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@Perkeo
Du sprichst mir da aus der Seele (Jahrgang 69). Und keine Sorge - den Ehrgeiz kann ich nicht ablegen - Dinge sind da um sie zu meistern. Ich werde auch nicht mit dem Gitarre spielen aufhören - gehe da aber gefühlt für mich gerade durch ein Tal der Tränen und das dauert eigentlich bis ich Frust schiebe.
@LUF
Guter Ansatz - nehm ich mit und werde ich berücksichtigen. Mal schauen was das nächste halbe Jahr bringt und wo ich da bin.
Es gibt ja schon Sachen, wo ich auch den Fortschritt sehe. Thunderstruck zum Beispiel. Das Riff im Wechselschlag schaffe ich aktuell bei 110 bpm. Ich glaube 132 sind Original. Vor nem halben Jahr war ich noch bei 70-80.
Ich mache halt auch viele verschiedene Übungen - natürlich mit Pausen dazwischen. Im Prinzip ist meine Übungsstunde ich 4 verschiedene Übungen aufgeteilt, davon 10 Minuten Übung - 5 Minuten Pause um den Kopf für die nächste Übung frei zu bekommen. Darunter sind dann Wechselschlagübungen, Arpeggios, Tonleiter & Griffbrett (kann man nicht genug üben) und halt das, was ich von meinem Lehrer aufbekomme.
Aber Danke für Eure tollen Kommentare - das motiviert mich einfach dran zu bleiben und weiter zu "kämpfen"
Normalerweise gut eine Stunde am Abend, es sei denn es ist Bandprobe oder so. Aber in der Woche mind. 3-4 Abende. Und das ist auch eine richtige Übungsstunde und nicht rumgedaddel.
Am Wochenende auch ne Stunde Übungen + 2-3 Stunden spielen was ich will - eigene Songs, etc. etc.
Das ist nicht wenig, aber auch nicht besonders viel. Die Gitarristen der Bands dessen Songs die du gerne spielen können würdest, haben sicher mehr geübt.
Ich den Zeiten, in denen ich bei mir deutliche Fortschritte merke, übe ich auch deutlich mehr.
Ja, ich wäre gerne wieder Schüler mit viel Freizeit, wo ich den halben Tag nur spielen und üben kann. Ist heute aber nicht mehr drin, wenn man jeden Tag 10 Stunden außer Haus ist.
Von daher ist da ne Stunde schon ganz gut für mich
Übst du die Solo mit dem Lehrer?
Wenn ja, bist du also in der Lage die einzelnen Noten, also den Ablauf eines dieser Solos komplett zu spielen?
Wenn ja, dann ist es eben deine zu hohe Erwartung (wie von vielen Anderen geschrieben), wenn es nicht schneller geht. Schnelligkeit erreicht man eben nur durch stupides Üben.
Ja, ich wäre gerne wieder Schüler mit viel Freizeit, wo ich den halben Tag nur spielen und üben kann. Ist heute aber nicht mehr drin, wenn man jeden Tag 10 Stunden außer Haus ist.
Von daher ist da ne Stunde schon ganz gut für mich
Ich versuche schon möglichst auf alles zu antworten. Manches ist aber ja auch doppelt oder auch nicht weiter zu kommentieren.
Du hast aber Recht. Ich habe eine wichtige Frage bei dir übersehen. Ja, ich fühle mich auf der Gitarre wohl und denke schon, dass sie auch mein Instrument ist.
Ich mache sowohl Solos mit meinem Lehrer. Erarbeite mir die aber auch selbst und wenn was unklar ist, nehm ich das mit in den Unterricht zur Klärung. Da klappt das Zusammenspiel mit meinem Lehrer super.
