Guitarheros sterben aus. - oder vielleicht doch nicht?

  • Ersteller stratula
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Hi,

sagte ich ja, er war kein klassischer Guitar Hero;)

Es gab damals wie heute viele gute begabte Gitarristen, ne Handvoll davon hat das Glück, mehr oder weniger berühmt zu werden und das auch immer noch, den
grossen Rest sieht man halt nicht. Auf die Ausgangsfrage bezogen, bleibe ich, wie ich schon weiter am Anfang im Thread mal geschrieben habe der Meinung, irgendwann wird wieder mal der ein oder andere in den "Olymp" aufsteigen, ob berechtigt oder nur durch gescheites Marketing. Das ist wie alles im Leben nen
zyklischer Lauf, nichts ist für die Ewigkeit, keine Stilrichtung ist immer "up to date", keine Mode die nicht irgendwann wiederbelebt wird.
Auch wenn es im Moment wenig strahlende Sterne gibt, bzw. die die da sind halt schon was länger dabei sind. Der Hero von morgen weiss auf jeden Fall heute noch nichts von seinem Glück.
 
den Gitarhero gibt es definittiv noch, nur der Begriff muss eben neu definiert werden. Die Tage der 80er sind vorbei, da konnt man aus der Masse noch herausragen - heute ist die Band und Musikerdichte immens hoch... aber man muss nur suchen.

Ich habe einen 17jährigen entdeckt, der ist für mich ein Guitarhero, auch wenn er die Konstanz noch beweisen muss... aber der hat mal einen Ton..

Der hat's mal richtig drauf :great: .. technisch können Page und Slash nur davon Träumen ... jetz muss er nur noch Rauchen wie ein Schlot, Saufen und cool sein (vieleicht ein cooler Hut?) oder sonstwie exzentrisch rüberkommen ...
... fertig ist der Her ;)

LG - CP
 
Früher warst du der Held wenn du ein paar licks spielen konntest--heute spielen 14 Jährige fehlerfrei Satriani oder Vai nach....

Meines Erachtens liegt eine Antwort auf die Threadfrage genau in diesem Satz.
Die 14-jährigen, die früher mal so gut waren, spielten damals klassische Musik. Irgendwann wurde der Rock Bestandteil des Musikunterrichts. Jetzt lernt man halt Metallica statt Paganini, mit dem Effekt, dass ich diese neuen Gitarristen genausowenig voneinander unterscheiden kann wie zwei klassische Geiger. Man müsste sich das extrem intensiv anhören, um diese feinen Unterschiede noch hören zu können.
Die stilbildenden Elemente entstanden früher durch Abweichungen von der Norm, weil die alten Guitarheroes den Rock nicht von einem Lehrer lernten, sondern ihn selbst entdeckten.

LG
Jem, die jetzt wieder ihren alten Helden lauschen wird ;-)
 
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Um mal einen anderen Aspekt zu beleuchten: Woher kommt diese Sehnsucht nach einem Helden den man anhimmeln kann? Bei 13 jährigen Mädchen die ihre Boyband bewundern finde ich das noch nachvollziehbar, aber warum wollen gestandene Männer unbedingt jemanden haben zu dem sie nicht nur als Musiker, sondern als Person aufblicken können?

Hier wird ja geradezu bedauert dass das musikalische Angebot in Sachen Kreativität, handerwerklicher Umsetzung und Vielfalt so groß ist dass niemand mehr so richtig heraus sticht und so kein Personenkult entstehen kann.


Ist das vielleicht eine Identifikationsfigur für die Sehnsucht mit seinem Instrument zumindest etwas total Besonderes zu sein und nicht nur ein weiteres Instrument in einer Band?
 
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Mal abgesehen davon, das auch viele der "alten" Heroen durchaus Gitarrenunterricht hatten, haben sie natürlich extrem viel auch untereinander, voneinander
gelernt. Ganz vom Himmel gefallen ist das auch damals nicht und nur Try and Error war das auch nicht. Page war z. B. einer der bestgebuchten Studiomusiker
und ist locker in der Lage vom Blatt zu spielen, wie das damals üblich war. Upps, wer kann das denn heute noch so ohne weiteres;)

Daneben keiner hindert den angehenden Guitarhero heute, Musik für sich selbst zu entdecken ausser die eigene Bequemlichkeit das Guitarpro Tab einzuwerfen.
Kann man machen, muss man aber nicht. Selber frickeln erweitert den Horziont ungemein, genau wie das Verstehen der Zusammenhänge, statt nen Tab Ton für Ton nachzuspielen auch mal zu schauen was spiele ich da überhaupt und wie würd ich das selber jetzt machen. Was das angeht gibt es da heute in der Masse der jungen Gitarristen noch einigen Nachholbedarf, weil es einfach zu bequem gemacht wird heute. Ist nicht die Schuld derer die es nutzen, aber man kann es durchaus mal reflektieren. Weil nur so kann sich auch nen Stil entwickeln.

