Gitarrenkurs - Vorbereitung

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Hallo Leute,

ich werde im kommenden Semester an meiner Uni (für die, die es intressiert, Uni Bremen :) ) ein Gitarrenkurs für Anfänger geben.

Ich wollte mir von euch ein kleines Brainstorming bzw. Tipps holen, wie man einen solchen Kurs am besten Aufbauen könnte. Insgesamt werden es ca. 12 Sitzungen á 60 Minuten sein, Kursgröße ca. 12 Personen.

Hier mal meine Ideen, was ich behandeln wollte, bzw. wie ich vorgehen wollte:

1. Einführung
- Aufbau einer Gitarre
- Gitarre Stimmen
- "Kaufberatung" - was ist sinnvoll zu kaufen, was für eine Gitarre, was für Zubehör etc.

2. Tabulatur
- Tabulatur lesen lernen
- Tabulatur verstehen

3. Akkorde
- Grundakkorde

4. Anschlagtechniken etc.

Wie würdet ihr an soetwas rangehen und was würdet ihr als Einsteiger gerne behandeln wollen bzw. lernen?

Vorschläge für Anfängerlieder, welche gut zum lernen geeignet sind.

Ich danke schonmal für eure Mithilfe! :)
 
Eigenschaft
 
Tabulatur würde ich später ansetzen, und erstmal nur Akkorde über Griffbilder machen. TABs wären dann die nächste Stufe und Noten zuletzt, wobei es in der Kürze kaum dazu kommen dürfte, wenn nicht zufällig alle schon Noten lesen können.

Ich würde am Anfang auch gleich die verschiedenen Gitarrenhaltungen (klassisch mit Fußbank, "Lagerfeuer" etc.) vorstellen, auf gute Handhaltung achten/hinweisen.

Und vielleicht gleich in der ersten oder spätestens zweiten Stunde die erste einfache Begleitung eines bekannten Songs angehen, die nur 2 oder 3 Akkorde braucht. Muss ja noch nicht mit passendem Schlagmuster sein, sondern zur not nur auf 1, 2, 3, 4. Das motiviert erfahrungsgemäß sehr.
 
Stimme rancid da zu.
Tabulatur würde ich mir auch schenken, und den Fokus auf Akkorde legen.
Bei 12 Teilnehmern und nur 60 Minuten Zeit, musst du eh zusehen, dass da möglichst viele Leute gleichzeitig zum Zuge kommen, damit es nicht langweilig wird.
Das wären ja nur 5 Minuten pro Person, minus die Zeit die zum Stimmen und Organisatorisches draufgeht. Da nacheinander irgendwas aus Tabulatur zu spielen macht wenig Sinn.
Generell find ich 12 Leute deutlich zuviel, wenn die keinerlei musikalisches Vorwissen haben. Eigentlich wird's da mit der Hälfte schon unproduktiv.

Dinge die mir spontan einfallen:
- lass sie möglichst Cliptuner besorgen, damit sie alle gleichzeitig stimmen können, sonst bist du ne Viertelstunde nur mit Stimmen beschäftigt.
- oder lass sie immer zuhause vorher stimmen und korrigier dann nur die Gitarren, die völlig daneben sind.
- denk dran, dass du vmtl alles erklären musst. Selbst so einfache Dinge wie "ich zähl immer nur bis 4, weil das ein 4/4 Takt ist" sind für manche Leute vllt gar nicht so leicht zu begreifen.
- ich würde Notenwerte + Rhythmusnotation benutzen. Also z.B. Viertelnoten auf einer einzelnen Linie. Das erklärt sich eigentlich sehr schnell, vieles ist aus der Mathematik eh bekannt und es ist praktisch. Man kann dann auch gut Auf-und Abschläge drüberschreiben. Von Tonhöhen würd ich erstmal absehen.
- benutze Lieder die jeder kennt, je nach Alter der Teilnehmer, oder eben Evergreens. Ich benutze z.B. zum Einstieg gerne Lady in Black mit Em und D. Das kennen selbst viele Kids heutzutage, es ist recht eingängig und hat einen sehr einfachen und einen etwas fordernden Akkord
- überleg dir Vereinfachungen, um dem unterschiedlichen Anspruch der Teilnehmer gerecht zu werden. Manche werden es vllt nicht schaffen sofort im Takt die Akkorde zu wechseln, selbst wenn es sehr langsam ist. Aber die können dann z.B. immer die Grundtöne mitspielen oder sowas in der Art. Thema Binnendifferenzierung.
- generell würd ich zuzsehen, dass immer möglichst viele Leute "in action" sind. Wer grad nicht spielt, kann z.B. mitsingen, oder auf der Gitarre nen Rhythmus trommeln. Es gibt halt nix Langweiligeres, als darauf zu warten, dass 11 Leute vor dir dasselbe machen, bis man selbst dran ist..
- Aufmerksamkeit halten: lass sie z.B. auch mal andere Leute beim Spielen beobachten. Man kann auch total viel lernen indem man einfach zuguckt/zuhört
- greif in jeder Stunde alte Sachen auf. z.B. zum Warmwerden immer die schon gelernten Stücke spielen. So prägt sich das ein, und die Leute, die am Anfang vllt noch nicht mitkamen, bekommen die Chance das auch noch gut hinzukriegen.
- sei möglichst flexibel, guck was sie können und was nicht und versuch dann gezielt Stücke zu nehmen, wo sie noch was dran lernen können, aber auch nicht den Spaß verlieren.
- immer nen Alternativplan in der Hinterhand haben. Am besten immer schon die übernächste Stunde geplant und die Materialien dabei haben. Gibt nix blöderes als "ja ähm, das war alles was ich heut machen wollte.. oh wir haben noch ne halbe Stunde.."
 
