Ist die Gitarre für mich das falsche Instrument?

  • Ersteller mathiasbx
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Bin zwar Keyboarder, seit 55 Jahren, und somit auch recht flott an den Tasten, aber was man nie vergessen darf sind 2 Dinge: Wir werden älter und damit wird der Lernfortschritt (leider) langsamer, mental UND motorisch.
Ich finde gerade den Link zur Studie nicht mehr, aber da wurde mal festgestellt, dass das nur bei älteren Leuten zutraf, die sich selbst nichts mehr zutrauen. Also quasi selbst erfüllende Prophezeiung, wenn ich denke ich krieg es nicht mehr so hin, dann kriege ich es nicht mehr so hin. Meine Oma hat in ihren 70ern noch einen VHS-Kurs in Englisch gemacht, weil sie die Nase davon voll hatte im Urlaub nicht kommunizieren zu können. Ging gut genug dass sie dann Urlaubskommunikation geschafft hat. In diesem Sinne: schreib dich nicht ab, lern singen oder spielen. :)

Ansonsten muss ich sagen ist mein Eindruck dass das Problem hier die Diskrepanz zwischen eigener Erwartung und Evidenz ist. Es ist völlig ok, wenn der TE sehr hohe Ansprüche an sich hat - man sollte sich dessen vor allem bewusst sein. Und wenn es dann nicht klappt muss man natürlich mit der Enttäuschung umgehen.
 
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Mit einer Stunde Üben am Tag wäre auch aus einem Tom Pierce oÄ. wohl eher kein Profi geworden.

Ja aber Tim Pierce ist nicht deswegen ein bekannter Studiomusiker weil er irre schnelle Soli raushaut. Sondern weil er super schnell und kreativ geschmackvolle Gitarrenparts entwickelt und dabei immer groovt. Aber auch das braucht Übung Übung Übung
 
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@Murenius: Ich sagte auch nicht, dass es nicht geht, sondern dass es evtl. länger dauert in höherem Alter. Ich krieg z.B. langsam etwas Arthrose im linken Zeigefinger, somit Gitarre zunehmend schwieriger, altersbedingt... bei Keyboard aber kein Problem... und jaaaaa sicher... nicht aufgeben!!! Nur aber nicht frustriert sein, wenn es nicht sooo schnell geht. Der TE ist ja frustriert über die Geschwindigkeit seiner Fortschritte. Ich habe auch noch viel vor, musikalisch, und werde, wenn ich dann hoffentlich bald in Rente bin, tatsächlich auch noch Gesangsunterricht nehmen und habe einige hundert Seiten Hammond-Organ-Übungen auf Halde und 2 Bände Jazz-Piano... also erhoffe ich auch bei mir noch eine Steigerung und hoffe auch bis über 80 Musik machen zu können (bei einer meiner Bands bin ich mit 61 mit Abstand der Jüngste, Gitarrist und Leadsänger 75 und soooo geil, Drummer 76, nach einem Schlaganfall vor Kurzem spielt er immer noch suuuuper gut...)... LG, Frank
 
Oha... kaum sind ein paar Stunden vergangen und so superviele neue Antworten. Gebt mir mal ein wenig Zeit diese zu lesen und zu sortieren.

Ich finde es supertoll, dass Ihr mich weiter motivieren und mit Ideen weiterbringen wollt. MB ist wirklich immer wieder ein tolles Forum mit super Menschen!!
 
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Du siehst, das Thema scheint viele zu beschäftigen... 😁
 
Tach,
Ich denke dir fehlt einfach etwas der Spaß an der Sache. Exel Tabellen, übe Protokolle, ist das noch Rock n Roll oder schon Arbeit.
Mein 1. Tipp
Such dir ein paar Leute , macht Musik zusammen, übe deine Parts daheim und du wirst sehn wie schnell du besser wirst.
Mein 2. Tipp
Such dir hier im Forum einen Übe Partner mit dem du dich über Skype austauschen kannst, Fortschritte besprichst und auch Anregungen wie du etwas besser machen kannst bekommst.

Ich mache seit über 50 Jahren Musik, spiele seit 44 Jahren Gitarre und habe mir vor 3 Jahren einen Gitarrencoach gesucht. Die beste Entscheidung meines Lebens im Bezug auf Gitarre spielen. Trotzdem verzweifele ich immer mal wieder an irgendwelche Stücken die ich mir letztendlich hart erarbeiten muß.😄
 
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so ein Legatolauf auf 140 oder 160 bpm 16tel können doch vermutlich die meisten, die einige Jahre Gitarre spielen
Ich jedenfalls nicht, falls du 140 Viertel/min meinst, ich spiele seit 1975 ... (Allerdings weitgehend akustisch)
P.S.: Aber auch das ist kein Hindernis, ein Dutzend Konzerte im Jahr mit verschiedenen Gruppen zu spielen.
 