Ach, wenn ich oben von Exel-Tabellen und deinen Zielen lese, dann kommt mir der Gedanke, du könntest vielleicht eher mal kurz mit dem Üben aufhören und einfach entspannt spielen wozu du Lust hast. Dein Druck, Gewaltiges zu erreichen, scheint mir so gross, dass er dir den Spass am Gitarrespielen noch ganz vertreibt. Vielleicht kommst du mit dem, was du planst, gerade an deine Grenzen und hast garnicht im Focus, dass es andere Ziele geben könnte, die dir viel mehr liegen. Ich spüre bei dir eine gewisse Verbissenheit, wie bei einem Bergsteiger, der unbedingt den Mount Everest besteigen will und die wunderbaren anderen Gipfel nicht wahrnimmt. Ist doch viel schöner, 10 Dreitausender in den Alpen zu besteigen als sich einmal von einem Sherpa (Gitarrenlehrer) auf den höchsten Gipfel der Gitarren-Welt ziehen zu lassen. Nichts gegen Gitarrenlehrer...
Ich verstehe Deine Frustration. Wie hier schon mehr oder weniger gesagt geht es aber darum, dass Du ja mit der Gitarre kein Geld verdienen musst. Für viele ist es zwar der Traum aber umgekehrt heißt das für Dich, dass du mit Deiner Gitarre tun kannst was Du willst. Und selbst wenn Du sie als Feuerholz für einen besonders schönen Abend verwenden willst ist das absolut legitim! Hauptsache sie macht Dir Freude, denn für nichts anderes sind Hobbies da! Klar, manchmal geht es über Umwege und das Leid, welches man dann überwindet oder eben auch erfährt führt irgendwie zu einer Erheiterung(Ich sage nur Golfspielen). Wie dem auch sei musst Du folgendes wissen. Es gibt Menschen mit Händen aus Holz, normalen Händen und Händen aus Gold, was zu Verunsicherung bei den einen und Frust bei den anderen führt. Daher stammen auch diese eigenartigen Sätze wie "manchmal ist weniger mehr". Wie YM schon sagte ist das natürlich mathematischer Unsinn. Abgesehen davon kann man das sehr wohl auch metaphorisch sehen. Technik ermöglicht überhaupt erst Musik. Daher ist diese Diskussion irrelevant. Das bringt uns zu dem Punkt was Du erwarten kannst. Wenn Du im frühen Kindesalter startest und dann für 20 -30 Jahre 10 Stunden am Tag investiert wenn Dein neuronales Netzwerk am effektivsten ist hast du eine gute Chance bei den weltbesten Gitarristen mitzuhalten. Ab 20 zu starten wird es extrem schwer machen die Songs der Top-Gitarristen spielen zu können. Aber das ist nicht nur für die Gitarre so sondern im Allgemeinen. Nach meinem Wissen ist man nach 35 Jahren bei der Luftwaffe oft nur noch Ausbilder, weil die körperliche Leistungsfähigkeit nachlässt. Macht Euch bewusst: Es gibt die Erfahrung die beim Menschen fast das ganze Leben zunimmt, also sagen wir bis 70 Jahre. Die körperliche Leistungsfähigkeit erreicht bei ca. 18 Jahren das Maximum und hält eine Zeit ein Plateau. Auch nach dem Abfall der körperlichen Leistungsfähigkeit kann der Mensch seine Leistung steigern, weil der körperliche Verfall durch die Erfahrung kompensiert werden kann bis zu einem Gewissen Punkt. Dieser Punkt hängt von der spezifischen Aktivität ab. Beim Fußball ist es schnell vorbei. Bei extrem technischen Sportarten wie z.B. Golf gibt es gute Spieler die über 50 Jahre alt sind und trotzdem noch auf Top-Level Niveau spielen. Das gleiche gilt auch für Ärzte! Hier ist es meiner Meinung nach sogar so, dass die gewonnene Erfahrung den körperlichen Verfall sogar überkompensieren kann. Um schlussendlich auf den Punkt zu kommen gibt es die Leistung, und diese steht in keinem Fall im Wiederspruch mit der Musik und es gibt Deine Erwartungen. Wenn Du mit der Musik kein Geld verdienen musst ist der entscheidende Faktur, dass es dich glücklich macht! Wenn es Dich glücklich macht Deine Gitarre zu verfeuern, dann ist es genau das Richtige für Dich. Wenn es Dich erfüllt, technische Perfektion zu erreichen hast Du Dir das perfekte Hobby ausgesucht, dass das Ziel wird Dich für den Rest Deines Lebens beschäftigen. Ich freue mich jedenfalls sehr über Deine Motivation und bin gespannt was wir von Dir noch zu hören bekommen!
wenn ich oben von Exel-Tabellen und deinen Zielen lese, dann kommt mir der Gedanke, du könntest vielleicht eher mal kurz mit dem Üben aufhören und einfach entspannt spielen wozu du Lust hast.