Ich käm nie auf die Idee nen Gitarristen danach zu beurteilen wie gut er ein Solo auf YT nachdudeln kann, wenn ich mit anderen jamme, merke ich aber sehr wohl
wer weiss wie es geht und wer nicht.
 
Nimm das nicht böse auf, aber die genannten Gitarristen haben vor allem eins gemeinsam - sie sind alt.

Nein, nehm ich nicht. Weil: wenn wir drüber reden, ob oder daß es in der aktuellen Szene keine, bzw. zuwenig "Guitarheroes" gibt, dann ist es, denke ich, eine logische Folge, daß die, die aufgezählt werden, ein paar Jahre älter sind. Das ist ja genau das Thema: daß man keine ellenlange Liste mit 20-30jährigen Guitarheroes mehr zusammenbekommt.


Wogegen ich prinzpiell nichts habe, nur habe ich echt den Eindruck dass hier eine "wir gegen sie"-Stimmung gemacht wird, die aus puren Imagedingen musikalische Probleme macht.

Das mag schwer nachzuvollziehen sein, aber es gibt Musiker/Bands, denen ich konstatiere, daß sie tolle Musik machen - die mir aber einfach nicht gefällt. Ich kann nach etlichen Musikerjahren tatsächlich soweit differenzieren, daß ich weiß, daß auch Musiker, deren Arbeit mir nicht gefällt, deren Musik ich nicht (auf Dauer) hören mag, trotzdem richtig gute Musiker sein können, die meinen Respekt verdient haben. Seit dem Video weiter oben gehört auch Trentmœller dazu;) - ansonsten nenne ich z.B. mal Pat Metheny als Beispiel. Für mich ist das stinklangweiliges Gedudel - das ändert aber nichts daran, daß er zweifelsfrei ein phänomenal begnadeter, kreativer und zu Recht erfolgreicher Musiker ist. Es liegt ja schliesslich an MIR, daß ich seine Mucke nicht verstehe.

Gleichwohl bin ich erfahren genug, um auch unter den Musikern, die ich nicht mag, die Spreu von Weizen trennen zu können.


Wäre natürlich gut, wenn ich jetzt auch noch Alternative hören würde, und dir da einen aktuellen Shootingstar nennen könnte, so kann ich nur beispielsweise das Gitarrenspiel von Jimmy Eat World mal heranziehen.

Es geht eben NICHT um "shootingstars" - die gibt's in jeder Generation wie Sand am Meer. Sondern genau im Gegenteil um die Frage, warum es eben nur bei den shootingstars bleibt und nur so wenige sich davon auf Dauer absetzen können.


Was sagst du denn zu Laiho und Jack White als aktuelle Guitarheroes?

Laiho: Wichtigtuerisches Skalengefrickel. Das hat mich bei Richie Blackmore schon nicht interessiert. (Aber Deep Purple hat wenigstens ein paar verdammt gute Songs geschrieben). Malmsteen fand ich auch zum Gähnen. 40 Jahre später ist dieses Zeug für mich nicht interessanter geworden. Der Unterschied ist: Blackmore und Malmsteen werden auch in der übernächsten Generation noch Vorbildcharakter haben, weil sie die Chance und das Talent hatten, innovativ zu sein. Bei Laiho bezweifle ich das doch sehr.
White: geil. Für mich in der selben Ecke wie Edge: "Ich kann eigentlich nix, aber ich mach was draus". Nur mit mehr Eiern. :D Extrem unterhaltsam, der Mann.

Aber ob die beiden "Guitarheroes" sind....keine Ahnung. Wer entscheidet sowas?

Die Gitarrenbands, die mir in den letzten Jahren am meisten Spass gemacht haben, kamen jedenfalls ohne Guitarheroes aus. Ich nenne mal The Hives, Franz Ferdinand oder Kings of Leon als Beispiele.

