Guter Thread!
Bin kein Profi wie manche hier vielleicht. Ich würde aber trotzdem gerne meinen Senf dazu geben. Ich habe schon immer gern aufgenommen. Es fing alles schon mit dem Tape Recorder damals an, dann mein erstes Keyboard Yamaha PSR 740, dann gehts weiter mit meinem Fantom S, welches mir richtig Spaß beim sequencen gebracht hat. Es war so intuitiv, aber leider auch stark eingeschränkt. Zu der Zeit habe ich aber echt viele Lieder geschrieben. Aber dann habe ich irgendwann mein Fantom S verkauft, und wollte `to the next level` gehen,und mir mein erstes DAW holen. Die Auswahl fiel dann auf Sonar 7 Producer. Wegen des Umfangs der VSTs und weil mir das Demo von Cubase nie wirklich gefallen hat. Besonders die Symbole bei dem Mixer haben mich damals total abgetörnt. Die sahen mir zu rätselhaft aus. So, Sonar war jetzt auch nicht viel besser, ich kam aber besser damit zurecht. Ausserdem lief es absolut stabil, und ganz ehrlich mir gefiel auch dass es in Deutschland kaum einer nutzt. Ich wollte halt 'was anderes' haben.
Auch wenn das Mischen beim Sonar spaß macht, machte es nie wirklich Spaß damit songwriting zu machen. Es war alles so in Menus verschachtelt, und ich habe es nie geschafft die Hotkeys zu lernen. Mir verging echt zeitweise die Lust überhaupt was aufzunehmen. Zu der Zeit habe ich auch echt kaum geschrieben, die Inspiration wurde immer ganz schnell gekillt von der Kompliziertheit der Dinge.
Aber dann kam Tracktion, was ich als Zugabe von Keys kennengelernt hab, und war sofort angetan. Drag n drop, und das ganze Programm wurde so einfach gehalten, dass es nicht mal einen richtigen Mixer hatte. Damit habe ich dann wieder einige Lieder geschrieben. Schade nur dass das Programm ziemlich unstabil war, und einfach von Funktionen so beschränkt war. Später wurde es sogar von Mackie ganz aufgegeben. Irgendwann hatte ich so satt von den ganzen DAWs, ich habe mir gewünscht dass irgendjemand Tracktion wiederbelebt und weiterentwickelt. Und so habe erstmal Pause gemacht.
Dieses Jahr wurde mein Interesse wieder geweckt, nachdem ich einige Cubase Tutorials von FMNxMusic bei Youtube gesehen habe, ganz super der Typ. Und so habe ich mir im Sommer Cubase 6 EDU mir angeschafft. Ich wusste, super, ich habe jetzt das DAW mit den umfangreichsten Funktionen, jetzt muss ich das alles nur lernen. Und so habe ich mir ganz viele Tutorials gesehen, Bedienungsanleitung gelesen, und sogar die Video Tutorials von ASKVideo mir geholt, und habe versucht nebenbei neue Musik zu schreiben, und das neue Wissen nebenbei im Praxis anzuwenden. Das klappte eigentlich ganz gut, aber ich muss schon sagen, das erforderte viele Stunden bis man einige Grundfunktionen darauf hat. Bis man alle Funktionen kennt, und auch weiss es zu nutzen, erfordert Durchhaltevermögen, und da leidet leider manchmal die Inspiration.
Aber dann sah ich das Launch von Studio One v2. Ich hatte schon die erste Artist Version, habe es damals aber irgendwie fallen lassen, weil einige Funktionen fehlten, mir kam es vor halt wie Tracktion damals. Coole Ideen, aber noch Spielzeugmässig. Aber bei Version 2 haben sie so krass aufgeholt, und als ich das ARA und melodyne gesehen habe, und dann auch wie einfach Audio Bend und Quantisierung, und Comping ist, dachte ich, wow! Und als ich das Demo mir runtergeladen habe, habe ich in einer Stunde ein neues Lied geschrieben, aufgenommen, und gemischt, ohne in die Bedienungsanleitung zu gucken. Da sagte ich mir, Mist jetzt muss ich mein neues Cubase 6 wieder los werden. Das habe ich glücklicherweise geschafft. Und bin jetzt seit mehr als einem Monat überglücklich über meiner Entscheidung. In dieser Zeit habe ich wieder die Freude am Aufnehmen und Schreiben wiederentdeckt, und habe schon einige Lieder fertiggemacht.
