ML-Factory Gitarren-Bausätze – Selbstbau

Uh, das kenne ich eigentlich nur aus München beim L.
Dort haben sie meine damalige Ibbi (Prestige Serie, deren Headstock vom vorbesitzer geändert wurde) genauso behandelt.
Meinem besten Freund ging es mit seiner Cyan Custom (jenseits der 1800er Preisklasse) genauso.

Mein Haus und Hof Shop hier in Kufstein ist da anders, wenn ich mal ein Kit dabei habe (vorallem meine LP) muss der Chef erstmal genauestens nachsehen und verschwindet mit dieser danach erstmal ne halbe Stunde zu den Amps.
Das obligatorische "du Spinnst" kommt dann mit einem breiten Grinsen.

Daher, denk dir nix, geniesse dein Instrument und lass die Quatschen.
Oft haben solche Verkäufer entweder keine Ahnung, oder Frust.
Wenn sie kein Geld verdienen wollen, sind sie selber Schuld
 
@Tennessee, ich werde mein Kit wieder so zusammenbauen wie es war und mich dann im Kollegenkreis umhören ob die noch jemanden wüssten für den Sattel. Ansonsten gehts in die Stadt da wird sich schon wer auftreiben lassen der mir das ohne zu murren macht. Mein nächster Besuch hier in der Gegend wird nurnoch mit der Gitarre in der linken Hand und ner Keule rechts stattfinden! :D

Schon interessant das es noch einigen so ging. Ich werd mich da nicht weiter von beeindrucken lassen. Is ja letztlich meine Sache ob MIR das Instrument gefällt ;)
 
@Tennessee, ich werde mein Kit wieder so zusammenbauen wie es war und mich dann im Kollegenkreis umhören ob die noch jemanden wüssten für den Sattel.

Einen Sattel aus einem Knochenrohling zu machen ist nicht schwierig. Es erfodert nur Geduld und Zeit. Ich hab in meinen diversen Gitarren die bestehenden durch Knochensättel ersetzt. Ein paar handelsübliche Feilen und los geht es. Die Kerben für die Seiten mache ich mit einer feinen Dreiecksfeile.
 
Für die Basssaiten kannst du die Kerben auch MIT DEN SAITEN selber machen.
Einfach mit Druck solange hin und her ziehen, bis die Kerben tief genug sind und dann mit einer Feile zur Kopfplatte hin noch etwas vertiefen
Bei den Diskanntsaiten nehme ich eine Japansäge, oder einfach eine Feile

Knochensättel sind da noch eh harmlos, lustig wird es bei Edelstahlsätteln (die verbaue ich mitlerweile am liebsten, da ich so einen Nullbundklang habe, ohne am Griffbrett etwas ändern zu müssen)
 
Für die Basssaiten kannst du die Kerben auch MIT DEN SAITEN selber machen.
Einfach mit Druck solange hin und her ziehen, bis die Kerben tief genug sind und dann mit einer Feile zur Kopfplatte hin noch etwas vertiefen
Bei den Diskanntsaiten nehme ich eine Japansäge, oder einfach eine Feile

Knochensättel sind da noch eh harmlos, lustig wird es bei Edelstahlsätteln (die verbaue ich mitlerweile am liebsten, da ich so einen Nullbundklang habe, ohne am Griffbrett etwas ändern zu müssen)
Ja, das funktioniert wirklich ganz gut bei Knochensätteln. Habe das selber schon ein paarmal gemacht, ist zwar ne Friemelei, aber wenn man nicht zig Euros für Sattelfeilen ausgeben will eine günstige Lösung. Die Saitenenden habe ich dabei immer um jeweils ein Stückchen Holz gewickelt, damit man das besser anfassen kann und dann quasi "hin- und hergesägt". Für die dünnen Saiten habe ich dann ein einfaches dünnes Sägeblättchen genommen. Ist jetzt zwar so gesehen nicht professionell, funktioniert aber trotzdem tadellos.
Sollte man übrigens einmal trotz aller Vorsicht zu tief sägen kann man die Kerbe auch nochmal mit einer Mischung aus Backpulver und Sekundenkleber wieder auffüllen ;).


@ Bassassasin: Mit was kerbst Du dann Deine Edelstahlsättel? Kann mir grad nicht richtig vorstellen, daß das mit der Saitenmethode funktioniert? :gruebel:
 
Das ist ein Problem in allen Freizeitsparten. Viele die damit ihr Geld verdienen haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Dementsprechend sind das keine berufenen Geschäftsmänner/Verkäufer und in allen Hobbysparten haben halt richtige Enthusiasten oftmals vorgefertigte Meinungen. Ist in meinem Bereich (Fahrrad/Triathlon) genauso. Wenn einer was wissen will, geb ich ihn die nötigen Tipps dazu ohne zu werten was er da macht. Ich denke mir immer, dass die Leute erwachsen sind und das schon selbst wissen. Das ist bei mir so verinnerlicht, dass ich schon gar nicht drüber nachdenke ob das sinnvoll ist was der Kunde will. Er will es, er bezahlt es, er kriegt es. Punkt, aus, fertig.

