Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Tolle Geschichte Foxy!

@Micha: Dem ist nichts hinzu zu fügen!

@ALLE: Langsam kommt hier doch wieder Leben in die Bude (den Tread) :great:

Gruß, Jens
 
foxy, sehr schöne Geschichte :)

Es sind ja nicht nur die Gitten, die sich gewandelt haben. Damals, als Du 10 warst (das war bestimmt vor einer Millionen Jahren :D ) mußte man sich noch Bücher kaufen, Stücke raushören, etc. ...man mußte, um für sich Erfolg zu verbuchen, viel mehr Energie aufwenden.

Jetzt/Heute wird es einem echt einfach gemacht: Man kann Guitarpro anschmeißen, sich die Tabs ausm Netz ziehen und zack kann man ein Lied (mehr oder weniger korrekt) nachspielen. Nebenbei zieht man sich noch ein paar Videotutorials und alles ist Bestens. Ich meine, ich bin froh, dass das so einfach ist, da hat man super viel Material zum üben und gerade wenn man durch Job & Famillie jede freie Minute "planen" muß ist man froh, wenns einem so einfach gemacht wird. Aber ich bin mir natürlich auch bewußt, dass diese "Bequemlichkeiten" auch Nachteile mit sich bringen, z.B. dass das Gehör nicht richtig geschult wird. Andererseits kann man gewissen Techniken so besser und einfacher umsetzen.

Und was den Preis der Gitte angeht: Ist zwar nicht das Selbe Beispiel, aber ich kenne das noch von den PC´s her. Ich durfte früher den 286er meiner Dads benutzen und das war wirklich ein grottenlahmes Ding. Das war aber egal, ich fand das Teil klasse, es war endlich mal ein PC im Haus, ohne Internet, ohne Windows nur mit nem Dos drauf und da konnte man noch richtig programmieren, sogar ohne Entwicklungsumgebung (ja das geht auch ;) ). Jedenfalls hab ich mir irgendwann, als ich dann 18 war, endlich einen eigenes Notebook gekauft, das hat damals 4200 DM gekostet und war für mich echt ein riesen Batzen. Ich hatte ewig dafür gespart und ich dachte mir: "Ich will in meinem Leben wenigstens 1x ein eigenes Notebook haben". Hätte ich gewußt, dass man die Dinger ein paar Jahre später für 300 € nachgeworfen kriegt, hätt ich mir glaub ich net son Streß gemacht hehe.

Aber Back to Topic: Ich spiele zwar erst seit 2 Jahren Gitarre (davor 5 Jahre Keyboard, was fürn Graus!), aber dass ich so spät damit angefangen habe, bringt auch was positives mit sich: Man steht mitten im Berufsleben und kann sich sogar als relativer Anfänger Equipement leisten, wofür man als Kind ewig für hätte sparen müssen :great:

So long...
 
Moin foxytom,

schöne Story. Ich finde mich in vielem wieder, die wochenlange Stöberei in Prospekten, das vorsichtige Abschätzen der Eltern" Meint er das wirklich ernst?" usw...:)
Aud dieses Gefühl "Kann ich das wirklich annehmen" ist mir nicht unbekannt;)

Ein interessanter Aspekt ist für mich diese Stelle deines Statements:
Sie ist klasse, alles Top, Spielgefühl, Sound, aber ich hab keine Beziehung zu ihr. Sie hat (fast) keine Geschichte zu erzählen. Wenn sie kaputt ist, kann ich mir ein andere von der Stange holen.... kein Thema,.... aber meine Ibanez. Sie hängt grad neben mir, lacht mich an und will sagen, „Jou, Foxy, was wir schon alles erlebt haben“....
Das kenne ich und weiß es nicht wirklich zu beschreiben. Ich habe ´ne Fender Squier seit Anfang 90, tolle Klampfe, klingt gut, lässt sich super spielen und ist für mich trotzdem tot. Ich hab dann angefangen, andere Pickups einzubauen usw., das Ergebnis bleibt. Auf dieser Gitarre werde ich mich nie Zuhause fühlen.