Nebenbei: ich hab auch schon "Nicht-Solisten" - oder nennen wir sie mal "Rhythmus-Gitarristen" - kennengelernt, denen songdienliches Spiel nicht grad in die Wiege gelegt wurde.......
 
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Bands gibt es derer einige, ja. Gitarristen allein, nein. Ist wohl ein Unterschied, meinst du nicht? Und Bands müssen auch im Rockbereich üben, bevor es auf die Bretter geht. Selbst bei simplem Dreiakkordpunkrock muss man das noch machen. Damit man wenigstens zur selben Zeit die Akkorde spielt und den Takt grob hält. Ist eben so... Und die, die im Rockbereich weit gekommen sind, die waren nicht schlecht auf der Bühne.

Darum geht es doch gar nicht - mal eben so losproduzieren ist eben auch nicht. Wenn du sagst "ja aber da kann man dann einfach den Ton ändern" - klasse, nur kann man ja im Proberaum den Akkord auch einfach noch mal spielen ;) Zumal man da dann immerhin nur eine Spur bedient (sprich: Gitarre) und nicht über 20.

Ich möchte mal anmerken: Ich höre ja nicht mal viel Elektro, und ich spiele selber verdammt noch mal Gitarre! Mir geht nur diese Schwarzweißmalerei hier gehörig auf den Zeiger.

Die Namen der Leute kenne ich nicht, sie sind ja nicht berühmt geworden, lediglich reich :D
70/80/90er Rap, HipHop, RnB, Pop auf "Dosenbasis" war eben oft nicht selbstgespielt, sondern im Studio via Computer/Synthi produziert. Man kann und konnte Samples kaufen, man kann/konnte mit Masterkeyboards via Midi in einen Sequenzer eine Menge machen. Schnell und einfach. Ohne vorher großartig ein Instrument lernen zu müssen. Genau wie ich heute am Rechner auch einen Song mit Drums versehen kann, obwohl ich kein Stück Schlagzeug spielen kann. Wenn ich will, dann kann ich auch Streicher hinzufügen. Klavier. Und wenn ich ganz und gar "durchdrehe", dann packe ich noch Sythesizersounds drauf. Alles ganz ganz schnell und einfacher, als Gitarre zu lernen. Zumindest für mich.

Ja, die Sounds zu erzeugen. Wenn du aber wirklich glaubst, aus der Unmenge an "Zutaten" einen stimmigen Song zu schaffen (!) ist einfach, dann täuschst du dich. Wie gesagt: Tonerzeugung ungleich Songwriting! DAS muss dahinterstehen und alles zusammen halten, und das hat man nach wie vor entweder drauf oder nicht. Was an instrumentalem "Ballast" abfällt kommt an arrangementtechnischem hinzu.

Schau dir Farin Urlaubs "Endlich Urlaub" an. Komplett selbst eingespielt, was das Schlagzeug angeht. Kann er Schlagzeug spielen? Nein, aber eigene Samples machen und Overdubben, dass kann er. Und er macht da auch keinen Hehl drauß. Genau wie viele Andere auch.

Soweit ich weiß sind das keine Samples, sondern nur tausende von Takes gewesen. Zumal der Hintergrund hier sowieso ein GANZ anderer ist; dieses DIY-Ding (man kann F.U. zudem trotz aller Milliönchen auf dem Konto einen Punkrock-Background attestieren) steht dem ganzen Rockstartum ohnehin entgegen - Guitarhero ist der gute Mann ja auch nicht, dabei kann er meines Erachtens nach wirklich gut spielen.

Ja nun, dafür lieferst du aber irgendwie keine schlüssigen Argumente. Es geht hierbei doch um den Anspruch in seiner Gesamtheit, bis etwas aus dem Kopf eines musikalischen, aber ungelernten Musikers auf CD ist. Und das geht aus der Dose unter Garantie schneller. In der Zeit, in der der Eine es schafft, 5 Akkorde zu spielen, ohne dass die Finger bluten und brechen, hat der Andere schon 10 tolle Beats aufgenommen. Alleine schon der Aufwand, punktgenau auf Drums zu spielen, ist nicht "mal eben" gelernt. Das macht Problem hast du aber bei vielen Produktionstools so nicht.

Du solltest hier schon höhere Niveaus vergleichen. Eine Weltklasseproduktion (okay, sagen wir eine "gute") schüttelst du NICHT aus dem Ärmel; da gehört auch extrem viel lernen dazu, gerade was technisches Zeug angeht. Ich weiß ja nicht, wie lange "man" lernt für 5 Akkorde, aber von null beginnend ist es kaum einfacher, sich in die Software einzuarbeiten und etwas brauchbares (!) zu erzeugen.

