K(r)ampf der DAWs

Bei deinem Beispiel b) mit dem Buch finde ich es nicht wirklich schlimm, weil dieses Buch zumindest einmal gekauft wurde. Bei Software ist es ja so: man lädt sich ein Buch als PDF herunter und verteilt es weiter. Der Autor hat nichts verdient.
Man kann auch sagen:"Ich bekomme das gedruckte Buch von meinem Freund und verteile es weiter. Der Autor hat nichts verdient". Sofern sich nicht irgendwelche Leute in den Server von Verlagen/Amazon/whatever reinhacken, musste das PDF auch zumindest einmal gekauft werden. Natürlich lässt sich nicht abstreiten, dass das Verhältnis "Anzahl von Lesern/Nutzern" vs. "Anzahl von verkauften Exemplaren" bei physischer Verteilung deutlich weniger dramatisch ist als bei digitaler Verbreitung.

Ansonsten sprichst du da eigentlich eher das "Problem" an, dass die Art des Konsums von diversen Inhalten unterschiedlich ist, aber für alle die gleichen Gesetze gelten. Bei Romanen ist es nunmal so, dass der dauerhafte Besitz für viele nicht wichtig ist, weil man ihn nur einmal liest. Bei vielen Computerspielen, die man einmal durchspielt, ist es auch so. Insofern gibt es in diesen Bereich auch einen großen Verteilen/Verleischen/Tauschen/Gebrauchtmarkt, der letztlich dazu führt, dass mehr Leute das Buch gelesen haben oder das Spiel gespielt haben, als Exemplare verkauft wurden. Das macht der INhalteindustruie auch teils deutlich zu schaffen, auch wenn es legal ist.

Dein Beispiel mit dem Dongle gilt in der Form aber auch nicht für jede Art der Lizensierung. Es gibt tatsächlich auch Software, wo das mit dem weitervergeben oder weiterverkaufen nicht so einfach ist. Irgendeiner hier im Forum berichtete von einer teuren Orchester-Library, von denen es weder eine Demoversion gibt, man es aber auch nicht gebraucht weiterverkaufen kann. Es ist eben pauschal nicht so, dass du mit deiner Lizenz machen kannst, was du willst, da könnten auch ganz andere Sachen im Vertrag stehen. Ansonsten geht das aber für mich auch wieder ein wenig in die "ist doch legal, also ist das auch OK, was ich mache" Richtung. Denn dass diese Sache mit dem Dongle (den man einfach weitergeben kann, hauptsache er wird nicht dupliziert) so problemlos für die Softwarehersteller funktioniert, liegt ja auch eher daran, dass eine Weitergabe des Schlüsses verhältnismäßig aufwändig ist und daher auf einen kleinen kreis beschränkt bleibt. So wie eben auch das Teilen von Büchern in der Praxis auf einen kleinen Kreis beschränkt bleibt.

Aber wie gesagt wird das problematischer, wenn die Sache über den Freundeskreis hinaus geht. Zum Beispiel scheinen eben eBay oder Ketten wie Gamestop (die eben im großen Stil gewerblich gebrauchte SPiele an- und verkaufen) den Computerspieleherstellern schwer zuzusetzen. Und bei digitalen Büchern ist es ja nun per DRM meist tatsächlich so, dass das Buch nicht weitergegeben oder verkauft werden kann, sondern auf deinen Account/dein Lesegerät beschränkt ist. Nähmen wir aber mal an, die digitalen Büchern hätten ein DRM (auch wenn ich nicht wüsste, wie sowas technisch möglich wäre) welches dafür sorgt, dass die Datei nicht vervielfätigt werden kann, aber weitergegeben. Also im Endeffekt das gleiche wie ein physisches Buch. Da könnte man dann genauso argumentieren wie du, also "es ist meine Sache, wem ich die Lizenz gebe, ist doch alles legal, ich kopiere nichts". Stattdessen aber wäre das für die Buchindustrie wohl genauso problematisch wie das "raubkopieren". Weil sich dann im Internet ganz schnell Plattformen entwickeln würden, wo diese Bücher bequem ausgtauscht werden könnten. Und das Verhältnis "Anzhal Leser/Anzhal verkaufter Exemplare" würde sich dramatisch ändern. Ähnlich könnte es mit rein elektronischen Dongles laufen. Da müsste ich dann nur Leute irgendwo auf der Welt finden, die ihre Software zur Zeit nicht nutzen. Wäre technisch recht einfach. Hätten die Softwarehersteller wohl auch etwas gegen, so ein System würden sie erst gar nicht anbieten.
 
@Metal_Moses:
Hab mich mal etwas informiert bei jemanden der es wissen müsste: Geklaute Software ist nicht nur ein Verstoß gegen des Urheberrecht sondern auch Betrug.