Moin Zusammen,

ich schiebe gerade mal wieder Frust und verliere so langsam die Lust am Gitarre spielen/lernen.

Musik mache ich seit fast 50 Jahren (Klavier, Keyboard).
Gitarre spiele ich nun seit 2017 und seit 2019 mit Lehrer. (Davor mit music2me)
Ich versuche möglichst jeden Tag eine Stunde mit Plan zu üben. Die Übungen und den Fortschritt halte ich in einer Excel-Tabelle fest.
Soweit so gut.
OMG ,das nenne ich Ehrgeiz ;-)

Halte durch....;-)))
 
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@Schobbeschligger

Jeder hat halt an etwas anderem Spaß.

Bei dem Gedanken, es gäbe nichts mehr was mich genug interessiert, um Energie in Lernen zu stecken wird mir Bange weil es ab da nur noch darum geht wie viel Musik IN EINEM ist und mir schwant besonders viel ist da bei mir nicht.

Mundharmonika empfinde ich z.B. als ein beängstigendes Instrument. Nach einer Woche stellt sich bereits die Frage, wie viel Musik hast du IN DIR und muss dann eingestehen, da ist nichts.

Bei der Gitarre kann man die Antwort auf die Frage etwa zehn Jahre herausschieben bis man das Instrument so beherrscht wie Atmen und Laufen. Vielleicht hat man in dieser Zeit doch die eine oder andere Quellen gefunden bzw. Methoden, um aus Nichts doch noch Etwas zu machen.

Jedenfalls hoffe ich nach spätestens 10 Jahren geht es um Musikcoach und nicht um Gitarrencoach.

Dass das anders geht sehe ich ja auch. Da schreiben und spielen einige wirklich gute Songs obwohl man ihnen deutlich die Defizite mit ihrem Instrumenten anmerkt. Die haben wohl viel Musik in Ihnen und für sie war etwas anderes richtig als für mich.
 
@ci-siamo
Ein Solo einfacher zu komponieren wäre eine Lösung - aber da würde ich dann eher das Solo von jemand anderen einspielen lassen als eine für mich passende Melodie aufgrund meiner Fähigkeiten an der Gitarre zu ändern.


@GuitarDemon888
Ich zerlege Parts zum üben immer in einzelne Teile und übe dann Stück für Stück.
Und die Parts auch in anderen Lagen zu spielen gehört für mich zum üben - hat ja auch wieder was mit dem kennenlernen des Griffbrettes im weitesten Sinne zu tun.

@abolesco
Das Tutorial von Bernd hatte ich mir auch schon mal angeschaut, nur nie so direkt angewendet. Werd ich mal angehen.
Auch das 7x hintereinander fehlerfrei spielen ist ein super Ansatz. Aktuell liegt meine Quote bei 3-4.

@uro-frank
Ja, wir werden Älter und vermutlich habe ich nicht mehr die Motorik wie noch vor 20 Jahren - aber am Klavier / Keyboard bin ich in der Zeit nicht wirklich langsamer geworden.
Aber das Instrument spiele ich auch schon von klein auf und ja, am Klavier habe ich in meiner Kindheit/Jungen teilweise Stunden am Tag verbracht. Das ist natürlich auch Zeit, die mir an der Gitarre fehlt.

Problem ist vermutlich bei mir eher, dass ich vom Kopf her viel viel weiter bin, als meine Fähigkeiten auf der Gitarre hergeben. Aber glaub mal - Musik fühlen kann ich ganz bestimmt. Aber ich möchte auch meine Ideen im Kopf umsetzen können - und da kommt dann wieder der Ehrgeiz

@Uwe B.
Ja, ich übe konstruktiv und auch mit Plan auf meine Ziele hin.
Mein Ziel ist es, für mich diese Dinge spielen zu können - nicht für andere, nicht um noch ein Studium zu beginnen oder sonst was.
Ziel z.B. ist es, dass Solo von Dream Theater aus Metropolis Part I ab 5:48 spielen zu können. Am Keyboard kein Problem - aber ich will auch die Gitarre darauf mitspielen können.