Den Frust habe ich, weil ich nicht das Gefühl habe überhaupt weiter zu kommen. Keine Sorge, ich spiele viel und schreibe meine eigenen Songs mit Keys und Gitarre und NEIN, ich will und werde es sicherlich nicht mit den besten Gitarristen dieser Erde aufnehmen - ist auch nicht mein Ziel. Die Bühne schon - dann aber eben mit meinen eigenen Songs. Und da spiele ich das was mir Spaß macht.
Blöd ist es nur, wenn ich mir im Kopf ein Solo komponiere und das dann einfach nicht spielen kann - nicht weil es nicht spielbar ist, sondern weil mir an der Gitarre die Fähigkeit fehlt.
Aber sind wir mal ehrlich - so ein Legatolauf auf 140 oder 160 bpm 16tel können doch vermutlich die meisten, die einige Jahre Gitarre spielen.
Klar merke ich auch, dass der Kopf nicht mehr so fit ist wie mit Mitte 20. Die Konzentration lässt schneller nach, die Ausdauer ist dadurch dann gehemt, weil Fehler früher passieren. Aber genau da ist auch wieder ein anderes Problem. Schnell wird man ja auch nur, wenn die Finger das automatisch machen und ich vermute ich denke noch dabei zu viel nach.
Glücklich machen mich übrigens mein Kemper und meine Fame Forum
Seit ich die beiden habe, bin ich sowas von zufrieden mit meinem Sound.
Blöd ist es nur, wenn ich mir im Kopf ein Solo komponiere und das dann einfach nicht spielen kann - nicht weil es nicht spielbar ist, sondern weil mir an der Gitarre die Fähigkeit fehlt.
Dann komponiere dein Solo doch einfach einfacher. Später kannst du immer noch zulegen. Du wirfst dir anscheinend selbst dauernd Knüppel zwischen die Beine. Masochismus beim Lernen bringt nix.
Es macht halt keine Spaß, wenn man Songs mit bzw. nachspielt und dann meist das Solo weg lassen muss oder anders improvisiert. Es geht mir sicherlich nicht darum, jeden Ton genau nachzuspielen - aber der Kern eines Solos muss auch wiedererkennbar sein/bleiben.
Bedenke aber auch den Fakt, dass auch viele Künstler ihre eigenen Songs auf der Bühne nie 100%ig so "nachspielen", wie sie aufgenommen wurden. Oft schon wurden Songs für eine Platte anders aufgenommen, als der Künstler/die Band sie spielt, einfach weil der Produzent meinte, dass das für das Album oder die Single besser sei.
Abgesehen davon werden Songs dann live auch mal schneller oder langsamer gespielt und die Gründe sind vielfältig.
Und zu guter letzt gibt es jede Menge Künstler, die beim Solo oder auch bei diversen Rhythmusteilen immer mal variieren und live nie so spielen wie auf der Platte, dem Album. Dann aber immer noch passend und toll zu spielen, darin liegt die Kunst.
Wenn ich mir die Gitarristen, mit denen ich bisher in Bands zusammen gespielt habe so ansehe, war da teils extrem viel Varianz drinnen, denn manche waren absolute Shred-Götter von denen jeder ständig ganz angetan war und wünschte genau so spielen zu können, besonders 3 Stück, aber wehe es hies dann "Wir spielen den Songs mal zu Übungszwecken und zum Spaß erst im Originaltempo über 200bpm, dann mal auf 170, 150 und 100." so ab 150 bpm sind die Jungs dann auf die Nase geflogen, zumindest 2 der 3.
