Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

Das is ja interessant. Draszmar erwähnt Joan Jett, Paule daraufhin Crimson & Clover.

Und wie es der Zufall so will, ist das seit einigen Wochen mein absoluter Lieblingssong. Allerdings weder die Version von Joan Jett, noch die Originalversion.

Zufälle gib's.

Mach es doch nicht so spannend, welche Version ist es? :)
 
Hallo Ihr,

die Geschichte von Draszmar liest sich sich sehr gut und scheint sich diesbezüglich auch noch zu steigern.
Es ist schon faszinierend welche Umwege in einen Leben gegangen werden bis man zum wahren Glück findet, welches es festzuhalten gilt. Meiner Meinung nach ist es aber auch gut so denn dass Leben verläuft in den wenigsten Fällen geradlinig und bestimmte Umwege müssen wahrscheinlich gegangen werden.
Ich wähle direkt das Wort Umwege und nicht "falsche Wege" da es sicherlich immer positive Dinge gibt die sich daraus ergeben (auch wenn man es im ersten Moment meistens nicht sieht)
So denke ich auch, dass Drasmar sicherlich einige positive Erfahrungen aus seiner Akkordeonskarriere zu vermelden hat.
Ich bin schon gespannt auf das nächste Häppchen der Geschichte.

@Everrock: Herzlichen Glückwunsch zur Lady (auch wenn du noch ein bisschen auf diese Gitarre warten musst. Zwei Wochen können schon gefühlsmäßig lang sein).

LG
 
Hallo Ihr,

die Geschichte von Draszmar liest sich sich sehr gut und scheint sich diesbezüglich auch noch zu steigern.
Es ist schon faszinierend welche Umwege in einen Leben gegangen werden bis man zum wahren Glück findet, welches es festzuhalten gilt. Meiner Meinung nach ist es aber auch gut so denn dass Leben verläuft in den wenigsten Fällen geradlinig und bestimmte Umwege müssen wahrscheinlich gegangen werden.
Ich wähle direkt das Wort Umwege und nicht "falsche Wege" da es sicherlich immer positive Dinge gibt die sich daraus ergeben (auch wenn man es im ersten Moment meistens nicht sieht)
So denke ich auch, dass Drasmar sicherlich einige positive Erfahrungen aus seiner Akkordeonskarriere zu vermelden hat.
Ich bin schon gespannt auf das nächste Häppchen der Geschichte.

@Everrock: Herzlichen Glückwunsch zur Lady (auch wenn du noch ein bisschen auf diese Gitarre warten musst. Zwei Wochen können schon gefühlsmäßig lang sein).

LG

Hey Susanne!

Und schon veranlasst Du mich wieder was dazu sagen zu wollen: So entstehen ja erst die Geschichten, die kein Ende nehmen, die man immer weiter erzählen, vielleicht sogar vertonen kann! Wenn alles gradlinig liefe, wie ich mir eine "Beamtenlaufbahn" vorstelle (die Beamten, Bausparerer und Vereinsmeier unter uns mögen das bitte überlesen), das wäre doch strunzlangweilig und erstrecht nicht ICH selbst! ("Wer sich zuerst bewegt ..0 §§ff ..":D)

Hey, aus Umwegen lernt man (ich sehe sie grundsätzlich und mich betreffend auch nicht als falsche Wege) und gerade SIE machen uns ja zu den Persönlichkeiten und Charakteren, die wir sind. Diese Umwege haben mich bereits dunkle Labyrinthe durchschreiten lassen und ich liebe es, weil es mein Leben bereichert, pulsieren läßt und spannend macht. Sie sind mein Lebenselexier und vermutlich auch der Grund für meine Umtriebigkeit, die mach anderer vielleicht als anstrengend empfindet - ich nicht!

Ich bin so oft auf die Fresse gefallen und "voller Narben" und immer wieder aufgestanden, weil es sich immer lohnt - wenn ich liegenbleibe bin ich tot! :eek: Dann hat mich meine Kraft verlassen ....

Manches war/ist brisant, riskant, völlig verpeilt, mutig, traurig und voller Elan und Freude; von Erfolgen und Mißerfolgen gekrönt, anderes ätzend langweilig, oder schlicht falsch für mich und bewog mich andere Wege einzuschlagen, oft ohne großen Plan, aber auch ohne Reue - aber es ist mir niemals langweilig. Bewegung und Aufregung, Begegnungen, Ziele, Wünsche, Träume und Hoffnungen sind mein Akku und mein Antrieb!