Mir fällt gerade ein, dass du demnach ja auch Folk als "simples Genre" abstrafen könntest; da hat man ja mit ein paar Stunden Übung mit Blowing In The Wind ja schon einen Standard drauf und könnte theoretisch mit dem Akkordmaterial einige Hits schreiben ;) Müsstest du konsequenterweise, gerade nachdem du es bei Punk oben schon getan hast, auch tun (was übrigens auch ein Vorurteil ist - A Wilhelm Scream anhören und mir erzählen, dass das simples Dreiakkordegeblubber ist; oder generell bei dem Genre behaupten, dass es nicht tight wie Hölle und exakt auf den Punkt sein müsste)

Also wenn Lemmy stirbt, dann werde ich ihm ganz bitter nachweinen. Und auch Slash werde ich nachweinen. Und Hammet. Und Hetfield. Und auch Bob Marley weine ich heute noch nach. Aus jahrelangem "Fandasein" weiß ich ziemlich sicher, dass die wegen Geld (und wenn es nur benötigt wurde um dafür Drogen zu kaufen), Ruhm und Weibern angefangen haben. Ansonsten macht man den Terror nämlich nicht lange mit, es ist was anderes, wenn das Hobby auf einmal zum Beruf wird.

Mir geht es eher darum, dass die Gene Simmons in Zukunft wegbleiben. 50 Cent dürfte (in einem gänzlich anderen Genre allerdings) so ziemlich der aktuellste Vertreter des "ich mach das hier doch nicht wegen der Musik!"-Zunft sein. Mir persönlich sind Vollblutmusiker, die Musik machen, weil's geil ist ( :D ), lieber.

Ich mag Michael Jackson's Hits sehr gerne. Live hätte ich ihn mir nicht angehört, auf der Bühne mag ich Musiker mit Instrumenten viel zu sehr.

Jacko hatte doch immer eine Backingband - denkst du, das Solo von Beat It kam von Band? ;)

@falcone: Ich höre bei so ziemlich allem Alternative der letzten Jahre den Ansatz Marrs heraus, viel mit Texturen bzw. "luftigen" Arpeggios zu arbeiten... puh, wie beschreib ich das jetzt. Der GANZE Alternative Ende der 80er hatte das, vor allem auch der (damalige) Emocore. Das setzt sich dann logischerweise auch im jetzigen fort, und klingt dann doch deutlich anders als z.B. das Zeug von The Edge (der ja meines Wissens nach schon früher bekannt wurde). Möglich, dass er mit dem Sound damals nicht der erste war, aber ich fand sein Spiel da immer am typischsten für.

Falls es immer noch nicht klar ist, was ich meinte, versuch ich's nachher noch mal zu erklären; mich nervt das grad selber, dass ich das nicht genauer erklären kann WAS ich so typisch an dem Spiel finde.


Wo nimmst denn Du Deine Zeitleiste her? Liest Du die vom Gaszähler ab? Spaß beiseite – John Petruccis Aufstieg erfolgte beispielsweise in den 90ern.

Naja, das ist jetzt aber wieder sehr differenziert - Petrucci kennt "man" nicht unbedingt; Slash kannte damals hingegen JEDER. Und das ist für mich ein Guitarhero - jemand, den man beim Namen kennt, und der nicht nur in einer erfolgreichen Band ist. Bei JP dürften es gemessen an der Anzahl an DT Fans recht viele sein, die seinen Namen kennen, trotzdem ist er eher ein Nischenheld.

Und auch in den 80ern gab es wirklich klasse Gitarrensounds. Man merkt, dass Du das Jahrzehnt nicht aktiv erlebt hast.[/quote]

Das bestreite ich gar nicht; nur gab es auch mehr als genug vermurkste. Wäre zwar jetzt einfach, mir mit meinem Jahrgang zu kommen, aber ich höre sehr gerne 80er-Rock, von daher... ;)

Der Punkt ist: Es gibt auch heute noch klasse Gitarrensounds! Natürlich nicht unbedingt bei aktuellen Hits, aber das liegt doch am musikalischen Genreklima; nicht am Absterben von talentierten Gitarristen!
Und in den 80ern klangen bei den großen Hits die Gitarren auch nur zu gerne mal wie Keyboards - der ganze Hairmetalbereich hatte zwar Gitarrenhelden noch und nöcher, aber auch aalglatte Produktionen. (Kee Marcello ist für mich beispielsweise auch ein gnadenlos guter Gitarrist, ebenso Frankie Sulivan, Neal Schon... aber die waren auch damals nicht unbedingt auf dem Niveau von EVH, Randy Roads oder Slash)

Und: Eigentlich ging es mir ja auch darum, dass selbst der "Anlass" Gary Moore in den 80ern Synthiedrums auf den Alben hatte - welche aber ja vorhin als Übel der Neuzeit bezeichnet wurden.

