Ketzerische Diskussion zum Thema Sperrholz

  • Ersteller Soulagent79
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Ich glaube festgestellt zu haben, dass
sich der Attack verändert hat. Beim Schichtholzkorpus war es ein spitzer, harter Anklang des Tones, jetzt ist er etwas weicher bzw. verwaschener.
Auch sogenannte "Triller" a la Hendrix, waren vorher perliger, schriller.
Das strattypische "hohle" am Sound, kommt dafür jetzt etwas mehr zur Geltung als vorher.
ABER: Das sind nur Nuancen! Im großen und ganzen klingt es halt nach wie vor nach Strat.
Wenn man nicht selber die Gitarre anspielt, dann merkt man es eventuell nicht, nur anhand von Soundfiles.
Auch meine ich, dass sich der Ausklang des Tones etwas geändert hat. Die Töne "singen" ein bisschen anders als vorher. Leicht veränderte Klangfarbe.
Das Sustain ist ungefähr gleich geblieben.
Obwohl ich sogar glaube, dass der Schichtholzkorpus weicher war und mehr vibriert hat als der Erle-Korpus.

Als Resumée heisst das also, dass der "Sperrholzkorpus" garnicht mal so schlecht war. Es kommt eben auf den sound drauf an, den man haben möchte. Ein reiner Hendrix-Player würde also wieder den alten Korpus nehmen.

Viel Spass mit Deiner neuen Gitte.
 
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Ich möchte gerne wissen, welche Potis verwendet werden, das so viele angeblich Abweichungen von 20% aufweisen? Ich habe inzwischen mehr als 1000 Potis verarbeitet, fast alle vorher geprüft, solche Abweichungen sind mir NIEMALS untergekommen...
250er waren von 240 - 255, einmal einer 262. Die 500er waren etwas ungenauer, 485 - 510. So etwas ist aber in der Praxis ABSOLUT unwichtig. Diese Mal schreibe ich gewollt ABSOLUT!

- - - Aktualisiert - - -

Als Abweichung verstehe ich nun die % vom Sollwert nach oben oder nach unten. Nicht die Summe...Wenn ich ein 250er möchte, sind 240 keine 20% und für mich durchaus vertretbar. Wobei selbst solche Werte nicht oft vorkamen.
 
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Also ich kaufe keine Potis mit Tolleranzangaben über 3% Und mehr als 5% sind mir auch noch nicht untergekommen.

Die mit 5% sind dabei schon die billig-pappen...
 
Ich habe jetzt ca. 2 Tage nicht reingesehen und muss mich beim nachlesen doch wieder mal über einzelne Sätze und Beiträge wundern (ich weiß, sollte ich nicht mehr ;) )...

Warum wird der Gegenseite immer (zumindest unterschwellig) versucht zu unterstellen, sie hätte keine Ahnung und wäre "doof"?

Fakt ist doch, dass die eine Seite nicht behauptet, dass Korpusholz 100% des Solidbody-E-Gitarren-Klangs ausmacht und die andere Seite ebensowenig schreibt, dass es 0% sind... Es sollte also ersteinmal anerkannt werden, dass darüber diskutiert wird, ob der Anteil des Korpusholzes am Klang der E-Gitarre bspw. 80%, 50% oder vielleicht eher 20% ausmacht.

Zum Thema Bauteiltoleranzen, was zuletzt angesprochen wurde, interessiert mich folgendes... stefr berichtet, dass die Toleranzen von Potis 20% vom Sollwert aufweisen können (nicht immer müssen) und dies einen Einfluss auf den Klang hat. Dann schreiben murle1 und smartin, dass sie Poti handselektieren, damit keine so großen Toleranzen auftreten und diese ihnen in der Höhe auch nicht begegnet sind.

Daraus ergeben sich für mich folgende Punkte bzw. Fragen... Wenn die beiden ihre Poti auf möglichst geringe Abweichung vom Sollwert (und ggf. zueinander passend) selektieren, dann hat das doch mit Sicherheit einen Grund, oder? Ich vermute, es liegt an Auswirkungen auf den Klang und an der Nutzbarkeit der Lautstärke- und Tonepoti. Und die Tatsache, dass sie auswählen und selektieren heißt doch vermutlich auch, dass nicht jeder Poti-Hersteller (in jeder Preisklasse) gleichmäßig produziert und ggf. mit größeren Toleranzen zu rechnen ist, oder? Nun haben wir hier zwei Leute die - so vermute ich - eher auf Anfrage Einzelanfertigungen machen oder Gitarren reparieren, aber keine Kleinserien oder gar Großserien oder in Massen produzieren, oder? Aber wie machen das die großen Gitarrenhersteller? Selektieren die auch? Für alle ihre Modellserien?

