Improvisation klingt immer gleich

Seit 10 Jahren versuche ich irgendwelche Tonleitern, Punktbildchen und ich weiß nicht was zu lernen und jetzt weiß ich: Ich komme so nicht voran und werde das auch nicht weiter verfolgen.
In einem anderen Thread hatte ich ja beschrieben, das ich mir einen Gitarrenlehrer gesucht hatte, der mir erstmal die Theorie eintrichtern wollte. Da ist es noch schlimmer geworden. So schlimm das ich gar nicht mehr spielen wollte.

Mein Nachteil: Mein musikalischisches Gehör ist beschi... eiden.

Einer mMn wichtigsten PUnkte ist DEIN GEHÖR. Kannst du zum Beispiel ausgehend vom Grundton die Terz und Quint singen? Oder meintwegen auf dem Griffbrett finden? Das mag jetzt absolut doof klingen aber wenn dir das möglich ist und auch ein wenig die Abhängigkeit der Intervalle zum Grundton verstehst, hast du die halbe Miete! Auch fällt es dir damit viel leichter, innere Melodien leicht wieder zu geben. Etwas nach zu singen usw.

Eventuell stehe ich da auf weiter Flur alleine aber das Gehör ist genauso wie Technik und Basiswissen entscheidend für einen guten Musiker. Wie oft erlebt man das, das jemand nicht in der Lage ist, zu hören was er da spielt. Da lernt man irgendwelche Muster auswendig, schafft es aber nicht, zu hören dass das, was man da spielt garnicht zu dem passt, was man begleitet.

Nimm dir doch einfach mal irgendeinen Grundton - den suchst du dir dann über's ganze Griffbrett, davon ausgehend spielst du halt dann die Terz, die Quint. Dann nimmst du dir einen einfachen Backingtrack und versuchst mal, aus den 3 Tönen in allen möglichen Lagen ein schönes Solo zu spielen. Kannst ja meinetwegen noch eine Sexte oder so dazu packen.

Allein da hast du schon zig Möglichkeiten.

Tonleitern sind nicht unwichtig, nach 10 Jahren solltest du diese aber im Schlaf beherrschen. Punktbildchen sind halt was für leute die das theoretisch angehen können. Ich mag die Dinger auch null. Es gibt aber Menschen, die können sowas eben nur anhand dieses Bildes visualisieren.

Was das mit dem Lehrer und der Theorie an geht, da hattest du entweder einen schlechten Lehrer oder eine falsche Erwartungshaltung. Oder Beides. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein guter Lehrer in der Lage ist, auch so trockenes Zeug wie Harmonielehre usw interessant und spannend vermitteln zu können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Problem ist, dass viele Lehrer einem nach wie vor irgendwelche Skalen beibringen wollen weil es einfach zu vermitteln ist. Du gibst jemandem damit genug Beschäftigung für viele Monate. Nur leider bringt es in den meisten Fällen so gut wie nichts. Deswegen gibt es Millionen von Gitarristen, die alle Modes rauf und runter spielen, aber keine Musik machen können.

Am wichtigsten ist es ein solides Rhythmusspiel zu erlernen. Timing, Rhythmen, abwechslungsreiche Akkorde und ihre Variationen, etc. Es muss grooven und es muss Musik sein. Das ist das, was die Leute zum Bewegen bringt und ihnen gefällt.

Basierend darauf, kann man dann damit anfangen akkordorientiert (und songorientiert) darüber Melodien/Licks zu spielen. D.h. Arpeggios verstehen und beim Solo die Akkordwechsel mit zu spielen. Und jeden (wichtigen) Ton gezielt zu gestalten (Phrasing).
Modes ergeben sich dann übrigens von alleine, denn diese sind immer an die Akkorde im Hintergrund gebunden. Und diese zu verstehen ist die Basis.

Wenn man die ersten zwei Schritte einigermaßen beherrscht (und man wird nie damit aufhören diese zu verbessern!), kann man anfangen noch weitere Töne einzubauen, die eine besondere Stimmung erzeugen. Wie hört sich eine kleine Terz über einen Major Dominant Akkord an? Wie hört sie sich an wenn ich sie auf den halben weg zu großen Terz ziehe? Wie hört es sich an, wenn ich Töne vom nächsten Akkord vorziehe? Wie hört es sich an, wenn ich Akkorderweiterungen im Solo einbaue? etc.