LostLover antworte ich nachher noch; der Beitrag ist jetzt schon zu lange ;)
 
Darum geht es doch gar nicht - mal eben so losproduzieren ist eben auch nicht. Wenn du sagst "ja aber da kann man dann einfach den Ton ändern" - klasse, nur kann man ja im Proberaum den Akkord auch einfach noch mal spielen ;) Zumal man da dann immerhin nur eine Spur bedient (sprich: Gitarre) und nicht über 20.

Nein, man kann eben NICHT den Akkord noch einmal spielen. Das ist es ja gerade! Im Proberaum erst recht nicht. Denn in einer Livesituation hast du immer alle Spuren, so ist das nun mal. Bei "Dosenmusik" kommt der Livefaktor aber gar nicht zum tragen, denn es wird ja programmiert!

Ich möchte mal anmerken: Ich höre ja nicht mal viel Elektro, und ich spiele selber verdammt noch mal Gitarre! Mir geht nur diese Schwarzweißmalerei hier gehörig auf den Zeiger.
Also ich höre viel Elektro und spiele verdammt noch mal Gitarre und finde, dass gerade im Elektro und insbesondere im Minimalism schlichtweg simpelste Beats und Rhythmen genutzt werden, die ich dir sogar in Guitar Pro einspeichern kann. Es ist ja gerade die Simplizität, die Dosenmusik ausmacht. Man hat Zeit, kann rumtricksen und ausprobieren, wie man will, ohne, dass man später in die Livezwickmühle gerät.


Ja, die Sounds zu erzeugen. Wenn du aber wirklich glaubst, aus der Unmenge an "Zutaten" einen stimmigen Song zu schaffen (!) ist einfach, dann täuschst du dich. Wie gesagt: Tonerzeugung ungleich Songwriting! DAS muss dahinterstehen und alles zusammen halten, und das hat man nach wie vor entweder drauf oder nicht.
Wie ich ja selbst schon sagte....

Was an instrumentalem "Ballast" abfällt kommt an arrangementtechnischem hinzu.
Nein, dass sind in der Regel die Augenblicke, in denen die Guitarheroes als solche hervortreten! Es ist ja gerade der Ballast, der das Ganze so interessant macht. Das hast du bei Dosenmusik in der Flexibilität nicht.

Soweit ich weiß sind das keine Samples, sondern nur tausende von Takes gewesen.

"Tausende von Takes" sind in diesem Fall genausogut wie Samples....
Zumal der Hintergrund hier sowieso ein GANZ anderer ist

Aha? Welcher denn? Das würde mich dann jetzt dann doch mal interessieren... Meiner Meinung nach (die durch viele Interviews gestützt wird) ist FU ein ziemlich perfektionistischer, zuweilen arroganter Musiker, der schlichtweg keinen Bock auf "Andere" hatte, als er das Album aufnahm, gleichzeitig aber nicht Schlagzeugspielen konnte. Also hat er sich moderner Aufnahmetechnik bedient und schlichtweg jede Trommel/Becken einzeln eingespielt. Nichts anderes kann man auch mit Masterkeyboards machen, wenn man eben MIDI Geräte, Synthis und Sequenzer hat :)

Du solltest hier schon höhere Niveaus vergleichen. Eine Weltklasseproduktion (okay, sagen wir eine "gute") schüttelst du NICHT aus dem Ärmel; da gehört auch extrem viel lernen dazu, gerade was technisches Zeug angeht. Ich weiß ja nicht, wie lange "man" lernt für 5 Akkorde, aber von null beginnend ist es kaum einfacher, sich in die Software einzuarbeiten und etwas brauchbares (!) zu erzeugen.