Bauteiltoleranzen Teil 2... Ich habe in so vielen Diskussionen, in denen es um Änderungen von Schaltungen und den Einbau von anderen Kondensatoren (die berühmten PiOs) geht und die Leute von Klangunterschieden berichten gelesen... Die erste Frage die kommt ist: Hast du die beiden Kondensatoren durchgemessen, ob sie überhaupt die gleichen Werte haben? Also auch hier scheint mir, dass es aufgrund von Bauteiltoleranzen zu deutlich hörbaren Klangunterschieden kommt, oder?

Was ich nun wiederum nicht weiß und beurteilen kann... bringt die "Biegerei" an Hardware (Schaltung, Tonabnehmer etc.) so viel, dass der Charakter des Korpusholzes (das in sich ja aufgrund der natürlichen Varianz eine gewisse Bandbreite hat und IMHO natürlich einen Einfluss aufgrund der Dämpfung hat) gewissermaßen "verschleiert" oder "verdrängt" werden kann? (vgl. oben... sind es 50% oder 80% oder weniger?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum wird der Gegenseite immer (zumindest unterschwellig) versucht zu unterstellen, sie hätte keine Ahnung und wäre "doof"?
Vergiß es! Ich glaube, daß bis auf die Beteiligten sich das alle hier fragen.

Vorallendingen könnte man sich jetzt entspannt zurücklehnen und Soulagent zu seiner Gitte gratulieren. Nein, da wird um jeden Millimeter Terrain gekämpft. Mich nervt das inzwischen kolossal und es macht eigentlich überhaupt keinen Sinn mehr solche und ähnliche Threads zu verfolgen (außer man hat Spaß, wenn sich die "Experten" die Klamotten um die Ohren hauen)
 
Was man ganz klar festhalten muss: SCHLECHT war der Schichtholzkorpus nicht. Er war eben anders. Es kommt eben immer drauf an, was man will. Ist schon kurios, aber wenn jemand Country, Rockabilly oder Surf, also Sachen mit viel Twang spielen möchte, würde ich ihm sogar eher den Schichtholzkorpus empfehlen. Der hatte halt das knackigere Attack.
Für dreckigen Blues dann eher den neuen Korpus.
Aber: Man kann natürlich auch beides mit beidem spielen. Wie gesagt, es waren nur Nuancen.
 
Zum Thema Bauteiltoleranzen, was zuletzt angesprochen wurde, interessiert mich folgendes... stefr berichtet, dass die Toleranzen von Potis 20% vom Sollwert aufweisen können (nicht immer müssen) und dies einen Einfluss auf den Klang hat. Dann schreiben murle1 und smartin, dass sie Poti handselektieren, damit keine so großen Toleranzen auftreten und diese ihnen in der Höhe auch nicht begegnet sind.

Die Angaben sind halt Standard, ich wage zu behaupten das die Hersteller ihre Produktion soweit kontrollieren können das 5% das maximale an Toleranz sind, andererseits muss man die Kaufmännder der Potihersteller verstehen, die engeren Toleranzen (die vermutlich vom selben Band fallen) lassen sich dann halt auch für mehr Geld verticken. Allerdings muss ich mit einem Praxisbeispiel aus meiner Arbeit kommen, dort werden Potis zum Positionsfeedback von Stellmotoren verwendet, das sind zwar gekapselte und kugelgelagert aber im Prinzip auch nix anderes und haben per Spec eine 10% Toleranz. Da die Dinger in einigen kritischen Anwendungen verbaut werden wird zu 100% kontrolliert (bzw es würde bei der End-Kalibration auffallen wenn die weit weg wären) und die sind zu 99% unter 5% weg vom Sollwert, meist im 2-3% Bereich und wir verbauen da pro Jahr mehrere tausend.... Wenn natürlich jemand das Zeug aus dubioser Quelle (auch ebay) kauft kann natürlich sein das ihm da B-Ware angedreht wird oder gar irgendwelche Kopien mit Toleranzen irgendwo (und nein, nicht lachen wegen der Kopien, sogar simple Bauteile wie Kondensatoren werden von den Schlitzaugen gecloned und einfach auf dem Mark geworfen, da ist meine 4ma auch schon drauf reingefallen und dabei kam der Batch von einem renommierten Bauteillieferanten).