Es mag auch ganz sinnvoll sein Buch zu führen, aber ggf. setzt Du dich damit zu sehr unter Druck. Das ist wie beim Abnehmen von Körpergewicht - wer jeden Tag auf der Waage steht und sich denkt, dass er ja schon wieder 100 od. 200g mehr wiegt, der ist bald total gefrustet und freut sich ggf. nicht drüber, dass er aber nach 14 Tagen 500g abgenommen hat, weil es zwischendurch zu oft auf und ab ging, statt nur linear bergab. Hätte derjenige einfach ein Kontrollintervall von 14 Tagen, hätte er sich gefreut und würde sich denken - "Super, 500g abgenommen, läuft doch!".
Umgekehrt kann ich Dir auch sagen, dass dieser Überperfektionismus viel kaputt macht, für einen selbst und für andere.
Einer der oben erwähnten Gitarristen war ein überperfektionistischer Kontrollfreak und die Band war insgesamt sehr gut, jeder einzelne von uns und es gab viele, die wünschten, sie hätten das jeweils so gut gekonnt, was einer von uns gemacht hat.
Wenn wir Gigs gespielt haben und sich mal jemand zwischendurch kurz verspielt hat und dann wieder gefangen oder abgelenkt hat, war das kein Drama für 4 von 5 Leuten, aber einer der Gitarristen saß dann nach den Gigs immer total gefrustet im Backstage und es hat erst ihm und dann teils auch uns den ganzen Abend versaut, wenn der nicht zufrieden war und nur gemotzt hat. "Ach so'n Scheixx, vorhin bei Song X habe ich zwei Viertelnoten in dem einen Durchgang falsch gespielt, das hat garantiert jemand mitbekommen, voll peinlich und das macht den ganzen Song kaputt!" ... und wenn er mal keine Fehler gemacht hatte, hat er immer welche bei anderen gefunden, ob die nun gemacht wurden oder nicht und das durfte man sich dann 14 Tage lang anhören.
Solange Du kein Brot&Butter-Musiker bist und dein Lohn davon abhängt ist es halbwegs egal.
Vielleicht solltest Du Dir immer mal wieder nur einzelne Teile vornehmen und wenn es nicht (mehr) läuft, mach mal 5 Minuten was anderes oder spiele was komplett anderes und dann wieder weiter am Ziel.
Mit meinem Lehrer hatte ich das immer so gemacht, dass er mich abgelenkt hat, wenn es mal geklemmt hat und er hat mir dann irgendwelche völlig banalen und verqueren Fragen gestellt ala "Was hattest Du zum Frühstück?", "Wo warst Du gestern Abend?" usw. ... oder er hat gemeint, dass wir mal kurz Pause machen, spielte mir was völlig anderes vor und meinte, probiere das doch gerade mal und danach ging es wieder im Programm weiter. Du kannst das auch gut selbst. Geh Dir zwischendurch mal einen Kaffee oder Tee machen, danach läuft's auch ggf. wieder besser mit der Konzentration.
Klar merke ich auch, dass der Kopf nicht mehr so fit ist wie mit Mitte 20. Die Konzentration lässt schneller nach, die Ausdauer ist dadurch dann gehemt, weil Fehler früher passieren. Aber genau da ist auch wieder ein anderes Problem. Schnell wird man ja auch nur, wenn die Finger das automatisch machen und ich vermute ich denke noch dabei zu viel nach.
Ja, das tust Du! Das geht mir bspw. (am Bass) immer so bei "Hysteria" von Muse, welches ich langsam und Stück für Stück gelernt habe. Wenn ich das einfach aus dem Muskelgedächtnis spiele ist es kein Problem, sobald die Finger warm sind ... aber sobald ich zu sehr drauf achte oder dabei denke - pling, bin ich raus.
Glückwunsch, das ist doch schon mal einer der Hauptpunkte, an dem viele Musiker jahrelang feilen. So auch einer der bekannten Super-Shredder - in der Bandprobe war alles super, aber ich hab es gehasst den Kerl zu besuchen oder abzuholen, wenn wir nix konkretes geplant hatten, denn dann hing er immer zuhause und hat an seinem Sound getüftelt und brauchte Zuspruch und irgendwas hat seiner Meinung nach immer nicht gepasst. Man war zum Zeitpunkt Y irgendwo verabredet oder wollte wohin, kam dann aber zu spät, weil der Herr immer noch mit seinem neuen Bodentreter dies und das vorspielen musste. Dann wurde wieder ein 200stel an einem der Knöpfe gedreht und es ging wieder on vorne los. "Oder ist das jetzt so besser? Was meinst Du? Ich glaube es ist besser, aber 100% sicher bin ich mir nicht. Soll ich das nochmal so einstellen wie vor einer Minuten?" - "NEEEEIN!!!!"