Sprich rechtlich wird der Firma ein Schaden zugefügt, auch wenn er sich im ersten Moment vielleicht noch nicht mal direkt auf deren Geldbeutel auswirkt.
Eine Firma die auf diese Art betrogen wurde hat das Recht, sämtliche Daten (-träger) und potenzielle Kopiergeräte unwiderruflich zu vernichten und Schadensersatz zu fordern.
Waves hat nur sein Recht in Anspruch genommen, dort ist nichts verwerfliches. Bitte nicht den Spieß umdrehen und so tun als hätten die jetzt etwas "böses" gemacht !

@Preci55ion:
Naja, mastering ist eine so komplexe Geschichte und ich gehe nicht davon aus, dass sich hier Mastering-gurus befinden. Also kann man getrost sagen: Die S1 Mastering Abteilung erfüllt ihren Zweck sehr gut. :p

Zu der vermeindlich schlechten Situation einiger Firmen: "Nieten in Nadelstreifen" sag ich dazu nur. Lustiger Wesie wissen die wenigsten Chefs über die simpelsten Motivationstechniken und sinnvollen Unternehmensstrategien bescheid. Zum Beispiel ein Großteil der Strategien von Steve Jobs waren nur für den Moment sinnvoll, nachhaltig waren sie jedoch nicht wie sich momentan herausstellt.
 
Wollen wir die Kopier/Diebstahl/wasauchimmer Geschichte hier aussen vor lassen? Bitte?!
 
Nähmen wir aber mal an, die digitalen Büchern hätten ein DRM (auch wenn ich nicht wüsste, wie sowas technisch möglich wäre) welches dafür sorgt, dass die Datei nicht vervielfätigt werden kann, aber weitergegeben. Also im Endeffekt das gleiche wie ein physisches Buch.

Das lustige daran ist, dass Amazon diesen Service bald anbieten will (Quelle). Man kann dann praktisch sein "Buch" für 14 Tage an einen Freund verleihen. Während dieser Zeit kann man dann natürlich selbst nicht darauf zugreifen. Das ist dann quasi wie ein echtes Buch, nur kommt das elektronische Buch automatisch wieder zurück und man muss nicht hinterher rennen. ;)
 
Wollen wir die Kopier/Diebstahl/wasauchimmer Geschichte hier aussen vor lassen? Bitte?!
Ja, meinetwegen gerne, ich hör jetzt auch auf :redface:
 
:mampf:Dann schiess mal los .s :mampf:

Wie hast Du dich denn nun entschieden? Bleibst Du bei Reaper und PT? Oder doch Logic X, was aber gegen deinem Flohmarkt sprechen würde, du willst ja dein Logic verkaufen, was dann kein Upgrade heissen würde :gruebel:
 
Wie hast Du dich denn nun entschieden? Bleibst Du bei Reaper und PT? Oder doch Logic X, was aber gegen deinem Flohmarkt sprechen würde, du willst ja dein Logic verkaufen, was dann kein Upgrade heissen würde :gruebel:

Hm, gute Frage. Seit ich PT habe, verwende ich Reaper immer weniger, auch wenn ich Anfangs dachte, Reaper bleibt Haupt-DAW.
Logic wurde schnell verbannt und inseriert, als ich PT installiert hatte - komischerweise war mir das beim ersten Anschauen (von PT) klar, dass Logic 9 nicht bleibt.
Logic X erwarte ich trotzdem mit Spannung, und ich hoffe, dass der Workflow von Logic erhalten bleibt, weil ich den eigl. gut beherrsche. Wenn Logic X erscheint, dann sowieso im Appstore, demzufolge gibt es auch kein Update, daher schadet der Verkauf nicht.
Wenn der Preis ähnlich sinkt wie der von FC(p)X dann werde ich es mir aus Neugier so oder so holen ;)

Da im Moment auch keine Gewinnbringenden Produktionen bei mir geplant sind, habe ich Zeit für PT :)
Wenn man einmal im PT drin ist, dann ist das alles kein Problem. Auch die verschiedenen Spurentypen machen mir kein Problem mehr.
Grimmig bin ich allerdings immernoch über die begrenze Spurenanzahl und die miese "automatische" Clipsuche, wenn der Dateipfad nicht mehr stimmt. Das ist beides große Wurst, aber ich habe ja noch Reaper als ReWire Sklaven, oder falls demnächst ein 5.1 Mix reinflattert, dann mach ich des halt in Reaper (zumindest den Mix und ein gewisses Grundpanning - eine 5.1 Hardware kann ich mir nicht leisten). Soweit kein Problem.

edit: Achja, Die Übersicht in ProTools über das Projekt ist unschlagbar. Da hinkt Reaper gewaltig. Logic ist aber mindestens gleichauf mit PT.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Logic X...da warten wohl viele gespannt drauf. Das dauert aber auch...
 