Daraus ergeben sich für mich folgende Punkte bzw. Fragen... Wenn die beiden ihre Poti auf möglichst geringe Abweichung vom Sollwert (und ggf. zueinander passend) selektieren, dann hat das doch mit Sicherheit einen Grund, oder? Ich vermute, es liegt an Auswirkungen auf den Klang und an der Nutzbarkeit der Lautstärke- und Tonepoti.

Exakt, man selektiert um die Toleranzen einfach im gesamten zu minimieren da lt Murphys Law sich selbige gerne auf der falschen Seite addieren ;) und ebenfalls um Reproduzierbarkeit zu erzielen. Wie ich allerdings weiter oben schon geschrieben hab kommt es drauf an wie das Poti / der Kondensator verschaltet sind, das kann unterschiedlichen Einfluss auf das Gesamtsystem haben.

Und die Tatsache, dass sie auswählen und selektieren heißt doch vermutlich auch, dass nicht jeder Poti-Hersteller (in jeder Preisklasse) gleichmäßig produziert und ggf. mit größeren Toleranzen zu rechnen ist, oder?

Nein, sie produzieren nach Standards und da gibt es nach E-Reihe 0.5, 1, 2, 5, 10, 20, >20% Toleranz und an dieses System halten sich eigentlich alle namhaften Bauteilehersteller

Bauteiltoleranzen Teil 2... Ich habe in so vielen Diskussionen, in denen es um Änderungen von Schaltungen und den Einbau von anderen Kondensatoren (die berühmten PiOs) geht und die Leute von Klangunterschieden berichten gelesen... Die erste Frage die kommt ist: Hast du die beiden Kondensatoren durchgemessen, ob sie überhaupt die gleichen Werte haben? Also auch hier scheint mir, dass es aufgrund von Bauteiltoleranzen zu deutlich hörbaren Klangunterschieden kommt, oder?

Exakt, die meisten Änderungen sind den Toleranzen geschuldet aber meiner Erfahrung nach (!) macht auch die Bauart des Kondensatoren einen Unterschied aber das ist genauso ein Streitpunkt wie der mit dem Holzeinfluss...

Was ich nun wiederum nicht weiß und beurteilen kann... bringt die "Biegerei" an Hardware (Schaltung, Tonabnehmer etc.) so viel, dass der Charakter des Korpusholzes (das in sich ja aufgrund der natürlichen Varianz eine gewisse Bandbreite hat und IMHO natürlich einen Einfluss aufgrund der Dämpfung hat) gewissermaßen "verschleiert" oder "verdrängt" werden kann? (vgl. oben... sind es 50% oder 80% oder weniger?)

Stimmt, dieser Fakt ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings muss ich da wieder auf eines meiner Postings oben verweisen, man sollte Gitarren erstmal "unplugged" testen und dadurch werden solche Faktoren kategorisch ausgeschlossen. Ob ein guter "Primärton" (© UP) dann allerdings auch ein extrem gut klingendes Instrument ergibt ist nicht bewiesen, aber meiner Erfahrung nach kann man da eine prinzipielle Tendenz sehr gut erkennen. Ich hab z.B. meine erste Strat aus knapp 17 Stück ausgewählt, der Händler (Heart of Texas Music) war da sehr entgegenkommend und brachte Kaffee in den Ampraum in dem dann die ganzen Gitarren um mich rum standen. Es wurde damals im übrigen nicht die angestrebte klassische Erle Sunburst mit Palisanderboard sondern eine metallicgrüne Esche Strat mit OnePiece Ahorn Hals. Lt der gängigen Meinung eine knallige, spritzige und auch extrem zickig agierende Mischung aber das hat sich nicht bestätigt, das Ding kling voll, glockig und mit ordentlich Bass untenrum. Die verbauten PUs wurden zwar auch mal gewechselt aber nur weil ich noch mehr Dampf in der Kiste haben wollte aber der prinzipielle Grundton hat sich dadurch nur unwesentlich geändert, sie tritt halt nun den Amp einfach besser in die Eier ;)
 
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Ich schließe mich mal Mod-Paul an: schöne Gitarre, Soulagent! Und wenn Dir auch noch der Sound gefällt - was wiil man mehr?! Viel Spaß damit, so ganz ohne Sorgen über das Material!

