Was ich sehr lustig fand:
Vor einigen Jahren stand bei seinem Wiki-Artikel
"Joe .... der für seine raue Stimme und sein virtuoses Gitarrenspiel bekannt ist." (Link inside) und ich empfand immer, dass er eben keine raue Stimme hat, aber gerne eine hätte (weil blues und so).
Lustigerweise wurde genau diese stelle "raue Stimme" als erstes aus dem Header weg-editiert
Eine raue Stimme kommt eben nicht von irgendwoher, sondern man hat über Jahre seine Stimme "verbrannt", wie es eben die altern Blueser in Kirchen, ettlichen Konzerten und falscher (aber emotiionaler) Technik taten. Diese Authentizität / Geschichte / Hintergrund misst Bonamassa mMn komplett, weswegen er für mich als Blueser uninteressant ist. In seinen anderen Genre-Ausflügen fand ich ihn besser. *shrugs*
Entschuldigt bitte, aber ich muss nich da 'mal kurz einmischen, auch wenn ich mit JB nicht so sonderlich viel am Hut habe. Fand ihn vor Jahren 'mal gut.
Ich finde allerdings, dass er seit einigen Jahren viel zu viel produziert und "ausgebrannt" klingt. Das Dumme ist nur, dass er das wohl selbst noch nicht gemerkt hat.
Wenn man so mitkriegt, was er so alles treibt, hat man manchmal den Eindruck, es müsse mindestens drei Bonamassas geben! (das sog. H._D. Genscher - Syndrom).
Der Gipfel waren dann für mich die JB - Custom - Superpower - SIgnature - Blues - PUs für - wieviel? 300 € das Stück oder so? Na ich weiß nicht recht... .
Aber das nur am Rande.
Irgendwie geht es ja hier auch um Blues und Gesang. Und da fällt mir immer wieder auf, dass nach meinem Empfinden fälschlicherweise eine rauhe, heisere o.ä. Stimme mit "Bluesstimme" gleich gesetzt wird.
Die alten Blueser z.B., die hier genannt wurden, ich meine die wirklich alten (!), aus den 20, 30er und 40er Jahren hatten in der Regel eben genau das nicht!
Natürlich gab es sowas. Charlie Patton, Bukka White, um nur zwei zu nennen. Aber die überwiegende Zahl der Leute hatte sehr klare und kräftige Stimmen, teilweise sogar falsettartige Färbung /Blind Lemon Jefferson, Skip James, ja auch Robert Johnson), Fistelstimmchen wie Blind Willie McTell. Leise, zurückhaltende Stimmen wie Mississippi John Hurt, Blind Blake oder Leroy Carr. Schöne, sonore Stimmen wie Sonny Boy Williamson. Usw., usw..
Diese "rauhen", krächzigen Stimmen kamen eigentlich erst so richtig auf mit der zunehmenden Elektrifizierung (Howlin' Wolf z.B.). Erst seitdem, meine ich, dass dieses Bild des des "Blues - Shouters" zum Allgemeingut geworden ist.
Insofern würde ich behaupten, dass es aber nach nach wie vor nicht in erster Linie tatsächlich auf die Stimme ankommt, sondern auf die Rat und Weise, wie ein Blues gesungen wird. Ob eine Stimme jetzt "kaputt" ist durch Sex, Drogen, Alkohol und ein "hartes Leben" ist dabei völlig nebensächlich.
Und das bedeutet auch für Bonamassa, dass er nicht auf Krampf versuchen muss, wie Frankie Miller oder Bob Seger zu klingen.
Ich finde teilweise sogar seinen Gesang besser als sein Gitarrenspiel, das mir mittlerweile zu sehr nach Schema F klingt (wie übrigens für mich bei EC seit Jahrzehnten!).
Aber das alles eben nur nebenbei....