heavygrog
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Modi heißt? Fingersätze?
Nicht ganz. Das Internet und Bücher liegen dir offen, mach was draus! Die Modi werden auch die Kirchentonleitern genannt, ich würde fast sagen auf ihnen basiert unser ganzes westliches Musiksystem - mehr oder weniger. Du bekommst die 7 Modi, in dem du von jedem Ton einer Tonleiter eine eigene Tonleiter bildest - nur mit den Tönen die "erlaubt" sind. Beispiel C-Dur, wäre C-D-E-F-G-A-H-C. Und das gleiche jetzt von D, also: D-E-F-G-A-H-C-D. Und nun von E, also: E-F-G-A-H-C-D-E. Und so weiter. Wenn du das Spiel bis zum H weitergespielt hast, hast du deine 7 Modi. Jeder Modus hat eine andere Intervallstruktur, weil du nämlich nur die Töne aus C-Dur genommen hast und die Halbtonschritte (zwischen E und F, und H und C) gleichgeblieben sind. Somit hat die "zweite" Skala von D aus, diese Intervallstruktur: 1 2 b3 4 5 6 7. Heißt: Dorisch. Ist fast gleich wie Moll (1 2 b3 4 5 b6 7) - die große Sexte macht den Unterschied.
Diese Intervallstrukturanalyse kannst du auf jeden Modus anwenden. Der dritte Modus fängt zB mit einem Halbtonschritt an (E nach F), der vierte Modus hat eine #4 und j7, und und und ... das verwirrt dich jetzt bestimmt mehr als es dir hilft. Wie gesagt: google ist dein Freund! ...und YouTube auch. Such das Internet einfach nach den Modi/Modes/Kirchentonleitern ab und lerne die Fingersätze peu à peu auswendig und WIE du sie anwendest auf ein bestimmtes Stückchen Musik.
Beispiel, Modus 1: Ionisch (oder Dur). Beschäftige dich eine ganze Woche mit dem Modus "Ionisch". Lerne den Fingersatz (den du schon richtig aufgeschrieben hast), wo welcher Ton ist, welches Intervall und so weiter. Dann nimmst du dir einen Backingtrack oder nimmst dir eine Dur-Progression auf, zB 1 Takt G-Dur, 1 Takt h-Moll und 2 Takte C-Dur. Dann versuchst du Melodien oder kleinere Phrasen aus dem Fingersatz zu saugen und über die Progression zu spielen. Deine Ohren weisen dir den Weg, du wirst merken welche Töne "stabiler" über die Akkorde klingen und welche nicht. Konzentrier dich auch auf die Halbtonschritte.
In der zweiten Woche lernst du den dorischen Modus und beschäftigst dich in dem Umfang wie zuvor in Woche 1 mit dem ionischen Modus. Dazu kannst du dir wieder einen Backingtrack suchen oder selbst einen einspielen, dieses Mal zB 1 Takt A7 und 1 Takt D7. Nicht erschrecken, da steht wirklich A7 (=Dominantseptakkord, besteht aus Grundton - großer Terz (!) - Quinte - kleiner Septime) ... auch wenn ich vorher geschrieben habe dass Dorisch fast gleich Moll ist (also beides mit kleiner Terz) und du bei einem A7 eine große Terz hast. Diese kleine "Reibung" ist jedoch zu verschmerzen, du wirst auch schnell hören welche Töne "stabil" und cool klingen und welche nicht. Ziemlich cool wäre zB ein Halbtonbend von der großen Sexte zur kleinen Septime.
Und in der dritten Woche geht das Spiel wieder so weiter. Das mag zwar lange aussehen bis du alle Modi kannst, aber ich würde diese Zeit auf jeden Fall in Kauf nehmen mich ordentlich damit auseinander zu setzen. Wenn du alle Modi durch hast (zB in G-Dur), dann kannst du in Tönen schon das ganze Griffbrett abdecken, vom 3. Bund E-Saite bis zum 15. Bund (Grundtöne von G) und noch darüber hinaus.
1. Ich würde mal sagen die E Dur Tonleiter.
Und welche Töne sind das? ...welcher Modus ist das? ...welche Modi können über einen stinknormalen E-Dur spannend/interessant klingen?
Es ist ziemlich cool mal "auszubrechen" und statt dem offensichtlichen "Ionisch" (welches bestimmt passt) mal "Lydisch" zu spielen (Dur-Tonleiter mit #4 statt 4).
Wie gesagt, lies dir alles was du finden kannst zu den Modi durch und lerne diese erstmal zu verstehen. Nach und nach wird dir das hier von mir geschriebene klar werden.
2. Bei Moll würde ich den siebten Ton nen Hablton höher setzen.
Gut, dass ich gefragt habe. "Harmonisieren" bedeutet nicht (wie du das gedeutet hast) aus einer Tonart eine "harmonische" (Moll)-Tonart zu machen (was mit dem erhöhen der Septime um einen Halbton stimmen würde) sondern auf jeden individuellen Ton Terzen zu stapeln, entweder als Drei- oder als Vierklang.
Beispiel in C-Dur: du nimmst dir ein Blatt Notenpapier, schreibst die C-Dur Tonleiter auf und schichtest auf jeden Ton die Terzen. Das wäre bei C noch das E und G. Beim nächsten Ton D, schichtest du noch den Ton F und A darauf. Beim E wären das die Töne G und H. Und so weiter. Wenn du am Ende angekommen bist, hast du 7 Dreiklänge. Dann hast du nämlich die Durtonleiter harmonisiert. Du hast 7 Akkorde oder Dreiklänge und jeder Akkord ist anders. Du erhälst auf der 1. Stufe einen Durakkord, auf der 2. und 3. einen Mollakkord, auf der 4. und 5. wieder einen Durakkord, auf der 6. Stufe einen Mollakkord und auf der 7. Stufe einen verminderten (nur kleine Terzen, das Rahmenintervall ist eine verminderte Quinte). Mit diesem Schritt weißt du genau, welche Akkorde zu einer Tonart gehören.
Beispiel wieder in C-Dur. Du bist mit deiner Band oder einem Gitarristen am Jammen und ihr spielt in C-Dur, dann möchtet ihr den Akkord wechseln - woher weißt du dass, wenn du auf F wechseln wolltest, du keinen Mollakkord spielen "dürftest" (eigentlich gibt's da keine genauen Regeln, das ist aber alles erstmal Einsteigerwissen) ? Richtig, weil auf der 4. Stufe einer Durtonleiter ein Durakkord ist, also spielst du F-Dur und ... es klingt richtig.
3. Nein
Macht nichts. Nimm dir 7 Wochen Zeit um die Modi zu lernen und dann siehst du es quasi vor deinen Augen.
Ich hoffe der Post erschreckt dich nicht. Lies es dir durch. Schau dir die Modi an und eigne dir dazu Wissen an. Lies meinen Post erneut, und dir wird nicht mehr alles so fremd sein.
Beste Grüße!