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Also ich selber unterrichte bei der Volkshochschule Anfänger an der Gitarre.
Die Gruppenstärke ist zwischen 8 und 9 Teilnehmer.

Ich fange mit de Grundakkorden an und lasse dann erst mal einen Akkord mit Abschlag spielen und die Schüler sollen bei jedem Abschlag mitzählen. Also 1, 2, 3, 4. Der Fuß klopft dann auch bei jeder Viertelnote.
Das lasse ich ein Weilchen machen und gehe dann über in Wechselschlag 1 u 2 u 3 u 4 u.
Das kapieren die Schüler eigentlich recht schnell und es ist von großem Vorteil wenn der Rhythmus passt.

Dann gehe ich eigentlich gleich zum Westernschlag über und dann kommt das erste Lied mit dem Namen "Lady in black"

In der ersten Stunde lernen die Schüler bei mir 4 Akkorde und den Westernschlag. Das klappt wirklich gut.

Ich lasse immer alle gleichzeitig spielen. Das funktioniert.

Ich beobachte immer und korrigiere Haltungsfehler und Grifffehler.

Es kommt auch mal vor, dass ich den ein oder anderen Schüler alleine spielen lasse.

Grüßle
 
Ich gebe nur Einzelunterricht, daher kann es sein dass meine Tipps nicht auf eine Gruppe übertragbar sind.


Ich finde es am Anfang am allerwichtigsten die Interessen des/der Schüler herauszufinden. Dann weiß ich in welche musikalische Richtung es gehen soll.
Sowas könntest du ja auch machen, wobei die Frage ist ob man bei 12 Leuten auf einen Nenner kommt und ob das für 12 Stunden überhaupt relevant ist...!?:gruebel:

Wie schon angesprochen wurde macht es wahrscheinlich am meisten Sinn wirklich erstmal die Grundlegendsten Dinge zu klären. Ob da dann noch Zeit für Tabs sind, weiß ich nicht.

Ich denke, wenn deine Schüler nach dem Kurs grundlegende Akkorde sowie Rythmiken können( nicht nur spielen sondern auch verstehen - Theorie halte ich für sehr wichtig), ist das Ziel erreicht.
 
Hi,

viel Feedback einholen!

Ich würde ganz am Anfang mit den Leuten über ihre Vorkenntnisse und Erwartungen sprechen.
Dann zu Beginn jeder Stunde kurz abfragen, wie es den Schülern beim Üben gegangen ist uns welche Schwierigkeiten aufgetreten sind und danach auch das weitere Vorgehen ausrichten.
Gruß
N.
 
Mach die Gruppe bloß kleiner.
Schon für das Stimmen wird jeder 20 Minuten brauchen => weil die sich meistens die 30 Euro Gitarren aus dem Real,- holen.
So eine Schülerin hab ich auch. Die hohe e Saite ist nach ein paar Akkorden ruck zuck wieder 1-2 Halbtöne tiefer.
Rhytmusübungen, etwa Viertel vs. Achtel kann ich in eine Gruppe auch unmöglich kontrollieren.


Wie komst Du zu diesem Kurs? Ist das diese "Gitarre-leicht-lernen.de" Geschichte?
 

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