Ist die Gitarre für mich das falsche Instrument?

  • Ersteller mathiasbx
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Und, ob die Gitarre das falsche Instrument ist, ich will hier niemandem Angst machen, ich krieg da schon Angst:eek:

View: https://youtu.be/iIpVJi2qNy8
An solchen Sachen arbeite ich gerade.....im nächsten Leben? :gruebel:
 
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ich krieg da schon Angst
Hmm, er sieht da auch eher angestrengt aus und nicht unbedingt fröhlich. Vielleicht soll man sehen, dass da Arbeit dahinter steckt...

Hier wurde kürzlich ein Video gepostet, klassische Gitarre, Albeniz Asturias.
Das Stück habe ich auch mal gespielt zur Übung. Hier im Video wurde es gekonnt vorgetragen.
Will ich das selber nochmals angehen und zur Aufführungsreife bringen?
Eher doch nicht. Das ist ein Stück, mit dem man beeindrucken kann und seine Fingerfertigkeit zeigen kann.
Aber beim Anhören habe ich festgestellt, dass es mir gar nicht so gut gefällt.
Ich höre lieber schöne Melodien anstatt technische Meisterleistungen und habe das Gefühl, den meisten Menschen geht das so.

Wenn ich selber Live Musik mache, dann möchte ich die Zuhörer unterhalten und eine schöne Erfahrung bieten und nicht unbedingt beeindrucken. Mit dieser Einstellung hat man eine entsprechende Auswahl des Repertoires und dafür weniger Stress, weil der Faktor "Ich möchte mich beeindruckend präsentieren" wegfällt, dafür aber die Komponente "für den Zuhörer" einem selber Stress erspart und die Zuhörer mitnimmt.

Der Bogen zum Anfang: "ich komme nicht weiter, weil ich xxxx nicht im Originaltempo spielen kann" kann man umwandeln in ein Repertoire schöner Stücke, die man leicht beherrscht und gerne vorspielt. Weniger Frust, mehr Zufriedenheit. Und wenn man häufig spielt, immer wieder neues versucht ... kommt man doch irgendwie vom Fleck.

Bei mir ist es gerade die Tatsache, dass ich in einer neuen Besetzung spiele, gelegentlich bei einer anderen Band aushelfe und vermehrt Open Stages und Jam Sessions aufsuche, dass ich merke, dass ich beim Ad Hoc Spielen viel freier geworden bin und Dinge schneller aufnehmen kann.
 
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So, jetzt hab ich drei Seiten des Themas gelesen, mehr will ich nicht mehr. Was ich mir gedacht hab: du spielst übst seit 2017?! Weißt du wofür? Vielleicht wirds Zeit für Mitspieler, such dir ne Band, das wird dein Üben nochmal in einen anderen Kontext stellen, nämlich die Kommunikation mit anderen Musikern, nicht nur spielen sondern auch zuhören. Vielleicht ist es Zeit den Lernschwerpunkt mal zu verlagern
 
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Für noch eine Band fehlt mir leider die Zeit, eine reicht mir da. Ich kenne die Vor- und Nachteile einer Band nur zu gut, da ich seit mehr als 30 Jahren Inlands spiele.
Aber ich spiele in erster Linie für mich und um meine Ideen umzusetzen.
Ja, ich hätte aus heutiger Sicht besser schon vor 30 Jahren damit begonnen, hab ich aber leider nicht. Und irgendwann war der Punkt, an dem ich es Leid war immer wieder zu schauen wer mir für meine Songs die Gitarre einspielt. Ständig Terminabstimmungen, Verschiebungen….. dann ist hier was und da was. Also lern ich es halt.

Früher war sowas einfacher, als Single und 3-5x die Woche im Proberaum. Heute mit 10 Stundentagen und Familie, einer Band und noch nem eigenen Projekt ist Zeit halt nur noch begrenzt übrig und will sinnvoll eingesetzt werden.
 