Meinste?
Irgendwo hier hab ich gelesen, dass Appe bei den Händlern L9 zurückzieht, bzw. nicht mehr ausliefert... :nix:
 
wundert mich nicht - mit 9er Versionen hatten sie noch nie Glück ;) :D
 
Ja, das sie nicht mehr ausliefern war ja mal im Umlauf, aber jetzt wieder scheinbar nicht. PT hat zumindest den Sprung auf Version 10 geschafft ;) Wahrscheinlich ist Logic noch nicht iPad fähig...
 
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Hier nochmal zum Vergleich, Reaper und Pro Tools 10. Das gleiche Projekt.

reaper_OV.jpg

PT_OV.jpg

Ich finde, die Übersicht ist einfach in Reaper bescheiden. Wohingegen dieses Fenster am oberen Rand (Overview) in Reaper sehr viel besser ist, weil es mitzoomt.
Vor allem brauchte ich in PT nie ernsthaft den Mixer, was mir die Arbeit sehr erleichtert, und mich gelehrt hat, dass man den nicht wirklich brauchen muss. Die Linke Seite im TCP ist einfach genial gestaltet - da kommt keine andere DAW ran...

Wenn Reaper eine anständige UI hätte (für die, die nicht den Thread im Reaper-Board verfolgen: es sieht so aus, dass sich da irgendwann etas tun könnte, dass Reaper einen sauberen Look bekommt).

Hier ein Mockup der Item-Eigenschaften eines Users, wie es sein könnte - es findet Anklang (Quelle: stash.reaper.fm)
item-properties-cleanup.jpg


Nochmal zu meinen persönlichen Vergleich:
ich finde, in Reaper lässt es sich insgesamt flüssiger Arbeiten, zumal schon der Dongle nicht vorhanden ist. Aber die besseren Ergebnisse erziele ich (im Moment) mit PT und den guten Plugins - was nicht heissen soll, dass die ReaPlugs schecht sind. Den schnelleren Flow habe ich (gestern getestet) noch in Reaper, vermutlich auch, weil ich es noch gut kenne. :nix:
 
Du hast eigentlich das Problem das ich auch habe: wir wünschen uns eine Frankenstein-DAW. Von jedem Programm das Beste herauspicken und zusammen nähen. Leider wird es wohl nie dazu kommen.
Mein absoluter Favorit war immer Digital Performer. Aber auch DP hatte so seine Macken wie:
Plugin Fenster bleibt nicht im Vordergrund, Timestretching schlecht und mit den Notenlängen gab es immer so seine Probleme.

Wenn es nur um das Mixing gehen würde, dann greife ich gerne zu Mixbus, aber da habe ich zu oft Abstürze, was auch nervt. Den Besten Pult hat Mixbus aber definitiv für mich.

Ich wünschte mir die Ornderspuren & Gruppenspuren von Nuendo, den Pult von Mixbus, die Schnelligkeit von Reaper, die Einbindung von Melodyne like S1, die Editoren von DP sowie die Chunks & Sequences und den Rest von PT.

Stattdessen arbeite ich mit den Programmen: PT, Mixbus (bei guten Aufnahmen), RX2, Melodyne und Wavelab.

Fazit: Salat ist hart, Mayonnaise kann man nicht beissen, Brokkoli ist steif und bricht wenn man es biegt. :(
 
Mixbus war die Erweiterung von Ardour, oder?
Davon würde ich mir gern mal eine Demo anschauen, aber Ardour entspricht nun garnicht meinem Flow :redface:
 
Mixbus ist eine Abwandlung von der Firma Harrison. Im Prinzip ist es Ardour, nur eben mit einer Harrison Konsole. Zum Mischen ganz ok, aber sobald man editieren muss (also schlechte Aufnahmen hat), wird es umständlich. Aber bei einem Preis von 149$ ist es ok. Klanglich finde ich es besser wie PT.

Über den Flow mache ich mir nicht all zu viele Gedanken. Wenn ich in einem fremden Studio arbeite, dann muss ich auch klar kommen.
 
Ja, aber mal im Ernst: ich habe noch nie ein Studio erlebt, welches mit was anderem arbeitet als PT, Logic oder Cubendo. Naja, ein kleines mit Reaper. :nix:
 
Ich würde die Demo ja auch gern probieren, bin aber nicht bereit dafür meine komplette Anschrift zu hinterlegen. :mad:

Das Problem mit Ardour ist die (wie ich finde) sau schlechte Bedienung im TCP.
 

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