I love to love von Tina Charles singen

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Ach ja, @broeschies, du weißt doch immer alles und es passt grad so zum Stimmumfang: Was macht Tina Charles in dem Song I Love To Love? Wechselt sie in die Kopfstimme? Ist da überhaupt irgendwo Kopfstimme? Ich kriege die hohen Töne am Ende des Songs nicht in Bruststimme hin und nun frage ich mich, ob man das überhaupt können muss/kann?
 
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Ich weiß jetzt nicht welche Stelle du genau meinst, aber ich finde den ganzen Song sehr mixed voice-lastig bzw. "Curbing" im CVT-Jargon.
 
aber ich finde den ganzen Song sehr mixed voice-lastig bzw. "Curbing" im CVT-Jargon.

Danke!

Ich meinte die Stelle ab 1:56 z.B. in diesem Video:
Für mich klingt das nach etwas leiser Bruststimme, ich höre die Kopfstimme nicht. Was mache ich falsch? Kann es am Timbre liegen? Ist ihr Timbre vielleicht auch in Kopfstimme metallisch-sägend?
Wenn ich die Stelle singe, hat das diesen abgerundeten Ariana Grande-Effekt. Die Soundbeispiele auf der CVT-Seite sind ja leider nicht so hoch wie die Lagen von Tina Charles.
 
Danke!

Ich meinte die Stelle ab 1:56 z.B. in diesem Video:
Für mich klingt das nach etwas leiser Bruststimme, ich höre die Kopfstimme nicht. Was mache ich falsch? Kann es am Timbre liegen? Ist ihr Timbre vielleicht auch in Kopfstimme metallisch-sägend?
Wenn ich die Stelle singe, hat das diesen abgerundeten Ariana Grande-Effekt. Die Soundbeispiele auf der CVT-Seite sind ja leider nicht so hoch wie die Lagen von Tina Charles.

Die Stelle könnte sogar Edge sein (die ganzen As und so). Der Klangunterschied zwischen Kopf- und Bruststimme ist subtil, die meisten Sänger versuchen ja, das von der Klangfarbe her anzugleichen. Ich denke für diesen Klang ist die "kleine Mädchen Stimme" eine gute Übung. Du kannst anfangen mit einer entspannten A-Stellung, so wie ich sie in dem anderen Thread beschrieben hatte.

- Du schüttelst den Kopf nach links und rechts mit offenem Mund und lässt die Zunge dabei völlig entspannt hin und her schlackern
- Wenn du mit dem Schlackern aufhörst, wirst du merken, dass die entspannte Position der Zunge derart ist, dass sie leicht über die unteren Schneidezähne hängt und oft auf der Unterlippe aufliegt. Die zurückgezogene Position, die sie bei den meisten Menschen bei geschlossenem Mund einnimmt, ist nicht enstpannt (!)
- Halte jetzt locker deine Zungenspitze mit den Fingern fest. Es geht nicht darum, die Zunge mit Gewalt so festzuhalten, sondern darum, dass du sofort merkst, wenn du sie zurückziehst und damit die entspannte Position verlässt
- Jetzt singst du ein lockeres und entspanntes A. Darauf kannst du ein paar Skalen singen oder Glissandi. Achte darauf, dass die Zungenspitze entspannt bleibt (kannst du ja fühlen mit den Fingern) und dass sie sich nicht in eine angespannte Position zurückzieht
Darauf kannst du erstmal ganz soft ein Glissando machen wie einen Seufzer HAH. Das wird dann erstmal in die Falsett-Stimme bzw. weibliche "Klassik-Kopfstimme" gehen. Das gibt dir ein Gefühl wie sich der Stimmsitz bewegt. Danach machst du folgendes anders:

- Du nimmst wieder diese enstpannte Stellung ein
- Dann singst du aber LA, statt HAH, das L setzt vorne am harten Gaumen an, achte aber darauf dass Stimmsitzmäßig der Gesang wie bei dem soften HAH von hinten aus dem Kiefergelenk produziert wird und über den weichen Gaumen nach vorne oben geht. Das L gibt dir den Twang und damit mehr Schärfe und Metall in der Stimme, ansonsten lässt du alles gleich, Kiefer-, Mundstellung usw.
- In der Höhe klingt das erstmal wie "kleines Mädchen", aber das gibt dir einen ähnlichen Sound wie in dem Video
 
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Erst mal vielen Dank für deine Hilfe, @broeschies !

