Improvisation klingt immer gleich

Allgemeine Ratschläge sind wahrscheinlich schwer zu geben.
Ich finde es ist auch durchaus positiv, dass Deine Soli gleich klingen, denn das heißt irgendeine für Dich charakteristische Eigenschaft ist vielleicht schon vorhanden. Also Deinen eigenen Ton hast du vielleicht schon ansatzweise entwickelt. Das ist gut, denn das kann auch sehr schwer sein für manche.
Was die Ideen betrifft haben die besten Musiker folgendes gemeinsam:
Viel Übung
Viel Wissen über Musiktheorie
Hohes Maß an Spieltechnik
Und sie haben viel Musik gehört.

Musik hören ist nämlich sehr nützlich.
Immer wenn mir etwas gefallen hat, dann habe ich es nachgespielt und versucht herauszufinden was mir daran gefällt und wieso. Das ist die gängigste Methode. Das ist zwar etwas langwierig aber sicher die nachhaltigste Methode. Das klappt sogar, wenn man keine Musiktheoriekenntnisse hat. So haben Leute wie Ray Charles schon komplizierte Jazz-Akkorde gekannt ohne relevantes Wissen an Harmonielehre zu haben. Ich glaube auch, dass es sehr schwer aus dem Material der Theorie richtig gute Musik zu machen. Umgekehrt ist es einfacher, also schöne Musik mit Harmonielehre zu erklären. Ich denke Harmonielehre ist ein Werkzeug im Musik besser zu verstehen und zu beschreiben.

Es geht letztlich auch darum was Dir gefällt. Früher hieß es in Magazinen immer, dieser oder jener Gitarrist spielt dorisch oder mixolydisch oder was auch immer und deswegen klänge alles so cool und interessant. Dann lernt man die Scale und spielt auch diese Kirchentonleitern und es klingt eigentlich nicht cool aber man denkt, man müsse ja jetzt cool klingen weil man es ja genauso macht wie die großen Gitarrenhelden.....
Wenn Du selbst findest, dass Du gut klingst wirst du wahrscheinlich auch gut klingen. Musik die jedem gefällt gibt es sowieso nicht und das gleiche gilt auch für Gitarristen.

Ich hoffe, dass Ich Dir einen hilfreichen Denkanstoß geben konnte.

Grüße J

Hier habe ich noch ein nettes Video dazu gefunden:
 
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... aber Tonleitern üben macht dann am meisten Sinn, wenn man sich parallel die zugehörigen Chordvoicings über das Griffbrett verteilt übt. Somit hat man auch einen Background über den man sich mit der T Leiter bewegen kann. ...
Das ist ein Weg von vielen gangbaren.
Aber Tonleitern kann man vorerst ohne Akkorde übern.
640px-Scala_Griffbrett.svg.png


Orientierung an den kleine Sekunden
90px-Scala_Carree.svg.png

Zerlegt in kleine Blöcke:

1. Fingersatz
200px-Scala_71_2-34_5.svg.png

2. Fingersatz
200px-Scala_6_71-2_34.svg.png

3. Fingersatz
200px-Scala_2_34-5_6-71_2.svg.png

Verschiebung zwischen der G- und H-Saite
280px-Scala_6_71_2-2_34_5_GB.svg.png

und das Slide-Modul um von einer in die andere Skalenform zu kommen
240px-Scala_6_71_2-2_34_5.svg.png


Daraus kann man sich die 5 Hauptformen zusammenbasteln

In Dur
Scala_Griffbrett_ani.gif


und in Moll
Scala_Griffbrett_moll_ani.gif


Hier erst beginne ich bestimmte Dur- oder Molltonarten von ihren Grundakkorden als Barré-Form abzuleiten, wobei anfangs folgende 4 am wichtigsten sind, weil man diese Barré-Akkorde zuerst nutzt.

E(F)-Form
Em-Form
Bb(A)-Form
Am-Form

Die andern Formen können ein wenig warten.

Und was du meinst, dass man Skalen mit Akkordformen in Verbinung bringt, hebe ich mir persönlich bis zu den 3-Notes-Per-String-Skalen auf.
Beispiel:
240px-3-Notes-Per-String_Am-Form_D-dorian.svg.png
oder
240px-3-Notes-Per-String_Em-Form_E-phrygian.svg.png


Die kommen aber eher nach einer Einführung in die 5 oben genannten Haupt-Skalenformen in Dur- und Moll drann, und nachdem man das Prinzip mit den 7 Stufenakkorden verstanden hat, und wenn man die 5 Stufenakkorde in den jeweiligen Akkordskalen wiederfinden kann.

