Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

âlso wenn der Preis keine Rolle spielt und du flexibler sein willst, dann vielleicht ne Paul Reed Smith?
 
Darf ich auch mal den Miesepeter in diesem Thread geben? Ja?

Okay: Kaufberatungen sind hier fehl' am Platz!
 
Darf ich auch mal den Miesepeter in diesem Thread geben? Ja?

Okay: Kaufberatungen sind hier fehl' am Platz!

Das hat mir noch gefehlt :gruebel:

Ich brauche keine Kaufberatung sondern wollte meine Gedanken zu Papier bringen. Ich frage mich einfach ob ich die ganze Angelegenheit zu analytisch angehe od. einfach meinen "Bauch" entscheiden lassen soll.

Hier gehts mehr als um eine neue Gite sondern das innerliche Gefühl eine, für mich passende, besondere haben zu müßen. ;) Aber egal.....................

lg,NOMORE
 
ok dann ohne kaufberatung.....wenn ich ne gitarre will, dann hab ich in meinem kopf einige modelle zur auswahl und dann überleg ich mir, kauf ich jetz eine aus liebhaberei oder kauf ich mir das modell xy ,weil ich das für n projekt oder mehrere , auch in zukunft usw. gut einsetzen kann , dann nehm ich ne engere auswahl vor und mach ne prioritätenliste
natürlich gibts net DIE gitarre für jeden fall. ich glaube so ne eierlegende wollmilchsau gibts auch da net. genauso wenig wie im job. mein chef kann auch noch bis zu seinem sanktnimmerleinstag nach seiner eierlegenden wollmilchsau suchen ... das nur nebenbei.
 
Hallo Leute

Mich beschäftigt seid einigen Wochen ein Thema: Ich möchte mir noch 1 wirklich gute Gitarre zulegen. Ich habe mich in den letzten 12 Monaten von allen "weniger guten" Geigen getrennt und besitze zur Zeit nur mehr einer SRV Strat und eine Faded Paula. Beides sind ausgezeichnete Instrumente und bereiten mir riesige Freude. Aber..........

......sie sind mir für die Band (Bluesrock) zu unflexibel. Spiele ich mit der Strat fehlt mir die "Druck" von meiner Paula, spiele ich mit der Paula fehlt mir das "glockige" meiner Strat. Schwer zu beschreiben aber ich denke ihr versteht.

Unser 2. Gitarrist spiel über einen Fender Amp und ich über einen Koch mit OCD eher englisch. Also vom Sound kommen wir uns nicht in die Quere.

Jetzt hab ich ein gutes Angebot eine Fender 62' Vintage Hot Rod bekommen bin mir aber unschlüssig. Sicher ein geiles Instrument wie ich es mir wünschen würde aber halt wieder eine Strat.

Hab in den letzten Wochen wirklich viel nachgedacht welche Gitarre zu mir passen würde und ich auch super in der Band einsetzen kann.
Welche Modelle hatte ich im Kopf ? Strat mit HSS, SG 61', Paula mit P90,Düsenbergs, ES, und und und............ich komm auf keinen grünen Zweig.

Hab ich mich verlaufen ? :gruebel:

Der Preis spielt eine weniger wichtige Rolle für diese Entscheidung,sollte halt unter €2000.- bleiben.

Keine Ahnung was mir fehlt ? :redface:
Ich hoffe ich hab euch nicht gelangweilt ;)

lg,NOMORE

Moinsen,

ich nehme den Gedanken mal auf weil mich das "Ich glaube ich brauche noch eine richtig gute Gitarre/einen richtig guten Verstärker etc" auch immer wieder umtreibt.

Das ist nicht GAS, es ist eher die Suche nach einem bestimmten für mich noch nicht 100% klar zu definierendem Sound, die mich immer wieder neues Equipment probieren lässt.

Bei der Gitarre haben sich nach Jahren endlich bestimmte Vorstellungen herauskristallisiert. Die Strat und ihre Alternativen sind nicht meine Welt, eine reinrassige Paula im Grunde auch nicht, deshalb spiele ich die meiste Zeit eine PRS. Trotzdem ist auch diese Gitarre für mich ein Kompromiss. Ich brauche keine 5 Pickupeinstellungen und ein Hals-HB ist für mein Soundempfinden nutzlos ausser bei jazzigem Zeugs. Was mir gut gefällt ist ein P90 in der Neckposition. Mein Ideal nach Jahren des Rumprobierens könnte also eine Gitarre ähnlich der 49er von Duesenberg sein. Da meine PRS eh diverse Dings und Dongs hat, werde ich also in absehbarer Zeit den Hals-HB gegen einen P90 und den 5-Weg-Schalter gegen einen ganz normalen Toggelswitch tauschen.