Nur bei Sonderanfertigungen die zu viel Arbeit für mich bedeuten ohne dass es sich lohnt, lehne ich ab. Oder wenn es technisch (also richtig im Sinne von "hält nicht, weil...") unsinnig ist. Mir hängt z. B. einer in den Ohren, der einen Carbonvorbau mit 45 Gramm fürs Mountainbike haben will. Ich fahre zwar so einen am Rennrad aber erstens geb ich keine Teile ohne größere Sicherheitsreserven raus und außerdem kann so ein Vorbau am MTB nicht funktionieren weil der Lenker breiter ist und damit mehr Torsion auf den Vorbau kommt was einer mit 45g eher nicht verkraftet. Das will der Kunde auch nicht einsehen.

Mit solchen Zuständen muss man in der Hobbybranche leben. Wenn man richtige Verkäufer will muss man zum Gebrauchtwagenhändler (mit der Gefahr anständig über den Tisch gezogen zu werden).
 
Haha die carbon Geschichte am Mountainbike kenne ich auch. Mein Onkel hat nen eigenen kleinen Rennstall :).

Ich denke wenn mir die Gitarrenwerkstätten mir nicht gleich alles madig gemacht hätten sondern mit etwas Vernunft an die Sache rangegangen wären, dann hätte man über die Sinnigkeit dieses Satteleinbaus ordentlich diskutieren können.
 
Fajen hat schon recht, letzten Endes macht der Ton die Musik. Ich hab vor Jahren mal eine uralte Gitarre vom Dachboden zum Gitarrenbauer geschleppt um die Mechaniken erneuern zu lassen. Der Gitarrenbauer (ein schon sehr betagter Herr, leider gibt es die Werkstatt schon länger nicht mehr) hat sich das Ding erstmal gründlich von allen Seiten angeguckt und dann etwas skeptisch gemeint: "Machbar ist das schon, würde aber soundsoviel kosten, die Gitarre ist allerdings schon ziemlich abgewrackt, von daher weiß ich nicht ob es Dir das noch wert ist."
Der Mann hat seine ehrliche Meinung gesagt, ich hab ihm daraufhin erklärt, daß mir der Zustand der Gitarre durchaus bewußt ist, ich da aber einfach dran hänge (also sprich die Gitarre für mich einen sentimentalen Wert hat). Die Klampfe hat also neue Mechaniken bekommen und ich hab sie heute noch, bzw. sie ist immer noch bespielbar.
Wenn mir aber einer gleich so kommt, daß er die Ware gleich mal als Schrott tituliert ohne sie überhaupt anzugucken werde ich auch etwas ärgerlich. Über Sinn und Unsinn einer Sache kann man immer gerne diskutieren und es ist ja auch wünschenswert, daß der Fachmann da den (vermutlichen) Laien auch darauf hinweist, aber bitte immer mit der Option, den Kunden doch selbst entscheiden zu lassen wofür er sein Geld ausgibt. Und das vermisse ich ehrlich gesagt manchmal.
 
Mal noch so eine Frage zwischenrein: Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit goldenen Halsmechaniken gemacht? Ich glaube auf meiner Strat würde das ganz gut aussehen. Taugen die Wilkinson bei ML etwas? 36 bzw. 38€ sind doch eigentlich ok oder?


Bzw. wie würde das aussehen, wenn ich Vintage Mechaniken nehme? Kann ich die problemlos auf die "modernen" Löcher schrauben?
 
PEA, nein kannst du nicht "Problemlos", da du dann mit ziemlicher Sicherheit andere Hülsen brauchst.
Beim Trashcontainer oder der ML habe ich mal solche gesehen, bin mir da aber nicht mehr 100%ig sicher.
Edit: HIER sind die Hülsen mal in Gold um die Vintagemechs in 10er Löcher zu bekommen

Einen Edelstahlsattel kerbe ich mit Diamandfeilen und Sägeblättern (erstmal vorsägen und dann mit den Feilen nacharbeiten).
Diese Kerbe ich aber dann auch nicht so tief, wie einen Knochensattel, sondern wirklich nur so tief, das die Saiten gegen das seitliche verrutschen gesichert sind
Stahl sieht zwar nie so schön aus, wie bei den Knochensätteln, da hier jeder Kratzer sichtbar bleibt und polieren eine Qual ist, klingt aber in meinen Ohren teilweise besser
 
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... Edelstahlsätteln (die verbaue ich mitlerweile am liebsten, da ich so einen Nullbundklang habe, ohne am Griffbrett etwas ändern zu müssen)

Edelstahl und Alu hab ich auch schon mal probiert; ich bevorzuge mittlerweile Messingsättel, die ebenfalls den legendären "Nullbundsound" bringen, aber deutlich einfacher zu bearbeiten sind.
 