Nur wenn man die Grundlagen im Rhythmusspiel versteht, wird man auch das Solospielen wirklich verstehen und erfolgreich meistern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das Problem ist, dass viele Lehrer einem nach wie vor irgendwelche Skalen beibringen wollen weil es einfach zu vermitteln ist. Du gibst jemandem damit genug Beschäftigung für viele Monate. Nur leider bringt es in den meisten Fällen so gut wie nichts. Deswegen gibt es Millionen von Gitarristen, die alle Modes rauf und runter spielen, aber keine Musik machen können.

Am wichtigsten ist es ein solides Rhythmusspiel zu erlernen. Timing, Rhythmen, abwechslungsreiche Akkorde und ihre Variationen, etc. Es muss grooven und es muss Musik sein. Das ist das, was die Leute zum Bewegen bringt und ihnen gefällt.

Damit habe ich tatsächlich gestern angefangen, denn das habe ich wohl sträflich vernachlässigt :-(

Nimm dir doch einfach mal irgendeinen Grundton - den suchst du dir dann über's ganze Griffbrett, davon ausgehend spielst du halt dann die Terz, die Quint. Dann nimmst du dir einen einfachen Backingtrack und versuchst mal, aus den 3 Tönen in allen möglichen Lagen ein schönes Solo zu spielen. Kannst ja meinetwegen noch eine Sexte oder so dazu packen.

Werde ich mal tun!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Was das mit dem Lehrer und der Theorie an geht, da hattest du entweder einen schlechten Lehrer oder eine falsche Erwartungshaltung. Oder Beides. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein guter Lehrer in der Lage ist, auch so trockenes Zeug wie Harmonielehre usw interessant und spannend vermitteln zu können.

Ich behaupte mal, dass es viel mehr schlechte als gute Lehrer gibt. Nur kann man das als Anfänger leider nicht immer beurteilen.

Ich hatte erst vor kurzem wieder so ein Negativbeispiel. Ich habe einen Lehrer gesucht, bei dem ich ein paar Stunden zu einem ganz bestimmten Thema nehmen kann. Ich habe ihm vorher ganz genau beschrieben was ich lernen möchte und er hat dann mit mir einen Termin vereinbart. In der Stunde selbst hat mir aber versucht beizubringen wie man eine G-Dur Tonleiter spielt. Ich dachte WTF?!?! Ich fühlte mich total verarscht, denn abgesehen davon, dass er nicht auf meine Fragen eingegangen ist, konnte er offenbar auch gar nicht das was ich eigentlich lerne wollte. Er hat dann das Geld abkassiert und wollte mir noch eine CD von ihm verkaufen. Das nächste mal, wenn mir sowas passiert, gehe ich einfach nach 10 Minuten ohne zu bezahlen. Nochmal werde ich mich nicht verarschen lassen :D.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da stimme ich dir absolut zu. Ich bin ja froh, dass es in Zeiten von Youtube zumindest möglich ist Tom Quayle und Martin Miller wenigstens etwas beim lehren zusehen zu können. Was gäbe ich dafür, solch fähigen Leute hier zu haben.

In deiner Situation wäre wohl direkt nach 10 Minuten gegangen mit der Frage ob er dich eigentlich verarschen will - das ist schon derbe wenn im Vorfeld doch schon extra nachgefragt wird.
 
Ich hatte erst vor kurzem wieder so ein Negativbeispiel. [...] Das nächste mal, wenn mir sowas passiert, gehe ich einfach nach 10 Minuten ohne zu bezahlen. Nochmal werde ich mich nicht verarschen lassen :D.
Das ist übel. Ich kenne es eigentlich so, dass man zunächst eine kostenlose Probestunde macht. Ich denke das ist fair und vermutlich etwas, dass die ganz schlechten Lehrer eher nicht anbieten. :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mich würde interessieren, wie Du (threadersteller) übst:
Spielst Du zu backing-tracks oder loops (hörst Du also tatsächlich Musik und improvisierst dazu/darüber?) oder sitzt Du mit Deiner Gitarre da und spielst Soli?
Nimmst Du Deine Improvisationen auf und hörst sie danach ab (und kannst also gezielt wieder ansetzen und verbessern) oder übst Du quasi aus dem Gedächtnis heraus Kritik?

