Ist die Gitarre für mich das falsche Instrument?

  • Ersteller mathiasbx
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wusste ich nicht, da ich die Tabs habe wo Sambora dransteht :) Aber Sambora ist ja dennoch klasse :)
 
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Ich werde „Sultans of Swing“ niemals aufs Orginaltempo bringen, obwohl Mark Knopfler mein persönlicher Gitarrengott ist. Na und? Spiele ich den Song eben auf 75% der Originalgeschwindigkeit und habe Spaß dabei. Nur letzteres ist wichtig!
I feel you, bro... Aber die Erkenntnis kann schon eine bittere Pille sein, oder?
 
@Tremar: nö, keine bittere Pille. Nüchterne Selbstreflektion und eine realistische Erwartungshaltung helfen. Ich habe erst mit 40+ begonnen, Gitarre zu spielen. Zudem läßt meine fragile Gesundheit selten mehr als eine Stunde Spielzeit pro Tag zu.

Mark Knopfler hat(te) komplett andere Voraussetzungen und zudem eine Musikalität und Fingerfertigkeit, die ich niemals auch nur ansatzweise erreichen werde.

Muss ich auch nicht. Ich freue mich, wenn ich ein paar Songs von Mark Knopfler, Robert Cray und einigen anderen Lieblingsmusikern nachspielen kann. Ich will dabei abschalten, Freude am Musizieren empfinden und mir etwas Gutes tun. Das reicht.

Aber jeder Jeck ist anders…
 
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Genau wie @Mr.Blue schreibt. Jeder ist anders und mir macht es Spaß Gitarre zu spielen und das tue ich auch.
Aber wenn man ewig auf der Stelle tritt und sich fragt, ob man nun die eigenen physikalischen Grenzen erreicht hat - dann stellt sich für mich auch die Frage ob ich an der Gitarre richtig bin. Es macht mir eben keinen Spaß, wenn ich nur Solos auf "Anfängerniveau" ala Livin on a prayer spielen kann und sobald es mal (aus meiner Sicht) Geil wird, muss ich die Segel streichen das entweder "verlangweilen" oder eben ganz sein lassen.

Natürlich bringt auch das einfache "nur spielen" einen weiter und man festigt vieles - aber es ist auch so, dass der Mensch sich dann gerne im Wohlfühlbreich austobt. Also bei dem, was man eh schon kann. Die wenigsten überlegen sich für einen Song ein Solo, welches für einen selbst kaum spielbar ist oder etwas über den Grenzbereich rausgeht. Zumal viele das auch nicht können, da oft der eigene Horizont da endet, wo auch das Können endet.

Ich will damit niemanden angreifen - also bitte nicht falsch verstehen. Man schreibt oder spielt aber nun oft nur in dem Bereich, den man gut beherrscht. Wer würde sich ein Solo für einen Song ausdenken, dass er vielleicht niemals spielen kann? (Ich, vermutlich) :cry:
 
Aber wenn man ewig auf der Stelle tritt und sich fragt, ob man nun die eigenen physikalischen Grenzen erreicht hat - dann stellt sich für mich auch die Frage ob ich an der Gitarre richtig bin.
Tritt man ewig auf der Stelle oder aber nur hinsichtlich eines bestimmten Parameters? (Nämlich der Geschwindigkeit.)
Es macht mir eben keinen Spaß, wenn ich nur Solos auf "Anfängerniveau" ala Livin on a prayer spielen kann und sobald es mal (aus meiner Sicht) Geil wird, muss ich die Segel streichen das entweder "verlangweilen" oder eben ganz sein lassen.
Geht es um Nachspielen oder um eigene Ideen? Eine musikalische Steigerung kann man auch durch Instrumentation, Klang etc,. erreichen, nicht nur durch Speed (Ravels "Bolero" - oder eben auch "Beck' Bolero")
Wer würde sich ein Solo für einen Song ausdenken, dass er vielleicht niemals spielen kann? (Ich, vermutlich) :cry:
Viele Komponisten waren nicht in der Lage, das zu spielen, was sie für andere geschrieben haben. Nancarrow hat daraus eine Tugend gemacht (Stichwort Player Piano). Und auch die Beatles waren nicht mehr in der Lage, das live zu spielen, was sie auf den späteren Platten gemacht hatten. Da braucht es erst ein paar Holländer... Du bist also in guter Gesellschaft.
Und nu: Schluss mit Lamento, shut up'n play yer guitar;-)

P.S.: Ich ärgere mich auch über meine Langsamkeit. Aber deswegen gebe ich doch das Instrument nicht auf.
 
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Aber wenn man ewig auf der Stelle tritt und sich fragt, ob man nun die eigenen physikalischen Grenzen erreicht hat - dann stellt sich für mich auch die Frage ob ich an der Gitarre richtig bin.
Du schreibst ja, dass du schon lange Klavier spielst. Ist es denn da so, dass du Stücke auf sehr hohem Niveau in amtlicher Geschwindigkeit hinbekommst, wenn du sie entsprechend übst?
Sowas wie...