Und dann danke für dieses wunderbare Bild: "Du schüttelst den Kopf nach links und rechts mit offenem Mund und lässt die Zunge dabei völlig entspannt hin und her schlackern" Ich kam aus dem Lachen kaum heraus xD

Geschlackert hat nichts, trotz allem scheine ich die Übung verstanden zu haben und sie hat mir bereits weitergeholfen. Der Klang ist bei weitem metallischer und nicht mehr so abgerundet wie vorher. Das muss ich natürlich viel mehr üben.

Aber es ist erfreulich zu hören, dass meine Verwunderung darüber, dass meine Zunge nicht entspannt in meinen Mund passt, offenbar berechtigt ist! Hatte schon ein anatomisches Problem befürchtet und das nervige Ding immer mit Gewalt in den Hals hineinkomplimentiert.
Ich übe das jetzt erst mal so und falls weitere Hindernisse auftreten, nerve ich weiter.
 
Erst mal vielen Dank für deine Hilfe, @broeschies !

Und dann danke für dieses wunderbare Bild: "Du schüttelst den Kopf nach links und rechts mit offenem Mund und lässt die Zunge dabei völlig entspannt hin und her schlackern" Ich kam aus dem Lachen kaum heraus xD

Geschlackert hat nichts, trotz allem scheine ich die Übung verstanden zu haben und sie hat mir bereits weitergeholfen. Der Klang ist bei weitem metallischer und nicht mehr so abgerundet wie vorher. Das muss ich natürlich viel mehr üben.

Aber es ist erfreulich zu hören, dass meine Verwunderung darüber, dass meine Zunge nicht entspannt in meinen Mund passt, offenbar berechtigt ist! Hatte schon ein anatomisches Problem befürchtet und das nervige Ding immer mit Gewalt in den Hals hineinkomplimentiert.
Ich übe das jetzt erst mal so und falls weitere Hindernisse auftreten, nerve ich weiter.
Zungen sind halt anatomisch sehr verschieden und nicht bei allen passt die Zunge auch wirklich in den Mund. Meine Zunge ist z.B. zu groß für meinen Mund, ein eindeutiges Zeichen dafür sind Zahnabdrücke an den Zungenrändern ;)

Aber es scheint schon bei den meisten so zu sein (nicht nur bei denen mit großer Zunge), dass die entspannte Position zumindest leicht über die Zähne hinausragt. In der Gesangspraxis ist das natürlich hinderlich, da singen dann viele mit gewölbter Zunge, d.h. die Zungenspitze wird locker zurückfallen gelassen, sodass sie unten in der "Tasche" unter den unteren Schneidezähnen verschwindet. Dabei kann es aber leicht passieren, dass man den Zungenrücken nach unten oder hinten zieht, was auf den Kehlkopf drücken kann und genau dafür ist die Übung: Um zu lernen, was der hinterste Teil der Zunge machen muss (nämlich nicht auf den Kehlkopf drücken). Danach kannst du die lockere Zungenspitze einfach nach hinten "fallen lassen" ohne die Position des hinteren Teils der Zunge zu verändern.

Und ja, der Klang in der entspannten Position ist hell und metallisch.
 