@thobee
Vermutlich bin ich gerade genau an dem Punkt - ich schiebe Frust. Obwohl ich sonst schon wirklich mit meinem Spiel zufrieden bin - zumindest mit dem Rhytmusspiel.

@Murenius
Da bin ich ganz bei dir. Ich wechsel gerade mit 53 - in zwei Wochen 54 noch einmal den Job und werde mich auch in der neuen Firma erst einmal sicherlich neu beweisen müssen. Aber ich fühle mich körperlich und geistig fit und vermutlich kompensiere ich das Tempo der Jungen durch Erfahrung. Aber wenn ich sagen würde "Ich bin eh zu alt dafür", dann kann ich mich auch gleich einbuddeln lassen.

@Schobbeschligger
Nein, ich hab Spaß dran. Der Frust kommt ja auch vom "Weiterkommen", nicht von dem was ich schon kann.
Ich hab über 20 Jahre mit meiner semiprofessionellen Coverband auf der Bühne gestanden und bin auch aktuell in einer Band unterwegs. Aber eben nicht mit der Gitarre - da fühl ich mich einfach noch nicht bereit zu.
 
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Hallo @mathiasbx mach doch einfach mal das mit der Gitarre was dir Spaß macht und womit du Erfolg hast und höre nicht auf zu üben ,gib auch deinem Ehrgeiz Gelegenheit sich zu entfalten. Bin übrigens selbst achtundsechzig Jahre alt ,habe mit 16 angefangen Gitarre zu spielen, waren immer mal wieder Pausen dazwischen. Habe ab und zu auch in Bands gespielt. Seit Corona spiel ich nur noch zu HAUSE oder im Proberaum.
Lass dich nicht entmutigen!
 
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@RED-DC5
Ich geb mir Mühe :) und gebe nicht auf.
Gerade wieder ne gute Stunde geübt und nun kommt der Spaßteil... spielen was mir Spaß macht oder ich bastel an meinen eigenen Songs.. mal schauen.
 
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bringt mich völlig an meine Grenzen und ich werde da einfach nicht besser.
.. mal etwas gemein gesagt: besser wird man ja auch nur, wenn man ÜBER seine Grenze geht. (bitte jetzt nicht ernsthaft auseinandernehmen, ja? )
Geschwindigkeit ist keine Hexerei, und vor allem ein relativ anspruchsloser Parameter, wenn es um die Beurteilung von Fortschritten geht, denke ich. Im Grunde geht es da ja nur darum, den Körper auf bestimmte Reaktionsgeschwindigkeiten zu trainieren. Das ist sicher nicht der Hauptsapekt, der den Reiz der meisten Musikstücke ausmacht, obwohl das wohl mal vorkommt. Wie lange Anpassung an Geschwindigkeitsanforderungen dauert, hängt sicher auch davon ab, ob man eine darauf abgestimmte Spielmethode lernt und überhaupt aussucht. Bei mir persönlich gehen Geschwindigkeitsentwicklungen auch eher schleichend und fast unmerklich voran, ich trainiere aber auch nicht darauf optimiert, weil es mir nicht wichtig ist.
 
Hi @mathiasbx,

1. Zuerst einmal vorab:
Kann es sein dass Du auf Dich selbst zu viel Druck aufbaust und Dir dann das üben teilweise keinen Spaß bereitet?

2. Erfolgserlebnisse
Du solltest immer:
Etwas üben das Du kannst (zum Beispiel 2-3 Lieder spielen, die Du komplett kannst, inklusivem Solo) -> sorgt für Motivation und ein lächeln im Gesicht - > und bestätigt Dir, dass Du was kannst!
Damit würde ich mal als erstens anfangen --> Erfolgserlebnis = Wichtig!

3. Erst DANN widmest Du Dich schwierigeren, schnelleren Songs
Und hier geht es Dir wie JEDEM!! -> Das ist Arbeit

Wenn ich Stücke lerne, wie zum Beispiel Moonchild (Rory Gallagher), Panama (Van Halen), Megadeth (Hangar 18) dann läuft das bei mir immer in einem festen, erfolgreichen Ablauf:
- zuerst lerne ich komplett die Struktur des Songs als Rhythmus Gitarre
- beginnen tue ich hier teilweise mit 20-25% der Geschwindigkeit und arbeite mich dann je nach Stück Lernfähigkeit auf die 100% zu
- Tipp dazu, immer nur 1-2 Takte am Stück und dann immer weiter ausbauen

Wenn ich das Stück als Rhythmus Gitarrist spielen kann, geht es weiter mit dem Solo:
- hier nehme ich mir Takt für Takt vor, und beginne teils mit 10% und arbeite mich dann vor

ÜBRIGENS:
Solche Stücke lassen sich auch nicht mit 1 Stunde am Tag erlernen, dazu Bedarf es deutlich mehr Spielzeit

Vielleicht hilft Dir ja die Sichtweise etwas.