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gräme dich nicht, dass du erst spät damit angefangen hast. Ich spiel zwar seit Jugendzeiten Gitarre, mit Anfang vierzig hab ich noch mit der diatonischen Quetsche angefangen und freu mich über die Fortschritte und als nächstes kommt jetzt noch die Drehleier dran, mit Anfang fünfzig. Ich genieße die Zeit mit den Instrumenten, mit der Musik und gut und das wünsch ich dir auch...
 
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Aber gerade noch ein Solo gefunden, welches ich tatsächlich mal eben nach fünf Minuten spielen kann und was ich melodisch super eingäng finde (Ich mag allerdings auch den Song)
Taugenichts - Saltatio Mortis ab 1:58


View: https://www.youtube.com/watch?v=2Cb0Q9lIRMU
 
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*edit*
da ich keine Tabs zu diesem Song auf den bekannten Portalen finden kann. Die Frage: ob du das in 5 Minuten rausgehört hast und dann selbst spielen konntest?
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
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*edit*
Raushören und einmal schnell in Guitar Pro reinhacken hat nen paar Minuten mehr gebraucht 😁
Aber das reine spielen ging dann super schnell. Vermutlich, weil ich auf diesen Level einfach schon spielen kann. Aber so kleine persönliche Erfolgserlebnisse sind halt gut für die Seele.

Das raushören fällt mir relativ leicht, da ich über 20 Jahre in ner Coverband die Tasten gedrückt habe und da war raushören an der Tagesordnung. Zudem nutze ich die Software "Transcribe!" gerne zum genaueren raushören. Damit lassen sich u.a. Tempo, Tonhöhe, etc. superleicht anpassen.

Ich würde die Noten hier auch posten, weiß aber nicht wie das rechtlich ist und ob man das einfach darf.
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
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Was macht die Software Transcribe? Aus Mp3 eine Notierung? Das wäre ja genial, da ich das auch manchmal brauchen könnte, wenn das Raushören zu schwierig oder zeitaufwändig wird...
 
Was macht die Software Transcribe? Aus Mp3 eine Notierung? Das wäre ja genial, da ich das auch manchmal brauchen könnte, wenn das Raushören zu schwierig oder zeitaufwändig wird...
Das wäre natürlich super genial. Aber sowas hab ich bisher auch noch nicht gefunden.

Transcribe! (wichtig das !) ist "nur" nen Audio-Video Player mit dem man halt schnell und einfach das Tempo ändern, pitchen und noch einiges mehr kann.
Vermutlich gibt es auch da inzwischen neuere, günstigere, modernere Software - aber ich mag das Teil.
 
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Aber ich möchte halt auch mal schnellere Dinge spielen können und hab das Gefühl, dass ich an meiner mentalen oder physischen Grenze angekommen bin - und das macht mich unzufrieden.

Späteinsteiger im Thread :) ...

Der Tempo-Schritt wird kommen, wenn du nicht mehr "Einzelnoten" kontrollieren möchtest, sondern anfängst in Paketen zu denken. Der Hintergrund ist mit "Speedlimit" (bei uns allen) versehene menschliche Datenautobahn. Hirn => Signal => Muskel => Rückmeldung => Ohr => Gehirn "Qualitätskontrolle" ... da reicht die Zeit zwischen Noten nicht.

Bewirkt jedoch ein "Trigger" ein Paket aus Noten ... passt das eher. Du musst also ein wenig an deiner Art zu Lernen feilen, dann wird das was.

Hier ein Gespräch mit Martin Miller und seine Gedanken zum Thema "Speed" ...


View: https://youtu.be/b4QEyjkUb-o

Gruß
Martin
 
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Seeeehr interessant! Und wenn ich es recht überlege, dann passiert das bei mir bei ein paar Läufen auch so... die laufen "unterbewußt" ab, auf Knopfdruck sozusagen, ohne dass ich an die einzelnen Noten denke... aber wie ich dahin gekommen bin? Keine Ahnung! Also der Sprung von der Einzelnote zum Cluster, wann und wie der passierte, das kann ich echt nicht sagen... jedenfalls nicht bewusst. Vielleicht kann man das üben, indem man Pakete=Cluster von einigen Noten der gewünschten schnellen "Melodie" am Stück erstmal beschleunigt, wie z.B. einen Triller und dann, wenn dieser sozusagen automatisiert abrufbar ist mit den anderen ebenso geübten Clustern aneinander reiht. So meine ich jedenfalls das Video verstanden zu haben für mich (als Keyboarder, aber bei Geschwindigkeitsproblemen macht dieses Grundprinzip sicher keinen Unterschied).
 