Ich weiß, nach den Jahren mit Sonar, Tracktion, und zuletzt Cubase, habe ich mittlerweile ja viel gelernt, und Wissen mir angehäuft so dass der Sprung beim Studio One so einfach ist. Ich glaub, es liegt aber echt an dem Programm.
Einige sagen zum Beispiel, drag n drop ist überbewertet. Aber was ich echt mal cool finde ist dass das drag n drop in beide Richtungen geht. Also heute morgen musste ich ein Midispur irgendwo speichern. Einfach auf den Browser ziehen, in den entprechenden Ordner, fertig!
Ich war eigentlich ein Gegner von Melodyne, oder Autotune usw. Aber wenn man mal schnell seine Inspiration fangen möchte, und da nervt ein zwei Noten, weil die schief oder von timing her daneben sind, einfach schnell mit Melodyne biegen, fertig, und weiter.
Oder, wie tapt man das Tempo? Nix mit Menu, einfach auf das Wort Tempo im Transport tappen, fertig.
Oder, wie automatisiert man diese oder jene Regler? Einfach mit der Maus darüber fahren, und dann von dem Kasten links oben, das Handsymbol auf den Spur ziehen, fertig. So geil.
Oder, wie quantisiert man den Bass zu dem Schlagzeug, einfach das Schlagzeugwave in den Quantisierungskasten ziehen, jetzt kann man alles dazu quantisieren, genial! Überhaupt, wie quantisiert man schnell eine Audiospur? Einfach Q drücken, schon werden die Transienten von alleine analysiert und zurechtgeschoben. Das Comping macht auch Spaß. Oder, schnell ein Clip mit FX versehen? Einfach das VST fx auf das clip fallen lassen, fertig. Es ist alles so selbsterklärend, es ist unglaublich.
Alle anderen Grundfunktionen wie Zoomen, scrollen, usw sind auch so einfach gemacht. Vorteil von Cubasenutzer, viele Hotkeys sind gleich. Sogar Sound & Recording sparte nicht mit der Superlative und bezeichnete Studio One als den 'musikalischesten und intuitivsten' DAW momentan.
Ich weiss aber auch dass Studio One in einigen Funktionen noch nicht so umfangreich ist wie Cubase oder andere, siehe Midi, oder Surround,aber die wollen das ja auch so, damit es halt nicht bloated bleibt. Dabei suchen sie weiter den Weg diese oder jene Funktion zu integrieren, ohne die Intuivität zu stören.
Oder wenn ich Videos von Protools sehe, wie schön der Umgang mit den VST (oops, RTAS ,meinte ich)Effekte beim Mischen ist. Und was da alles für Hardwarecontroller gibt.
Trotzdem glaube ich an Studio One und an die Jungs aus Hamburg, dass es noch ganz groß sein wird.
Hier gab's aber in Diskussion einige Stimmen die meinen, dass ihre Art zu werben etwas komisch ist. Immer sich mit den anderen DAWs zu vergleichen, usw. Aber wenn man sich überlegt, in den Zeiten wo schon zig andere DAWs gibt, die schon teilweise schon Jahrzehnte auf m Buckel haben, muss man auch agressiv werben, damit man überhaupt gehört wird. Und es hat anscheinend funktioniert. Vor einem Jahr kannte kaum einer Studio One, jetzt sieht das schon ganz anders aus, zudem sie mit dem Update auch echt was angestellt haben. Und ARA ist ja auch echt innovativ und eine Premiere unter den DAWs. Ausserdem nicht zu unterschätzen das Communtiy Forum ist sowas von hilfreich, Typen wie themuzic da sind schneller als jeder Support, ich glaub er hängt nur noch am PC und an sein Studio One. Sowas ist echt wertvoll.
Allgemein finde ich aber, wenn man mit einem DAW schon so geübt ist, und alles schnell machen kann, sollte man auch dabei bleiben. Denn diese Wechslerei tun ja meistens die Amateure wie ich, die einfach keine Zeit haben so viel Zeit zu investieren, dass sie ein Profi-Programm so auswendig kennen. Deshalb bin ich ja froh endlich mein DAW zu finden. Jetzt werde ich endgültig bleiben. Denn diese DAW kann man auch so von alleine, mit wenig Zeit lernen, um nebenbei, auch mal, Musik zu machen.