View: https://www.youtube.com/watch?v=Gus4dnQuiGk

Wenn ja, wie lange hast du Klavier gespielt bis du an dem Punkt warst?

Tim Pierce, John Petrucci... ich weiß jetzt nicht ob man sie als die Chopins der E-Gitarre bezeichnen sollte, aber das sind Leute, die sich ein Leben Lang mit dem Instrument beschäftigt haben und große Karrieren darauf aufgebaut haben. Ich finde auch nicht, dass man den Anspruch haben kann, dass als Hobby mit ner Stunde üben am Tag erreichen kann. Das tolle ist ja, dass das gar nicht die Freude schmälern muss an dem Instrument...

Also, das was auch schon ganz viele andere hier gesagt haben muss ich auch sagen: Erwartungshaltung überdenken.
 
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Für mich ist die Gitarre auch das falsche Instrument, egal, ich bleibe dabei;)
 
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Also, das was auch schon ganz viele andere hier gesagt haben muss ich auch sagen: Erwartungshaltung überdenken.
Nee das ist ja genau das was der TO eben nicht möchte......
Living in a prayer = langweiiiilig
Petrucci , Steve Vai u.ä. geil .....
Tja leider liegen da Jahre wenn nicht Jahrzehnte intensivsten Spielens dazwischen. Mist ....
 
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*edit*
Tja... leider genau auf den Punkt gebraucht. Mist. :cry:

@VoidPointer
Ja, das könnte ich mit ein wenig Übung "wieder" spielen. Hab insgesamt 13 Jahre Klavier gelernt mit musikalischer Früherziehung und das erste Mal mit 3-4 Jahren am Klavier... Unterricht ab 7.
Und ja, mir ist auch klar das es eine gewisse Zeit braucht um so etwas zu lernen.

Aber es kann ja nicht sein, dass all diese coolen Solos nur von Gitarristen gespielt werden können, die 20 oder mehr Jahre schon spielen und in Ihrer Kindheit nichts anderes gemacht haben. (Wunderkinder ausgenommen)
Oder gibt es wirklich Gitarristen wie Sand am Meer, die das einfach können - weil sie nichts anderes machen?
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
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@Dr.Dulle

Ja,lieber ,,Dead or Alive'';-))))
 
Aber es kann ja nicht sein, dass all diese coolen Solos nur von Gitarristen gespielt werden können, die 20 oder mehr Jahre schon spielen und in Ihrer Kindheit nichts anderes gemacht haben. (Wunderkinder ausgenommen)
Oder gibt es wirklich Gitarristen wie Sand am Meer, die das einfach können - weil sie nichts anderes machen?
Ich glaube sehr an die Theorie, dass man sich, um etwas zu Meistern, so etwa 10.000 Stunden intensiv damit befassen muss. Wenn man in einem ähnlichen Feld schon gut ist kann das auch weniger sein. Nehmen wir an, du brauchst aufgrund deine soliden musikalischen Vorbildung nur 5000 Stunden um die Gitarre zu meistern, dann sind as bei einer Stunde an jedem Tag im Jahr immer noch fast 14 Jahre. Wenn wir nun sagen, dass das Bon Jovi Solo von Tim nur eher auf mittlerem technischen Niveu stattfinden (nichts gegen das Resultat) sagen wir mal 2500 Stunden um sowas einstudieren zu können ohne das es in total Frust ausartet - auch noch fast 7 Jahre...
In Lebensphasen, in denen man sich mal eben 50 Studen pro Woche mit etwas Beschäftigen kann, macht man einfach mehr Fortschritte als wenn es nur 5 bis 7 Stunden sind (oder realistisch vielleicht eher weniger)
@mathiasbx was würdest du sagen, wie viele Stunden hast du Klavier gespielt bevor du an dem Punkt warst wo du sowas wie das Op. 66 von oben vernünftig einstudieren konntest?
 
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@mathiasbx was würdest du sagen, wie viele Stunden hast du Klavier gespielt bevor du an dem Punkt warst wo du sowas wie das Op. 66 von oben vernünftig einstudieren konntest?
Das waren schon mindestens 10 Jahre, in denen ich auch nahezu jeden Tag 4-6 Stunde gespielt habe (wobei die Übungszeit deutlich weniger war).
Ich hätte so ein Stück jetzt aber nicht unbedingt mit der Schwierigkeit eines Solos wie Runaway verglichen. Zumindest für mein Gefühl wären da dann doch noch Welten zwischen.

Mir ist durchaus bewusst, dass ich auch solche Solos wie dieses hier in diesem Leben nicht mehr spielen werden - leider zu wenig Resthaltbarkeit übrig.

View: https://www.youtube.com/watch?v=CpJkP9mAJRU

Auf jeden Fall hab ich hier schon eine Menge Tipps, Ideen bekommen und natürlich auch viele Kommentare, die mich motivieren weiter zu machen :) Dafür auf jeden Fall schon mal nen dicken Dank.

