Kapser666 war ziemlich am schwärmen nach der Messe. Ich würd selber gern mal so was in die Hand nehmen.
Ich hatte auf der Frankfurter Messe die Gelegenheit, verschiedene Jaden Rose anzuspielen ...
Nun muss ich vorweg schicken, dass ich zwar ein ziemlicher Amp-Freak bin, mich Gitarren aber relativ kalt lassen - weil es einfach wenige gibt, die mir rundum gefallen und ich seit fast 20 Jahren auf meiner alten Explorer "festhänge": Die hat es immer wieder geschafft, designierte Nachfolgerinnen (Jackson Kelly, Ibanez Iceman) abzuservieren ... An der Explorer habe ich dagegen im Laufe der Jahre immer wieder mal die PUs gewechselt, um meinem Ideal näher zu kommen ...
Nun, in Frankfurt nahm ich eine Jaden zur Hand (mein Favorit: Mahagoni-Hals-/Korpus, Ahorndecke, fixed Bridge, DiMarzio Deactivator am Steg) und war regelrecht SCHOCKIERT, wieviel besser die Gitarre im Vergleich zu meiner geliebten Gibson klang. Einfach viel sauberer und artikulierter und dichter an "meinem" Sound als jede Gitarre bisher. Obwohl ich überhaupt kein Fan von "Shredder-Strats" mit langer Mensur bin. Aber diese Erfahrung hat mich ECHT ins Grübeln gebracht ...
Was mich an Jaden Rose (himself) beeindruckt hat (neben dem Typen an sich), ist sein ganz offensichtlich herausragendes Know-How um das Zusammenwirken verschiedener Holzarten mit der Produktpalette von DiMarzio. Da hat jede Kombi Hand und Fuß und seine Gitarren können trotz oberflächlich ähnlicher Konzeption krass unterschiedlich klingen.
Ich denke, wer seine Sound-Vorstellungen konkret benennen kann, dem kann Jaden wirklich zu seiner Traumgitarre verhelfen. Gut, das ist eben das Pfund, mit dem ein kleiner Gitarrenbauer wuchern kann. Bei diversen "etablierten Edelmarken" bekommt man (für teils deutlich mehr Geld!) sicher ebenfalls handwerklich hervorragend gemachte Gitarren - aber sie sind eben für einen "Durchschnittsgeschmack" konzipiert. Und wer von uns könnte beim Jackson-/Ibanez-/sonstwas-Custom-Shop "mal eben":
- Beratung bekommen
- sich eine ECHTE Custom-Gitarre bauen lassen
- ... und diese auch noch bezahlen?
Also, bei der nächsten Gitarren-Anschaffung steht Jaden ganz oben, keine Frage. Ich bin mir nur noch nicht schlüssig, ob ich ein Standard-Modell nehme (es klang und spielte sich perfekt), weil die doch etwas Ibanez-lastige Optik eigentlich nicht mein Ding ist. Vielleicht muss ich mal mit Jaden über was ganz simples V-förmiges mit einem Tonabnehmer und ohne Trem sprechen ...
Also, von der Machart her ganz großes Kino, man merkt eben auch, dass Jaden selbst Gitarrist und mit Herzblut dabei ist. Die Teile funktionieren einfach und die Preise sind tendentiell günstig für soviel Qualität.