Aber das ist alles Stoff für mehrere Wochen und Monate. Das kann man nicht in einem Post mal eben so abhandeln.
Zu jedem Aspekt gibt es zig Übungsbeispiele, die hier auch nicht alle aufgeführt werden können.

Und alles geht an der eigentlichen Frage, wie man mehr aus seiner Dur-Tonleiter machen kann, vorbei.

Da sind die oberen Tipps schneller umzusetzen. Die anderen Ansätze brauchen viel zu viel Vorwissen, dass sich erst mal erarbeitet werden muss.
 
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Aus einem Reisebericht über den Mississippi kamen die Journalisten auch durch die Stadt Clarksdale, in der Morgan Freeman und ein Anwalt das "Ground Zero" unterhalten. Dort können und sollen Jugendliche den Blues spielen, auch vor alten Blues-Größen. https://www.gitarrebass.de/stories/blues-von-christone-kingfish-ingram/

Er hier fiel mir auf: Kingfish ( https://www.christonekingfishingram.com/ )

Im Interview sah man einen sehr rundlichen Teenager, der an der Gitarre ... wie BB King o.Ä. klang ! Seine Mutter saß in einer Szene neben ihm. Kingfish spielte Blues. "Er ist ein sehr in sich gekehrter Junge. Es hat etwas gedauert, bis auch seine Lehrer erkannten, dass die Musik seine Sprache ist. Wir haben einiges durchgemacht. Ich trennte mich von seinem Vater und wir waren eine Weile obdachlos. Er spielt so, weil er 'den Blues' kennt."

I was blown away. Check out yourself:


Man könnte also (wiederholend) sagen: Du spielst, was Du fühlst.


danke für das Video,ich habe diesen tollen Musiker noch nicht gekannt.
Er spielt phantastisch und klingt so erwachsen.
Nur wie er das macht bleibt unbekannt.
Sicher hatte er viel Talentund auch gute Lehrer wie man auf Wikipedia nachlesen kann.
Ob die ihn aber Tonleitern üben liesen steht auch da nicht :)
 
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@Thejon
Wenn man Musiktheorie lernt, ohne damit Musik zu machen, läuft echt irgendetwas falsch.
Aber man sollte doch so fair sein, nicht jeden, der auch zu benennen weiß, was er da macht, als einen Fachidioten hinzustellen, der keine Ahnung hat, wie man das in die Praxis umsetzt.

Lerne die C-Durskala in den ersten drei Bünden, und du kannst "Walk, dont Run" von den Ventures spielen.

Lerne die Skala vom F-Typ (E bzw. F-Shape) und du kannst den ersten Teil von Asturias spielen.

Lerne den Quintenzirkel und du brauchst einen Bruchteil der Zeit, um Musikstücke zu transportieren.

Lerne die 16 Taktmodule, und du kannst dir über 32.000 Rhythmen im Sechzentel-Feeling selbst zusammenbasteln.

Lerne Intervalle und du kannst dir tausende Akkorde selbst ableiten.

Beim Video oben wurde etwas vorgespielt und der "Schüler" hat was vor sich hingewurschtelt, wärend der "Lehrer" mit den Augen gerollt hat.

Kann man so machen, aber ich bevorzuge das VENÜ-Prinzip.
Vormachen
Erklären
Nachmachen
Üben
Wobei ich immer sehr gerne auf bekanntes vorher gelerntes zurückgreife.

Dazu gehört Wechselschlag, und einen Takt auszählen zu können. Fühlt sich am Anfang eher trocken an, aber beschleunigt den anschließenden Lernprozess enorm.

Die Schlagzeuger haben dafür ihre Pa-Ra-Di-Del.

Das Hören auf die Musik, das Heraushören von Stücken, das Herumexperimentieren und dergleichen mehr kommt dadurch nicht zu kurz, es sei den man macht den eklatanten Fehler, dieses zu vernachlässigen.

Besser ist da, das eine zu tun,
und das andere NICHT zu vernachlässigen.
 
Mein Problem nun aber ist, dass sich diese Soli irgendwie immer gleich anhören, sich die selben Mustern immer wieder wiederholen und es irgendwann einfach langweilig wird.

