Kemper Blindtest von Andertons

Die ganzen Software Impulsloader lassen wir mal außen vor. Irgendwann werden Amps mit IR-Playern im DI-Out kommen, schätze ich....
Das gibt es sogar schon, siehe Yamaha THR Heads. Ich denke aber auch, dass das noch mehr Hersteller (auch von Nicht-Modellern) anbieten werden.
 
Das gibt es sogar schon, siehe Yamaha THR Heads. Ich denke aber auch, dass das noch mehr Hersteller (auch von Nicht-Modellern) anbieten werden.

Es gab sogar schon einen Vollröhrenamp, der das hatte:

Leider gibts die Firma schon nicht mehr. Das Konzept ist aber super sinnvoll und imo genau der Weg, den die traditionellen Amp Hersteller gehen sollten. Klassischer Vollröhrenamp ohne Schnickschnack im Signalwegh + Load Box + IR Speaker Simulator.
 
Ich seh`s schon ,von euch jungen Hupfern kann man noch was lernen .....:great:;):)
 
Juhu! Ich bin ein junger Hüpfer. Und ich mag es, wenn es hier konstruktiv ist. Nur mal so...:great:
 
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Ich finde die Röhre vs. Digital-Debatte vergleichbar mit analoger und digitaler Fotografie. Meine Ausbildung zum Fotografen habe ich in den späten 80ern gemacht: tutti analog. Klar ist digitale Fotografie heute state of the art. Aber- den Tonwertumfang einer analogen S/W-Aufnahme mit der Großbildkamera erreicht kein digitales Bild. Die Wärme, Tiefe und Struktur springt dich geradezu an. Die digitale Fotografie simuliert das alte Silberhalogenid-Bild und erreicht dennoch heute schon Dimensionen, die beinahe übers Ziel hinausschießen: larger than life. Und doch bleibt es eine Simulation, die man im direkten Vergleich sehen kann. Aber eben bequem, schnell und mit unzähligen Möglichkeiten: so wie Röhre vs. Modeler. Der Modeler simuliert digital, die Röhre aber ist die Benchmark. Und es geht auch um das Spielgefühl des Gitarristen mit seinem Amp. Und ich bin mir absolut sicher, dass die besondere Wärme, Tiefe und Struktur des Röhrensounds nicht 1:1 gemodelt, nicht berechnet werden kann.
 
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Ich finde die Röhre vs. Digital-Debatte vergleichbar mit analoger und digitaler Fotografie. Meine Ausbildung zum Fotografen habe ich in den späten 80ern gemacht: tutti analog. Klar ist digitale Fotografie heute state of the art. Aber- den Tonwertumfang einer analogen S/W-Aufnahme mit der Großbildkamera erreicht kein digitales Bild. Die Wärme, Tiefe und Struktur springt dich geradezu an. Die digitale Fotografie simuliert das alte Silberhalogenid-Bild und erreicht dennoch heute schon Dimensionen, die beinahe übers Ziel hinausschießen: larger than life. Und doch bleibt es eine Simulation, die man im direkten Vergleich sehen kann. Aber eben bequem, schnell und mit unzähligen Möglichkeiten: so wie Röhre vs. Modeler. Der Modeler simuliert digital, die Röhre aber ist die Benchmark. Und es geht auch um das Spielgefühl des Gitarristen mit seinem Amp. Und ich bin mir absolut sicher, dass die besondere Wärme, Tiefe und Struktur des Röhrensounds nicht 1:1 gemodelt, nicht berechnet werden kann.

Was nützt dir all das, wenn du den Unterschied nicht raushören kannst? Mich erinnert das alles viel mehr an das ganze Geschreie um MP3 Dateien und "wieviel beschissener" die angeblich klingen, wie vor 15 Jahren gerne behauptet wurde. Im Blindtest hats dann mal wieder keiner richtig geraten... Ich auch nicht...
 
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wenn du den Unterschied nicht raushören kannst

genau so ist es - und nicht nur "nicht 'raushören" - sondern auch beim Spielen des Amps nicht unterscheidbar.