Ich glaube, dass das einen Riesenunterschied macht - in der eigenen Wahrnehmung und der Art, zu üben, an sich zu arbeiten und weiter zu kommen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hey,
bitte von der Vorstellung verabschiedet, dass es die Tonauswahl ist,
die ein Solo abwechslungsreich klingen lässt. Ich würde dir die
Empfehlung geben, dich mal auf deine Rythmik beim Solieren
zu fokussieren. Im Blues gibts ja eigentlich auch nur 5-6 Noten
und trotzdem hat man unendlich viele Variationsmöglichkeiten,
nicht zu letzt auch aufgrund der rythmischen Variation.

Liebe Grüße und viel Erfolg!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Von der Theorie her scheint es ja hier viele Überflieger zu geben ....

Soli gehen so, und so, und so .... komisch das es von den wenigsten was zu hören gibt ......

Es wäre bestimmt für ALLE sehr interessant, wenn einer mit "seinem" Wissen, das ganze Geschriebene auch mal in die Tat umsetzt und seine eigene gespielten Produkte via Soundcloud oder You Tube hier auch präsentiert .......

Somit unterstreicht er sein gesprochenes Wort......

Denn Worte ohne Taten sind .... N I C H T S
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Von der Theorie her scheint es ja hier viele Überflieger zu geben ....
Was stimmt mit dir nicht?
Du bist mindestens genau so ein "Überflieger" wie andere.
Es geht um Musik und nicht um den Iron-Man.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Was stimmt mit dir nicht?
Du bist mindestens genau so ein "Überflieger" wie andere.
Es geht um Musik und nicht um den Iron-Man.

Ich habe einfach pauschal eine Aussage getroffen - Du greifst mich direkt an ....

Bellt der getroffene Hund?

Ich habe hier weder Dich, noch irgendeinen anderen direkt genannt und gemeint .......

Also überlege Du eher, was mit Dir nicht stimmt ....
 
@OliverT

verstehe auch nicht ganz worauf du mit dem Kommentar hinauswillst. Du hast ja in einen anderen Thread schonmal so einen gebracht...

Ich denke die meisten meinen es mir ihren Ratschlägen gut, klar fallen die vielfältig und divers aus, aber so kann sich der TE Sachen aussuchen die er für Gewinnbringend hält.

Es kann ja auch jemand ein Konzept/Idee weiterempfehlen, obwohl er/sie selbst noch daran arbeitet und damit Fortschritte macht, ohne dass er sich hinreichend sicher darin fühlt, die Ergebnisse gleich öffentlich zu präsentieren.

Ich kann, wenn es dich interessiert meinen Vorschlag mit den Dreiklängen in Weit und enger Lage und Intervallbasiertem Improvisieren gerne mit nem Video untermauern.

grüße B.B.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@OliverTverstehe auch nicht ganz worauf du mit dem Kommentar hinauswillst

Ich kann, wenn es dich interessiert meinen Vorschlag mit den Dreiklängen in Weit und enger Lage und Intervallbasiertem Improvisieren gerne mit nem Video untermauern.

... ich möchte drauf hinaus wie ich es geschrieben habe, es gibt so ein paar Kandidaten, wo viel schreiben, aber wenig Praxis enthalten ist und kommt .....
... und danke für Dein Angebot, aber ich benötige für Improvisation keinen Kurs ;) .....
 