Klingt vielleicht naiv, aber vor allem: indem ich die Muster eben nicht wiederhole. Ich war auch schon an dem Punkt und habe mich dann gezwungen, Sachen zu spielen, die mir erstmal nicht sehr naheliegend oder sogar unbequem erschienen - mal nicht so spielen, wie es das Griffbild der Tonleiter anbietet, sondern die nächsten Töne bewusst noch auf der gleichen Saite spielen, aber in einer höheren bzw. tieferen Lage. Schon gerät man beim nächsten Wechsel der Saite in etwas unbekannteres Territorium.

Sing oder pfeif Dir Sachen vor, die zu einem Lied passen könnten, und versuch sie dann auf der Gitarre nachzuspielen. Dein Gehirn ist nicht so an die physikalischen Eigenschaften des Instruments gekettetwie Deine Finger.

Oder umgekehrt mal wild ein, zwei Saiten überspringen, statt den nächsten Ton immer nur in unmittelbarer Nähe zu suchen. Große Intervalle hört man bei Gitarrensoli eher selten, weil die kleinen Schritte eben so bequem sind. Und sie zwingen einen dazu, den Autopiloten mal auszuschalten, weil man schon etwas bewusster spielen muss, um den passenden zu treffen. Fordere Dein "motorisches Gedächtnis" heraus.

"Falsche" Töne spielen, sprich tonleiterfremde. Ist wie das Chinin im Bitter Lemon - "bitter" ist nicht so nett, aber auch nicht so schnell langweilig... Solche Reibungen kann man auf zweierlei Arten nutzen: einmal als kurze Durchgangstöne, die zur harmonischen Auflösung hinleiten, oder man spielt sie so bewusst und intensiv, vielleicht auch wiederholt, dass sie eine gewisse Aussage bekommen. Falsch klingen sie eigentlich nur dann, wenn sie wie jeder andere Ton gespielt werden. Spielst Du einmal was falsch, denkt der Zuhörer: "Oops... der ist wohl verunglückt". Spielst Du dasselbe drei-, viermal, läuft instinktiv ab: "Das ist also Absicht, was will er damit sagen...?"

Langsam spielen. Wenige Töne spielen, stehen lassen, dann wieder einen schnellen Lauf einstreuen, Atempausen lassen - Variation in der Rhythmik macht ein Solo interessanter. Und nicht zuletzt gibt einem jedes Innehalten Zeit, ein wenig zu reflektieren, was man da macht. Irgendwann geht das dann auch bei schnellerem Tempo. Okay, darauf warte ich auch noch...:redface:

Sound während des Solos variieren, ruhig mal an Volume oder Tonpoti drehen, PUs umschalten, mit den Fingern zupfen statt mit dem Plektrum. Schon eine eher subtile Klangänderung oder etwas zurückgenommene Zerre inspiriert oft dazu, anders zu spielen.

Mehrklänge einflechten, sprich auch mal zwei oder drei Saiten zugleich anschlagen statt nur Singlenotes zu spielen. So ein paar übers Griffbrett verschobene "Mini-Akkorde" setzen Akzente, mit nicht zu viel Zerre kann es fast schon zweistimmig klingen.

Gehört irgendwie auch zur Rhythmik, aber mehr im Sinne der Phrasierung: Noten in Dreier- oder Fünfergruppen über einen straighten 4/4 Beat spielen, sodass sich das Lick im Rhythmus verschiebt. Rubato spielen, also auch mal langsamer und im Grunde neben dem Beat. Dann wirst Du wieder schneller und holst Dir die verpasste Zeit quasi zurück - wie beim Tonmaterial gilt hier: Eigentlich ist es ja quasi "falsch", aber kannst Du es mit Überzeugung spielen, klingt es auf einmal nicht mehr falsch.

Eddie Van Halen anhören. Der macht das alles mitunter in einem einzigen Solo von 30 Sekunden.

Gruß, bagotrix
 
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Ganz im Gegenteil. Tonleitern üben ist aus meiner Sicht (und wohl tausender anderer Musiklehrer) ein absolutes Muss, um das Handwerk des Solierens erst mal zu erlernen.

Wie soll ich denn bitte schön 'at runtime' kreativ sein, wenn ich mein motorisches Gedächtnis nicht abrufen kann und meine Lage auf dem Griffbrett nicht beherrsche? Auch wenn das Fühlen von Stimmungen und das Suchen von Melodien sehr romantisch und vielversprechend klingt, ohne langweiliges aber stabiles Fundament baue ich halt nur Luftschlösser.