Würdest du dir BITTE mal die Musik der 80er und 90er Jahre im Popberreich anhören, bevor du so einen Unsinn schreibst? Und dir dann mal die Gitarrentranskriptionen anschauen? Oder die Klaviernoten. Da kippst du um, wie simpel das Zeug ist!
Von wegen "Einarbeitung"! Du hast ein Keyboard, da stehen Noten drauf, die du ausprobieren kannst, das wars. Du musst nicht "Greifen" lernen. Du musst nicht "Anschlagen und Umgreifen gleichzeitig" lernen, du musst keinen Wechselschlag lernen, du musst kein Abdäpfen lernen, kein Fingerpicking, kein Speedpicking, rein gar nichts musst du dafür lernen. Dennoch kannst du es ohne Probleme erzeugen. Stell dich doch nicht dumm jetzt, es ist schlicht und ergreifend etwas Anderes und Einfacheres, am Computer was zu entwerfen, als am Instrument.
Deine These ist ein absolutes Gerücht. Schon mal Drumprogramme ausprobiert, als Gitarrist? Mach das mal, dann reden wir weiter... Sorry, aber das ist doch einfach nur noch lächerlich, was du da schreibst. Gitarre, Bass und Schlagzeugspielen lernen stellst du auf eine Stufe mit "Computerbedienenlernen". Jetzt mal ohne Witz, ganz im Ernst: Hast du schon mal einen Synthesizer benutzt? Via MasterMIDIkeyboard Musik durch einen Sequenzer erzeugt? Sorry, aber wenn du das mit "Ja!" beantwortest, dann kauf ich dir das nicht ab. Nicht bei den Aussagen, die du mal eben so triffst... Es gibt mittlerweile zig Taschenbuchformatgeräte, mit denen du alle möglichen Sounds erzeugen kannst. Einfach so. Klich dich mal durch den Musik Schmidt/ Session Musik Youtube channel. Du wirst staunen, was alles durch Technik möglich ist....

Mir fällt gerade ein, dass du demnach ja auch Folk als "simples Genre" abstrafen könntest;
"Könnnte" ich schon. Ja. Bloß wenn man neu an der Gitarre ist, kriegt man auch das nicht in ein paar Stunden hin. HIER mal ein gutes Video dazu, wenn du mir jemanden zeigst, der das "mal eben so" ohne Erfahrung hinbekommt, bin ich gerne bereit, alles zurückzunehmen...

da hat man ja mit ein paar Stunden Übung mit Blowing In The Wind ja schon einen Standard drauf und könnte theoretisch mit dem Akkordmaterial einige Hits schreiben ;)
Ja, mit C G und D kann man in der Tat Hits am PC schreiben. Bloß ein Anfänger kann das sicherlich nicht auf der Gitarre. Weil er nicht mal richtig greifen kann. geschweige denn Akkorde flüssig wechseln...

Müsstest du konsequenterweise, gerade nachdem du es bei Punk oben schon getan hast, auch tun (was übrigens auch ein Vorurteil ist - A Wilhelm Scream anhören und mir erzählen, dass das simples Dreiakkordegeblubber ist; oder generell bei dem Genre behaupten, dass es nicht tight wie Hölle und exakt auf den Punkt sein müsste)

Lol, dabei sagte ich ja gerade eben, dass selbst das (Punkrock) schon schwierig ist!

Mir geht es eher darum, dass die Gene Simmons in Zukunft wegbleiben. 50 Cent dürfte (in einem gänzlich anderen Genre allerdings) so ziemlich der aktuellste Vertreter des "ich mach das hier doch nicht wegen der Musik!"-Zunft sein. Mir persönlich sind Vollblutmusiker, die Musik machen, weil's geil ist ( :D ), lieber.

Mir sind Vollblutmusiker ja auch lieber, ich glaubte, das deutlich gemacht zu haben!? Dennoch haben die wegen Geld, Ruhm und Weibern angefangen. Ließ mal "Do the Reggay" oder "Lemmy - White Line Fever"....