Als Amp spiele ich zur Zeit ´ne Transe von PCL Vintage Amp, der Amp ist mehr als praxistauglich und er klingt. Solange ich nicht weiß, wo die Reise vom Amp her wirklich hingehen soll werde ich auch bei dem Teil bleiben. Naja, im Grunde weiß ich schon, welchen Ton ich suche:

Clean: Blackface
Crunch: gemoddeter JCM800
Lead: Mesa Boogie MKIV

Leider finde ich nix Bezahlbares in der Richtung und Moddeling mag ich live net gern.

Was ich auch nicht will ist mir den Sound mit Bodentretern hinzubiegen, ich bin nicht zum Steptänzer geboren :D Das Grundset sollte für mich aus Gitarre und Amp bestehen, alles andere ist nur Garnierung.

Ist dann Schluss wenn ich alles verwirklicht habe? Wohl kaum, denn dann spielt ja immer noch die persönliche Unzufriedenheit mit dem eigenen Spiel oder der Band oder, oder, oder, eine große Rolle. Ich zumindest reflektiere solche Dinge gern auch auf mein Equipment bis ich sie endlich durchschaut habe.

Oder es ändert sich der persönliche Geschmack, dann geht das alles wieder von vorne los :D:D:D

Cya

Gnurpsel
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder es ändert sich der persönliche Geschmack, dann geht das alles wieder von vorne los :D:D:D

Das ist leider wahr :D Na gut ist nur schlecht für den Geldbeutel, ansonsten bin ich da voll für
 
*lol* jetzt weiss ich wenigstens, wie ich GAS begründen kann.

Aber mal Spass beiseite, ich kann mich zwar an neuen Gitarren erfreuen. Aber ein direktes Verlangen nach neuem Equipment habe ich nicht. Allerdings liebt mein Mann die grosse Abwechslung. So kommt es immer wieder mal vor, dass wir einen Neuzugang zu verzeichnen haben. Erst letztens sprach er ständig von einer 12-Saiter. Und ich wollte ihn unbedingt davon abbringen. Natürlich ohne Erfolg.

Und was soll ich euch sagen, bisher war ich total zufrieden mit meiner Diethard (Akustik) und meiner Kelly (Semi). Bis........ ja bis, ich die 12-Saiter in der Hand hatte. Was für ein Sound.

Deshalb verstehe ich die Aussage von Gnurpsel auch vollkommen. Der Geschmack ändert sich doch oft. Und manchmal sucht man einfach auch nur seinen Sound. Deshalb ist es auch unheimlich schwer, jemanden eine Gitarre zu empfehlen. Das ist übrigens etwas, was ich erst seit ich mich mit E-Gitarren beschäftige, richtig begriffen habe. Vorher dachte ich immer, dass es bestimmte Gitarren für bestimmte Musikrichtungen gibt.

Jedenfalls ist das so eine Entwicklung, die ich in den letzten 2 Jahren gemacht habe. Mein Wunsch, Blues zu spielen, bestand von Anfang an und wird immer grösser. Innerlich habe ich das Gefühl, dass etwas in mir ist, was unbedingt raus will. Allerdings weiss ich nicht, was es ist und wie ich daran komme. Abgesehen davon sind meine Möglichkeiten extrem beschränkt. Nach wie vor wünsche ich mir einen Gitrrenlehrer oder jemanden, von dem ich lernen und mit dem ich dann auch Musik machen kann. Das Niveau spielt dabei nicht wirklich eine Rolle, Hauptsache es macht Spass.

Das sind so die Gedanken, die mich im Moment beschäftigen.
 
Innerlich habe ich das Gefühl, dass etwas in mir ist, was unbedingt raus will. Allerdings weiss ich nicht, was es ist und wie ich daran komme.

Sorry für´s Spammen, aber das ist so ein schöner Satz!

Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du bald mal einen passenden Lehrer findest!

geka
 
*

...Jedenfalls ist das so eine Entwicklung, die ich in den letzten 2 Jahren gemacht habe. Mein Wunsch, Blues zu spielen, bestand von Anfang an und wird immer grösser. Innerlich habe ich das Gefühl, dass etwas in mir ist, was unbedingt raus will. Allerdings weiss ich nicht, was es ist und wie ich daran komme. Abgesehen davon sind meine Möglichkeiten extrem beschränkt. Nach wie vor wünsche ich mir einen Gitrrenlehrer oder jemanden, von dem ich lernen und mit dem ich dann auch Musik machen kann. Das Niveau spielt dabei nicht wirklich eine Rolle, Hauptsache es macht Spass.

Das sind so die Gedanken, die mich im Moment beschäftigen.



Hallo Betty,

genau das ist es, Du mußt den Blues fühlen ! (hört sich so bescheuert an, ich weis :redface:). Ein Lehrer kann Dir zwar bei der Technik helfen, aber der Blues muß aus Dir selber kommen :great: egal wie gut oder schlecht :)

Blues ist eine Lebenseinstellung, viel mehr als Musik. Gib' mir eine Gitarre in die Hand, und ich mache (für mich ;) ) aus jedem Wetter Sommer :great:

Gruß Jens
 
Gitarre vs. Malen oder ist Musik machen elitär?

Bei den ganzen Streitereien im Gitarren-Forum frage ich mich immer öfter, was für ein Typus Mensch spielt solch ein Instrument?
Vergleichen wir das ganze doch einmal mit Malen. Glaubt ernsthaft jemand, das Maler ähnliche Konflikte untereinander haben, wie die Herren mit den 6 Saiten?

Maler1: Ich male nur auf Büttenpapier
Maler2: Das sieht doch nix aus, nur Malen auf Leinwand ist das wahre.
Maler3: Ihr habt keine Ahnung, nur Pergament ist historisch korrekt.

Oder…

Maler1: Welches Holz nehmt ihr für Blei- und Buntstiftbilder? Mahagoni oder Ahorn?
Maler2: Nur Mahagoni, nur das gibt mir das richtige Gefühl beim Malen.
Maler3: Buntstifte? Ich male nur mit Ölfarben. Alles andere taugt doch nix.

Am schlimmsten ist es, wenn Anfänger mit dem ganzen subjektiven Voodoo-Kram konfrontiert werden und somit in ihrer Orientierungsphase mit dermaßen viel Hokuspokus verunsichert werden, dass sie sich am Ende lieber für eine Geige oder Blockflöte entscheiden. Da ist der Neidfaktor und die Selbstbeweihräucherung nicht so hoch. Oder hat jemand schon mal davon gehört, dass ein Blockflötenspieler mit seiner Hohner 1959 Traditional Blockflöte mit Ahorndecke geprahlt hat? Eben!
 

Glaubt ernsthaft jemand, das Maler ähnliche Konflikte untereinander haben, wie die Herren mit den 6 Saiten?



;-) Ja. Bin selber einer. ;-)
Und auch beim Malen glauben besonders die Anfänger an Voodo.

geka ;-)
 
Bei den ganzen Streitereien im Gitarren-Forum frage ich mich immer öfter, was für ein Typus Mensch spielt solch ein Instrument?

Azriel - es ist doch egal ob 6Saiten,Autos,Frauen,Speisen,Urlaubsziele usw.
- der Faktor Persönlichkeit ist das ausschlaggebende.

Die Einstellung,Erfahrung,Sichtweise und auch das eigene Ego bestimmen die Urteilsbildung - und manche sind halt eher unbelehrbar od. andere glauben jeden Voodoo Zauber. Thats live :great:

Ich schließe meine Aussagen mit einem Zitat von A. Einstein:

„Die schönste Erfahrung, die wir machen können, ist die Erfahrung des Unbegreiflichen.“

lg,NOMORE
 
Gitarre vs. Malen oder ist Musik machen elitär?

Bei den ganzen Streitereien im Gitarren-Forum frage ich mich immer öfter, was für ein Typus Mensch spielt solch ein Instrument?

Also ersten finde ich, dass hier - im Vergleich zu anderen Foren - darüber gar nicht so wirklich gestritten wird, was ich als sehr angenehm empfinde. Ich denke, die aller allermeisten hier wissen, dass unterschiedliche Gitarre=unterschiedlicher Stil=unterschiedlicher Sound und sich deshalb als Streitobjekt nicht eignet. Schließlich geht's hier nicht um Angelhaken, sondern um höchste subjektiv empfundene Dinge.