Dann komponiere dein Solo doch einfach einfacher. Später kannst du immer noch zulegen. Du wirfst dir anscheinend selbst dauernd Knüppel zwischen die Beine. Masochismus beim Lernen bringt nix.
Nächste wichtige Frage an @mathiasbx ... hast Du mal dran gedacht den entsprechenden Part an einer anderen Position des Griffbretts zu spielen? Das macht manchmal auch schon extrem viel aus! Manchmal hilft es schon da seine Fingerchen zu verschieben, weil der Fingersatz an einer anderen Position auf einmal viel einfacher ist.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Hast du denn die "richtige" Übetechnik gefunden um schnell zu werden, also auf die gewünschten bpm zu kommen? WIE übst du ein Solo? Wenn du bei einem Solo nachdenken musst welche Töne als nächstes kommen wird es nix mit dem Orginaltempo. Das müssen die Finger quasi von ganz alleine können.
Ich verwende eineBurst-Methode um schneller zu werden (für Solos, aber auch Rythmusparts, eigentlich alle Techniken):
1. Ganz wichtig: Der Part muss - in langsamen Tempo- schon sitzen, dh. in dem Fall, du musst die Tonfolge des Solos schon auswendig können.
Um dahin zu kommen hilft die schon erwähnte Salamitechnik- d.h. Abschnitte des Solos einzeln zu üben, und zwar so lange bis man den Abschnitt sieben mal hintereinander fehlerfrei hinbekommt, dazwischen kurze Pausen lassen! Auf die Geschwindigkeit kommt es dabei noch nicht an, trotzdem gilt natürlich: nach Metronom üben.
2. Jetzt stellst du die Geschwindigkeit im Metronom auf kurz vor der Schmerzgrenze und spielst den ersten kurzen Abschnitt des Göttersolos*, plus den ersten Ton vom nächsten Abschnitt. Letzteres ist wichtig- denn oft liegt's an Übergängen wenn man es nicht flüssiger hinbekommt.
3. Nun kommt die eigentliche Übung um schneller zu werden. *Du spielst diesen ersten Abschnitt (plus ersten Ton vom nächsten) einmal in halben Tempo und zweimal in "Schmerzgrenzetempo" und lässt dazwischen jeweils eine kurze Pause, die lang genug ist um wieder 1-2-3-4 einzuzählen.
Bernd Kiltz hat dazu ein 2-teiliges Tutorial, die oben genannte Methode ist szs. die Quintessenz daraus, die für mich funktioniert.
Vielleicht macht es ja mehr Sinn im Bezug auf die jeweiligen individuellen Fähigkeiten nicht gerade das allerdickste Brett zu Bohren?
Im Zweifel ein paar Schritte zurück und mit einfacherem Material arbeiten. Es soll und muss ja Spaß machen.