Mit meiner Charvel ist es komplett anders. Ich hab das Teil in der E-Bucht gesehen und gebraucht gekauft ohne sie je gehört zu haben. Entsprechend war das Ergebnis, das Ding hatte keine tolle Saitenlage, die Aktiv PU´s habe ich rausgeschmissen, das Kahler Tremolo gegen ein Vintage-System ausgetauscht. Der Hals liegt mir bis heute nicht aber ich habe die Klampfe sofort gemocht und von Anfang an immer gern gespielt, sie hat was zu erzählen. Warum, ich habe keine Ahnung. Die Gitarre ist erst seit 3 Jahren in meinem Besitz, ich habe nicht viel mit ihr erlebt. Okay, die Gitarre hat vielleicht viel erlebt, aber kann man so etwas spüren???

Man könnte ja jetzt argumentieren, das es am Alter der Gitarren liegt, aber ich habe vor Kurzem eine nagelneue Peavey Vandenberg? gespielt, das war auch fast wie "Nach Hause kommen".

Cya

Gnurpsel
 
Mannoman foxy, ich kann nur sagen Reskpekt :great:

Tolle Geschichte, noch toller geschrieben und sicherlich wird sich der ein oder andere (mich eingeschlossen) darin auch irgendwo wiederfinden.

Die Bewertung kriegst du noch, aber da muss ich erst noch bei n paar anderen Leuten Kekse vorbeibringen. ;)

Die Bindung zu einer bestimmente Gitarre ist natürlich auch ein interessantes Thema. Ich muss sagen, dass sich mir das Problem nicht ganz so stellt, wo ich doch nur 2 und 2 halbe Gitarren habe :p (meine geliebte OLP Petrucci (stark modifiziert), meine Martin DX1R sowie eine Tyme Gitarre vom guitar-abo und eine uralte Konzertgitarre meiner Mutter). Allerdings ist es dennoch so, dass ich meine OLP niemals eintauschen würde, nicht mal gegen eine Orgnial Gibson Les Paul (für mich immer noch die Traumgitarre) oder sonst etwas. Es ist einfach MEINE und das soll sie auch bleiben.

Davon abgesehen war es meine erste Gitarre und sie besitzt deshalb schon einen ideellen Wert, der nicht so leicht zu ersetzen ist. Häufiger hört man ja auch von Leuten, die auf der Suche nach ihrer ersten Gitarre sind, weil sie sie in einem schwachen Moment mal verkauft haben oder sie vielleicht auch verkaufen mussten (Geldnot o.ä.). Da bin ich froh, dass ich in mein Zimmer kommen und sie einfach vom Ständer nehmen und einstöpseln kann. Ein Gefühl, dass ich nicht missen möchte und ich glaube auf einer anderen Gitarre würde ich das. Hinzu kommt ja auch noch die technische Individualität. Ich habe schon ein bisschen an der Gitarre gebastelt (oder auch basteln lassen) und sie einzigartig gemacht. Ob das jetzt technisch das absolut ultimative ist sei mal dahingestellt, auch hier gilt wieder: es ist meins!

Aber okay ich möchte jetzt auch nicht zu viel reden und doch immer wieder nur das gleiche sagen. Auch wenn ich das Thema schon interessant finde. Eine weitere Frage wäre zum Beispiel, ob man diesen Unterschied auch hört. Spielt sich dieses Gefühl der Verbundenheit zur Gitarre nur im Kopf des Gitarristen ab oder äußert sich das auch im Sound? Alles nur ideelle Dinge oder hört man dann auch mehr Leidenschaft aus den Tönen kriechen? Ich weiß es nicht und es ist mir ehrlich gesagt auch nicht so wichtig. Denn so oder so: meine Gitarre möchte ich nicht missen. ;)

Gruß

rob :)
 
Eine weitere Frage wäre zum Beispiel, ob man diesen Unterschied auch hört. Spielt sich dieses Gefühl der Verbundenheit zur Gitarre nur im Kopf des Gitarristen ab oder äußert sich das auch im Sound? Alles nur ideelle Dinge oder hört man dann auch mehr Leidenschaft aus den Tönen kriechen?