Zungen sind halt anatomisch sehr verschieden und nicht bei allen passt die Zunge auch wirklich in den Mund. Meine Zunge ist z.B. zu groß für meinen Mund, ein eindeutiges Zeichen dafür sind Zahnabdrücke an den Zungenrändern ;)
Ähm, kann es sein, dass Deine Zunge die natürlich Ruheposition am Gaumen nicht kennt? Wo befindet sie sich denn, wenn Du einfach ruhig mit geschlossenem Mund atmest? Zahnabdrücke sollten sich in der Ruhelage eigentlich nicht abzeichnen können. Warst oder bist Du Mundatmer?

Bitte auch nicht vergessen, dass die Zunge sich strecken und breit machen kann. Es gibt also mehr als eine Richtung, in der man das Zungenvolumen "unterbringen" kann. Meines Erachtens stimmt es nicht, dass die Zunge innerhalb der Mundhöhle nicht entspannt sein könne und die entspannte Position aus dem Mund heraus hängen muss. Es ist richtig, dass viele beim Singen dazu neigen, sie entweder flach zu drücken oder zu stauchen und dass solche Übungen, wie das Herausstrecken, dagegen helfen, aber deswegen sind wir ja noch lange keine Schäferhunde. ;)

Es gibt diverse logopädische Übungen, um die Zunge aus einer möglicherweise dauerhaft zurückgezogenen Position zu holen. Ich habe kurz überlegt, hier ein paar Beispiele zu posten, aber ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass wenn mit der Zunge etwas nicht stimmt, keine Gesangslehrer und schon gar keine Internetforenuser allzu viel daran herumdoktorn sollten. Zungenübungen gehören von und mit Logopäden angeleitet, durchgeführt und kontrolliert. Die Zunge ist ein immens starker Muskel und man kann allzu leicht etwas falsch machen.
 
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Ähm, kann es sein, dass Deine Zunge die natürlich Ruheposition am Gaumen nicht kennt? Wo befindet sie sich denn, wenn Du einfach ruhig mit geschlossenem Mund atmest? Zahnabdrücke sollten sich in der Ruhelage eigentlich nicht abzeichnen können. Warst oder bist Du Mundatmer?

Bitte auch nicht vergessen, dass die Zunge sich strecken und breit machen kann. Es gibt also mehr als eine Richtung, in der man das Zungenvolumen "unterbringen" kann. Meines Erachtens stimmt es nicht, dass die Zunge innerhalb der Mundhöhle nicht entspannt sein könne und die entspannte Position aus dem Mund heraus hängen muss. Es ist richtig, dass viele beim Singen dazu neigen, sie entweder flach zu drücken oder zu stauchen und dass solche Übungen, wie das Herausstrecken, dagegen helfen, aber deswegen sind wir ja noch lange keine Schäferhunde. ;)

Es gibt diverse logopädische Übungen, um die Zunge aus einer möglicherweise dauerhaft zurückgezogenen Position zu holen. Ich habe kurz überlegt, hier ein paar Beispiele zu posten, aber ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass wenn mit der Zunge etwas nicht stimmt, keine Gesangslehrer und schon gar keine Internetforenuser allzu viel daran herumdoktorn sollten. Zungenübungen gehören von und mit Logopäden angeleitet, durchgeführt und kontrolliert. Die Zunge ist ein immens starker Muskel und man kann allzu leicht etwas falsch machen.
Das war glaube ich etwas missverständlich ausgedrückt. Bei offenem (!) Mund ist die entspannte Zungenposition bei mir mit der Spitze auf den unteren Zähnen, wenn ich sie bei geschlossenem Mund entspannt halte wird sie natürlich vom Gaumen und den Schneidezähnen am Rausfallen gehindert. Wenn ich sie beim Öffnen des Mundes aber in der gleichen Position festhalte, die sie bei geschlossenem Mund hat, muss ich sie anspannen, damit sie nicht aus dem Mund fällt.

Die Zahnabdrücke habe ich an der Seite der Zunge nicht vorne. Mein HNO (oder war es doch der Zahnarzt? ) hatte mir vor Jahren mal gesagt, dass das davon kommt, dass meine Zunge breiter ist als mein Gebiss und die Zunge bei geschlossenem Mund quasi im Gebiss "eingequetscht" wird.

