Ich stimme deshalb nicht zu, weil es ja in jeder Location, in der ich war, neben den schlechten Beispielen auch gute Beispiele gibt, also die "Beschallung" gut lösbar ist.
Ja. Sicher. Ich habe das ja ein paar Jahre lang hautnah miterlebt - auch mehrere Konzerte derselben Tour.
Die Techniker, die das gut hinkriegen, haben in vielen Fällen
- in der Halle schonmal gearbeitet und kennen die Schwachstellen
- idealerweise am Tag vorher einen off-day und sind entsprechend ausgeschlafen
- am Tag vorher keine Gammelcrew gehabt, die erst um 3:30 "Lkw zu" meldet
- am Tag der Show Glück mit dem Aufbau gehabt - keinen Stau auf der Anfahrt, fitte Crew, viel Zeit für den Soundcheck
- zufällig das passende Material dabei (ist das die einzige Halle auf der open Air-Tour? Die einzige große Halle in einer Clubtour? ...)
Ich spreche auch nicht von "kleinen Veranstaltungen", die mit einem entsprechenden Budget auskommen müssen (da frage ich mich eher, was da bei 35,- € pro Besucher und 3-stelligen Besucherzahlen nach Abzug der Kosten noch für die Musiker bleibt), sondern von den renomierten Namen.
Tja. Und trotzdem ist im Budget der Tourplanung vor lauter Bling-Bling oft nur ein Tech drin, der nicht zu den Top-Leuten gehört. Ist leider so - beschweren musst du dich bei den jeweiligen Bands / deren Management.
Und dass sich Genesis und Queen auf ausverkauften Tourneen durch mehrere Stadien/Hallen keinen "ordentlichen Sound" leisten können, ist wohl eher nicht anzunehmen (wie gesagt schaffen es andere in denselben Locations ja auch). Vor allem haben solche Bands sicher das ausreichende Equipment dabei (gerade der Gesamtaufbau ist ja auf alle Erfordernisse abgestimmt - zumindest sollten die Leute, die von der Band dafür bezahlt werden, hier schon mal ordentliche Leistung abliefern).
Es ist aber nicht nur so, dass in ein und derselben Halle unterschiedliche Bands mal gut und mal schlecht klingen, sondern auch umgekehrt: Ein und dieselbe Band kann in Hamburg toll und in München mies klingen - vielleicht auch genau umgekehrt, s.o.
Die PA/Bühnenplanung passt nunmal nicht in jede Halle gleich gut rein, und die zur Verfügung stehende Zeit ist auch nicht immer gleich.
Meiner Meinung nach leigt es nicht an der technischen Hardware, sondern an der Stümperei des entsprechenden Personals. Denen ist es (manchmal?) weitgehend egal, ob das optimal ist, oder ob es halt bei ihnen laut ankommt. Mensch, dass sind Profis und keine Hinterwäldler, und die stecken so oder so eine ordentliche Kohle ein. Also ist nach meinem Dafürhalten auch kein Aufpreis für ordentlichen Sound erforderlich, weil schon für alles bezahlt wird, was man für einen ordentlichen Sound braucht.
Nochmal: don't blame the tech - die Kritik muss an die Tourplanung gehen. Mensch, die Leute arbeiten 16-20h am Tag, schlafen im Bus und haben auch mal schlechte Tage.
Folglich: Die Bands nehmen eine riesen Kohle ein (ich habe nichts dagegen, dass tolle Bands auch fett verdienen), die Hardware ist bezahlt und da
Falsch. In der Regel ist das Mietmaterial - und genau deswegen gibt es ja kaum off-days für viele Crews, weil das Zeug auch kostet, wenn es rumsteht.
(übrigens mieten viele Top-Acts Location-abhängig Teile dazu!)
Habe ich nur einmal gesehen. Bei 95% der Touren kommt dasselbe Material an jedem Ort aus dem Tour-Truck und abends wieder rein. Zugemietet wird vielleicht mal für ein einzelnes OpenAir. Der einzige Fall, wo ich sowas gesehen habe, war U2 Pop Mart - da war aber auch eine Woche lang Aufbau, und da waren es nur ein paar Generatoren und Bürocontainer - die PA war 1:1 Tourmaterial.