Ich glaube schon, dass es sich im Spiel widerspiegelt, wie gern man eine Gitarre hat. Eine Gitarre, die du magst, versteht was du fühlst und schreit, singt, flüstert... es in die Welt hinaus! :)
 
Hallo foxytom
haha ich muss schmunzeln. Es ist als als ob du meine Geschichte erzählst. Ich denke, das alle der älteren Generationen das so ähnlich erlebt haben. Meine erste Gitarre hieß nur nicht Ariane sondern Yamato. Es gab einfach nichts anderes. Gespielt wurde über einen Gesangsverstärker von Dynacord in irgendeine selbstgebaute Box mit Lautsprechern.

Meine nächste bessere Gitarre war dann übrigens eine Ibanez Artist 100 (gebraucht ;)), aber die habe ich auch heute noch.

Wenn ich die ganzen Fragen der Anfänger lese, denke ich auch oft "Mein Gott". Aber auch daran das es heute halt ganz anders ist. Man kann überall Instrumente per Internet kaufen. Es gibt alles in 1000fachen Versionen. Wir sind daran verzweifelt das es praktisch nix gab, heute verzweifeln die Kids weil alles viel zu viel da ist. The Times They Are A-Changin.

Rock'n'Roll will never die.
Rotti
 
Hallo foxytom
haha ich muss schmunzeln. Es ist als als ob du meine Geschichte erzählst. Ich denke, das alle der älteren Generationen das so ähnlich erlebt haben. Meine erste Gitarre hieß nur nicht Ariane sondern Yamato. Es gab einfach nichts anderes. Gespielt wurde über einen Gesangsverstärker von Dynacord in irgendeine selbstgebaute Box mit Lautsprechern.

Meine nächste bessere Gitarre war dann übrigens eine Ibanez Artist 100 (gebraucht ;)), aber die habe ich auch heute noch.

Wenn ich die ganzen Fragen der Anfänger lese, denke ich auch oft "Mein Gott". Aber auch daran das es heute halt ganz anders ist. Man kann überall Instrumente per Internet kaufen. Es gibt alles in 1000fachen Versionen. Wir sind daran verzweifelt das es praktisch nix gab, heute verzweifeln die Kids weil alles viel zu viel da ist. The Times They Are A-Changin.

Rock'n'Roll will never die.
Rotti
Moin Rotti,

geil, noch jemand mit 'ner alten Artist :). Die Sache mit der Internet-Bestellerei sehe ich genauso. Sicher ist der Erwerb eines Instrumentes dadurch einfacher geworden, aber doch auch sehr viel unpersönlicher.

In unserem Kaff gab es damals (heute auch noch) einen kleinen Musikladen. Ca. 40 qm Ladenfläche gerammelt voll mit Instrumenten. Wenn man zB. eine Tele haben wollte, dann hatte er sie natürlich meistens nicht da, aber er hat alles besorgen können. Und dann, nach Wochen oder Monaten :eek: ging es dann rum wie ein Lauffeuer:" Hey schon gehört, er hat 'ne 68 Tele rein bekommen..."

Nachmittags standen dann 20 Gitarristen in dem kleinen Laden und jeder wollte sie spielen. Es wurde alles ausgiebig getestet und es wurde gefachsimpelt, was heute so in dieser Form wohl nicht mehr vorkommt.

Gruß, Jens
 
Ich nehme mal die privaten Worte foxys an mich auf und versuche mal, mich hier wiederzugeben...
Einiges über mich und meine "Zu-mir-findung" habe ich schon mal im "wie kamt ihr zum Gitarre spielen-Thread" herausgelassen:
Ich wollte schon mal im Alter von 16 anfangen, aber meine Eltern hatten, wie viele andere auch, kein Geld und ich noch nicht genug Willen, mich an ein Hobby zu binden. Ab und zu durfte ich zwar mal ein paar Akkorde auf der Lagerfeuergitarre meines Bekannten machen. Aber er saß darauf wie eine Glucke auf ihren Eiern. Heute bin ich 42 und habe mal meine Antwort aus dem Thread oben hier hereinkopiert:

Mein Sohn (damals 15) kramte in meines CDs rum, fand die Dire Straits, verschwand in seinem Zimmer und kam nach zwei Stunden wieder. "Papa, kann ich E-Gitarre lernen?" Wegen mir, wenn`s Spaß macht.
Das war im März 2007. Gleich einen Gitarrenlehrer mit ins Boot genommen und los gings. Immer häufiger saß ich mit in seinem Zimmer und je besser er spielte, desto mehr kam es in mir wieder hoch. Etliche unterdrückte Tränen (vor Rührung, wie gut es bei ihm klappte) später war es dann soweit....Im Oktober hab ich es dann nicht mehr ausgehalten. Ab in den Laden und mit Gitarrenlehrer für mich eine E-Gitarre und einen Amp geholt. Seit dem lerne ich von meinem Sohn und nebenher aus Brümmers Büchern. Mein Sohn freut sich, dass ich ich ihn begleiten kann. Er sagt wo es lang geht, Vater gehorcht. Ich lerne aus dem Buch und lass mich dann von ihm korrigieren, wenn mal was falsch ist. Und soll ich euch was sagen - es macht einen SAUSPASS seinen Sohn zu begleiten, Akkorde zu schrammeln, Zeit miteinander zu verbringen.
Er fragt mich jeden Abend ab, wiederholt und drückt mir Neues auf. Ich bin froh, dass ich ihn habe...

Soweit diese Geschichte. Heute (etwa einJahr später) sind wir stolze Besitzer je einer Fender aus der American Serie. Ja, hier im Board hat alles damit angefangen, dass ich für meinen Sohn eine Fender Gitarre gesucht habe:https://www.musiker-board.de/vb/e-g...er-stratocaster-american-f-r-meinen-sohn.html
Da habe ich gleich neue Freunde gefunden, bin herzlich aufgenommen worden. Habt alle Dank, dass ihr meine Fragen beantwortet habt und hoffentlich noch beantworten werdet. Ich bin nicht einer von denen, die fundierte Antworten auf manche Fragen geben können, ich bin eher der LESER und versuche mich hier weiterzubilden und meinen Sohn zu unterstützen. Er ist hoffentlich lange und mit Ehrgeiz dabei. Ich helfe ihm so gut ich kann mit einem Gitarrenlehrer und dem, was ICH hier von euch lerne... Sein Weiterkommen, sein Lernerfolg (und was dann noch kommt) sind mein größter Lohn.
Herzlichst Thomas
 
@xs5: Schön das Du was mit Deinem Sohn unternimmst und Ihn unterstützt! :great: Ist heute nicht selbstverständlich, sehr löblich. Das erinnert mich auch irgendwie an früher. Bei meinem Vater und mir war es ähnlich wie bei Dir... Bis ich mit ca. 18 keine Lust mehr hatte und aufgehört habe. Mein vater hat es dann auch schleifen lassen, aber im gegensatz zu mir nie seine Gitarren verkauft. Ich könnte mich immer noch ärgern das meine schwarze Les Paul und die weiße Washburn EA20 weg sind. Vor nem Jahr habe ich wieder angefangen und mir gleich ordentliches Equipment zugelgt. Seit dem hat es meinen Vater auch wieder in den Fingern gejuckt und auch er hat wieder angefangen, und sich einen Traum erfüllt. Eine echte Gretsch ;) Musizierende Väter sind Top :D

Gruß, Dirk
 
... Musizierende Väter sind Top :D

Eine kleine Zwischenfrage ... sind musizierende Opas auch noch Top? :confused::confused::confused:

Großes Lob an die letzten Schreiber. :great:
Eure Geschichten erfreuen mich immer
wieder aufs Neue! :great:

Dankeschön! :)

Paule
 
Klar je älter desto besser :p

@MeinAnderesIch:

Stiller Mitleser? ;)

greez :)
 
Moin,

hm, ist naürlich 'ne Menge Nostalgie dabei :gruebel:, aber mir fallen gerade die fielen ROCKPALAST-Nächte im WDR ein :great:. Rory Gallager, ZZ-Top uvm. Die Sendezeit war für uns Stöpsel natürlich viel zu spät (laut der Eltern :cool:).