Bei der Übung geht es nicht um das Herausstrecken (das wäre ja wieder eine Spannung bzw. Streckung in dem Fall), sondern um die völlige Entspannung. Aus dem Mund heraus hängen ist vielleicht ein übertriebenes Bild. Wie gesagt, die Zungenspitze liegt auf den unteren Schneidezähnen auf, aber geht nicht komplett über die Lippen hinaus. Bei mir ragt die Zungenspitze etwa einen halben Zentimeter über die unteren Schneidezähne hinaus.

Ein Bild dafür, das ich noch kenne ist z.B.: "Stellt euch vor, ihr seid betrunken in der Bahn mit offenem Mund eingeschlafen, euer Kopf kippt zur Seite und der Sabber läuft euch aus dem Mundwinkel". Ist die Zunge entspannt, wird sie normalerweise auch in diesen Mundwinkel fallen. Bei einer kurzen Zunge, fällt sie in die Backentasche, bei mir bleibt sie wirklich im Mundwinkel hängen.

Mache ich den Mund zu muss ich die Zungenspitze zurückziehen, um nicht draufzubeißen. Entspanne ich die Zunge dann wieder, staucht sie sich ganz leicht im Mundraum. Mache ich den Mund dann wieder auf und halte die Zunge in dieser gestauchten Position, brauche ich dafür Spannung in der Zunge. Und genau diese gespannt-gestauchte Position, die man auch manchmal "compressed tongue" nennt, kann, muss aber nicht, problematisch sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier hab ich mal zwei schöne Bilder gemacht (jaja unrasiert). Bild 1 zeigt meine entspannte Zungen- und Kieferstellung ("Dorftrottelstellung", aber nicht glücklich ;)). Bild 2 ist die gleiche Stellung mit Zähne zeigen, wodurch sichtbar wird, dass die Zunge auf den Schneidezähnen aufliegt. Auch schön zu sehen sind die Zahnabdrücke an den Seitenrändern. Bild 1 ist die Stellung für die beschriebene Übung. Es gibt mit Sicherheit natürlich auch Leute, bei denen die Zunge kürzer ist und die entspannte Position dadurch noch vor den Schneidezähnen liegt.

zungea.JPG
zungeb.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Mache ich den Mund zu muss ich die Zungenspitze zurückziehen, um nicht draufzubeißen. Entspanne ich die Zunge dann wieder, staucht sie sich ganz leicht im Mundraum.
Und da stimmt schon was nicht. Bei geschlossenem Mund und ruhiger Atmung legt sich die Zunge eigentlich an den Gaumen. Die Zungenspitze befindet sich dann unmittelbar hinter den oberen Schneidezähnen und der Zungenrücken schmiegt sich an den harten Gaumen bis in den Bereich des weichen. Erst dort liegt sie nicht weiter an.

In dieser Position sollte sie also weder "vom Gaumen am Rausfallen gehindert" werden noch gegen die Backenzähne drücken.

Google mal Ruheposition oder Ruhelagepunkt der Zunge. Diese Position kann gestört sein, z. B. bei Mundatmern (war ich selbst lange bis zu meiner Nasenscheidewand-OP). Man kann das aber üben. Wenn Spannungen in der Zunge ein Thema sind, ist das definitiv ein Ansatzpunkt.
 
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Und da stimmt schon was nicht. Bei geschlossenem Mund und ruhiger Atmung legt sich die Zunge eigentlich an den Gaumen. Die Zungenspitze befindet sich dann unmittelbar hinter den oberen Schneidezähnen und der Zungenrücken schmiegt sich an den harten Gaumen bis in den Bereich des weichen. Erst dort liegt sie nicht weiter an.

In dieser Position sollte sie also weder "vom Gaumen am Rausfallen gehindert" werden noch gegen die Backenzähne drücken.