Und jetzt mache ich das einzig Vernünftige: ich schnappe mir mein neues Schätzelein und mache Musik. :)
 
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Die Frage ob ein Korpus erheblichen Anteil an der Tonformung einer E-Gitarre hat kann ich, mangels Wissen im Bereich Gitarrenbau, auch nicht beantworten. Ich denke aber schon, dass es so ist.

Vor längerer Zeit erzählte mir ein Bekannter, das sein Praktikumsgeber (Geigenbauer Ralf Schumann) Musikinstrumente akupunktiert. Anfangs hielt ich das für Unsinn den ich belächelt habe, bis ich eine Reportage darüber sah.
Darin erklärt der Meister was er warum macht. Deshalb denke ich auch das die Aussage von

Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.

durchaus stimmen kann.

Wenn winzige Löcher den Klang eines Instrumentes so erheblich beinflussen können sodas sie hörbar sind denke ich, dass die Ausrichtung und Kristalisierung von Harzen und Restfeuchtigkeiten und somit der Body selber auch erheblichen Einfluß auf den Gesamtsound haben kann.
 
Hallo Danke für die ganzen Links und Infos, ich bin immer noch mit lesen beschäftigt :great::great::great:
Das scheint sogar an einigen TH und UNI auch International ein Thema zu sein.:D

und er schwingt ...
 
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Sehr interessant, wie intensiv hier über das Klang-Material, das Korpusholz diskutiert wird. Leser, die Musik nur konsumieren, mögen die Diskusion hier als sehr banal empfinden. Hier dreht sich alles einfach um kommunikationspsychologische Aspekte zur optimierten Orientierung auf dem eigenen Instrument. Ein Zuhörer bekommt ja nicht in der Weise mit, wie ein Instrument unter den Fingern anspricht, was in das Instrument reingegeben wird und welches Feedback beim Spieler zu einer gesteigerten Motivation führt. Das sind Bereiche, die messtechnisch nicht eingeordnet werden können, da sehr subjektiv empfunden und von vielen anderen Einflüssen abhängig ist, auch über das Instrument hinaus, wie z.B. der Anatomie des eigenen Körpers, der Schwingungen unterschiedlich einordnet und harmonisiert, usw.
Also, die meisten Meinungen treffen schon den Kern, letztendlich müssen nicht alle subtilen Spielgefühle ins Bewußtsein treten. Es reicht, wenn genügend Spürsinn zur optimalen Instrumentenwahl führt. Das Klangmaterial ist nur in der Hinsicht beurteilungswert, wie es den Musiker persönlich anspricht, was dann natürlich weitere Kreise ziehen kann, wenn sich Zuhörer von inspirierender Musik anstecken lassen.

Grüße...
 
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ja, das ist gut formuliert - für einen selbst sind es oft die Feinheiten, die den entscheidenden Unterschied ausmachen
der Zuhörer nimmt das viel funktionaler wahr, dh meist gar nicht... :D
was auch nicht schlimm ist, was soll ihm/ihr das bringen ?

cheers, Tom
 
Als Zuhörer kann man das echt kaum wahrnehmen. Dann noch im 'nem kompletten Mix, mit Masteringplugins wie Kompressoren, Limitern, EQ-Filtern usw. drauf - no chance!
Ich prodzuziere ja viel Musik. Bevorzugt spiele ich auf meinen Aufnahmen Single Coil Gitarren, weil ich finde, dass die eine gewisse Brillianz in den Mix bringen. Wenn ich dann nach einiger Zeit eine ältere Aufnahme wieder anhöre, kann ich echt nicht mehr sagen, welche meiner Strats ich auf der betreffenden Aufnahme gespielt habe.
Zum Rhythmusschrammeln nehme ich oft eine SG mit P90s - die kann ich noch von den Strats unterscheiden, aber untereinander geht es definitiv nicht. Dann ist es eigentlich fast schon egal welcher Korpus, welches Griffbrett, welche PUs usw...
 
Fakt ist doch, dass die eine Seite nicht behauptet, dass Korpusholz 100% des Solidbody-E-Gitarren-Klangs ausmacht und die andere Seite ebensowenig schreibt, dass es 0% sind... Es sollte also ersteinmal anerkannt werden, dass darüber diskutiert wird, ob der Anteil des Korpusholzes am Klang der E-Gitarre bspw. 80%, 50% oder vielleicht eher 20% ausmacht.