Naja, da hat man sich zu später Stunde doch ins Wohnzimmer geschlichen und hat den Ton mit Köpfhörer aus dem Radio gehört (wurde damals alles übertragen). Das war unheimlich prägend, Rory mit seiner alten Strat, Billy Gibbons mit der alten Paula. Da wollten wir natürlich genau so sein.

Am nächsten Schultag traf man sich dann und fachsimpelte (soweit wir das damals schon konnten :redface:).

Den Jüngeren sei AUSDRÜCKLICH GESAGT, bleibt bei der Stange und macht Euer Ding!!! Kann ja sein, daß wir alten Säcke uns irren :eek::rolleyes:;)

Gruß, Jens
 
Es ist schon spät. Zeit für ein kleinen Eindruck in meine Gedankengänge seitdem ich angefangen hab. :)

Anfangs wusste ich net was ein Bass und eine Gitarre ist. Hat mich niemals interessiert. Bis ich auf meinem ersten Konzert war.

Zuerst war es eig nur so eine ´´cool sein´´ Sache.

Hat sich dann aber in eine echte Leidenschaft entwickelt. Wenn auch eine sehr eigenwillige.
Meine Eltern haben mir 1 Monat nen Lehrer bezahlt. Danach haben sie gesagt nach 3 Monaten höhrste eh auf. :rolleyes:
Hab nie wirklich an etwas fest gehalten, zu ihrer Verteidigung.

Naja Kommunionsgeld genommen und ab in den Musikinstrumentefachladen. ( Neologismus?)

Ich habe mich gegen alles gesträubt. Andere Musiker redeten von Pentatoniken und so nen Kram. Fand ich doof. Wollte ich net. Powerchords rocken doch genug?

Mehr wollte ich net. Rocken! :D

1 Jahr später nach mehrern Bandgründungen interressierte mich mich aber genau für die Theorie. Wollte plötzlich genauso sein wie die anderen.
Es ging weiter mit ´´ mach mal auf Flitzefinger´´.
Ich kannte fast nur Metal Gitarristen. Und versuchet zu kopieren.

Das führte eher zu Frust als Lust.

Es gab eine kleine ein monatige Pause.

Und dann kamm die Blues Pentatonik. Gott war das geil.
Ich improvisierte und fühlte mich einfach gut dabei.

Man merkte wie stark ich mich veränderte.
Es kamm immer mehr Theorie dazu und Improvisierte kontinuierlich. Covern? Nö. Keine Lust.

Manchmal ermüdete ich davon. Und coverte dann doch immer kleine Songpassagen. Nahm mir das beste aus den Songs raus. Oder Improvisierte wieder stundenlang auf Santana Stücke.

Ich bestellte mir nen Lehrer für 3 Stunden. Ich wollte Jazzen. Wieder mich weiterentwickeln. Und das tat ich dann auch. Ich kamm zum Funk und Jazz.

Es war herrlich mehrere Stile miteinander zu verbinden.

Trodzdem frustet es mich immernoch wenn ich oft Theoretische Dinge nicht verstehe! :mad:

Will nicht nur Songs spielen. Sondern sie auch verstehen und die Hintergründe wieso diese Person genau gerade das spielt erfassen.
Ich spiele ja auch net einfach wahrlos irgendwas!
Das machte mich etwas trübsinnig.

Heute immernoch. Ich spiele jetzt fast 4 Jahre. Und hatte heute eine Probe mit einer RockBlues Band. Alles alte Bluesrocker. Der jüngste mitte 30. Von der Arbeit direkt zur Probe und verdammt ich hatte Schiss!

Meine Banderfahrungen waren oft unbefriedigend. Nicht der richtige Stil. Kein Groove. Musiker zu Dumm :D!
Hat das jetzt ein Ende?

Ich kam an und hatte Hunger und ziterte sogar beim spielen.
Hatte eine schlechtes gefühl. Verspielte mich natürlc sofort am Anfang. Als ich merkte das sie Verständnis dafür zeigten wurde ich lockkerer.
Bei den SoloPassagen konnte ich mich austobben und loslassen. Tolles Gefühl! Das ist genau das Gefühl wonach ich mich jeden Tag sehne!