Google mal Ruheposition oder Ruhelagepunkt der Zunge. Diese Position kann gestört sein, z. B. bei Mundatmern (war ich selbst lange bis zu meiner Nasenscheidewand-OP). Man kann das aber üben. Wenn Spannungen in der Zunge ein Thema sind, ist das definitiv ein Ansatzpunkt.
Hab gerade mal gegoogelt, sehr interessant. Die Zunge wird demnach durch einen Unterdruck am Gaumen gehalten. Meine Ruheposition ist ziemlich genau wie sie da beschrieben wird und ich kann auch beim öffnen des Mundes diesen Unterdruck aufrecht erhalten (dann bleibt die Zunge am Gaumen kleben), aber sobald ich den löse fällt die Spitze eben runter auf die Schneidezähne. Meine unteren Schneidezähne liegen allerdings auch ein gutes Stück hinter meinen oberen (Überbiss oder wie man sagt) und genau die sind es die für die Stauchung der Zunge sorgen. Wäre mein Untergebiss genauso groß wie mein oberes, würde es diese Stauchung nicht geben.

Beim Singen ist es unproblematisch, weil ich natürlich nicht mit entspannter Zunge singe, sondern den mittleren Teil in Richtung Gaumensegel wölbe, dann hat die Spitze natürlich auch mehr Platz und fällt hinter die unteren Schneidezähne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, OK! Ein leichter Überbiss erklärt natürlich, dass die Zunge unten eher auf als hinter den Zähnen liegt. Jetzt, wo du es sagst, kann ich es auf dem rechten Bild oben auch sehen.

Genau, die Ruheposition ist durch einen Unterdruck stabil. Ich musste es nach der OP erst lernen, weil durch jahrelanges Atmen durch den Mund (die Nasenatmung war stark behindert) diese Position bei mir quasi nicht existent war. Dabei hat mir geholfen, nach dem (damals bewussten) Anlegen der Zunge an den Gaumen einmal zu schlucken, wodurch dann eben der Unterdruck aufgebaut wurde. Inzwischen hat sich diese Ruheposition bei mir völlig automatisiert.
 
Ja Schlucken ist auch eine gute Zungen-Übung (schließlich führt Schlucken auch zu Twang :D). Ohnehin ist es mMn ratsam sozusagen als nächsten Schritt von der entspannten Position sich anzugewöhnen auch bei offenem Mund den Oberkiefer bzw. Gaumen als Bezugspunkt für die Zungenstellung zu nehmen/zu denken, damit der Unterkiefer frei bleibt und die Zunge tendenziell hoch = weg vom Kehlkopf kommt z. B. mit Worten wie "Kana" oder "Gala" mit Vokalen, von denen einer am weichen und einer am harten Gaumen gebildet wird. Das gibt mir dann die richtige Spannung in der Zunge. Der Unterkiefer kann dabei quasi tatenlos bleiben.
 
Und ja, der Klang in der entspannten Position ist hell und metallisch.

Hell ja, metallisch (noch) nicht :(
Aber ich probiere es weiter.

Und noch eine Frage zur Lautstärke: Wie laut klingen Mixed Voice und Curbing normalerweise? Zimmerlautstärke?
Ich singe so gut wie nie mit Mikrofon, da ich auch nicht auftrete und bin jedes Mal schockiert angesichts der Lautstärke, mit der meine Stimme dann doch mal aus den Boxen dröhnt.
Ohne Mikro konnte ich auch eine Rockband übertönen (im Proberaum). War das dann ungesund laut? XD Wie laut muss man in der Popmusik überhaupt singen können?
Mit welcher Lautstärke sollte ich das "I Love To Love" einplanen? Je leiser, desto einfacher ist diese Mixed Voice.
 
Hell ja, metallisch (noch) nicht :(
Aber ich probiere es weiter.