Zum Thema Bauteiltoleranzen, was zuletzt angesprochen wurde, interessiert mich folgendes... stefr berichtet, dass die Toleranzen von Potis 20% vom Sollwert aufweisen können (nicht immer müssen) und dies einen Einfluss auf den Klang hat. Dann schreiben murle1 und smartin, dass sie Poti handselektieren, damit keine so großen Toleranzen auftreten und diese ihnen in der Höhe auch nicht begegnet sind.

Daraus ergeben sich für mich folgende Punkte bzw. Fragen... Wenn die beiden ihre Poti auf möglichst geringe Abweichung vom Sollwert (und ggf. zueinander passend) selektieren, dann hat das doch mit Sicherheit einen Grund, oder? Ich vermute, es liegt an Auswirkungen auf den Klang und an der Nutzbarkeit der Lautstärke- und Tonepoti. Und die Tatsache, dass sie auswählen und selektieren heißt doch vermutlich auch, dass nicht jeder Poti-Hersteller (in jeder Preisklasse) gleichmäßig produziert und ggf. mit größeren Toleranzen zu rechnen ist, oder? Nun haben wir hier zwei Leute die - so vermute ich - eher auf Anfrage Einzelanfertigungen machen oder Gitarren reparieren, aber keine Kleinserien oder gar Großserien oder in Massen produzieren, oder? Aber wie machen das die großen Gitarrenhersteller? Selektieren die auch? Für alle ihre Modellserien?
EINSPRUCH!: Ich selektiere nicht! Sondern prüfe nur die Funktion, ob es Aussetzer gibt, um mir zusätzliche Arbeit (das Wiederausbauen) zu ersparen. So habe ich auch Smartin verstanden.
Und zweitens: Ich kann nirgendwo lesen, das Irgendjemand, auch ich nicht, geschrieben hat, das Korpusholz hätte 100% Anteil
am Ton. Von Prozenten so wie so nicht. Das ist unmöglich. Ich meinte einen nicht unwesentlichen Teil auf den Sound.
 
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Zum Thema

- Potis und Toleranz:

Leider sind die 20% meiner Meinung nach schon berechtigt.
Ich hab in den letzten Monaten sehr viel mit verschiedenen Schaltungen experimentiert und auch viele aktuell gekaufte CTS und japanische Göldo Potis hier gehabt.
Da war von ca. 440k bis 580k alles dabei.
Die Göldos lagen allerdings dichter beisammen, meistens mit Werten um 520k herum - hatten aber auch vereinzelt extreme Ausreißer nach oben.
Acy von AGL berichtet, dass er kaum noch 500k CTS Potis bekommt, sondern die meisten mittlerweile auch deutlich über 500k liegen. Deshalb hat er ja auch diese Trimmpots im Angebot, wo jeder auf den Sweetspot hinschrauben kann.

Wer behauptet, dass das "absolut" keinen Einfluss auf den Sound hat, meint damit wohl, dass ihm selbst dieser Anteil des Einflusses egal ist. Mir ist er das nicht. Ich hab selbst schon herumprobiert und gehört, wo der Unterschied bei einem 450k, 500k oder 550k Volume Poti liegt (selbe Schaltung) - und ja, das hört man und es ist Geschmackssache, welchen Sound man bei vollaufgedrehten Poti bevorzugt.

- Anteil des Korpus' und dessen Holz am Sound:

Ich kann es nicht verstehen, wieso man sich ernsthaft darüber streiten muss, ob der Einfluss überhaupt da ist.
Ich meine, jeder kann doch einfach mal nur eine SG und eine Paula mit ziemlich identischen Hälsen vergleichen. Eine SG wird immer eher nach SG klingen und eine Paula immer eher nach Paula. Wundert das jemanden? Mich nicht...
Wer es noch genauer braucht (da ja auch unterschiedliche Hälse, evtl. Hardware etc. verbaut sind), kann auch bei ner Strat einfach mal nur den Korpus tauschen, wie bereits schon erwähnt wurde. Natürlich macht das einen Unterschied.

