Solche Diskussionen werden selten von Vielspielern geführt und im RL sind solche Themen auch eher selten. Und anscheinend sind genau deshalb diejenigen, die weniger darüber philosophieren, oft die besseren Gitarristen.
Das ist zumindest mein persönlicher Eindruck.
In meinem Umfeld gibt es einige, die sich mit dem Thema Sound kaum beschäftigen – und trotzdem regelmäßig auf der Bühne stehen und richtig gut abliefern. Auf der anderen Seite kenne ich Kandidaten, die sich seit über 30 Jahren im „Ich-suche-meinen-Sound“-Modus befinden. Musikalische Fortschritte? Null.
Letztendlich hat jeder nur begrenzt Zeit am Tag, und jeder soll sie so nutzen, wie er möchte.
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Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass manche sich so sehr in die Jagd nach dem perfekten Sound vertiefen, dass für die eigentliche musikalische Entwicklung kaum noch Zeit bleibt.
Was ich auch als Fakt empfinde:
Wir sehen immer zuerst den Musiker und seine Gitarre. Dadurch schließen viele (früher auch ich), dass die Gitarre den Sound macht. Würden stattdessen der Amp und die Box – die eigentlich einen viel größeren Einfluss auf den Klang haben – mehr im Vordergrund stehen, würde man das psychologisch ganz anders wahrnehmen. Trotzdem bleibt die Gitarre am Körper natürlich das Instrument, das sich am unmittelbarsten anfühlt.
So, genug geschrieben
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Viel Spaß beim Sound-Tüfteln – oder: Spielt lieber!
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