Man muss auch sehen, dass in den "richtigen" Studios selten Musik neu erfunden wird sondern das Aufnehmen und Mixing von vorhandenem Material im Vordergrund stehen. Für solche Sachen reicht dann eben ein einfaches und simples Programm wie PT. Wenn es so auch nur annähernd so viele Features hätte wie die anderen DAWs, wäre das wahrscheinlich sogar kontraproduktiv.
Fürs Songwriting wäre PT aber meine absolut letzte Empfehlung.
Jede DAW hat Stärken und Schwächen und je nach Branche kommt daher auch nicht nur eine DAW zum Einsatz.
Bei Komponisten im film scoring gibt es enorm unterschiedliche Vorlieben, für Arrangements kommt beispielsweise Logic zum Einsatz, aber für Post Production setzen sie auf PT und Cubase. Hier ist man sogar gezwungen flexibel zu sein, und da lernt man auch die Wichtigkeit einzelner DAWs durch vorteilhafte Workflows schnell zu schätzen.
Gerade für Komponisten ist Software noch keine Selbstverständlichkeit und viele talentierte Bewerber werden trotz super show reels nicht eingestellt, weil sie mit der Studioaustattung nicht umgehen können. Das ist zwar selten, kommt aber durchaus vor, denn Konkurrenten die gute Musik schreiben gibt es viele, aber die Erfahrung mit dem Werkzeug wird teilweise noch unterschätzt.
Bei einzelnen Musikproduzenten ist das weniger wichtig, der hat wie jeder andere auch seine eigenen Vorlieben und vorallem hat er sich an workflows seiner DAW , die er schon mehrere Jahre einsetzt gewöhnt.
Man sollte übrigens auch Profis rein technisch nicht überschätzen, die reden in einzelnen Fällen sogar von besserer Soundqualität unterschiedlicher DAWs ... Sie würden also in jedem Forum wie hier sofort einen shitstorm auslösen, zeigt aber das solche Mythen auch unter der Prominenz existieren.