Mischstimme ! Problem... Alles zur Mischstimme hier schon gelesen

  • Ersteller johnmoll
  • Erstellt am
Hi,

ich will in einem Punkt widersprechen: Die Klassiker haben keine gemeinsame Sprache, leider nicht. Ich habe selbst bei verschiedenen klassischen Gesangslehrern Unterricht gehabt, und kenne - bedingt durch meinen Bekanntenkreis - noch die grundlegenden Methoden einer Vielzahl anderer Klassischer Lehrer. Da gibt es keine Einheitlichkeit, sorry. Schon die einschlägige Literatur zum klassischen Gesangsunterricht widerspricht sich in so vielen Punkten, dass auch das keine Hilfe ist. Wenn Du es anders erlebt hast - schön für Dich. Du kannst ja mal in die FAQ schauen zu den Begriffsdefinitionen dort, und sehen, ob Du noch was präzisieren kannst (am besten mit Klangbeispielen).

Daher helfen meiner Meinung nach am allerbesten Audiobeispiele - wenn möglich selbst gesungen - um klarzumachen, was man meint. Alles andere ist meist nur blabla. Im Extremfall liest sich sonst jemand die ganzen Begriffe an und gibt sich damit eine Aura von Kompetenz, und kann in Wirklichkeit keinen Ton singen. Eine einheitliche Sprache wäre toll, aber ich halte das für eine Illusion, das hier erreichen zu können.

Gruß,

SingSangSung
 
Hallo Singsangsung,
wie recht Du hast.
Ich hatte übrigens auch schon in einem meiner vorigen posts geschrieben, dass es keine einheitliche Nomenklatur gibt - schon gar nicht in der Klassik. Jeder Lehrer - auch ich habe einige gehabt, und durchaus renommierte - wird sein eigenes Begriffssystem und seine eigenen Definitionen präsentieren. Und Lehrer/System A widerspricht Lehrer/System B, das wiederum Lehrer/System C diametral entgegengesetzt ist.

Das sollte einem schon klar sein, wenn man klassischen Gesangsunterricht als stimmliches Allheilmittel betrachtet. Ich habe das in jungen Jahren nicht gewusst und hab viel Zeit mit einander widersprechenden Methoden vergeudet, und zeitweise war ich vollends verwirrt.

@PVaults: ob ich "gut" singe oder nicht, weiss ich nicht. Vielleicht würdest Du es gut finden, vielleicht auch schlecht. Das ist ja sehr relativ. Ich singe jedenfalls gut genug, um davon leben zu können, und gut genug, dass ich immer wieder Angebote zur Zusammenarbeit mit guten Musikern bekomme, und gut genug, dass das, was ich in meinem Unterricht vermittle, den Schülern was bringt.
Und das reicht mir.

schöne Grüße
Bell
 
Gut, daß du dich beruhigt hast, ich war´s schon die ganze Zeit.
Meine Wahrnehmung war eine andere :D
Reiner Pragmatismus. Wer eine richtige klassische Ausbildung hat, ist fast immer im Vorteil, wenn er selbst etwas tut.
Hmmm. Was genau verstehst Du unter "klassischer Ausbildung"?
Wiederum. Was ich meine, sind die Basics. Ich rede nicht von einer Spezialisierung innerhalb der Klassik. Die Klassische Ausbildung sozusagen als erste Schritte, die durchaus 2-3 Jahre dauern können.
Also Atmung, Stuetze, Stimmsitz? So, bei mir war das nu so, dass ich das bei meiner ersten GL, ihres Zeichens Rock/Pop (soweit ich mich erinnere) gehoert/gelernt hab und dann - hat der klassisch ausgebildete GL genau das selbe erzaehlt. Et nu? :)
Gebracht hat's mir uebrigens bei beiden was, die erste hab ich nur wegen Umzug verlassen muessen.
Ich hoffe, es wird noch etwas anderes klar, warum ich eine klassische Gesangsausbildung für essentiell halte: Damit man sich vernünftig in einer Sprache unterhalten kann, dann hätten wir hier wahrscheinlich genau das gleiche gesagt.
Dazu hat sich SingSangSung ja geaeussert.
Schade. Eine gemeinsame Sprache fördert die Verständlichkeit.
Mir reicht es, dass mein GL und ich eine gemeinsame Sprache haben, die es mir ermoeglicht, auch "andere Sprachen" zu verstehen ;)
Nein, das Gegenteil, wenn man sich selbst damit befaßt. Du hast viel mehr Werkzeug zur Verfügung. Mehr Werkzeug bringt mehr Kreativität mit sich: Ohne Stein kein Feuer, ohne Feuer, kein Stahl, ohne Stahl kein Rechner...
Ok, nochmal die Frage von oben, was ist "klassische Ausbildung"

Der Bereich der klassischen Musik umfasst ja streng genommen Haydn, Mozart und Zeitgenossen.
Bist auch ein Mädel, wir Kerle wollen eben Fakten... ;)))
Soviel zu Emotionalitaet/Polemik versus Sachlichkeit
Mein Fazit (Die Ansprache): Wir haben nun alle verstanden, daß es essentiell ist, sich gemeinsam vernünftig über ein Thema unterhalten zu können. Dazu ist EINE gemeinsame Sprache notwendig.
Soweit d'accord, es ist halt ein schoener Wunschtraum :)
 
Meine Wahrnehmung war eine andere :D

Muss wohl so sein. Lies noch einmal meine Postings...