Zu sagen, dieses Holz "klänge" so und jenes so, z.B. "Mahagoni wird mehr Bass haben als Esche oder Erle" halte ich auch für sehr pauschal. Es gibt ca. 200 verschiedene Mahagoni Arten von denen wahrscheinlich mal gut 50 verschiedene regulär im Gitarrenbau Anwendung finden. Manchmal hat genau die gleiche Unterart drei verschiedene bekannte Namen, manchmal hat vermeintliches "Mahagoni" mit richtigen Mahagoni gar nix zu tun, abgesehen davon ist es in seiner physikalischen Struktur in wirklich allen beliebigen Variationen erhältlich.
Selbst, wenn man Stücke für den Korpus von einem einzigen Baum nehmen würde, einmal vom Baumstamm unten und einmal von ganz weit oben, und ansonsten alles identisch aufbaut, werden diese beiden Gitarren unterschiedlich klingen.

Ich denke, dass ein Gitarrenbauer mit Erfahrung in erster Linie auch Holzfachmann ist. Er weiß einfach, wie er das Holz als Konstruktionsstoff einsetzen und am besten verarbeiten kann, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Dabei ist es von Vorteil, gut abgelagerte Hölzer zu benutzen, die ihre physikalischen Eigenschaften größtenteils beibehalten - und sich nicht im schlimmsten Fall bei kleinsten klimatischen Veränderungen sofort verziehen. Dieses Holz kostet nunmal einfach etwas mehr als irgendein x-beliebiges nicht-abgelagertes Baumarktbrett.
Wenn es keine supertollen Maser-Decken sind, die natürlich in erster Linie wegen ihrer Optik recht teuer sind, dann ist das für mich als Kunde eines Gitarrenbauers auch völlig in Ordnung. Und gibt mir das gute Gefühl, dass mein Instrument einfach aus hochwertigen Hölzern gebaut wird, die das Potential haben, dem Klang nach einer gewissen Zeit des regelmäßigen Einspielens den letzten Schliff zu geben.
Ich hab das bei meiner Custom made Gitarre so erlebt. Auch wenn man jetzt meinen könnte, dass man so einen schleichenden Prozess, der sich über viele Monate hinzieht, gar nicht bemerken könne, wenn man das Instrument eh täglich spielt - ok - es ist aber so, dass ich das so wahrnehme.
Ich hab auch dem Gitarrenbauer die Gitarre mal wieder mitgebracht zum Anspielen und Anhören, er war sehr begeistert und ihm gefiel das Instrument deutlich besser als direkt nach der Fertigstellung, als es noch sehr direkt und "modern" klang, wie er es nannte. Ja und heute? Viel ausgewogener, mehr Sustain (sowas ließe sich bestimmt leicht messen im Vergleich zu Klangschattierungen und der 13. Obertonreihe *g*) und mehr Dynamik, dh. ein besseres, leichteres Ansprechverhalten auf das, was man mit der Gitarre macht.

Und da bin ich nicht der Einzige, dem das so geht, wie mir der Gitarrenbauer berichtet hat. Fast jeder seiner Kunden beobachtet diesen Prozess mit der Zeit.
Alles nur Psychoakustik? Nein, das glaube ich nicht!

Bei aller Beachtung der Hölzer und des "Trockenklangs" sollte man aber dennoch in erster Linie darauf achten, wie eine E-Gitarre am Amp klingt - denn dafür wird sie gebaut, um elektrisch verstärkt zu überzeugen. Ich hab schon einige Gitarren gespielt, die haben trocken gespielt wirklich unspektakulär bis langweilig geklungen und waren am Amp einfach grandios. Genauso gab es welche, die im ersten Moment den Eindruck (trocken gespielt) erweckt haben, wirklich klanglich was herzumachen und dann am Amp etwas übertrieben Nerviges am Sound hatten (könnte man dann möglicherweise mit entsprechenden Pickups in Ordnung bringen, mag ja sein).

Ich hab dennoch daraus gelernt, dass ich E-Gitarren am Amp teste - und nirgends sonst. Wenn eine Gitarre da nicht überzeugt, dann kauf ich sie nicht. Bei meiner Custom Gitarre war es so, dass ich erst noch schauen musste, welche Tonabnehmer am besten zu ihr passen. Das ist dann etwas, dass sich für mich für diese besondere Instrument dann auch lohnt.


Fazit:

Ich finde, erlaubt ist, was gefällt. Man muss auch nicht alles unbedingt "messen" können, die eigenen Ohren sind sehr gute Messinstrumente.