Und noch eine Frage zur Lautstärke: Wie laut klingen Mixed Voice und Curbing normalerweise? Zimmerlautstärke?
Ich singe so gut wie nie mit Mikrofon, da ich auch nicht auftrete und bin jedes Mal schockiert angesichts der Lautstärke, mit der meine Stimme dann doch mal aus den Boxen dröhnt.
Ohne Mikro konnte ich auch eine Rockband übertönen (im Proberaum). War das dann ungesund laut? XD Wie laut muss man in der Popmusik überhaupt singen können?
Mit welcher Lautstärke sollte ich das "I Love To Love" einplanen? Je leiser, desto einfacher ist diese Mixed Voice.
Wenn es nicht metallisch ist, fehlt dir wahrscheinlich der Twang. Aus dieser entspannten Position kann es oft schon helfen einfach "in die Ferne" zu singen, um den zu triggern. Du fixierst z.B. ein Fenster und singt "aus dem Fenster". Beim Twang wirst du eine gewisse Spannung im hinteren Teil der Zunge spüren. Das ist okay, so lange der vordere Teil entspannt liegen bleibt.

Curbing deckt prinzipiell den Bereich "leise bis mittel" ab, wobei die Lautstärke bei metallischem Gesang immer mit der Tonhöhe steigt, d.h. auf einer richtig hohen Note ist auch Curbing schon richtig laut (aber eben nicht so laut wie Overdrive z.B.).

Ansonsten verfolge ich persönlich die Strategie: So leise wie möglich, aber metallisch. Das kannst du leicht testen, indem du einen Ton erstmal vom Gefühl her "laut" singst und dann, den Ton haltend, leiser wirst. An einem bestimmten Punkt wirst du sprunghaft das Metall verlieren oder die Stimme wird instabil. Dann versuchst du den Ton möglichst nah an diesem Punkt zu halten, also "so gerade eben metallisch". Sehr wichtig dafür ist allerdings der Twang. Wenn der zu wenig ist, dann verliert man das Metall schon sehr früh und kommt gar nicht bis zur "angenehm leise" Lautstärke.

Ich persönlich könnte meine Band ohne Mikro übrigens nicht übertönen, aber das hängt natürlich auch sehr stark von der Lautstärke der Band ab :D
 
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Hallo ihr beiden,

Kurzer Einwand zum Metallklang, meines Wissens ist das eine typische Klangfarbe beim Sopran, der anatomisch vorgegeben ist. Wenn ein Mezzosopran und ein Sopran den gleichen hohen Ton singen, hat eben nur der Sopran, der kürzere Stimmbänder hat, das Metall im Ton. Oder meint ihr etwas anderes?

LG
Sprite
 
Wenn es nicht metallisch ist, fehlt dir wahrscheinlich der Twang.

Wie sich eine Situation mit einer einzigen Stunde verändern kann...!
Habe das Lied einer Gesangslehrerin vorgesungen; es saß schon. Über die Bezeichnung "Twang" habe ich mich natürlich gefreut und gleich an dich gedacht xD (und an all die Leute, die sich darüber gern echauffieren xD)
So wie ich das Lied singe, so ist es wohl schon "extrem" metallisch und getwangt. Meine Befürchtungen waren also hinfällig. Dass es sich nicht haargenau wie die Tina anhört, liegt am unterschiedlichen Timbre. Da hätte ich noch jahrelang frustriert dran gesungen! Ich werde es jedoch trotzdem nicht mehr singen, weil mir dieser extreme Twang an mir nicht so gefällt. Obwohl ich den als sehr stimmschonend empfinde.

Kurzer Einwand zum Metallklang, meines Wissens ist das eine typische Klangfarbe beim Sopran, der anatomisch vorgegeben ist. ?

Ob das typisch für Sopran ist, das weiß ich nicht, jedoch meinte meine Lehrerin, dass ich sehr viel Metall in der Stimme hätte. Ich dachte bis zu dem Zeitpunkt immer, ich hätte gar keinen. Es scheiterte also an den Begrifflichkeiten beziehungsweise an meiner laienhaften Vorstellung davon. Wie laienhaft meine Vorstellung ist, kann man unter anderem daran erkennen, dass sich Tina Charles für mich immer noch anhört, als würde sie lediglich die Bruststimme hochziehen.
 