Und dann die alten Herrschaften die es wirklich drauf haben. Ich glaube sie fanden es geil was ich spielte. Melden sich morgen bei mir. Nehmen sie mich auf bin ich wieder auf Wolke7, tun sie es nicht hab ich evtl. wieder eine kleine Frustphase. :rolleyes:

Aber die haben wir ja alle, wie so schön dieser Thread beweist.

Noch etwas zum Schluss!
Ich bin mir jetzt aber definitiv im klaren das ich mir eher was beweisen sollte als den anderen. Und wenn ich eben net Sweepen kann. Egal? Wer muss das denn schon können?
Hab Freude,Spass und Gas beim spielen. Das zählt!

Meine kleine Nachtanekdote.
 
Moin Rockka,

super, genau das ist es was ich mit "Weiterentwicklung" meine. Andere Musik (Stile) ausprobieren, üben, lernen, wieder verwerfen, neues machen und dann den eigenen Stil finden, und das am besten in einer Band. :rock:

Du schreibst:"Hab Freude,Spass und Gas beim spielen. Das zählt!". Genauso ist es :great:

Gruß, Jens
 
Musizierende Väter sind Top
DANKE, das wollte ich hören,.... ich bin nämlich einer
Ich bin auch einer ... mein Bub ist aber erst 12 Wochen alt :) ...ich hoffe aber, dass auch er mal mit der Gitte anfängt, wenn er sieht, was sein Papa da für cooles Zeug drauf spielt.
 
Moin,

hm, ist naürlich 'ne Menge Nostalgie dabei :gruebel:, aber mir fallen gerade die fielen ROCKPALAST-Nächte im WDR ein :great:. Rory Gallager, ZZ-Top uvm. Die Sendezeit war für uns Stöpsel natürlich viel zu spät (laut der Eltern :cool:).

Naja, da hat man sich zu später Stunde doch ins Wohnzimmer geschlichen und hat den Ton mit Köpfhörer aus dem Radio gehört (wurde damals alles übertragen).

Gruß, Jens

Wie Recht du doch hast. Das war 'ne herrliche Zeit damals. Speziell die 15. Rockpalast Nacht 30.-31. März 1985 hat mein musikalisches Leben danach komplett verändert. Und dem Zwerg bin ich bis heute treu geblieben.



@Rockka

ich drück dir die Daumen das die Jungs weiterhin mit dir grooven wollen.
 
Hi ihr lieben,

ich sitz wieder in meinem kleinen Eckchen, hör meine (derzeitige) Lieblings-DVD "Legends- Live at Montreux 1997 (Eric Clapton, Steve Gadd, Joe Sample, Marcus Miller und David Sanborn). Das ist so eine derbst geniale Jam-Session mit bekannten Nummern von Clapton und Sanborn. Alles locker, fluffich, bluesig, jazzig. Sehr zu empfehlen, die stehen da auf der Bühne und grinsen sich einen ab, als wären sie zum erstenmal zusammen auf der Bühne stehen.... obwohl, kann durchaus sein.

Jedenfalls,.... diese Konstellation, diese Musik inspiriert mich immer zum Schreiben ;)

Das Windows-Fenster minimal, ich verpasse fast nichts, ein kühles Bierchen steht bereit ....

Da will ich euch glatt wieder was aus meinem Leben erzählen...