Zweitens: Diese Streitigkeiten gibt es in anderen Foren noch viel schlimmer und viel heftiger, vor allem, wenn es nicht um so offensichtliche Unterschieden bei Stilistik und Sound geht, sondern wirklich nur um Nuancen. Schaut euch mal in einem Foto-Forum den Streit Thread Canon vs. Nikon an, oder so....:rolleyes:
Da geht es hier wirklich sehr zivil zu.

Musiker sein hat immer etwas Elitäres, weil es sich ja um jemanden handelt, der aus der Masse heraussticht (allein weil er auf einer Bühne steht und die anderen im gesichtslosen Pulk zu ihm hochschauen), und weil er etwas kann, was ganz viele andere nicht können, aber gerne können würden! Über die Wirkung auf das schöne Geschlecht muss ich mich hier ja wohl nicht auslassen...

Und ich glaube, wenn man hier mal runfragen würde, wer Gitarre angefangen hat, eben WEIL er aus der Masse rausstechen wollte und auf der Bühne angehimmelt werden wollte, dann würden da sicherlich ganz viele dem zustimmen müssen - und da nehme ich mich selbst gar nicht aus.

Menschen mit einem gewissen elitären Hang (wie auch immer der sich äußert, es muss ja nicht immer Arroganz und Überheblichkeit sein) wollen ANDERS sein als die Masse und wollen auch, dass das so wahrgenommen wird. Und das passt auf Gitarristen wie die Faust aufs Auge (auf Sänger noch mehr:rolleyes:).
 
Menschen mit einem gewissen elitären Hang [...] wollen ANDERS sein als die Masse und wollen auch, dass das so wahrgenommen wird. Und das passt auf Gitarristen wie die Faust aufs Auge

hm, bei mir ist es irgendwie genau der gegenteilige Grund, ich wollte mit 9 Jahren nicht ANDERS sein, sondern genau so wie andere. Nämlich wie mein Papa und wie dessen Papa. Und meine Schwester. Die haben nämlich alle ein oder mehrere Instrumente gespielt, also wollte ich auch ;)

Für uns war Musik machen nie etwas besonderes, weil es von klein auf immer schon dazu gehört hat.
 
Hallo zusammen,

lang ists her, aber ich lese fleissig weiter, keine Bange.

Zu der gerade stattfinden Diskussion meine Infos und etwas später dann meine aktuelle Gemütslage ;-)

Ich stimme mit Damon Knight überein, es ist schon elitär (und nicht arrogant) Musik zu machen. Für viele Leute ergibt sich schlechthin die Möglichkeit gar nicht, oder wird zu früh beerdigt. Was war der Blockflötenunterricht für eine Quälerei in der Schule.

Für mich persönlich kann ich nur bestätigen, dass der Grund Gitarre zu spielen eindeutig schwanzgesteuert... Huch! Verzeihung, äh... also... naja, ähm, das schöne Geschlecht sollte schon beeidruckt werden. Das kann man in diesem Thread vor etwa 100 Seiten auch nachlesen ;)

Auch diese, doch gewisse, Arroganz kann ich bestätigen. In unserem Bandprojekt aus ca. 10 Freunden dominieren wir Gitarristen mit bis zu 8 Instrumenten. Dazu gesellt sich Bass und Schlagzeug. Aber zu der Arroganz: wir haben einen ausgebildeten Klavierspieler dabei, aber er möchte lieber Gitarre spielen als hinter dem Keyboard zu verschwinden. Seltsamerweise ist aber keiner "arrogant" genug um sich als Sänger hinzustellen, da fehlen uns allen dann wieder die Eier in der Hose. Schon seltsam, schön weit vorne auf die Bühne, aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen... Wobei der Weg bis zur Bühne bei uns noch ein sehr weiter ist. Aber das soll als Ausflug in die aktuelle Diskussion reichen.