Was genau verstehst Du unter "klassischer Ausbildung"?
Also Atmung, Stuetze, Stimmsitz?

Ja, unter anderem. Aber da fragst du den falschen, ich bin nämlich kein Gesangslehrer, daher würde ich mich nie trauen, jemandem zum Sänger auszubilden.

Aber ich hatte "lediglich" eine sehr gute klassische Gesangsausbildung, bin ein sehr guter Musiker (ja, das sagen alle...) und habe jahrelang Sänger - darunter einige klassische Sänger - aufgenommen. (Bitte, bitte, nicht falsch verstehen - ich habe hier keine Lust, mit irgendetwas anzugeben oder gar eine Referenzliste beizufügen oder irgendwas unter Beweis stellen zu wollen, nein, ich erzähle einfach eine kleine Geschichte aus meinem Leben und du kannst sie mir glauben oder nicht.)

Daher kenne ich den Unterschied zwischen ausgebildeten und eingebildeten Sängern (bitte nicht zu böse auffassen, es passt so schön...) supergenau. Man kann also sagen, daß ich berufsgeschädigt bin von Leuten, die keine klassischen Gesangsausbildung (wohlgemerkt: GESANGSausbildung...) haben. Erfahrungsgemäß ist das so, daß es in etwa genausoviele richtig schlechte Hochschul-Klassiksänger gibt wie gute Naturtalente bzw. Sänger mit irgendeiner Ausbildung.

Im Klassikuntericht lernt man m.E. besser hören. Man lernt Linien und Bögen singen, richtig abzusetzen (kein: Ichunttu usw.), man lernt auf andere Sänger bzw. Mitmusiker zu achten. Oder z.B. vom Blatt singen bzw. überhaupt Noten lesen.
Wobei es natürlich kein Hochschulstudium sein muß, das ist klar.

Gibt es eigentlich einen Thread, wo deine Frage an mich behandelt wird? Das können mal ein paar klassische Gesangslehrer besser klären als ich.

So, bei mir war das nu so, dass ich das bei meiner ersten GL, ihres Zeichens Rock/Pop (soweit ich mich erinnere) gehoert/gelernt hab und dann - hat der klassisch ausgebildete GL genau das selbe erzaehlt. Et nu? :)
Gebracht hat's mir uebrigens bei beiden was, die erste hab ich nur wegen Umzug verlassen muessen.

Da hast du einfach Glück gehabt. Sei dankbar. Außerdem war es gut, den Gesangslehrer zu wechseln. Jeder gute Gesangslehrer bringt einen wieder ein Stück weiter.

Mir reicht es, dass mein GL und ich eine gemeinsame Sprache haben, die es mir ermoeglicht, auch "andere Sprachen" zu verstehen ;)

Das ist ein Problem, wenn du nicht als Solistin bzw. als Gesangslehrerin arbeiten möchtest.
In jeder Band, in jedem Orchester, in jeder Besetzung brauchst du eine gemeinsame Sprache, das ist essentiell für das Verständnis untereinander.
Ich spielte mal mit einem sehr, sehr guten Gitarristen zusammen. Leider konnte er mit E7/#9 usw. gar nichts anfangen. Bitter. Bitter. Was macht man da, wenn er einen Akkord nicht kannte bzw. heraushören konnte? Gut, daß ich auch Gitarre spiele, aber Spaß macht das wirklich nicht. Was Gesang betrifft, ist das auch nicht anders.
Auch die Außenwirkung ist eine andere, wenn entsprechende Fachausdrücke verwendet werden. Gibt mehr Geld, ganz praktisch. Auf der Bühne sein, heißt posen, das ist sogar in der Klassik so (vielleicht sogar noch mehr...).
Einfach das Handwerk lernen, das ist das, was ich verlange. Denke mal darüber nach.

Soviel zu Emotionalitaet/Polemik versus Sachlichkeit

Hahahahaha...ich reichte den bitteren Kelch zurück, den man mir zu trinken gab...

Wie schon gesagt, lies nochmal genau durch, was ich schrieb. Diese ganze Diskussion ist dadurch entstanden, daß man mir Worte in den Mund gelegt hat, die ich so nicht gesagt habe. Aber es gibt einen signifikanten Denk-Unterschied zwischen den Geschlechtern, da gibt es sehr interessante Studien darüber, und ich fühle mich sehr wohl in der Gesellschaft von Frauen, das kann ich ruhig mal sagen.

Ach ja, lies doch noch einmal deine Postings und prüfe die Mal auf Emotionalität. ;)

Außerdem - eine gewisse Begeisterung für das Thema Musik darf sich ruhig etwas zeigen -
wenn nicht bei den Sängern, bei wem sonst?!?

Soweit d'accord, es ist halt ein schoener Wunschtraum :)

Nein, sondern eine Sache der Ausbildung...
 
Muss wohl so sein. Lies noch einmal meine Postings...
Nicht Bell*s? ;)
Ja, unter anderem. Aber da fragst du den falschen, ich bin nämlich kein Gesangslehrer, daher würde ich mich nie trauen, jemandem zum Sänger auszubilden.
Ich wollte Deine Definition, bevor wir hier noch weiter aneinander vorbeireden.
Im Klassikuntericht lernt man m.E. besser hören. Man lernt Linien und Bögen singen, richtig abzusetzen (kein: Ichunttu usw.), man lernt auf andere Sänger bzw. Mitmusiker zu achten. Oder z.B. vom Blatt singen bzw. überhaupt Noten lesen.
Wobei es natürlich kein Hochschulstudium sein muß, das ist klar.
Hoeren hab ich in langen Jahren Instrument spielen in einer Gruppe gelernt und im Chor. Ebenso vom Blatt singen, das konnte ich naemlich lange Zeit nicht, trotz Chorgesang. Das hab ich so wirklich bei meiner ersten GL gelernt und dann halt per Uebung weiter ausgebaut.. Phrasieren, Diction - lernen wir eigentlich auch im Chor. Sicher, im GU wird darauf auch mit eingegangen. Das war auch bei beiden GL...
Gibt es eigentlich einen Thread, wo deine Frage an mich behandelt wird? Das können mal ein paar klassische Gesangslehrer besser klären als ich.
Da steht aber garantiert nicht drin, was Du drunter verstehst ;)
Da hast du einfach Glück gehabt. Sei dankbar. Außerdem war es gut, den Gesangslehrer zu wechseln. Jeder gute Gesangslehrer bringt einen wieder ein Stück weiter.
Ja, das seh ich auch so, dass ich verdammtes Glueck gehabt hab. Ich bin auch dankbar dafuer :) Der Wechsel haette ruhig etwas spaeter sein duerfen, aber je nu...
Das ist ein Problem, wenn du nicht als Solistin bzw. als Gesangslehrerin arbeiten möchtest.
In jeder Band, in jedem Orchester, in jeder Besetzung brauchst du eine gemeinsame Sprache, das ist essentiell für das Verständnis untereinander.
Gewiss. Bisher hat es noch immer, egal ob damals in der Gruppe oder in den Choeren, sehr gut geklappt.
Ich spielte mal mit einem sehr, sehr guten Gitarristen zusammen. Leider konnte er mit E7/#9 usw. gar nichts anfangen. Bitter. Bitter. Was macht man da, wenn er einen Akkord nicht kannte bzw. heraushören konnte?
Das ist natuerlich oede. Ich kenne auch einige Akkorde nicht, aber es gibt wunderbare Grifftabellen zum nachschauen notfalls ;)
Auch die Außenwirkung ist eine andere, wenn entsprechende Fachausdrücke verwendet werden.
Also wenn wir im Chor singen, fuchtelt unser Chorleiter mit den Armen rum. Das sollten wir aber schon verstehen, klarer Fall :) Klappt auch recht gut.
Einfach das Handwerk lernen, das ist das, was ich verlange. Denke mal darüber nach.
Da rennste bei mir ein offenes Scheunentor ein :)
Ach ja, lies doch noch einmal deine Postings und prüfe die Mal auf Emotionalität. ;)
<lach> Da hab ich kein Problem mit, ich steh dazu. Ich bin ein Mensch, und Menschen haben Emotionen. Bestenfalls unterdruecken sie sie.
Außerdem - eine gewisse Begeisterung für das Thema Musik darf sich ruhig etwas zeigen -
wenn nicht bei den Sängern, bei wem sonst?!?
Streichern, Blaesern, Volksmusikanten, Klassikern, Percussion etc etc
Nein, sondern eine Sache der Ausbildung...
Koennen halt einfach ned alle bei einer einzigen Person ausgebildet sein ;) Solange schon die Literatur sich gut widerspricht, wird eine Sprache Wunschtraum bleiben, bin ich der Meinung.
 
@moniaqua

Es macht keinen Sinn, weiter zu diskutieren, weil wir mittlerweile das Thema völlig verlassen haben, außer wir benennen den Thread um in "Diskussionen darüber, was man lernen muß oder nicht".

Nochwas zu den Grifftabellen etc, die du erwähnt hast: Die braucht man nicht, wenn man halbwegs Harmonielehre beherrscht. Halbwegs! Sowas wie E7/10 bzw E7/#9 (was das gleiche ist) ist der Jimmy-Akkord, den jeder Gitarrero kennen muß, da gibt es keine Ausrede, und ich bin mir sicher, daß die gesamte gutspielende und halbwegs harmonielehresichere Gitarristenfraktion mir ausnahmslos zustimmen wird. Das ist ja nicht einmal ein echter Jazz-Akkord...

@alle Mitdiskutanten
Im Prinzip haben alle hier zugegeben, daß sie zumindest teilweise klassischen Gesangsunterricht gehabt haben. Damit habt ihr mir alle recht gegeben, Dankeschön!
 

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