Hallo Musiker-Board-Gemeinde und Tubemeister-Interessierte,
ich hatte die Tage ebenfalls die Gelegenheit, den Tubemeister TM 18 als Head bei einem Händler ausgiebig testen zu können.
Ich bin eigentlich ohne jegliche Erwartungshaltung an das Teilchen herangegangen, da das Thema "Röhrenamp" für daheim und echter Zimmerlautstärke nach diversen erfolglosen Versuchen für mich zunächst mal gestorben war. Der Blackstar HT5 hatte mir beispielsweise vom Sound her zumindest im für mich infrage kommenden Lautstärkebereich gar nicht gefallen und ist ganz schnell wieder aus meinen 4 Wänden verschwunden.
Mein Musikgeschmack ist recht variabel, ich spiele gerne Blues, insgesamt jedoch viel Rock/Hardrock und gehe gainmäßig bis etwa in Bereiche von Stone Sour. Gespielt wird mit Gibson Les Paul, Fender Stratocaster (wie einfallsreich...) und Telecaster (diese mit EMG).
Lange Rede, kurzer Sinn:
Der Tubemeister hat mich beim Testen schwer beeindruckt, sowohl clean, mit Crunch bis hin zum vollen Brett. Ich habe bewusst in meiner "Zimmerlautstärke" getestet, da alles andere für mich zunächst mal wenig Sinn macht. Meiner Meinung nach spielen gerade die Leute, die einen Amp für daheim suchen, die Kisten im Laden häufig viel zu laut. Sound ist natürlich absolut Geschmackssache, daher beschreibe ich ihn hier gar nicht erst episch.
ABER:
Im Laden habe ich den Amp über eine 2x12" Framus-Box gespielt, die Original-Box von H&K war nicht greifbar. Der Mitarbeiter des Ladens merkte diesbezüglich an, die "sei aber eh nicht so toll". Nun gut, der wollte ja auch sein Zeug verkaufen, dachte ich...
Nach etwas Bedenkzeit habe ich mir dann dennoch die Kombi Tubemeister 18 Head + 112 Cabinet bestellt. Daheim kam die große Ernüchterung: Der Sound gefiel mir nicht wirklich, die Höhen waren mir viel zu präsent, das Beaming der Thiele-Small-Box war extrem. Die Box stand erhöht mit guter Ausrichtung, aber dennoch war der Klang nur in einem kleinen Abstrahlbereich, nun ja, allenfalls akzeptabel.
Mein Fehler...
Ich habe dann den Händler meines Vertrauens aufgesucht und ihm mein "Problem" geschildert, wollte dem TM18 aber noch ne Chance geben. Also habe ich in ner laaangen Session diverse Boxen durchprobiert. Bereits die erste Box, eine 10" ENGL (Ausführung nicht bekannt) klang im direkten Vergleich für mich deutlich besser (habe immer das Gleiche gespielt und die Boxen gewechselt). Weniger klirrende Höhen, kein Beaming (Box war, meine ich, halboffen) und isngesamt trotz kleinerem Speaker satter.
Geworden ist es letztlich eine 1x12" Mesa Boogie Lone Star im Oversized-Gehäuse und offener Bauart. Der Klang sorgte für fettes Grinsen, der Preis eher weniger...
Mein Fazit zum Tubemeister 18 Head:
Die Bedeutung der verwendeten Box ist absolut nicht zu vernachlässigen! Die eigentlich für den TM18-Head gedachte H&K-Thiele-Box taugt für meine Zwecke gar nicht. Insofern auch mein Tipp: Testet möglichst viele Boxen in Eurem Lautstärkebereich!
Die "5-Watt-Stellung" klingt für mich besser als die auf "1 Watt", auch wenn man daheim die Lautstärke dann nur noch sehr vorsichtig einstellen sollte.
Der Tubemeister tendiert zu recht prickelnden Höhen, hier ist etwas Feintuning beim Grundsetup gefragt. Allerdings habe ich auch noch keinen "Bedroom-Amp" gespielt, der im Klang so feinfühlig auf Veränderungen des Volumepotis der Gitarre reagiert. Muss man nur entsprechend nutzen...
Ich jedenfalls bin nun glücklich mit meiner Kombination, auch das Line 6 M13 verträgt sich in der 4-Kabel-Methode perfekt mit dem TM 18. Die beiden Kanäle + Leadboost in Verbindung mit nem vorgeschalteten, "milde" eingestellten Tubescreamer geben mir von Clean bis Brett die gesamte Range, die ich gesucht habe.
Just my 2 Cent, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.
Gruß
Lars