Meine letzte Geschichte endete 1993 mit dem Kauf meiner Fender. Ich muss aber nochmal ausholen, weit zurück ins Jahr 1976. Da hatte ich nämlich den Nachbarssohn kennengelernt, von der Volksschule konnte ich ihn nicht kennen, denn er war eine Klasse unter mir. Der Kontakt entstand nicht allein durch die Nachbarschaft, sondern dadurch, dass unsere Väter befreundet waren. Und sie hatten spaßeshalber zusammen Musik gemacht, nur so ein bischen Wanderlieder, ab und zu in der Dorfkneipe... nichts berühmtes.
Der Nachbarsohn war 8, ich war 9. Meine Geschichte mit der kaputten Wandergitarre und den ersten paar Akkorden kennt ihr. Ich erfuhr dann, dass der Nachbarssohn, nennen wir ihn einfachheitshalber "Ralf" (weil er auch so heisst :D ) im Akkordeon-Unterricht war . Diese Welt verstand ich nicht. Schützenliesl, Rosamunde und Alte Kameraden nach Noten spielen zu erlernen empfand ich etwas,.... naja befremdlich. Aber gut, er macht immerhin Musik. Ich konnte ja auch nicht viel mehr als E-Dur, A-Dur, C-Dur, G-Dur, D-Dur und den "Bescheisser-F-Dur-Akkord". Dieses Akkordmaterial deckte sich aber dennoch fast zu 100% mit den Begleitakkorden seiner Notenhefte.
B-Dur schaffte ich mir in "Bescheisser-Manier" kurzerhand drauf.

Und das war der Grundstock, sich einfach mal zu treffen und gemeinsam Musik zu machen. Ich will gerade deshalb auch prinzipiell diese ganze Schlager und Volksmusik-Geschichte nicht kategorisch ablehnen, denn letztendlich ging dadurch für mich die große Tür zum Musizieren erst auf. Und ich merkte, wie viel Spaß und auch Glückseligkeit das Musizieren mit andern einem geben kann.
In meiner Familie hatten wir immer schon so "Hausmusik-Abende" gemacht, völlig ungezwungen, Vater hat mit dem Akkordeon angefangen, ich schnappte mir die Wandergitarre, meine Mutter und Schwester sangen. Das ging immer recht locker zu.

Aber was ich mit meinem Freund Ralf erlebt hab, obwohl es eigentlich nicht die Musik war, die wir spielen wollten, war schon unglaublich. Wir hatten begonnen, einzelne Parts zu verlängern, die Strophe zu wiederholen oder irgendwas passendes in die Schützenliesl einzubauen. Es war spontan, es war nicht abgesprochen, wir mussten uns nur kurz anschauen und wussten, was der andere musikalisch meint.

DAS WAR DER GRUNDSTOCK.

Und vor allem, was sich da bereits musikalisch abzeichnete, war umwerfend.... aber dass das ganze zudem zu einer tiefen und zu blindem Vertrauen heranreifenden Freundschaft entwickelt war sensationell.


Seit damals ist er mein Freund, mein einziger eigentlich,.... ich kenne sehr viele mir auch über Jahrzehnte liebgewonnene Menschen, die es aber immer nur zu "einem sehr sehr guten Bekannten" geschafft haben. Wenn einer "Freund" zu mir sagt, zuckt es in mir und ich muss ihm mitteilen "Ähm, ja , schön, ich freu mich, aber ich hab nur einen Freund" ... kennt ihr sowas?

Egal, meine Gedanken zum Gitarren spielen wolltet ihr ja eigentlich lesen, oder? J


Also, kurz nochmal zurück, ich hatte also die Ibanez von 1981 bis 1993 gespielt, hatte einen popeligen Ibanez 60 Watt Transistor-Amp, mit dem ich die ganze Schulband-Zeit und Jahre meiner Band "Keller Mountain Blues Band" bestritt, bis ich irgendwann merkte, dass ich einen anderen Sound möchte. Ich bin dann also mit meinem Freund (der zu dieser Zeit seine erste Hammond hatte) zum Thomann gefahren (20 min von mir entfernt), da haben wir dann zusammen,.... also ein Keyboarder und ich die Gitarren-Verstärker-Abteilung durchforstet. Es wurde ein Kitty Hawk Junior (Vollröhre, 60 Watt, Edelholzgehäuse, sah aus, wie ein damals außerirdisch teurer Mesa Boogie, klang aber sehr gut).