Wie sich eine Situation mit einer einzigen Stunde verändern kann...!
Habe das Lied einer Gesangslehrerin vorgesungen; es saß schon. Über die Bezeichnung "Twang" habe ich mich natürlich gefreut und gleich an dich gedacht xD (und an all die Leute, die sich darüber gern echauffieren xD)
So wie ich das Lied singe, so ist es wohl schon "extrem" metallisch und getwangt. Meine Befürchtungen waren also hinfällig. Dass es sich nicht haargenau wie die Tina anhört, liegt am unterschiedlichen Timbre. Da hätte ich noch jahrelang frustriert dran gesungen! Ich werde es jedoch trotzdem nicht mehr singen, weil mir dieser extreme Twang an mir nicht so gefällt. Obwohl ich den als sehr stimmschonend empfinde.
Bei den meisten Twang-basierten Ansätzen geht es darum sich diese stimmschonende, effiziente Singweise anzugewöhnen und danach den Klang zu verbessern (was v.a. im Rausnehmen der Schärfe und Helligkeit besteht). Der erste Ansatzpunkt dafür ist den Kehlkopf abzusenken (z.B. an Gähnen denken) und dann ein bisschen mit dem Klang zu experimentieren. Zu viel Kehlkopf senken und das Metall geht wieder flöten, zu wenig und es klingt halt immer noch scharf.
 
Etwas, womit du gut experimentieren kannst diesbezüglich ist übrigens die Apfelbiss-Stellung, d.h. du stellst dir einfach vor, dass du in einen richtig knackigen Apfel beißt. Da der Apfel knackig ist, brauchst du natürlich eine gewisse Spannung um reinzubeißen.

Was leider oft nicht erwähnt wird ist, dass der Apfelbiss 2 wichtige Komponenten hat (bisher habe ich das nur im CVT-Buch gelesen), versuch darauf zu achten, dass du folgende 2 Spannungen wahrnimmst:
1. Eine Anspannung des harten Gaumens, quasi direkt hinter den oberen Schneidezähnen
2. Eine Anspannung der Rachenwand, vom Gefühl her im Bereich der Speiseröhre oder des Nackens

Diese beiden Komponenten kann man ausbalancieren. Die Spannung im harten Gaumen ist assoziiert mit dem "Vordersitz". Die sorgt v.a. dafür, dass die Mundhöhle weit bleibt und, dass der Vokaltrakt ein Megaphon formt (Rufstellung). Die Spannung der Rachenwand ist assoziiert mit der "pharyngeal voice" bzw. dem Twang-Modus. Die sorgt dafür, dass sich alle möglichen Dinge im Pharynx anspannen, wobei unterer Pharynx und Epiglottis verengt werden, ähnlich wie beim pharyngealen Konsonanten "ch" wie im Wort "ach", da spürst du auch diese Spannung im Pharynx.

Die Regel ist jetzt ganz einfach. Bei viel Spannung im Pharynx kommst du in den Twang-Modus bzw. die pharyngeal voice. Hast du zusätzlich noch viel Vordersitz (harter Gaumen) wird der Klang sehr hell und schneidend und der Kehlkopf sehr hoch. Hast du viel Vordersitz und löst die Spannung im Pharynx etwas, kommst du in den Belt (= anstrengend).

Um den Twang-Modus klanglich auszubalancieren ist also z.B. ein nüzlicher Schritt, den Apfelbiss zu machen und dann die Spannung im harten Gaumen zu lösen und auch den Mund komplett zu entspannen (du kannst die Vorstellung "Dorftrottelgesicht" benutzen), aber gleichzeitig die Spannung im Pharynx voll aufrecht zu erhalten (!). Das ist erstmal gar nicht so einfach, aber das gibt dir eine pharyngeal voice mit einem runderen und dunkleren Klang und nicht so hohem Kehlkopf.
 

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