Vielleicht komme ich ja in einem Jahr auf diesen Beitrag zurück und schreibe "War alles nicht so schwer - wurde auch nur mit Wasser gekocht" 😂
 
Ich hätte so ein Stück jetzt aber nicht unbedingt mit der Schwierigkeit eines Solos wie Runaway verglichen.
Das ist richtig, und da hab ich ja auch durchaus ein paar Stunden abgezogen. 10 Jahre 4 Stunden am Tag Klavier sind aber eben doch fast 15.000 Stunden die du dich damit befasst hast.
Jetzt hast du ~5 Jahre 1 Stunde am Tag Gitarre, das sind erst knapp 2000 Stunden...
Ich würde da einfach noch etwas die Ansprüche zurückschrauben und dann langsam in die richtung weiter arbeiten.
Was ist denn das Anspruchsvollste was du bisher auf einen Level bekommmen hast mit dem du zufrieden bist. Da haben hier dann bestimmt einige Leute gute Ideen wie man sich von da aus weiter hocharbeitet. (Und dein Lehrer ja eigentlich wohl auch...)
Vielleicht ist das auch eine Idee alternative zum sehr Detailierten Excel-Übungsplan Meilensteine zu setzen die dich zum Ziel bringen X -> Y -> Runaway -> Z -> Cliffs of Dover -> ...
 
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Tritt man ewig auf der Stelle oder aber nur hinsichtlich eines bestimmten Parameters? (Nämlich der Geschwindigkeit.)
Das finde ich eigentlich den wichtigsten Punkt bei der ganzen Diskussion. Und da sind wir wieder beim Thema Musik machen versus Strafexerzieren.
 
@VoidPointer
Da hast du natürlich Recht mit den Stunden am Piano zzgl. der tausenden von Stunden die ich mit Live-Gigs verbracht habe.

Was ich hinbekomme? Gute Frage, da ich für mich nicht so richtig einordnen kann was auf der Gitarre "anspruchsvoll" für mich ist. Für mich ist ja z.B. das Solo von Huey Lewis - The power of love anspruchsvoll, bzw. der kurze Lauf darin. Den bekomme ich so mit 95% Geschwindigkeit hin - mehr aber nicht. Und das seit über nem Jahr.

Anderes Beispiel: AC/DC - Back In Black. Song ansich kein Thema... wieder im Solo eine kurze Stelle an der ich mich schon tot geübt habe.. und ich habe das Ding immer und immer wieder sooooo langsam gespielt, da ich die Töne mitsprechen konnte. Hat am Ende aber auch nicht geholfen. Sobald ich in die Nähe vom Originaltempo komme wissen meine Finger nicht mehr wohin oder die Syncronisation ist für die Tonne.

Was ich kann ist das Solo (und den Rest) von Mando Diao - Down in the past. Das ist nun aber gefühlt auch echt nun nix dolles - auch wenn es seinen Zweck erfüllt und gut zum Song passt.
 
im Solo eine kurze Stelle an der ich mich schon tot geübt habe.
Da ist viel Psychologie dabei. Ich habe z.B. Schwierigkeiten, den einfachen Riff von "Sitting on my Sofa" von den Kinks sauber zu spielen. Ich kann ihn eigentlich, aber verheddere mich immer wieder dabei. Andere kompliziertere Sachen kriege ich hin.
 
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Hat am Ende aber auch nicht geholfen. Sobald ich in die Nähe vom Originaltempo komme wissen meine Finger nicht mehr wohin oder die Syncronisation ist für die Tonne.
Vom Klavier kennst du ja sicherlich auch diesen Effekt, dass man eine „unmögliche“ Passage zig mal übt und dann 1-2 Tage mal was ganz anderes am Instrument macht und dann klappt es auf einmal… das hast du sicher auf der Gitarre auch schon versucht, aber ich dachte ich erwähne es einfach mal. Manchmal steht man ja auf dem Schlauch wenn man sich grad so einen Stress macht weil etwas nicht klappen will…
 
kennst du ja sicherlich auch diesen Effekt, dass man eine „unmögliche“ Passage zig mal übt und dann 1-2 Tage mal was ganz anderes am Instrument macht und dann klappt es auf einmal…
Oft erlebt, in einem anderen Thread habe ich das schon beschrieben. Müssen nicht mal 1-2 Tage sein. Passiert mir, wenn ich totmüde nochmal 10 Minuten ohne Anspruch spiele, bevor ich ins Bett gehe. Das mache ich eigentlich immer. Dann klappen auf einmal Sachen, die bei voller Konzentration daneben gehen. Im Bett wache ich dann wieder auf und lese hier ;-)
 
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Passiert mir manchmal im Proberaum ,spiele den ganzen Abend Sachen die ich mir vorgenommen hatte und meistens wenn ich in Gedanken schon beim Zusammenpacken gelingt mir noch was richtig gutes
 
Wobei ich kaum Probleme mit der Geschwindigkeit habe, eher mit der Präzision. Was nicht heisst, dass ich schnell spielen können will. Ich spiele kaum superschnelle Solo-Stücke nach.
 

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