+1

Absolut. Am Üben führt kein weg vorbei. Um sich kreativ entfalten zu können, müssen die "Wege" ausgetreten sein. Desweiteren ist es natürlich ein absoluter Mythos, dass Improvisierende sich alles aus den Fingern saugen und es "einfach fühlen". Vielmehr ist des spontante Zusammensetzen von, für alle möglichen Situationen, ausgearbeiteten Ideen. In dem Sinn also mehr "spontane Komposition".

Oder umgekehrt mal wild ein, zwei Saiten überspringen, statt den nächsten Ton immer nur in unmittelbarer Nähe zu suchen. Große Intervalle hört man bei Gitarrensoli eher selten, weil die kleinen Schritte eben so bequem sind. Und sie zwingen einen dazu, den Autopiloten mal auszuschalten, weil man schon etwas bewusster spielen muss, um den passenden zu treffen. Fordere Dein "motorisches Gedächtnis" heraus.

Größere Intervalle können wirklich spannend sein. Zum Beispiel mit Weitlagen-Dreiklängen. Das erfordert eher ein Akkord-basiertes Denken anstatt einem Skalenbasierten denken. Hier ist die Frage wie Theorie-fest du bist. Ich kann es dir erklären, aber es macht nur Sinn wenn die Grundlagen da sind. Carl Verheyen ist ein gutes Beispiel für jemanden der so spielt. Hier ein Video in dem er sein vorgehen erläutert. Er sagt es nicht so direkt, aber er spielt allgemein sehr viele Weitlagendreiklänge und Substitutionen mit selbigen... Wenn dich das anspricht, ist das eine Richtung in die die Reise gehen könnte. Vll solltest du mal genauer erläutern was deine Zielsetzungen sind und wie du gerne klingen würdest.



grüße B.B.b
 
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@Thejon
Wenn man Musiktheorie lernt, ohne damit Musik zu machen, läuft echt irgendetwas falsch.
Aber man sollte doch so fair sein, nicht jeden, der auch zu benennen weiß, was er da macht, als einen Fachidioten hinzustellen, der keine Ahnung hat, wie man das in die Praxis umsetzt.

Hi mjchael,

tut mir leid, dass ich mich wohl so missverständlich ausgedrückt habe. Will natürlich niemanden als Fachidioten hinstellen und habe das so nicht gemeint; hat mein Video am Schluss das nicht klar gemacht? Ich selbst hatte seit meiner Jugend Kompositionslehre, Harmonielehre und Gehörbildung, wäre quasi einer dieser Fachidioten. Ich bin nur über die Jahre zu dem Schluss gekommen, dass Musiktheorie sich nur fast nur zur Erklärung von musikalischen Zusammenhängen eignet, weniger aber um nur damit neue Musik zu machen. Dazu muss man immer erstmal hören wie es klingt finde ich und was schön ist. Das wiederum kann man dann analysieren und sich merken und wieder einsetzen. Ich hoffe, dass ich damit das Missverständnis etwas aufklären konnte und dass klar ist dass ich niemanden beleidigen wollte!
Schönen Sonntag noch!

Grüße J
 
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spielt schon cool - und die Les Paul sieht an ihm aus wie eine Spielzeuggitarre

danke für das Video,ich habe diesen tollen Musiker noch nicht gekannt.
Er spielt phantastisch und klingt so erwachsen.

Vielen Dank. Hab' gerade das Video gefunden, das ich meinte:
https://www.br.de/mediathek/video/l...ikanische-legende-av:5d1cc93a8dae54001a64280b

Kingfish: (19:00 - ca. 30:00)
Interview mit seiner Mutter ab ca. 28:00 - 29:30
 
Die Harmonielehre sollte kontinutierlich mit den angestrebten Zielen mitwachsen.

Ein Problem, dass man öfter mal liest, ist, dass man Modes unbedingt hören und fühlen muss, um sie richtig rüber zu bekommen, und dann kommen sich aber die Klassik-Nerds mit den Rock- oder Heavy-Nerds in die Wolle, und lassen einen vom Stapel wie es aktuell oder ursprünglichen umgesetzt werden soll.

Da kein solides Grundverständnis der Harmonielehre vorhanden ist, hat man oft eine falsche Vorstellung von der Sache.

Reduziert man Mixolydisch auf die 5. Stufe der Durtonleiter, kann man im zweiten Schritt die Anwendungsmöglichkeiten erörtern. Mal für Rock, mal für Folk, mal für Klassik, mal für...