Jacko hatte doch immer eine Backingband - denkst du, das Solo von Beat It kam von Band? ;)

Da kam mir zu viel vom Band, bzw. es hätt Live eben schlichtweg gefehlt, ja. Und was da im Studio lief, das will ich gar nicht wirklich wissen...
 
wir müssen halt eins tun: so oft wie möglich zu Konzerten von den "Nachwuchs-Heroes" Derek Trucks, Bonamassa usw usw gehn, damit deren Hallen voll sind, deren Alben kaufen in Massen, damit sie vielleicht ein wenig bekannter werden.....
 
oh mann, die Diskussion gabs schon immer, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das einige Leute versuchen
das Ganze als aussichtslos hinzustellen im Gegenteil hier meine Analyse:

Ich seh es aus einem anderen Blickwinkel. Ja mehr man auf seiner Gitarre spielen kann, also Technik etc.(im übrigen auch Akustikgitarre, Klassik, Flamenco, abgefahrene schnelle Läufe, 8 Finger Tapping etc) plus einem fundiertem Hintergrundwissen (Notation, Chordsfindung, Songwriting etc.)umso mehr hat man einen "broden Horizont"(ich nenn das mal so:)) und tut sich wesentlich leichter in einem Bandgefüge eine tragende Rolle zu spielen.
Was wichtig ist..... ja noch wichtiger als es früher war..... ist das Feel auf der Gitarre, der Ton macht die Musik (und da haben 14jährige es etwas schwerer, weil es oft sehr gelernt klingt sprich die Technik ist im, Kopf aber nicht so richtig in den Fingern) und das Vermögen Technik und Feel toll rüberzubringen.
Viele Junge Guitarheros sind wie Eunuchen, die wissen wie es geht, können es aber leider doch nicht richtig!
Die Läufchen haben wir früher auch schon genudelt, und heute wird so getan als ob das Rad neu erfunden wäre,
Quatsch sag ich da mal. Ich dag auch noch folgendes, die Technik muss ins Unterbewusstsein rein und das dauert Jahre,
erst dann kann ich damit spielen wie ich das will, und das ist ein sehr komplexer Vorgang, das ist mit ein paar Licks nicht getan!
Es kann zum, Beispiel ein einfacher Blueslick so oder so gespielt werden, da kommt bei dem einen was rüber beim anderen
klingts gefühlos und nichtssagend obwohl es die gleichen Noten sind.
ZB. Gary Moore, hatte einen Ton und was für einen, ich hab ihn live gesehen, das war grandios. RIP
Ich persönlich finde es heutzutage sehr gut mit Internet etc. jetzt kann man mal zeigen was man drauf hat, klasse wenn es das 15 Jahre eher gegeben hätte, wäre das toll gewesen. Ich jedenfalls finde es jetzt ungeheuer spannend und spiele und werde weiter spielen und täglich(ja 5 -6 Std.) etwas dazuzulernen let`s Rock so einfach war es noch nie!!!:great:
 
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Hallo, ich habe die letzten sieben Seiten nicht gelesen und will aber trotzdem kurz meinen Senf dazugeben. Ich glaube, dass Guitarheros aussterben,...

- weil es eben nicht nur auf die Shredfähigkeiten, Technik usw. ankommt. Das haben viele Gitarristen drauf. Wichtiger ist vielmehr das Gefühl, das Charisma, die Fähigkeit, Musik zu schreiben und Emotionen zu wecken und nicht nur "alte Licks" abzukupfern und leicht verändert nachzududeln...
- es damals eben noch wenig Gitarristen gab, die in bekannten Bands gespielt haben und diese dadurch eben die Möglichkeit hatten, berühmt zu werden, weil sie etwas Neues darstellten und Teil einer Revolution waren. Hier denke man nur an die guten alten 68er und die bekannten Festivals (Woodstock usw...). Damals war die Musik neu, heute spielt Steppenwolf, Free, ... jedes Kind nach.

Soviel dazu. Meine Meinung. :D
 
ich seh's ähnlich wie Neil Young
http://www.youtube.com/watch?v=h1N_Lp6s5uo :rock:

People tell us that we play to loud
But they don't know what our music's about
We never listen to the record company man
They try to change us and ruin our band.

That's why we don't wanna be good
That's why we don't wanna be good
We're prisoners of rock and roll.

When were jammin' in our old garage
The girls come over and it sure gets hot
We don't wanna be watered down
Takin' orders from record company clowns.

That's why we don't wanna be good
That's why we don't wanna be good
We're prisoners of rock and roll.

We're prisoners of rock and roll.
 
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BTW: Wer kann mir einen Gitarristen bzw. überhaupt eine Band, die ab den 90ern zu hören war nennen, die man in 10 Jahren nicht vergessen haben wird?! - Traurig der Gedanke! (Man brauch ja hier bei den jüngeren nur mal nach Hendrix, Clapton, Santana etc zu fragen :rofl: )

ich hab jetzt den ganzen thread (noch) nicht genannt, aber Machine Head würden mir da einfallen - die haben sich irgendwie durchgekämpft und erleben jetzt eine 2te jugend irgendwie...
 