Ich finde das Video auch gut. Bei mir ist das (unbewusst) genau so abgelaufen, als ich in den 80er Jahren Tapping geübt habe. Klappt noch heute am besten, wenn ich während des Spiels überhaupt nicht über irgendetwas nachdenke.
 
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Super Video und für mich auch noch einmal super hilfreich (neben den vielen Tricks und Tipps, die ich hier schon bekommen habe)

Aber er hat da einfach Recht und ist auch logisch. Beim Klavierspielen denke ich auch nicht mehr drüber nach sondern renne halt über die Tasten - wenn nötig - aber da muss ich auf der Gitarre ja auch erst einmal hinkommen.
Supervielen Dank an heck_meck für dieses Video
 
Und, ob die Gitarre das falsche Instrument ist, ich will hier niemandem Angst machen, ich krieg da schon Angst:eek:
Super - jetzt denke ich auch, dass Gitarre das falsche Instrument für mich ist :ugly:
 
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Ich bin eben erst auf den Thread gestoßen und hab nicht alle 6 Seiten Antworten durchgelesen.

Ich hatte ca. 10 Jahre Gitarrenunterricht mit Lehrer, zuerst nur Konzertgitarre und dann E-Gitarre. Und im Anschluss habe ich ca. 15 Jahre Banderfahrung an der E-Gitarre gesammelt. Das was du schreibst was du kannst bzw. (noch) nicht kannst, finde ich schon ziemlich stark - so schnell habe ich nicht gelernt!

Vielleicht hilft dir das:
Ich probiere mich seit einiger Zeit am Klavier und komme langsam und stetig voran. Ich habe aber vor allem gelernt, wie unterschiedlich die Instrumente sind. Beim Klavier gilt in der Regel pro Ton ein Finger (bitte verhaut mich für diese Pauschalisierung!), während du an der Gitarre pro Ton immer zwei Finger koordinieren musst. Deshalb ist das Tempo zwischen den Instrumenten nicht vergleichbar. [Einschub: Wer kennt Children of Bottom: Pianisten die ich kenne haben über die Keyboard Soli geschmunzelt, während Gitarristen die Gitarrensoli als unmöglich empfanden. -> Jedes Instrument hat andere Maßstäbe was Tempo angeht.]
Die Gitarre hat den Ruf ein leichtes Instrument zu sein. Das stimmt, wenn du mit drei Akkorden am Lagerfeuer sitzt: immer die gleichen Griffe und die Schlaghand rauscht nur so durch. Wenn du aber mit Fingerpicking anfängst, Percussion auf der Gitarre mitspielt oder an der E-Gitarre Sweepings raushauen willst, dann ist Gitarre alles andere als leicht zu lernen ;).

Bleib dran! Ich finde es beeindruckend, wie schnell du lernst.
 
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Ich dokumentiere meine Fortschritte auch in Excel……beim Sport! Gitarre spiele ich, seit ich 14 bin, also 50 Jahre. Lehrer hatte ich keinen, alles selbst beigebracht. In Bands habe ich gespielt jnd tue es jetzt auch. Und Musik machen macht mir Spass. Sweeping kann ich nicht und bin zu faul, es zu üben, unter Anderem weil ich das sinnlose aneinanderreihen von Skalen doof finde. Höre ich deshalb auf, Gitarre zu spielen? Nö, hab mir grad eine Neue gegönnt. Du hast eine seltsame Einstellung zur Musik, ist doch kein Leistungssport. ( oder wie hiess es in Amadeus: „zu viele Noten, einfach zu viele Noten, das menschliche Gehör ist gar nicht in der Lage, die alle aufzunehmen„. Köstlich!)
 
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