Bin zwar Keyboarder, seit 55 Jahren, und somit auch recht flott an den Tasten, aber was man nie vergessen darf sind 2 Dinge: Wir werden älter und damit wird der Lernfortschritt (leider) langsamer, mental UND motorisch. Und zweitens und WICHTIGSTENS: Das, was wir da teilweise so nachspielen wollen, weil es uns total gefällt, stammt doch meist von genialen Profimusikern, Genies an ihren Instrumenten, begnadeten Musikern. Die haben teilweise ihr Leben lang nix anderes gemacht! Die spielen nicht 1 Stunde am Abend, sondern die spielen oft VIELE Stunden täglich und das seit Jahrzehnten teilweise. Das ist der Unterschied! Der Sprung vom guten Hobbie-Musiker zum begnadeten Profi ist neben Talent auch einfach die Zeit. Das ist deren BERUF! Stücke, die einfach unsere Fähigkeiten übersteigen spielen wir halt nicht in meinen 2 Bands, denn das frustriert und klingt sch... oder wir machen eine eigene Interpretation daraus, die uns angemessen ist, und dann klingt diese für sich wieder gut. Lieber weniger virtuos spielen aber das was man spielt mit Feeling, dann sind auch alle glücklich, das Publikum und Du selbst. Was ja nicht daran hindert, den Level peu a peu nach oben zu verschieben. Was Mark Knopfler in 50 Jahren erarbeitet hat wird unsereins nicht in 5 Jahren machen, denn dann wären WIR die Genies, nicht er... Dont worry, be happy! LG, Frank, der nie wie Chuck Levell spielen wird, aber dem immerhin mal jemand sagte: Jetzt bin ich gerade an dieser Kneipentür vorbeigegangen und dachte "Wow, da drin spielt ja ein Schwarzer nen Blues... und jetzt bist Du garnicht aus New Orleans oder so, darf ich Dich auf nen Drink einladen?"... Deswegen: Technik ist das Eine, aaaaaber die Musik fühlen und das, was die eigene Technik ermöglicht, GUT rüber bringen, das ist das Wichtigere, finde ich! Es gab mal nen Boogie-Pianisten, der war in der linken Hand so schlecht, dass er nur Einzelnoten spielen konnte. Das klang aber so genial und neu, dass das eine eigene Art des Spielen wurde, die noch heute nachgeahmt wird! Begnadete Technik kommt mit der zur Verfügung stehenden Zeit für das Üben, bei Profimusikern in wenigen Jahrzehnten... bei uns in...???
Spiel doch einfach anstatt einem unerreichbarem Ziel hinterherzulaufen.
Übst Du eigentlich konstruktiv? Dazu ein Beispiel von mir: In der Band stoße ich natürlich immer wieder an meine Grenzen, bekomme den verfixten Basslauf nicht hin. Nicht weil ich eine Blockade habe, sofern weil das schlicht und ergreifend an meine Grenze geht. Schon öfter ist es mir dann passiert dass ich zwischen den Bandproben den Bass gar nicht ausgepackt hatte wegen Familie & Co. Den Song hatte ich aber im Kopf. Und was passiert bei der nächsten Probe? Voila, ich krieg das einwandfrei hin.
Vieles passiert im Kopf. Durch intensives wiederholen festigt Dich das was Du kannst. Besser werden bedeutet das Ziel ganzheitlich zu sehen.
Noch eine Frage dazu: Was willst Du dann mit Deinem Können anfangen? Studieren? Oder Dich in einer Hardcoreband bewerben? Oder willst Du einfach nur schön mit der universellsten Sprache der Welt kommunizieren?
Hör Dir dazu mal Pink Floyd - Shine on you crazy diamond an. Das Stück beginnt mit einem Keybordsolo. Das besteht nahezu aus einem (!) gehaltenen Akkord. Dann setzt die Gitarre ein, so easy dass die Tonfolge jeder Gitarrenschüler nachspielen kann. Das Werk ist ein Kunstwerk und hat sich millionenfach verkauft.
Auch wenn man uns immer weismachen will und wir das natürlich nur zu gerne glauben, man könne bis ins Alter alles erreichen, wenn man nur lange genug zielgerichtet übt - ich denke das stimmt nicht.
Jeder Mensch hat andere Dispositionen und Voraussetzungen.
Wenn man sich die "Gitarrengötter" so ansieht, dann stellt man fest, dass sie ihre Fertigkeiten am Instrument schon in einem sehr frühen Alter erreicht haben. Je älter sie wurden, desto gereifter wurde ihr Spiel, veränderte sich aber i. d. R. nicht grundlegend.
Deshalb würde ich an Deiner Stelle nicht verbissen versuchen die Geschwindigkeit zu steigern, sondern mir bewußt machen, dass Musik aus viel mehr besteht, als nur aus Geschwindigkeit.
PS: Das obige Beispiel von Jennifer Batten finde ich nur noch häßlich.
Wie schon geschrieben wurde: Man sollte den eigenen Anspruch möglichst objektiv auf die eigenen Fähigkeiten ausrichten und ggfs. akzeptieren, dass es Grenzen gibt.
Ansonsten wird man im Dauerfrust versinken und verliert den Spaß an einem sehr schönen Hobby.