So, die Bünde sind entgratet und das Griffbrett zum 1. Mal in Lemon Oil gebadet.
Nun habe ich Langeweile, also beschreibe ich das Tremolo schon heute.
Leider weigert sich meine Kamera scharfe Makroaufnahmen zu machen - liegt vielleicht daran, daß ich sie ins Waschbecken "geschmissen" habe
Ich hoffe man kann trotzdem erkennen, was ich meine (habe ich rot eingekreist).
Hier sieht man alle Einzelteile - bis auf den Hebel (der ist hier aber auch nicht so wichtig).
Die Halterung der Saitenhalter habe ich aufgeschraubt, da ich festgestellt hatte, daß sich der Halter für die A-Saite nicht bewegen ließ. Jetzt geht es. Die Saitenhalter sind übrigens aus Plastik. Na mal sehen, wie lange das hält.
Hier jetzt das Ganze von oben. In den markierten Kreisen kann man erkennen (wenn man will), daß sich schon die schwarze Farbe gelöst hat. Durch das grobe Zusammenbauen und die Einstellung der Saitenlage haben sich dort schon kleine Vertiefungen gebildet.
Hier jetzt mit eingelegten Saitenhaltern. "Eingelegt" deshalb, weil sie alle nebeneinander gelegt werden und sich somit gegenseitig festklemmen. Sie sind nirgenwo befestigt, wenn einer fehlt, fällt alles 'raus. Natürlich nur, wenn keine Saiten d'rauf sind. Mit Saiten - und entsprechendem Saitendruck läßt sich das Verschieben wahrscheinlich nur mit einem Vorschlaghammer
bewerkstellen. Wenn die Saitenhalter nun noch hochgeschraubt werden, brechen dabei dann wahrscheinlich die Madenschrauben ab - oder es werden Rillen in die Unterseite "gefräst". Nebenbei: die rote Markierung in dem Bild soll zeigen, daß sich schon allein durch das Höherstellen des Saitenreiters durch die E-Saite Rillen in den Saitenhalter "geschliffen" haben. Da war noch kein Tremolo zugange, das war festgestellt!
Hier erkennt man (unscharf) das Feststellblech für das Tremolo. Schon bei ungespannter Feder lässt sich das nur schwer bewerkstelligen, gleiches gillt auch für das Lösen. Da dieses Blech in eingebautem Zustand fast vollständig im Body liegt, bzw. nur sehr schwer erreichbar ist, weiß ich nicht, ob man das überhaupt betätigen kann.
Alles in allem sind die Materialien dieses Tremolos unterste Schublade. Bei Nutzung vermute ich mal, daß in kürzester Zeit die Saiten "zersägt" werden. Vielleicht fällt es aber auch gleich völlig auseinander.
Wer dieses Teil auf der Bühne nutzen will, sollte 1. eine Backup-Gitarre dabei haben und 2. einen versierten Bühnentechniker, der es schafft, alles wieder innerhalb von 2 - 3 Songs zu richten (aber wer hat den schon?).
Im Proberaum ist auch eine Backup-Gitarre zu empfehlen, oder eine verständnisvolle Band, die ab und zu eine Pause zur Einnahme entsprechender Kalt- oder Heißgetränke nicht ablehnt.
Ich glaube, dieser Bausatz geht mehr in Richtung Wanddekoration. Wäre in meinem Fall - wie schon vorher geschildert - nicht schlimm.
Grüße
jidiel