Und was so einen schnellen Sololauf von Runaway von Sambora angeht, das schaffen wohl von 100 Gitarristen hier im Forum, wohl EINER! Das ist ja kein Fallobst, dieser Richie ;)
 
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Ich bin zwar Schlagzeuger, aber meine Einstellung war immer (oder ist es zumindest schon jahrelang), dass ich Konzepte, Techniken, Grundfähigkeiten etc. lernen und können will, um mich und meine Ideen damit auszudrücken. Ich hab mich schon immer eher schwergetan, von anderen Gespieltes eins zu eins zu üben und zu lernen. Ich glaube auch, das Gehirn und die motorischen Fähigkeiten müssen ganz unterschiedlich arbeiten beim Nachspielen und beim Selberkreieren oder Improvisieren. Wie oft machst du Zweiteres? Wie leicht fällt dir dies und wie gern machst du es? Vielleicht lohnt es sich,
dies für ein paar Monate zu kultivieren?

Geschwindigkeit ist zum einen das, was man am "leichtesten" rein mechanisch und "sportlich" trainieren kann, zum anderen aber vielleicht der am meisten missverstandene Aspekt: Wie Jojo Mayer in einer seiner DVDs so schön und klug sagte: Die Frage ist nicht: Wie schnell kannst du spielen? Die Frage ist vielmehr: Wie schnell kannst du hören?

Zwei abschließende Gedanken: Nach meiner Überzeugung gibt es zwar viele Vorteile, als Erwachsener ein (neues) Instrument zu lernen, erst recht
ein zweites oder drittes, aber auch gewisse klare Nachteile oder Stolpersteine: Du bist kognitiv und theoretisch und auch mit dem Gehör schon sehr
erfahren und viel weiter, als deine mechanischen Fähigkeiten am neuen Instrument es zulassen. Diese Diskrepanz ist natürlich frustrierend. Kinder
werden davon wohl weitgehend verschont, weil sie einfach noch keine Ahnung haben und immer ihren aktuellen Stand genießen (und sich als die
Größten fühlen) können :LOL:.

Grüße aus der Schweiz, Matthias
 
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@Uwe B.

Ziel z.B. ist es, dass Solo von Dream Theater aus Metropolis Part I ab 5:48 spielen zu können.
Wenn Du mit Petrucci mithalten möchtest übst Du zu wenig. Er macht schon sein halbes Leben lang nichts anderes als Gitarre spielen.
 
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Geschwindigkeit ist zum einen das, was man am "leichtesten" rein mechanisch und "sportlich" trainieren kann
Nur mal als Beispiel: Wer mal einen Song wie Through the Eyes Of Glass (Rhythmus Gitarre) oder Painkiller (Solo) nachgespielt hat, der weiß, dass je höher die Geschwindigkeit wird, desto mehr Übung (massive Zeit) benötigt wird.

@DirkS - Sorry ... aber falsche Informationen, sind falsche Informationen .... habe das monierte gelöscht ...
 
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DirkS
  • Gelöscht von DirkS
  • Grund: Hat sich erledigt.
-- war aus versehen Zitat
 
Das ist wirklich ein ausgesprochen spannender Thread, der viele wirklich gute Aspekte und Anregungen enthält. Gerade bei Übungsmethoden oder dem, was einem leichter oder schwerer fallen sollte, gibt es m.E. kein "richtig" oder "falsch", stattdessen kommt es auf die Person des Lernenden an. Dem einen liegt die eine Methode besser, dem anderen eine andere.
Die "allein richtige Sichtweise", die alle anderen falsch macht, gibt es hier wohl nicht.
Schön, dass es hier einige verschiedene Vorschläge gibt, das ein oder andere finde ich auch für langjährige Spieler spannend.
 
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Und was so einen schnellen Sololauf von Runaway von Sambora angeht
Vorsicht - das Solo von "Runaway" wurde im Studio von Tim Pierce eingespielt, der hier schon namentlich als Vorbild erwähnt wurde. Zu dem Zeitpunkt war die Band "Bon Jovi" noch nicht voll besetzt. Wer das Original Note für Note und auch den restlichen Song lernen möchte, dem empfehle ich das Tutorial-Video von Tim persönlich.
 
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