Sind aber auch leider etwas schneller wieder Runtergespielt.
Mit Edelstahl habe ich eigentlich nur angefangen, da ich das Zeug in passenden grössen zum Saufüttern habe und Messing erst kauffen müsste.
Das Alu, das ich hier habe, ist teilweise Stabiler als mein Stahl, aber da weiss ich bis heute nicht, welche Mischung das ist, ein STP habe ich aber mal daraus gebaut und war klanglich begeistert, auch wenn die Bearbeitung ewig gedauert hatte
 
Wäre es nicht theoretisch möglich einen normalen Sattel aus Plastik zu nehmen, diesen bei einer Firma aus Edelstahl oder Alu gießen zu lassen und dann bloß noch nachzubearbeiten?

Ach ja, wie wirkt sich der Sattel aus stahl aufs Gewicht aus?
 
Hochfestes Alu das ist meist Flugzeugaluminium Umgangssprachlich meist Construktal oder so.
Die Legierung ist AW7075 T6 . Kann man aber auch noch Hardeloxieren dann ist es noch verschleißfester.

Gibt aber auch noch andere
 
Mein Edelstahlsattel hat keine 3g, wenn ich mir so ansehe, was manche an überschüssigen Saitenwindungen an den Mechaniken haben, nimmt sich das sicher nix ;)

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung welche legierung das ist, aber mit einem Eisensägeblatt für die Stichsäge komme ich nicht weit.
Für das STP habe ich sicher das ganze Wochenende gebraucht um es zu bohren und die Rundungen zu feilen (eine Flex war da aber auch am Werk, sonst wäre das noch zäher gewesen).
Ich war auf jeden Fall erstaunt über das Material...noch hätte ich eigentlich genau einen passenden Riegel für ein weiteres STP, aber irgendwie habe ich da recht wenig Lust noch eins zu machen
 
Kann mir bitte jemand bei "Nullbundsound" auf die Sprünge helfen?
 
"Nullbundsound" meint hier nichts anderes als den unterschiedlichen Klang von Metallsätteln (analog zu metallenen Nullbünden) gegenüber Plastik- sowie Knochensätteln.
Falls dir "Nullbund" nichts sagt: Der Nullbund ersetzt bei einigen Gitarren den Sattel. Er wird wie ein normaler Bund vor dem 1. Bund angebracht und die Saiten laufen dahinter nur durch eine seitliche Führung, damit der Saitenabstand gewahrt bleibt. Ein Nullbund erspart quasi die Arbeit, einen Sattel passgenau abzurichten.
 
Naja, da gebe ich dir fast 100%ig Recht, aber beim Nullbund muss teilweise noch genauer abgerichtet werden, da diese gerne mal zu niedrig sind und durch die hohe Spannung leben sie auch nicht so lange(ausser man verwendet Edelstahldraht).
Beim Sattel hast du aber vollkommen Recht.

Was mir aber eigentlich wichtiger ist, ist der Klangunterschied.
Eine Gitarre mit einem Plaste/Knochen/Graphitsattel klingt immer anders, wenn man mal offene Saiten mit gegriffenen vergleicht.
Bei einem Nullbund ist dieser Unterschied nichtmehr vorhanden
 
Danke Tobish für's Erklären. Was der Nullbund an sich ist, ist mir klar. Dass "der" allerdings eine besondere Soundqualität beisteuert, ist für mich neu.
 
Immer gerne, Claro.

Über die Klangqualitäten eines Nullbunds kann man sich wahrlich wieder lange streiten. :D
Mir persönlich ist ein Metallsattel jetzt auch nicht so wichtig. In der Regel verbaue ich aber Messing, wenn ich selbst einen Sattel anfertige. Sieht gut aus, fühlt sich gut an, ist stabil und klingt wahrscheinlich besser. ;)
Die meisten Gitarristen sind sich jedenfalls einig, denke ich, dass ein Metallsattel tatsächlich homogener mit den gegriffenen Bünden zusammenklingt.

Dass ein Nullbund nicht so lange lebt, habe ich selbst schon oft bei billigeren Gitarren gesehen. Außerdem habe ich eine alte Framus, bei der er schon tiefe Kerben hat.
Ich dachte bisher, dass der Nullbund in der industriellen Produktion verwendet wurde, um den Herstellungsaufwand zu verringern, bzw. bei einigen Herstellern aus Traditionsgründen. Besonderes Abrichten ist meines Erachtens auch nicht nötig, da der Nullbund ja zusammen mit den normalen Bünden abgerichtet werden kann. Oft habe ich auch gesehen, dass dieser einfach ein unabgerichteter oder höherer Bunddraht war, was ich fast für unnötig halte, da er theoretisch ja genau wie jeder andere Bund funktioniert. Ein höherer Draht macht evtl. Sinn, um die stärkeren Schwingungen der leer angeschlagenen Saiten zu kompensieren...

Bist du dir also sicher, Bassassasin, dass das Abrichten eines Nullbunds teilweise komplizierter ist?
 

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