Ich finde es auch ok, wenn man dennoch bestimmte Aussagen, die sich darauf beziehen, warum eine Gitarre so oder so klingt, hinterfragt und nach "wissenschaftlichen" Erklärungen sucht. Nur, weil man diese nicht kennt, heißt das nicht, dass die Aussage an sich nicht richtig ist.

Dazu verweise ich auch gerne auf den Thread, den ich mal gestartet habe, in dem ich gefragt habe, warum ein Treble Bleed bei aufgedrehten Volume den Sound beeinflusst (so habe ich das wahrgenommen und auch darauf hingewiesen, dass es ja aus elektrotechnischer Sicht nicht sein sollte). Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ich mir das nicht "einbilde", wie man mir gönnerhaft und verständnisvoll versucht hat, zu erklären. Aber das darf ja jeder selbst ausprobieren. Wer einen Unterschied hört, wird das Ding draußen lassen (was viele so machen) und wer ihn nicht hört, hat die freie Wahl, ob er sowas braucht oder nicht.

Genauso ist es bei Gitarren auch. Und selbst, wenn jemand den Klang einer Open Book Kopfplatte hört, dann soll er das doch tun - das ist mir persönlich wirklich egal, solange nicht ein übertriebener Kult daraus entsteht, der das generalisiert und zu einer allgemeingültigen "Wahrheit" erhebt - und im gleichen Zuge anderen Gitarren dann das "Recht auf einen guten Sound" abgesprochen wird, weil sie dieses tolle Feature nicht haben... ; )
 
20% hört sich echt übertrieben an. Ich mein 500*0,2 sind bei mir 100...

Das mit der SG ist so ne Sache, denn die ist deutlich schmaler als ne ordinäre Les Paul. Halsansatz ist auch n anderer...

Ich hab ne Vox Virage I, die komplett aus Mahagoni ist und im Vergleich zu einer Buckethead Studio mit chambered Body und Maplegriffbrett hört die sich schon sehr höhen reich an.

Sowas kann man einfach nicht pauschalisieren.

Das Korpusholz Einfluss nimmt ja, aber man muss eher von der Qualität und der Bauweise her ne Gitarre als Ganzes betrachten. Denn Mahagoni kann sich auch höhen reich anhören. Von dem her gebe ich mittlerweile n scheiß auf das verbaute Holz. Wenn die Gitarre mir gefällt, schwupps gekauft, wenn Geld und Verwendungszweck da ist.
 
Was ich nun wiederum nicht weiß und beurteilen kann... bringt die "Biegerei" an Hardware (Schaltung, Tonabnehmer etc.) so viel, dass der Charakter des Korpusholzes (das in sich ja aufgrund der natürlichen Varianz eine gewisse Bandbreite hat und IMHO natürlich einen Einfluss aufgrund der Dämpfung hat) gewissermaßen "verschleiert" oder "verdrängt" werden kann? (vgl. oben... sind es 50% oder 80% oder weniger?)

Hi,

nach meiner Erfahrung: der Charakter lässt sich nicht grundsätzlich ändern. Ich würde eher sagen, das sich bestimmte Defizite beseitigen lassen, wenn ungeeignete Hardware oder Elektrik Qualitäten der Grundkonstruktion bisher verwässert oder verdeckt haben.

Ich bin hier inzwischen wohl einschlägig bekannt für meine PU-Wechselmanie. Hat eine Gitarre trotz guter Hardware und einwandfreier Montage eine schwammige Ansprache, kann das kein Pickup der Welt ändern. Fehlt es an Mitten, Crunch, Bass oder "Singsang", lässt sich da auch viel bewegen. Ein schlechter Pickup kann sogar eine gute Ansprache verdecken und den Attack schlucken - liefert die Gitarre ihn aber nicht, kann auch der beste Pickup ihn nicht produzieren.

Die Hardware kann dagegen weniger im Sound bewirken als vielmehr in Ansprache und Sustain, auch etwas im Bassbereich, wenn da bisher Energie verloren gegangen war. Meine LP Studio klang zum Beispiel immer etwas "plärrig" und hart, auch nach dem Einbau verschiedenster Pickups. Mit dickeren Bünden, Alu-Stoptail, ABM-Messing-Bridge und Gotoh-Mechaniken wurde sie zu einer richtig geilen Gitarre, die ich sehr viel spiele. Das fehlende Fundament ist endlich da, und sie klingt offen statt schrill in den Höhen. Heiße PUs braucht sie nicht mehr, selbst recht schwache PAFs haben jetzt ordentlich Output, wil einfach mehr Schwingung da ist, die sie abnehmen können. Dennoch: Was ich bei allen Versuchen nie so ganz erreicht habe, war dieses holzige, warme in den Mitten, das für mich eine gute LP Standard auszeichnet. Sie ist da eher etwas hart und direkt, eben mehr Rock als Blues. Das blieb durch alle sonstigen Änderungen hindurch als Charakter erhalten. Ich schreibe das nicht zuletzt dem Ebenholzgriffbrett zu, weil mir das bei solchen Gitarren im Vergleich zu Rosewood immer wieder aufgefallen ist, selbst bei unterschiedlichen Korpusmaterialien, Mensur und Konstruktion. Obwohl, vielleicht sollte ich doch mal den Magneten im PAF tauschen ....:rolleyes:

Ich hab ja auch schon meine Rockinger Strat erwähnt. Da half bei dem anderen Body auch kein Stahlblock im Tremolo oder brillantere Pickups, das Teil blieb irgendwie weich in der Ansprache und hohl in den Mitten.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo,

wollte nochmal was dazu sagen, zu der "Einschwingzeit" (oder wie auch immer) Einspielzeit, bis das Instrument den gewünschten Klang hat. Man hat in dem Sperrholz
Thread einiges dazu gelesen. Im Kontrast dazu liest man immer wieder von den Unterschieden, die ein verwendetes Holz, ein Holzwerkstoff, eine Holzart, mehrere
Holzarten im Verbund, Kreuzverbund usw. haben. Viele verschiedene Eindrücke sind dabei entstanden von der Verteilung von Flüssigkeiten, über Harze bis hin
zum Übertragen von Schwingungen auf das Material. Und: Immer wieder in dem Zusammenhang erwähnt: Die Lagerung vor dem umwandeln (transformieren!)
in die eigentliche Fom - die Gitarre. So hat sich letztendlich ein wesentlich moderateres Feld von Ansichten gefestigt.:great:
Die Theorie vom verkommen des "nichtgespielten/der nichtgespielten" durch einen Mangel an musikalischen praktischen Einflüssen ist dabei zum Glück, und zu meiner Freude endlich teilweise revolutioniert worden. Klasse - man kann, u. darf nun endlich wieder "Endlich" einigermassen frei sich den direkten Zusammenhang zwischen
der Zellstruktur, der Moleküle und Teilchen und deren Anordnung unmittelbar beim übertragen von Frequenzen bewusst sein.
Für mich/ u. ich denke auch viele sonst noch im Board ist das Thema trotz aller nötigen Moderationsanweisungen manch nicht ganz glücklich ausgefallener
Interpretation von neuen Theorien eines älteren Vorreiter auf umstrittener Ebene ein Erfolg.

bubili
 
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Steinigt mich, prügelt mich, macht was ihr wollt, aber ich habe gestern Nacht wieder alles rückgängig gemacht.
Return of the Schichtholzbody! ;):D:rofl:

Irgendwie passte das mit dem Stringspacing des neuen Korpus überhaupt nicht gut, die dünne E-Saite rutsche ständig über den Rand und die Gitarre war nur noch bescheiden bespielbar. Ist mir am Anfang nicht aufgefallen, aber hat dann doch sehr gestört. Auf das gute Tremolo mit Rollsatteln wollte ich auch nicht verzichten... also Kommando zurück... jetzt habe ich eine Schichtholzgitarre mit 1a Hardware und PUs... hat doch auch was für sich.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Tausch des Bodys keinen Unterschied wie Tag und Nacht ausmacht und mir das harte Attack des Schichtholzes sogar ganz gut gefallen hat. Zumal ich ja die "Surfari" PUs von Tonerider eingebaut hatte und für Surf kann ordentlich Twang nicht verkehrt sein.
Den Korpus behalte ich entweder für ein zukünftiges Projekt, oder er geht zu Ebay. Mal sehen.
Auf jeden Fall habe ich aus der Sache was gelernt in Sachen Voodoo.
Keine Ahnung ob es daran liegt, dass der Schichtholzkorpus sich über die letzten 25 Jahre eingeschwungen hat oder nicht... auf jeden Fall ist es jetzt doch gut so, wie es ist!
Auch bin ich froh, einigermaßen Objektivität gewahrt zu haben. War ja nicht so, dass ich nach dem Korpustausch direkt losgejubelt hätte.
 
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