Wie ich finde ist dabei das Problem, dass Machine Head "uns" zwar sau bekannt vorkommt, aber für die "Normalos" doch unbekannt ist. ;)

Frag mal irgend einen Schranzer, Hiphopgangstaaa oder "Ich hör am liebsten Radio"-Typ ober ein lied von Santana, Hendrix, ACDC etc kennt. Die Lieder werden sie kennen, jedoch behaupte ich einfach mal, dass 90% der Menschen in Deutschland wenn man ihnen ein Lied von Machine Head vorspielt es nicht kennen oder "igitt" rufen. :eek:
Außer Green Day ist mir bisher wirklich nix eingefallen. Metallica zählen nich, die sind schon aus den 80ern. Offspring wäre evtl noch zu erwähnen (oder waren die auch schon in den 80ern aktiv??).

Einzig an Rammstein könnte man sich wohl noch in vielen Jahren erinnern, denn die waren und sind und werden allgegenwärtig bleiben (auch wenn ich die meisten Lieder nicht mag).

Gruß :)
 
Außer Green Day ist mir bisher wirklich nix eingefallen. Metallica zählen nich, die sind schon aus den 80ern. Offspring wäre evtl noch zu erwähnen (oder waren die auch schon in den 80ern aktiv??).
Da es um die 90 geht:

Das war das Jahrzehnt des Alternative Rocks, Britpops und des Grunges. Ich behaupte: Nirvarna, Oasis, Soundgarden, Pearl Jam, The Verve, Blur und Coldplay sind den Allermeisten heute noch genau so geläufig wie AC/DC oder Hendrix.

Und selbst wenn es um Partyrock geht was AC/DC ja ziemlcih für sich beansprucht - the Prodigy und Rage Against The Machine sind trotzdem öfter zu hören. ;)
 
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Wie hieß es doch bei Loriot?
"Ich sah einmal ein großes weisses Kaninchen.... ."
Aber: Euer wirklich exquisiter und origineller Musikgeschmack in allen Ehren - Ihr seid alle wirklich großartige Fachleute - doch Rage Against the Machine dem Partyrock zuzuordnen, also, da muss man erstmal drauf kommen!
Ich finde ja auch, dass derjenige, der Machine Head kennt und gut findet, auf der richtigen Seite bei den Guten steht! Und wer so BOFs wie Hendrix mag?
Buuuuuh! Keine Ahnung von Rockmusik, die Leute!
Und was hat das alles mit Guitarheros und ihrem vermeintlichen Aussterben zu tun? Gar nichts!
Aber darum geht es hier ja schon lange nicht mehr.

Aber jetzt weiter machen!
Wir waren ja wohl gerade bei dem Thema ..... äh......, ja bei welchem eigentlich?
 
Beim Thema Guitar Heroes und "früher war alles besser" :D

Gestern nacht lief im ZDF ein 3-stündiges "Best of" aus der.... nein: DER!!! Fernseh-Musikshow der 70erJahre, nämlich "Disco" mit Ilya Richter. Alles, was Rang und Namen und Hits in der Pop-Musik hatte, trat damals dort auf und für ALLE Teenager dieser Zeit war das ein Pfiichttermin.

Insofern konnte man dort die These von der "Blütezeit der Gitarrenhelden" dort mal auf die Schnelle überprüfen. Okay, ich mach's kurz. Es gab in diesen drei Stunden 70er-Mucke genau 2 (in Worten: zwei!) klassische Gitarrensoli zu hören und zu sehen: "Rockin all over the world" von Status Quo :D und "Schickeria" von Spider Murphy Gang :eek::confused:.

Ansonsten hiessen die Stars dieser Zeit Abba, Boney M., Smokie, Barclay James Harvest. Von den Rubettes, Michael Holm und Amanda Lear fang ich lieber gar nicht erst an....Die ganz große Masse der nichtgitarrenspielenden Mitglieder dieser (meiner) Generation denkt beim Stichwort "Eruption" garantiert NICHT an Van Halen, sondern eher an Precious Wilson....beides 1977, afair.

;)
 
ohje, Disco...ich mein, wie der Name schon sagt....was für Gitarristen aus den 70s sollten denn da bitteschön auftreten?
ist "Disco" mit Ilja Richter dahingehend das Mass der Dinge? ich denke nein.
 

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