Vielmehr möchte ich mal wieder dem Threadtitel huldigen und bestätigen, dass das Gitarrespielen eine sehr gute Entscheidung war, wenn diese auch erst mit Ende 20 reifte. Allein das oben erwähnte Projekt mit meinen Freunden ist ein Highlight, das leider nur alle 2 Monate und damit viel zu selten stattfindet. Wir versuchen uns also mit bis 8 Gitarren zusammenzuraufen und Musik zu machen die nicht einfach in einem Soundbrei endet. Es klappt erstaunlich gut. Seit Dezember 2008 haben wir übrigens 4 neue Gitarristen dazubekommen, einfach, weil sie während unserer Probe nicht tatenlos rumsitzen wollten sondern auch ein Instrument in der Hand haben wollten.

Alle bestätigen, dass sie Musik machen nicht nur aus dem Grund Rockstar zu werden angefangen haben sondern um einfach dabei zu sein. Diese Probe, die halt alle zwei Monate für das gesamte Wochenende stattfindet ist irgendwo natürlich auch recht elitär, da nur "die Band" kommen kann (soviel Platz ist auch nicht).

Ich möchte jedem, der bisher nur allein gespielt hat einfach ans Herz legen sich mit ein paar Freunden zusammenzutun und gemeinsam zu musizieren. Es gibt nicht viele Glücksmomente wie diese, wenn es harmoniert!

Nun habe ich mich fast schon wieder in Rage geschrieben und weiß gar nicht mehr, was ich am Anfang schreiben wollte. Soll egal sein, für heute. Viele Grüße und bis bald mal wieder.
 
hm, bei mir ist es irgendwie genau der gegenteilige Grund, ich wollte mit 9 Jahren nicht ANDERS sein, sondern genau so wie andere. Nämlich wie mein Papa und wie dessen Papa. Und meine Schwester. Die haben nämlich alle ein oder mehrere Instrumente gespielt, also wollte ich auch ;)

Für uns war Musik machen nie etwas besonderes, weil es von klein auf immer schon dazu gehört hat.

Dem kann ich nur zustimmen! Ich habe mich in dieser Beziehung nie als elitär, oder arrogant empfunden und das wurde mir auch nie nachgesagt!

Es ist alles kein Voodoo und mMn auch nix besonderes, was sich von anderen Hobbies grundsätzlich abhebt.

@ Damon_Knight: Kindische Streitereien gibt es hier reichlich, allerdings weniger in diesem Thread. Haste Dich mal ein bißchen (gerade hier!) hier eingelesen? Lohnt sich und herzlich willkommen!
 
Für uns war Musik machen nie etwas besonderes, weil es von klein auf immer schon dazu gehört hat.

Ich habe mich als Mutter zweier -inzwischen erwachsener- Kinder auch darüber gefreut, daß es für die ganz selbstverständlich war, ein Instrument erlernen. Selbst habe ich ja seltenst (noch) gespielt, sondern eher gemalt, aber meine Klampfe war schon noch ausgepackt. Die Kids hatten auch immer etliche Freunde, die sie in der Musikschule wiedergetroffen haben, so daß das alles ganz natürlich vonstatten ging. Die sind nie auf den Gedanken gekommen, Exoten zu sein. Mein Sohn studiert jetzt Musikpädagogik....

Als ich, zu meinem großen Glück, wieder und dieses Mal fundiert angefangen habe, hat das dagegen meine Umwelt doch etwas irritiert. ;-) Inzwischen weiß ich aber, daß es noch mehr Spinner fortgeschritteneren Alters gibt. Und das ist gut so!!!

Ich will noch schnell was zur Künstlermentalität, egal ob Musiker oder Maler, sagen:

Ein Bild malt man "von innen heraus", einen Song schreibt man ebenso, und wenn man einen Song covert, interprätiert man ihn auch auf persönliche Weise (auch wenn man es manchmal kaum merkt). Und dann ist es keine Arroganz/Überheblichkeit, wenn man das genau so möchte, wie man es macht. Wenn ich möchte, daß das Solo einen Paula-Klang hat, und der nächste meint, mit Strat-Geklimper geht´s doch auch, kann schon ein Krieg ausbrechen. ;-)
Bei Künstlern sind Gefühle unverzichtbares Arbeitsmittel, und die können sich auch schon mal unbeabsichtigt selbständig machen........

