der Batterie:

http://ixhost.de/pc88.htm

Die Tastenkontakte säubern ist hier beschrieben (für Polysix, aber übertragbar): http://www.oldcrows.net/~oldcrow/synth/korg/polysix/keyclean.html

Nebenan hatten wir auch gerade zum Polysix einen Tastatur-Reperaturthread, in dem neben der Reinigung solcher Gummikohlekontakte auch das Erneuern mit Graphitlack beschrieben war. Einfach mal suchen.

Hier gibts sogar ein Video zum Reinigen der Tastenkontakte des PC88:

www.youtube.com/watch?v=HdWLspNBOWU

Wenn die Pro's in der Werft an einem PC88 verzweifelt sind, waren es keine Pro's. Sorry. So kompliziert ist die Kiste nun auch wieder nicht, ein voll ausgebauter K2xxx wäre da schon eine ganz andere Hausnummer, so mit den ganzen Zusatzboards und so. Es gibt aber auch Fehler, die sind knifflig zu finden, was Zeit braucht, die bei einem Pro Geld kostet, und dann ist es einfach eine Kostenfrage.

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Nachtrag: Ein Pro ist ja nur jemand, der für eine bestimmte Dienstleistung Geld verlangt. Ob er seine Sache auch wirklich gut kann, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt, das darf man dabei nicht vergessen. Nicht, daß das hier falsch verstanden wird: Ich halte mich weder für den Über-Elektroniker noch Über-Reperateur, dazu fehlen mir einfach zuviele Kenntnisse, aber ich hab hier schon etliches für mich und auch Freunde wieder instandgesetzt, aber auch sehr viel Pfusch von "Pro's" gesehen und beseitigen müssen, leider. Bei meinem zweiten Korg Polysix mit Säureschaden und meinem Kawai-Rackmischer hab ich irgendwann einfach aufgegeben, da der Aufwand in keinem Verhältnis stand. Da gabs allerdings weder die Austauschplatine noch das Kiwisix-Board.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Welt voller Kontraste :D

 
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