Den hatte ich ein paar Jahre, aber mit nur einem Kanal kam ich schlecht zurecht.
Dann, 1993 sagte mir Ralf, Mensch, du brauchst ne andere Gitarre,... ne Fender würde gut zu deinem Stil passen,... hm, ja, wenn du meinst, weiß net,... er kannte jemand, der vom Gitarrenspielen zum Basser umgestiegen war und seine Fender Strat (US) vernachlässigte. Wir hatten uns getroffen und ich hatte die Gitarre lediglich umgehängt und wusste: DIE IST ES. Ich musste sie garnicht hören, die hing einfach so unverschämt bequem am Gurt, dass man immer am liebsten gleich loslegen wollte. Für 700 DM gab er mir das 3 Jahre alte Instrument.

Ein Jahr später, ich schwöre, ich war mit meinem Freund beim Thomann wirklich nur um mal einfach zu stöbern. Steht da nicht in einem dunklen Seitengang ein gebrauchter Twin. Ich hatte ihn garnicht gesehen. Aber wurde gleich darauf hingewiesen, hey, DAS IST ER. Das ist was??? Das ist DEIN Verstärker, DER PASST ZU DIR.
Ich sagte, ok, lass uns fragen und schauen, ob der geht. Wir standen also vor einem 3 Jahre alten Twin, er sollte 2000 DM mit Case kosten und mich interessierte nur, ob er geht, nicht wie er klingt. Weil wenn mein Freund sagt, das wäre mein Verstärker, muss da was dran sein. Wir holten also irgendeine Gitarre und "testeten" den Twin. Er ging. :D

Da sagte er, ok, den nimmst du. Ich sagte, ich hab aber keinen Knopf Geld einstecken. Sagte er, kein Problem, das leg ich dir schnell mal aus, gibst es mir halt irgendwann mal wieder. Und schon war der Twin im Kofferraum.

Und das ist es, was unsere Freundschaft einfach ausmacht: Absolut blindes Vertrauen. Er sagt, der Verstärker passt zu dir und er hatte Recht !!! Absolut. Diese Gitarre passt zu dir. Und er hatte wieder Recht, das mit dem Geld war eine Selbstverständlichkeit, natürlich hab ich ihm ein halbes Jahr später alles wieder gegeben.

Aber diese Freundschaft ist was ganz besonderes.... entstanden durch Musik und durch gemeinsam Musik machen. Wenn wir heutzutage persönliche Probleme haben, dann gehen wir zu zweit weg, setzen uns in eine Kneipe und können uns 2 Std NICHT unterhalten, sitzen einfach so nebeneinander und verstehen trotzdem des anderen Probleme. Und schon ist alles aus der Welt. Es ist fantastisch.
Und genauso agieren wir heute nach 32 Jahren immer noch auf der Bühne, man muss garnicht mehr groß hinschauen, sich nicht absprechen, man weiß einfach, was der andere als nächstes macht. Ich find das so klasse.
Wir hatten auch schon mal ein Engagement für ein Offenes Podium bei uns in der Stadt, da hieß es, wir sollten zu zweit 20 Minuten irgendwas darbieten. Wir haben uns völlig ohne Absprache am Abend getroffen, ein Bierchen getrunken und dann sind wir auf die Bühne,.... im Gehen segte er, du möchtest bestimmt was in E.Dur, ich sagte, nö, wir fangen in C-Dur an,.... wir sind dann durch mehrer Tonarten und Stilrichtungen gewandert, es war herrlich.... und das Publikum wollte mehr J ...
Gut, dass wir das mit Kassettenrekorder festgehalten haben...


Genauso klasse find ich, wie selbstverständlich meine Familie dieses Phänomen einschätzt. Wenn mein Freund anruft, er braucht was, es ist spontan Probe, wir müssen uns treffen, wir müssen, weil die Band.... es kann sein, was es will,.... meine Frau hat allergrößten Respekt vor dieser Freundschaft, der Band und dem in 30 Jahren erlebten, dass sie immer sofort sagt, "geh du ruhig"... und sie meint das ernst. Weil sie genau weiß, wie wichtig mir das alles ist.


Was bin ich eigentlich für ein glücklicher und zufriedener Mensch.

Ich muss immer schmunzeln, wenn ICH Tipps gebe zum Gitarrenkauf, denn ich habe ehrlich keine einziges Instrument, keinen Verstärker irgendwie besonders getestet, hatte aber immer Glück


Danke für die Aufmerksamkeit ;)
 

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