Heute Bandprobe, morgen kleines Schülervorspiel, einen Haufen neuer interessanter Menschen durch das Musikmachen kennengelernt, und vor allem spielt die Gitarre langsam das, was und wie ich möchte (auf niedrigem Niveau!!).
Das ist doch was!

geka
 
Anfangs (so mit 13,14,15) war Gitarrespielen für mich etwas, mit dem ich mich "profilieren" konnte. Und ich meine das nicht negativ, sondern aus der Sicht eines Pubertierenden durchaus positiv. Schließlich sucht man in dem Alter eine Rolle, einen Platz im Leben, man sucht Anerkennung und nicht zuletzt geht es da eben auch mit dem "Mädchen beeindrucken" los.

Mit "Rebellion" hatte das bei mir eigentlich nie was zu tun. Immerhin fand mit der Gitarren-Start bei mir in den saturierten frühen 90ern statt, und da hatte ich (und habe ich) nicht den Drang, noch gegen das Leid der Erde (oder der Jugend) anzuspielen. Das erschien mir schon damals heuchlerisch und heute umso mehr. Dafür gab es damals Tracy Chapman, bei deren legendären Life-Auftritt ich heute noch Gänsehaut bekomme, aber gleichzeitig weiß, dass alles, was ich dazu als Bayern-Bub aus der Provinz zu sagen hätte, einfach albern im Vergleich ist.

Im Laufe der Jahre ist aus dem Musikmachen und Gitarrespielen immer mehr ein "Kumpels"-Ding geworden. "Kumpels" war für mich jahrelang (und ist es noch) gleichbedeutend mit Mit-Musikern - ich hatte immer das Glück, dass meine Bandkollegen gleichzeitg auch sehr gute bis hin sogar zu besten Freunden wurden.

Auch heute ist das noch so, zumal ich vor einigen Jahren allein nach Hamburg (wegen Job) gezogen bin und keinerlei Freunde hier hatte. Über die Musik habe ich hier nun wirklich Spitzen-Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen möchte und die einen extrem bedeutenden, wichtigen Teil meines Lebens bilden.

Ich will nicht rumheulen, aber: ich habe meine Twens hauptsächlich damit verbracht, an meiner beruflichen Karriere zu stricken und die Musik darüber total vernachlässigt. Bei oft wechselnden Wohnorten war es auch nicht wirklich möglich, da Kontiuität reinzubringen - aber ich hatte es eine Zeit lang tatsächlich auch fast völlig aus den Augen verloren.

Jetzt, mir Anfang 30, bin ich irgendwie wieder "aufgewacht" und hab echt so ein bisschen das Gefühl, was verpasst zu haben - weshalb Gitarre, Band, Musik jetzt wieder einen extrem wichtigen Platz in meinem Leben haben, und für mein Seelenheil extrem wichtig sind. Zumal der Job wirklich sehr stressig ist (Manager, wenn auch für Computerspiele) und ich da einfach einen kreativen, "wilden" Ausgleich brauche. Ohne die Gitarre, meine Band und meine Kumpels hätte mich (mit Anfang 30!) der Burnout längst geholt.

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Ach ja, und als reply auf die anderen hier: Klar gibt es auch viele, die aus ganz anderen Gründen angefangen haben, das will ich gar nicht bestreiten!
 
Ha, DAS hätte ich jetzt nicht erwartet. Der Post gestern war eher aus einem Moment heraus. Durch die teilweise herablassenden Äusserungen einiger weniger war ich richtig angepisst.
Da sieht man wieder, dass alles "schlechte" auch seine guten Seiten (Saiten???) hat. Bin hocherfreut über die interessanten Gedanken und das sich der eine oder andere auch dazu bekennt "elitär" sein zu wollen, auch wenn es nicht unbedingt das ist, was ich will. Liegt aber wohl auch am Alter.

Zu mir: Früher wollte ich immer anders sein, elitär sein (teilweise auch durch mein Umfeld dazu gedrängt), heute will ich nur noch ich selbst sein. Ich WEIß, dass ich anders bin und das ist gut so. Deswegen bin ich nicht besser oder schlechter. Nur anders!
Aber auch deswegen hab ich nicht wieder angefangen Musik zu machen. Nicht aus dem Gefühl jemand sein zu wollen, sondern um meiner Liebe zur Musik eine weitere Dimension hinzuzufügen. Und in diesen 15 Monaten wurde mein Leben durch das Gitarre spielen so bereichert, dass ich mir ein Leben "ohne" nicht mehr vorstellen kann oder will.
 

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