Hi, sind ja einige interessante Berichte hier... dann will ich auch mal, am besten gleich ne komplette Rezession
IBANEZ RG-1200
Features:
ich besitze eine rote Ibanez RG 1200 von 1991, was soll ich sagen.... ICH LIEBE SIE
. Der einteilige Ahornhals ist mit das absolut ultraflacheste Teil was ich jemals in der Hand hatte (ich sitz ja hier mehr oder weniger an der quelle ;D). die 24 Bünde liegen sauber auf einem Rosewoodgriffbrett mit sehr schön anzusehenden ovalen Abaloneinlays, und werden (genau wie die Kopfplatte) von einem cremefarbenen Binding gerahmt. Das Halsprofil beschreibt ein flaches D. Der Hals selbst ist satin lackiert und sorgt für allerhöchsten Spielkomfort. Durch das flache Griffbrett lassen sich extrem niedrige Saitenlagen einstellen, welche -in Kombination mit dem flachen D Profil- eine sehr leichtgängige Spielweise erlauben (was meinem oft legatolastigem und schnellem Spiel sehr entgegenkommt).
Der Korpus ist aus Basswood gefertigt und mit einer dezent geflammten 2-teiligen flamed mapel Decke gekrönt. Die Decke selbst hat ebenfalls Bindings, allerdings wurde hier einfach beim Lackieren abgeklebt, um ein wunderschönes naturholzfarbenes flamed maple Binding zu erhlaten. Große Gurtpins lassen die perfekt ausbalancierte Gitarre sicher am Gurt hängen, ohne eine spur von Kopflastigkeit.
Auf dem weissen perloid Schlagbrett, welches meiner Meinung nach hervorragend zu der geflammten roten Decke passt, befindet sich die bei der RG übliche Kombination aus Humbucker - Singlecoil - Humbucker, ein Master Volumen und ein Master Tone Poti, und einem 5 Way switch. In Halsposition findet man bei der RG 1200 einen DiMarzio PAF Humbucker. Ein Ibanez USA C3 Single Coil in der Mitte, und ein DiMarzio ToneZone Humbucker in Bridgeposition decken ein sehr breites Soundspektrum ab. Dazu gleich mehr. Das bei der RG übliche Floyd Rose System ist in diesem Falle ein schwarzes (wie der Rest der Hardware) Ibanez Lo-Pro-Edge, und lässt alle Arten von Spielereien weitestgehend verstimmungsfrei zu. Divebombs a´la Steve Vai und ähnliches sind kein Problem, allerdings muss ich der fairnis und objektivität halber sagen, dass Verstimmungen im Vierteltonbereich bei extremem Gebrauchmachen von der Whammybar zwar nicht die Regel aber durchaus mal drin sind. Das lässt sich aber meist durch ein kurzes Drücken in die Gegenrichtung beheben. Ich hatte noch keine einzige Gitarre in der Hand wo das FR zu 100% ALLES mitmacht, und das so lange ich will (Spätestens bei Deathmetal Soli is nach dem 3. Song Schluss mit Stimmung ...roffel
).
Sound:
Pickupposition 1 (DiMarzio PAF):
Sehr warmer und voller Sound. Erlaubt im Cleanbetrieb einen weichen und jazzigen Sound, bei dem die Bässe manchmal etwas zu deutlich für meinen Geschmack zum tragen kommen. Im Zerrbetrieb spielt der PAF seine Stärken deutlicher aus. Cremige leadlines kommen mit lange singenden Tönen daher, welche sich auf Wunsch sehr leicht in die Obertöne kippen lassen. Von Bluesy bis Shred alles drin.
Pickupposition 2 (DiMarzio PAF bridge side coil und Ibanez USA C3)
Für mich die beste Position für Cleansounds. Die Töne kommen klarer und nicht so voll wie in der ersten Position rüber und sind von einer gewissen "Knackigkeit" gezeichnet (ich weiss das mag einigen vielleicht garnix sagen, aber ich versuche eben eine Subjektive beschreibung meines Soundempfindens abzugeben
). Gut für Wald und Wiesen Chord geschrammel, cleane Blues- bis Metallines und auch für klassisches gezupf geeignet. Auch sehr geil im Crunch bereich mit viel Volumen und mittigem Gain... a´la Andy Timmons "wanted man".
Pickupposition 3 (Ibanez USA C3)
die Position die ich am seltensten benutze. Für meinen geschmack klingt der CD etwas zu
Tele-mäßig. Für mich liegen die Stärken dieses Pickups in den Kombinationsstellungen mit dem PAF und dem Tone Zone. Dennoch recht brauchbar für cleane Chords.
Pickupposition 4 (Ibanez USA C3 und DiMarzio Tone Zone neck side coil)
Ähnlich der 2. Position, aber durch den Tone Zone etwas aggressiver im Sound. Gute funky Sounds im Clean Kanal. Ansonsten auch mit Crunch und Lead ähnlich wie die 2. Position.
Pickupposition 5 (DiMarzio Tone Zone)
Kwasi der heilige Gral des Metalsounds
. Paul Gilbert hat diesen Sound ja weitestgehend bekannt gemacht, und dem bleibt eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen. Selbst bei komplexen Chords (m7b5 / SlashChords ...) sind die einzelnen Töne noch rauszuhören, und erzeugen keinen Soundbrei. Aggressive Obertöne lassen sich mit Leichtigkeit an jedem Bund herauskitzeln und stehn wie eine eins. Für Cleanbetrieb hat er mir allerdings zu viel Output.
hier der Link zur RG-1200 seite im Ibanezkatalog von 1992:
http://www.jemsite.com/ibanez/catalogs/rg_92a.jpg
und hier noch ein paar Bilder von
www.ibanezregister.com
Kopfplatte:
Halsprofil und naturmaple Bindings:
Inlays:
Decke & Pickguard:
Backside:
So, hoffe ich konnte euch das Teil Schmackhaft machen. Wenn ihr mal eine im Laden oder sonstwo seht.... DRINGEND TESTEN!
so long
Daniel