Röhren sind kein "Benchmark" - sie sind eine Art der mehr oder wenige linearen Verstärkung.
Ich hab das schon mal angemerkt:
Andere Instrumentalisten - wie zum Beispiel die Keyboarder - sind schon seit Jahren froh darüber, dass digitale Sampler oder "ge-modellte B3s" leichter, wartungsfreier, zuverlässiger sind als die entsprechenden Originale.
Rotorcab-Sims sind normal. Einzig analoge Synthies haben sich im Electro-Pop einen Platz erhalten,in der Rocknusik genauso wie im Pop stellt keiner mehr einen Steinway oder eine Farfisa auf die Bühne.
Warum das bei Gitarristen so festgefahren ist, weiß keiner. Vielleicht weil manchmal das Streben nach dem Sound des Vorbilds irgendwo am Können scheitert - und dann mit dem Sound des Super-Über-Röhrenamps doch noch ein wenig mehr nach dem Idol klingt. Es kann aber auch sein, dass es nicht sein darf (keine Wortspielerei), dass ein Amp wie der Kemper plötzlich das gesamte Gefüge erschüttert: Der soll genauso klingen wie mein mit dem letzten Weihnachtsgeld sauer ersparter Superduper Quadra-recitier?
Das kann (darf) nicht sein............
Es kann ja jeder mit dem glücklich sein, was ihn glücklich macht - nur dieses "Ich weiss dass mein xyz besser ist als abc" nervt.:bad:
Das ist Sandkasten - oder wenn man so will auch "längenvergleich".....:evil:
Das artet langsam aus wie die ewige "Zebrawood ist besser als Koa" - Diskussion; wer glaubt da was zu hören: bitte! Aber nicht jemandem einreden wollen, dass man das hören muss - wenn jemand KEINEN Unterschied hört, ist für denjenigen auch keiner da!

Als Ing hatte ich vor einigen Jahren ein Erlebnis, das mir die "Einbildung" der Menschen deutlich vor Augen geführt hatte:
Wir hatten eine projektierte Richtfunkstrecke fertiggestellt - es kamen eine Woche nach der Montage 3 Eigenheimbesitzer, die in der direkten Strahlungsrichtug (nicht im Strahlungsbereich) ihre Häuser hatten und klagten über Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
Meine Antwort zu diesem Konsortium war: warten sie mal ab, das wird noch schlimmer wenn uns der Energieversorgen ans Stromnetz genommen hat und wir die Strecke in Betrieb nehmen..................
 
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Ich hab den Bericht mit Interesse gelesen. Insgesamt fand ich den Artikel sehr ausgewogen - bis zu dem Punkt, als die "3,2mS Latenz irritierte" - wenn ich so einen Spruch höre, geht mir der Hut hoch - 3,2msec entsprechen dem Abstand von 1m - in Worten: einem Meter - zum Amp!!! Wenn ihn das irritiert sollte er niemals auf einer Bühne spielen.

Dazu kommt, dass der Autor offensichtlich einige wichtige Dinge beim Profilen nicht ganz richtig gemacht hat.
Wie auch immer: hätte er gesagt es gefällt IHM nicht - gerne.
Zu behaupten: "Das kann der Kemper nicht" halte ich für vermessen und voreingenommen.
BTW:
Ich weiß auch nicht wo er "Presets" am Kemper gefunden hat - ich hab die nicht.
 
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in 3 Jahren ist das bei Software durchaus zu erwarten, aber es kann auch am besseren Umgang mit den Möglichkeiten liegen.
Ich habe selbst mal einen Korg Modeller nicht wirklich verstanden, falsch eingestellt und damit natürlich ein suboptimales Ergebnis erzielt.
Mal in Ruhe damit beschäftigt und danach lagen Welten dazwischen.
Letztlich macht der Kemper ja nur Vorschläge, die der Anwender bestätigt oder modifiziert.

cheers, Tom
 

Es sind einige neue Funktionen und Effekte dazugekommen, vom Profiling bzw. dem Sound der Profiles hat sich da imo nicht viel geändert. Ist wahrscheinliich eher so, dass die öffentliche Wahrnehmung mittlerweile anders ist und sich auch Leute für das Teil interessieren, die eigentlich gar nichts mit solchen Teilen zu tun haben wollen, wie man ja auch hier in den Thread sieht.

Für viele User sind daher nicht so sehr die praktischen Vorteile relevant, sondern eben die Frage, ob das Teil eben exakt zu 100% oder eben nur zu 90% wie der Original Amp klingen kann. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass das Ergebnis des Profilings von hauptsächlich 3 Faktoren negativ beinflusst werden kann:

1. der Kemper kann keine Amps korrekt profilen, die eine Schaltung im Signalweg haben, welche sich direkt auf die Dynamik auswirkt. Dazu gehören hauptsächlich Kompressoren oder Expander. Expander Schaltungen werden z.B. von eingebauten Noise Gates verwendet. Da das Kemper Testsignal den Amp dynamisch "ausmisst" kommt er hierbei durcheinander bzw. es klappt gar nicht erst. Der Peavey XXX ist solch ein Amp. Der hat ein Noise Gate eingebaut, welches weder regelbar noch abschaltbar ist. Hier hat man definitiv keine Chance. Ein kommerzieller Profile Verkäufer hat extra das Noise Gate ausbauen lassen, damit er von dem Amp Profile erstellen kann.

2. Der Kemper hatte früher Probleme bei extremen EQ Kurven im Orignal Signal. Sowas kommt bei normalen Amp Setups kaum vor. Allerdings hatte ich sehr früh mit EQ Matching über Izotope Ozone experimentiert. Die Ergebnisse waren eigentlich immer super bis auf die Sounds von der "River Runs Red" von Life of Agony und "Vulgar Display..." von Pantera. Hier waren so extreme Scoops im Original, dass der Kemper hier nicht zu 100% adaptieren konnte. Das ist allerdings schon 4 Jahre her und in der Zwischenzeit soll sich da was getan haben, aber ich habe das bislang noch nicht wieder ausprobiert.

3. Obwohl der Kemper seine Pegel selber automatisch einregelt, kommt es bei nicht ganz optimalen Pegel Einstellungen manchmal zu nicht ganz so guten Ergebnissen. Das hat aber auch dann oft damit zu tun, dass ggf. Mikros, Preamps, Mixer oder anderer Outboard Kram schlicht falsch eingepegt werden ohne ausreichenden Headroom. Da das Kemper Testsignal oftmals viel lauter/bassiger als das Signal der Gitarre ist, merken manche User gar nicht, dass ihr Equipment beim Profiling übersteuert.
 
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@tylerhb >> danke ,endlich mal eine kompetente Antwort.
 
der "River Runs Red" von Life of Agony und "Vulgar Display..." von Pantera.
Yeah...:m_git1:

@netstalker: Könntest du das konkretisieren, was bei Peter Weihe beim Profilen evt. "schief gelaufen" sein könnte. Ich kann kaum einen Unterschied hören... geschweige denn, bei den Samples von besser oder schlechter zu reden. Wahrscheinlich sollte man beim Resumee von Weihe nicht alles auf die Goldwaage legen, vor allem relativiert er ja selber die Unterschiede zwischen Original und Kemper. Wenn man das alles so liest, bekommt man den Eindruck, dass man zuhause vom Profilen definitiv die Finger lassen sollte.

Was mich immer noch nicht überzeugt, ist das Argument der Fraktion, die eher gegen den Kemper ist, dass man damit nicht seinen eigenen Sound fährt, sondern den Sound eines anderen. So was ähnliches schreibt ja Weihe auch. Natürlich ist es doof evt. mit den Soundvorstellungen eines anderen leben zu müssen, wenn einem diese nicht 100% zusagen. Aber wenn man das ganze weiter denkt... was ist denn, wenn man nun, trotz ausprobieren im Laden, später zuhause bemerkt, dass einem der Amp, die Box, der Bodentreter, etc. doch nicht zum erwünschten Ergebnis bringt? Es ist doch viel leichter ein Profil als das herumstehende Equipment auszutauschen.
 
Was mich immer noch nicht überzeugt, ist das Argument der Fraktion, die eher gegen den Kemper ist, dass man damit nicht seinen eigenen Sound fährt, sondern den Sound eines anderen. So was ähnliches schreibt ja Weihe auch. Natürlich ist es doof evt. mit den Soundvorstellungen eines anderen leben zu müssen, wenn einem diese nicht 100% zusagen. Aber wenn man das ganze weiter denkt... was ist denn, wenn man nun, trotz ausprobieren im Laden, später zuhause bemerkt, dass einem der Amp, die Box, der Bodentreter, etc. doch nicht zum erwünschten Ergebnis bringt? Es ist doch viel leichter ein Profil als das herumstehende Equipment auszutauschen.

Also der Test von Peter Weihe ist über vier Jahre alt und ich meine schon, dass sich in dieser Zeit bei dem Kemper etwas getan hat. Profile aus der Usertauschbörse von Kemper aus dem Jahre 2012 sind doch meist noch nicht so dolle... . .

Und zu dem eigenen Sound... da kommen doch mehr Faktoren zusammen. Z.B. überschätzen viele glaube ich auch, wie originell ihr Sound nun wirklich ist. Und der Kemper ist nun wirklich feinfühlig genug, selbst bei der gleichen Gitarre kann ich Unterschiede durch die Wahl der Saiten, des Pleks sogar des Kabels hören... von der Gitarre selbst, der Art zu spielen usw. einmal ganz abgesehen... . Zudem kann man Profile eben auch bearbeiten, man kann seinen eigenen Bodentreter davor nutzen usw. .

An dem ´Grundargument´ "eigener Sound" ist natürlich etwas dran, wieviele das aber wirklich betrifft ( und wie stark es sie betrifft) .. na ja .... .
 
Es sind einige neue Funktionen und Effekte dazugekommen, vom Profiling bzw. dem Sound der Profiles hat sich da imo nicht viel geändert.
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es nach der Zeit auch einfach deutlich mehr Leute gibt, die anständigere Profile nutzen als ovor 3 Jahren und man somit einen subjektiven Unterschied wahrnehmen kann.
 
Falls noch nicht gepostet,ich habe jetzt nicht alle Seiten des Threads gelesen,
Hier ein sehr schöner Artikel über den Kemper, was er kann und was nicht:
http://www.xound.com/specials/peter-weihe-zur-praxis-mit-dem-kemper-profiling-amp.html

Doch, kam schon, sogar von mir :) https://www.musiker-board.de/threads/kemper-blindtest-von-andertons.648578/page-16#post-8061612
https://www.musiker-board.de/threads/kemper-blindtest-von-andertons.648578/page-16#post-8061612
Weil jetzt perfekt passt: Er kritisiert Dinge, die laut meinen wissenschaftlichen Lehrbüchern jenseits der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit liegen. Da möchte ich gar nicht viel drüber diskutieren, aber das sollte man zu seinem Test zumindest erwähnen, dann kann sich jeder selbst überlegen wie "schlimm" die genannten Kritikpunkte sind:

"Das ist halt so wie bei dem recht bekannten Review von Peter Weihe. Ja, er ist definitiv eine Koryphäe und der Kemper kommt auch eigentlich sehr gut weg, aber andererseits kritisiert er da beispielsweise Dinge, die laut meinen Büchern aus dem Studium jenseits der Wahrnehmungsfähigkeit eines Homo Sapiens liegen. Beispielsweise die Latenz von 3ms, das entspricht einer zusätzlichen Entfernung von 1 Meter zu Amp. Dazu sagt er dann halt (ich formuliere mal sinngemäß), dass ihn 3ms mehr stören als 1 Meter zusätzliche Entfernung, da er wohl sonst die Bewegung des Lautsprechers sähe und die dann passen würde. Wie gesagt, laut meinen Unterlagen ist ein Mensch nicht in der Lage so kurz auseinander liegende optische und akustische Reize getrennt wahrzunehmen."
 
Oh oh... mal dahingestellt ob man 3 ms Latenz merkt... du drehst ihm, die Worte im Mund herum. Was er meint, ist 1) das es ihn stört, dass nochmal 3 ms Latenz hinzukommen und 2) dann die Latenz weniger zur optisch wahrgenommenen Entfernung passt.

Ergänzung: übrigens findet die Lokalisierung eine Schallquelle auch mit Hilfe der Laufzeitdifferenz zwischen den Ohren statt.
 
Oh oh... mal dahingestellt ob man 3 ms Latenz merkt... du drehst ihm, die Worte im Mund herum. Was er meint, ist nicht 1) das es ihn stört, dass nochmal 3 ms Latenz hinzukommen und 2) dann, die Latenz weniger zur optisch wahrgenommenen Entfernung passt.

Du könntest jetzt auch in entsprechender Literatur recherchieren, aber zu sagen "mal dahingestellt ob man [das] hört" hat ja sicherlich die gleiche Relevanz...

Was sagt er denn sonst?

" Entscheidend ist dabei auch die Verknüpfung des optischen Eindrucks mit der Verzögerung durch die Laufzeit, d.h. ich komme damit zurecht, wenn ich die Lautsprecher und den entsprechenden Abstand sehe." Das ist doch genau das, was ich schrieb.

Ergänzung: übrigens findet die Lokalisierung eine Schallquelle auch mit Hilfe der Laufzeitdifferenz zwischen den Ohren statt.

Ja, und? Das ist halt die Laufzeit des Schalls für die Entfernung des Abstandes der beiden Ohren. Und dabei gehts nur um die die Wahrnehmung der Richtung, aus der das Geräusch kommt.
Was soll mir das nun sagen? Ob der Klang 1m vor mir entsteht oder schon 100km gelaufen ist macht da doch keinen Unterschied.
 
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