... ich möchte drauf hinaus wie ich es geschrieben habe, es gibt so ein paar Kandidaten, wo viel schreiben, aber wenig Praxis enthalten ist und kommt .....
Super Idee! Hörproben per PM an dich, und du entscheidest, wer hier zukünftig noch beraten darf, und wer gefälligst die Finger still hält. :cool:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sagen wir's mal so: Es würden sich viele Beiträge relativieren wenn man wüsste wie die Verfasser spielen :ugly:

..bzw. auch welchem Ideal sie nacheifern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Soli? Ich habe viel durch die Analyse von Soli betagter und zwischenzeitlich dahingeschiedener Bluesbarden gelernt und geklaut. Was spricht dagegen, von besseren zu lernen. (Dies ist eine rhetorische Frage!) Ich habe früher noch Schüler unerrichtet und Skalen, Leitern, Harmonien und Akkordfolgen usw. vermittelt. Aber Kreativität konnte ich niemandem beibringen. Die muss sich jeder selbst entlocken.
 
Super Idee! Hörproben per PM an dich, und du entscheidest, wer hier zukünftig noch beraten darf, und wer gefälligst die Finger still hält. :cool:

Um mich geht es doch dabei gar nicht, Hauptsache den Senf dazu abgegeben ......:bad:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sagen wir's mal so: Es würden sich viele Beiträge relativieren wenn man wüsste wie die Verfasser spielen :ugly:

Genau so sieht es aus ......:great:

Du hast es in die besseren Worte gepackt als ich ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mein Problem nun aber ist, dass sich diese Soli irgendwie immer gleich anhören, sich die selben Mustern immer wieder wiederholen und es irgendwann einfach langweilig wird.
Hattet ihr sowas auch und wenn ja wie habt ihr gelernt aus euren Mustern "auszubrechen" und bisschen den Stil zu erweitern? Gibt es Übungen mit denen man genau sowas gut trainieren kann?

Dieses Problem hat am Anfang jeder

Was ich seinerzeit von meinem wirklich sehr guten Gitarrenlehrer gelernt habe:

- Lass den Track immer wieder laufen
- nimm KEINE Gitarre in die Hand
- Summ eine Melodie
- wenn Du eine Melodie im Kopf hast versuche diese nun auf der Gitarre umzusetzen und zwar exakt so wie Du sie im Kopf hattest

Ich fand es eine großartige Idee, da ich mich nicht auf die Gitarrensaiten und Tonleitern konzentriert habe, sondern nur auf die Melodie

Je öfter Du das machst, desto schneller kannst Du später das ganze spontan machen, in Echtzeit improvisieren und auch mit anderen Musikern improvisieren .......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Von der Theorie her scheint es ja hier viele Überflieger zu geben ....

Soli gehen so, und so, und so .... komisch das es von den wenigsten was zu hören gibt ......

Es wäre bestimmt für ALLE sehr interessant, wenn einer mit "seinem" Wissen, das ganze Geschriebene auch mal in die Tat umsetzt und seine eigene gespielten Produkte via Soundcloud oder You Tube hier auch präsentiert .......

Somit unterstreicht er sein gesprochenes Wort......

Denn Worte ohne Taten sind .... N I C H T S


... ich möchte drauf hinaus wie ich es geschrieben habe, es gibt so ein paar Kandidaten, wo viel schreiben, aber wenig Praxis enthalten ist und kommt .....
... und danke für Dein Angebot, aber ich benötige für Improvisation keinen Kurs ;) .....


das ist schön, dass Du so sehr von Dir selbst überzeugt bist, aber Du hast leider das Thema verfehlt.

Denn hier ging es eigentlich hauptsächlich um Tipps wie man mehr Abwechslung in sein Spiel bringt und nicht um einen Solo-Wettbewerb. Hier wurden bereits einige Tipps genannt. Ob sie gut oder schlecht waren, muss der Fragesteller wohl selber rausfinden.

Und jetzt denke mal darüber nach inwiefern Dein Beitrag zu dem Thema beigetragen hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@milamber
Schön das Du mir das vorhältst und Post #58 außer acht lässt ;);):great:

Weiterhin schreibe ich doch nicht das ich von mir überzeugt bin :eek:

Und Tipps nehme ich in der Praxis natürlich gerne an - Aber lieber von einem PRAKTIKER als einem THEORETIKER ......

Was ist daran verwerflich?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben