Schmerzen beim Singen

  • Ersteller KirschBanane
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So eine Diskussion wünsche ich mir mal face-to-face in einer Gruppe von Mitstreitern. Wenn man die dazugehörigen Stimmen hört, ist das glaube ich noch viel effektiver :love:
 
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face-to-face... Träume gibt's... f8ck Corona!
 
Super interessant fände ich so eine Runde auch zum Thema Stütze. Da geistern so viele Vorstellungen, Modelle und Bilder durch die Sängerwelt, dass ein direkter Vergleich bestimmt sehr spannend wäre. Gab es so etwas bisher schon vom Forum aus? So etwas wie das leider ausgefallene Treffen in Leipzig letztes Jahr?
 
Die Stütze ist kontrolliertes Ausatmen. So einfach ist das.
Es wird jede Menge Unsinn in die Welt gesetzt und auch gerne mal absichtlich verkompliziert - nicht selten, um Profit zu machen.
Unser Instrument ist eingebaut, man kann es fühlen, aber nicht sehen. Das macht Leute unsicher und anfällig für Scharlatane. Die Stimme ist mehr Einflüssen unterworfen als andere Instrumente, aber all das macht sie nicht mystisch. Luft strömt durch flatternden Wabbelkram und wird danach von einer beweglichen Höhle in verschiedene Formen gebracht. Voilà.
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Gab es so etwas bisher schon vom Forum aus? So etwas wie das leider ausgefallene Treffen in Leipzig letztes Jahr?
Ein Stützwettstreit? Sorry, aber ich wüßte beim besten Willen nicht, was das für einen Sinn haben sollte? Da kann man auch Schach-, Snooker-, Fußball-, eSports-Spieler und Ballonfahrer gegeneinander antreten lassen.
Wer ist der bessere Sänger: Pavarotti oder Waits?

Ich habe bisher an einer Reihe von VocalTreffs teilgenommen - aber war noch nie Teil einer Stimmdiskussion :unsure:. Aber vielleicht hab ich's auch nur verpaßt...
 
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Ein Stützwettstreit?
Wer sprach denn von einem Wettstreit? Hier gibt es so viele verschiedene Vorstellungen und Bilder im Forum, wo ich beim Lesen oft denke, dass es schade ist, dass der Erklärende das nicht vormachen kann, damit klarer wird, was derjenige meint. So nach dem Motto "Worte sind ungenau, das Ohr versteht." So einfach ist das Thema dann scheinbar doch nicht, denn sonst gäbe es nicht so oft Fragen darum. Und ich glaube auch nicht, dass es jemand absichtlich so kompliziert macht, da ist einfach viel falsch verstandenes Wort im Umlauf.
Für mich ist Stütze z.B. nicht Atem-Kontrolle (Allein das Wort führt meiner Beobachtung nach schon schnell zu unnötigen Blockaden und Anspannungen), sondern Haltungsstütze mit daraus resultierender optimierter Atmung, also Aufbau von Körpergefühl. Klingt wahrscheinlich auch erst mal komisch.

Ist der VocalTreff ein Wettstreit? Ok, hatte ich glatt als freundschaftliches Treffen von Menschen mit gleichen Interessen interpretiert. Gut, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast ... :eek:
 
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Im Studium war Stütze jedenfalls ein geheimnisvoller Begriff. Zitat eines Mitstudenten: "Wenn sie sagt, ich soll mehr stützen, dann sing ich einfach lauter - wie machst du das?"
 
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Im Studium war Stütze jedenfalls ein geheimnisvoller Begriff. Zitat eines Mitstudenten: "Wenn sie sagt, ich soll mehr stützen, dann sing ich einfach lauter - wie machst du das?"
Dann wäre die gestützt piano gesungene Phrase mal besonders interessant :geek:
Danke!
Und wie wurde euch das "Mysterium" dann erklärt?
 
Die Gesangslehrerin, bei der wir beide waren, war einfach schlecht, die hat das gar nicht erklärt.

Später gelernt: Für mich ist Stütze im Wesentlichen eine Haltungssache, dass man die aufrechte Position direkt nach der Einatmung auch beim (kontrollierten sängerischen) Ausatmen beibehält (auch "Einatmungstendenz" genannt).
 
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Ich würde auch gerne mal meinen Senf dazu geben, nicht als Sänger sondern Bläser. Dort kenne ich das Problem mit Schmerzen am Anfang. Es ist so wenn man mit etwas neuem anfängt sei es Singen, Bläser, Gitarre oder Tasteninstrument. Dann macht man etwas das man vorher noch nicht gemacht hat, man belastet den Körper auf eine ungewohnte Art und weiße.

Singen und Blasen haben gemeinsam das man mit dem Mund/Lunge/Lippen intensiv arbeitet, diese Muskeln sind diese Art der Arbeit aber nicht gewohnt und genau dies führt dann ganz schnell zu einer Überlastung. Der Körper schützt sich indem er es mit Schmerzen mitteilt. Es ist also sehr wahrscheinlich das du dich einfach überlastest. Beim Singen ist es genau so das man erst einmal mit einfachen Lagen anfängt und längere Ausflüge in schwere Lagen vermeidet weil du dafür einfach nach einigen Wochen noch nicht bereit bist. Ein fähiger Lehrer sollte das aber wissen und darauf achten. Was sagt dein Trainer eigentlich zu dem Problem? Du solltest ihm sofort mitteilen wenn etwas unangenehm ist.

Sofern Schmerzen auch nach einer Pause noch bestehen, dann solltest du dich an einen Arzt wenden, so was kann auch ernstere Ursachen haben.

Eine kleine Geschichte zum nachdenken. Ein Freund hat ebenfalls Posaune gespielt, er fing sehr früh an die ganz hohen Töne zu spielen und war stolz darauf höher zu kommen als wir anderen. Einige Monate später hatte er dadurch Beschwerden und konnte darauf hin nicht mehr Posaune spielen. Durch die Überlastung hat er diese Fähigkeit verloren und musste wieder ganz von vorne anfangen.
 
Die Stütze ist kontrolliertes Ausatmen. So einfach ist das.
Es wird jede Menge Unsinn in die Welt gesetzt und auch gerne mal absichtlich verkompliziert - nicht selten, um Profit zu machen.
Unser Instrument ist eingebaut, man kann es fühlen, aber nicht sehen. Das macht Leute unsicher und anfällig für Scharlatane. Die Stimme ist mehr Einflüssen unterworfen als andere Instrumente, aber all das macht sie nicht mystisch. Luft strömt durch flatternden Wabbelkram und wird danach von einer beweglichen Höhle in verschiedene Formen gebracht. Voilà.

Das sehr ich ganz genauso. Ich würde Stütze ebenfalls als kontrolliertes Ausatmen definieren. Das geht über die Atemmuskulatur, und die kann man sehr gut mit Atemübungen trainieren. Mehr isses nicht.
Was bin ich früher traktiert worden mit spitzen gotischen Fenstern im Rücken, aufgehenden Schirmen im Becken, Blasebälgern im Nacken und ähnlich abstrusen Metaphern. Das waren teils sehr phantasievoll-blumige Vorstellungen, sie haben außer Verwirrung allerdings nicht viel gebracht. Letzten Endes habe ich mir die ominöse Stütze selber beigebracht und recht schnell wahrgenommen, wie sich das körperlich anfühlen muss. Und seitdem funzt das.
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Zitat eines Mitstudenten: "Wenn sie sagt, ich soll mehr stützen, dann sing ich einfach lauter - wie machst du das?"
You made my day :D
 
mit meinem GL trainiere ich bruststimme (D2-E5) seperat, und danach kopfstimme (F3-A5) und danach verzerrtes singen im bereich der bruststimme bis etwa G4 oder geringfügig höher.
er achtet immer darauf, nicht zu mischen. wenn wir die übungen gemacht haben, dann trainieren wir verknüpfungen dieser stimmen (willkommen im bruch).

jedenfalls hat sein training meine range erheblich erweitert und mein gesangskollege in der band klagt, "man hört ihn nicht mehr, weil meine stimme so viel kraft hat". dank mikro und mischpult haben wir entsprechend gegengesteuert.
 
"Stütze" = Atemverbindung = Körperspannung. Kontrollierte Ausatmung trifft es gut. Es wird auch "Anchoring" (Verankerung) genannt, das ist vielleicht besser verstehbar als das deutsche Wort "Stütze", das so statisch klingt.

Die Atemverbindung ist elastisch und variabel. Sie fühlt sich im Prinzip an wie ein aktives stöhnen. Ich nenne es immer "Stöhngefühl", wenn ich es in der ersten Probestunde erkläre. Man spürt es auch beim lachen oder weinen oder husten. Die sängerische Atemverbindung ist wie ein verlängertes und kontrolliertes aktives stöhnen. Da ist gar nichts mysteriöses dran, es ist im Prinzip super einfach und natürlich. Singen ist tönende Ausatmung und von daher auch bewusst kontrollierte Ausatmung.
 
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Ich hab keine Ahnung von der Materie, lese hier nur mit. Was ist "CVT "?

Basselch hat es ja bereits erklärt. Der Vollständigkeit halber: Wir haben dazu übrigens einen FAQ-Beitrag. :)

https://www.musiker-board.de/threads/kommerzielle-gesangssysteme.581567/


Näääää .... das hinkt. Es gibt kein Pendant zu CVT und manche GL nutzen es als Ergänzung, als zusätzlichen Werkzeugkasten. Was auch nicht schlecht sein muss.

Jein. Tatsächlich gibt es eine gelebte Konkurrenz der verschiedenen kommerziellen Systeme, insbesondere Estill und CVT.

Verbessern oder verschlimmbessern. Kommt immer darauf an, an wen man gerät. Es müsste halt jemand sein, der sich sozusagen mit "alterndem Material" auskennt. Ich zitiere mal aus "Singing through change":


[...]

Was für ein großartiges Bild! (y)


Ich habe bisher an einer Reihe von VocalTreffs teilgenommen - aber war noch nie Teil einer Stimmdiskussion :unsure:. Aber vielleicht hab ich's auch nur verpaßt...
Hast Du tatsächlich, die gab es durchaus. Aber ab du wirklich was verpasst hast, sei dahingestellt. ;)

Im Studium war Stütze jedenfalls ein geheimnisvoller Begriff. Zitat eines Mitstudenten: "Wenn sie sagt, ich soll mehr stützen, dann sing ich einfach lauter - wie machst du das?"
Je nachdem, wie intuitiv er war, hat er vermutlich genau das richtige gemacht. Es gibt durchaus "Naturstützer".

"Stütze" = Atemverbindung = Körperspannung. Kontrollierte Ausatmung trifft es gut. Es wird auch "Anchoring" (Verankerung) genannt, das ist vielleicht besser verstehbar als das deutsche Wort "Stütze", das so statisch klingt.
Ich mag das Wort Atemverbindung oder auch Atemanbindung (ebenfalls von Dir schon gelesen) sehr. Es wirkt auch natürlicher und weniger statisch.

Mit Anchoring verbinde ich persönlich tatsächlich auch muskuläre Stabilisierungsvorgänge im Nacken und Rücken, die die "traditionelle" Atemstütze ergänzen, weswegen ich die Begriffe nicht gleichsetzen würde.
 
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