Manche machen ein großes TamTam um etwas, das ich mit Kindern singe. So manch einer hat schon modal gesungenen, ohne es zu wissen. Also kann es nicht so schwer und geheimnisvoll sein.

Was man in der Klassik lernt (z.B. spanische Romanze), lässt sich gleichermaßen bei Rochballaden (z.B. Nothing else maters) anwenden.
Das gleiche Zupfmuster für Weihnachtslieder (Morgen kommt der Weihnachtsmann) lässt sich für Poppsongs nutze (When you say nothing at all)
Die Akkordfolge vom Jazzklassiker Fly me to the moon findet man beim Refrain von Hello von Lionel Richie, aber auch bei Stil got the blues von Galeger wieder.
Hören allein ohne Grundlagen kann einen in die Irre oder in eine Sackgasse führen, weil man nicht auf die Idee kommt, dass man ein und das selbe Grundgerüst für sehr unterschiedliche Zwecke nutzen kann.

Viele hören Pentatonik und denken an Blues und Rock-Improvisationen. Man kommt nicht auf die Idee, dass selbiges auch für Kinderlieder, chinesische und javanesische Musik, Klassik und Jazz, Country und Folk verwendet wird.
Das alleinige Hören zwingt einen manchmal in eine Richtung auf - nämlich den bevorzugten Musikstil des Lehrers. (Was nicht heißen soll, dass es bei allen so ist.)

Mit Kenntnis der Musiklehre lasse ich jemanden eine irische Jig oder schottische Hornpipe spielen, damit er den Blues-Shuffle endlich besser hinbekommt.

Das optimale ist immer die Mischung aus allem. Was geiles Spielen (Vormachen) die Elemente darin erläutern (Erklären) das gleiche Element in ähnlichen Stücken anwenden (Nachmachen) und das gleiche Element in unterschiedlichen Stücken anwenden (Üben)

Immer geht Theorie und Praxis Hand in Hand.
 
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Sorry, aber soll denn dieses theoretische Geschwätz ? Mach es so wie die alten und jungen bekannten Gitarristen, hör dir CDs oder Schallplatten der bekannten Meister an, versuche nachzuspielen und vor allem zu begreifen was sie spielen. Bestes Beispiel Eric Clapton, er wechselt wenn er einen Blues spielt oft zwischen der Moll und der Dur Tonleiter. Nur vom lesen und Skalenüben wirst du nicht weiterkommen.
 
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Etwas praxisorientierterer Ansatz:

Techniken üben.
Voraussetzung ist natürlich, dass man verinnerlicht hat, wo welche Töne sind- aber wenn man mal Triller über verschiedene Intervalle übt, Bendings über mehr als einen Ganzton, Tapping, künstliche Flageoletts + natürliche jenseits des 12. Bundes, ........., das wirft MASSENHAFT immer neue Figuren ab, wenn man dazu überlegt, wie man die jetzt in Akkordfolge XY einbauen kann.
 
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Summe oder singe mal die Soli mit, die Deine Finger spielen. Und dann - nach einiger Übung - kehre das Verfahren um. Summe eine Melodie und spiele sie gleichzeitig mit den Fingern.
 
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Summe oder singe mal die Soli mit, die Deine Finger spielen.
Das hat mir mein letzter Gitarrenlehrer auch versucht, einzutrichtern. Da muss was dran sein. Es ist ein schwieriges und eben weites Feld. Ohne Theorie und Lernen geht es für die meisten wohl nicht. Da gibts auch noch die Talente, die einfach spielen ohne sich nen Kopf zu machen. Falsche Töne gibts ja nicht. Nur passen eben nicht immer alle zu dem Lied das man gerade spielt. Ich bin dann oft raus, die Talente spielen einfach weiter und finden schnell wieder in die Spur. Alles in allem ist es wohl eine Mischung aus Talent/Wissen und Kopf. Ich brauche das wissen, weil ich eher ein Kopfmensch bin. Dafür weniger talentiert im Improvisieren und weniger Bauchmensch als andere-was ich lieber wäre :)
 
@Rotor
Falls du noch mehr Ansporn brauchst:
Ich war mal auf einem Workshop von Steve Vai, auch der hat gesagt, dass erste was im Satriani eingetrichtert hat war das mitsingen zu den Fingern. Da wurde dann natürlich auch Theorie generdet noch und nöcher, aber der Mitsing- Ansatz kommt eigentlich theorielos aus, das verlinkt in der ersten Linie den Hirnbereich, der für Lautformung zuständig ist mit den Fingern. Du darfst das nicht als abstraktes Verständniskonstrukt sehen, es ist mehr so, dass du die Datenleitung auf Glasfaser upgradest, damit das was du machst nicht dauernd hängen bleibt weil die Datenmenge zu groß ist^^

Und wie gesagt, das war eine Aussage von dem einen Gitarrengott, der von dem anderen diesbezüglich unterrichtet wurde ;)
 
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Alles gut. Ich glaube das auch alles. Ich bin da aber zu faul :) Ich spiele ja in einer Band und komme "klar" sag ich mal....Von daher...Es gibt zuviel drumherum was mich ablenkt bzw wo ich eben auch noch zu tun habe, von daher ist das mit der Gitarre eben "nur" ein Hobby und kein Muss. Ein seeeeeeeehr schönes Hobby natürlich. Aber zum richtigen üben etc fehlt mir Zeit und oft auch der Ansporn.
 
Passt schon :D

Aber ist auch ein OnTopic- Thema. Wer schon mal Kinder im Alter von so 10-20 Monaten beobachtet hat, die spielen ständig mit ihrem Mund herum und produzieren dauernd irgendwelche Laute, dadurch lernt das Hirn, mit welchen Muskelreizen es welche Laute produzieren kann. Das ist ja bei Erwachsenen nicht weg, auch wenn es sicher bei weitem nicht mehr so effizient und selbstlaufend funktioniert. Aber man muss sich ja nicht das motorische Grundsetup zum Ausführen der menschlichen Sprache aneignen - aber wer beim improvisieren mitsingt holt einfach den Teil vom Hirn mit ins Boot, dessen ureigenster Sinn es immer schon war, sich etwas akustisches vorzustellen und es zu produzieren. Nur fühlt sich dieser Hirnteil nunmal in erster Linie dann zuständig, wenn man seinen Mund benutzt^^
 
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Du wirst sicherlich irgendwelche Vorbilder haben. Nehme Dir für ein paar Wochen einen davon mal vor und versuche seinen Spielstil nachzuahmen. Dabei wirst Du auch viele neue Muster und Phrasing lernen, was Dich sicherlich weiterbringt.
Dann wechsle zum nächsten Vorbild.

Und es gibt genug gute Gitarristen auf dieser Welt um das Spiel sein Leben lang betreiben zu können :D
 
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Voraussetzung ist natürlich, dass man verinnerlicht hat, wo welche Töne sind- aber wenn man mal Triller über verschiedene Intervalle übt, Bendings über mehr als einen Ganzton, Tapping, künstliche Flageoletts + natürliche jenseits des 12. Bundes, ........., das wirft MASSENHAFT immer neue Figuren ab, ...
oder komplett anders: mal one note solos anhören.
 
Also hier stehen schon wirklich ein paar tolle Anregungen und Ansätze drin, das muss ich einfach mal sagen. Kompliment an alle die sich hier soviel Mühe geben.
Ich nehme einfach mal den Satz von @mr.coleslaw , weil ich (mittlerweile) denke, daß ist der Richtige Ansatz um musikalisch irgendwie voran zu kommen.


Sorry, aber soll denn dieses theoretische Geschwätz ? Mach es so wie die alten und jungen bekannten Gitarristen, hör dir CDs oder Schallplatten der bekannten Meister an, versuche nachzuspielen und vor allem zu begreifen was sie spielen. Bestes Beispiel Eric Clapton, er wechselt wenn er einen Blues spielt oft zwischen der Moll und der Dur Tonleiter. Nur vom lesen und Skalenüben wirst du nicht weiterkommen.

Seit 10 Jahren versuche ich irgendwelche Tonleitern, Punktbildchen und ich weiß nicht was zu lernen und jetzt weiß ich: Ich komme so nicht voran und werde das auch nicht weiter verfolgen.
In einem anderen Thread hatte ich ja beschrieben, das ich mir einen Gitarrenlehrer gesucht hatte, der mir erstmal die Theorie eintrichtern wollte. Da ist es noch schlimmer geworden. So schlimm das ich gar nicht mehr spielen wollte.

Mein Vorteil: Ich höre Musik in vielen verschiedenen Stilrichtungen, mag gerne Geschichtenerzähler a la Mike Oldfield oder Alan Parson.
Mein Nachteil: Mein musikalischisches Gehör ist beschi... eiden.
 
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