Heute, äh gestern kam die Orville bereits bei mir an. Die DHL-Frau meinte an der Türe zu mir "Ich habe hier Ihr Schmuckstück!", denn es war unschwer zu erkennen, um was es sich bei der Lieferung handelte. Der Kollege aus Japanien hat den Koffer einfach in etwas Brotpapier und Knisterfolie gesteckt und sie so ohne weitere Umverpackung in den Flieger nach Europa verfrachtet. Die "Fragile-Aufkleber" fielen dabei auch nicht sonderlich ins Auge. Zum Glück wussten auch die Transportleute, was sie vor sich hatten und so erlebte das "Schmuckstück" wohl keine Flugeinlagen.
OK, alles kam soweit und vor allen Dingen schnell bei mir an. Die halbe Welt lag ja zwischen dem Verkäufer und mir. Nachdem ich den Koffer aus der Verpackung geschält hatte, wurde es spannend. Ihr kennt den Moment, wenn man zum ersten Mal den Koffer einer neuen Gitarre öffnet! Und was sah ich, noch mehr Verpackungsfolie, aber das kann ja nur gut sein.
Nachdem diese ebenfalls entfernt war, zeigte sich die Gitarre, die ich bei der Auktion entdeckt hatte, nur in schöner. Sie weist ein paar Dings & Dongs auf, die man fotografisch nicht festhalten kann, allerdings nix gravierendes. Auf der Halsrückseite zwischen dem 5. und 13. Bund scheint mal jemand mit einem Lötkolben o.ä. den Lack bearbeitet zu haben (vielleicht ein Test, ob es sich um Nitrolack handelt!
), dort findet sich ein etwas tieferer Krater ein. Dies wusste ich allerdings bereits im Vorfeld, hatte der Verkäufer doch explizit darauf hingewiesen. Es stört auch nicht weiter, da sich der Krater außerhalb des Bereiches für die klassische Grifftechnik befindet. Irgendwann könnte ich den Hals einmal neu lackieren lassen. Das Einzige, was ich nicht wusste, war der Umstand, dass ein Teil der Inlays ca. 1/10 über das Griffbrett hinausragen. Das ist nicht weiter tragisch, hatte ich bis dato aber noch nicht einmal Ansatzweise bei einer meiner anderen Orvilles. Des Weiteren weist sie einen Middle Tenon Neck auf.
Auch elektrisch alles auf der Höhe der Zeit, d.h., es funktioniert alles bestens. Die verbauten Pat-No.-Pickups haben ordentlich Output und klingen auch recht ansprechend. Ich denke, nach dem Austausch gegen die Bare Knuckle werde ich sie erst einmal behalten. Die Potis laufen ebenfalls recht angenehm.
Ja, da hab ich gut eingekauft und eine ObG ergattert, die man bzgl. ihres Farbtons Vintage Sunburst nicht allzu oft sieht. Sie ist eine schöne Vertreterin der Gattung ihrer Art. Zu den Fotos, nach denen Ihr gleich schreit: Ich bin etwas fotofaul, aber ich schaue zu, dass ich noch welche einstelle.