Wenn das in meinem Leben fehlte, würde ich zum Zombie verschrumpeln, wenn ich da überhaupt keinen Einfluß auf mein Leben mehr nehmen könnte. Solange ich das alles kann und bewusst erlebe, lebe ich, bin lebendig und zu jedem Scheiß bereit - völlig altersunabhängig. Machmal lebe ich zäh und schwer, genervt und völlig gegen meinen Willen vor mich hin (weil von Sachzwängen nicht gänzlich frei), aber immer überwiegend auch dann voller Lebenslust!

Ich bin kein Outlaw in dieser Welt (war auch vor langer Zeit mal anders), eher ein Spieler gegen sogenannte Autoritäten/Behörden/Institutionen und in allererster Linie tue ich, was ICH will. Und das alles ist der Stoff, aus dem meine Geschichten sind und weiter entstehen ......

Gruß, Fidel :)
 
Hallo, bin wieder da. Vielen Dank für das positive Feedback bis jetzt!

Fürs bessere Verständnis muss ich wohl ein bißchen die Akkordeonszene erläutern, die in Deutschland ziemlich groß ist. Vielleicht mal ganz interessant für Euch, in eine völlig andere Musikerwelt reinzuglubschen.

Als fortgeschrittener Akkordeonspieler landet man meistens früher oder später in einem der weit verbreiteten Akkordeonorchester. So ein Akkordeonorchester besteht meistens aus 20-30 (wenns hochkommt bis 40) Spielern. In einem Orchester wird in 99% Prozent der Fälle nur mit der rechten Hand gespielt, die Bassseite des Instruments, auf dem normalerweise die Begleitung gespielt wird, bleibt zugunsten der Balgtechnik aussen vor.
Das Orchester (bzw. die Kompositionen) sind meistens aufgeteilt in 4 "Stimmen". Wenn man es mal mit einem Sinfonieorchester vergleicht, dann kann man sagen: 1. und 2. Stimme sind die Violinen, 3. Stimme sind Bratschen und Celli und 4. Stimme macht den Rythmus. Dann gibts noch ein Bassakkordeon http://de.wikipedia.org/wiki/Bassakkordeon, das dann an einen Bassamp angeschlossen wird, damit es durchkommt und als Soloinstrument gibt es noch das sogenannte Elektronium http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronium, früher waren das grausige Heulbojen mit Röhren drin, jetzt sinds eigentlich nur noch Keyboards in Akkordeonform.
Dann ist natürlich je nach Bedarf noch Percussion und Schlagzeug/Schlagwerk mit dabei.

Dadurch, dass so ein Akkordeon Register hat (ein bißchen wie eine Orgel) kann man verschiedene Klangfarben einstellen, mit denen man andere Instrumente versuchen kann zu simulieren. Also kann so eine Stimme im Orchester Streicher simulieren, eine andere eher Bläser, usw.

Diese Akkordeonorchester sind meistens in Musikschulen und/oder Vereinen organisiert und wie Ihr Euch denken könnt, sind derartige Vereine ein typisches Beispiel klischeedeutscher Vereinsmeierei. Wen es interessiert, der kann ja mal mit "Akkordeonorchester" googlen.
Dachverband dieser Vereine ist der DHV (Deutscher Harmonika Verband), ein typischer Haufen selbstverliebter Knacker/Knackerinnen, die sich die meiste Zeit am liebsten selber reden hören.

Das ganze ist alles ziemlich bierernst und es wir immer Wert auf den Anspruch auf die sogenannte "Ernste Musik" gelegt.
Weil Akkordeon ein ziemlich junges Instrument ist, gibt es als Originalkompositionen für Akkordeonorchester fast nur die sog. "zeitgenössische Musik".
Also werden in Akkordeonorchestern meistens diese zeitgenössischen Originalkompositionen gespielt. Es gibt aber auch genug Arrangeure, die die alten Klassiker bearbeiten, das wird nur meistens nicht als so "künstlerisch wertvoll" wie die Originalkompositionen betrachtet.

Die Stücke werden grob in 4 Schwierigkeitsstufen eingeteilt (Unterstufe, Hauptstufe, Oberstufe und Höchststufe) und es gibt landes- und bundesweite aber auch internationale offizielle Wettbewerbe, wo man sich dann Pokale und Urkunden abholen und an die Backe kleben (bzw. ins Regal stellen) kann.

Ach ja, eins noch.: Ausser Orchestern gibts noch sog. "Ensembles" oder Spielgruppen, bestehen meistens aus 5-10 Leuten, da ist jede Stimme nur einfach oder doppelt besetzt.

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Sorry für den Exkurs, ist aber wichtig fürs weitere Verständnis, zurück zur Story:

Die Musikschule, in der ich war, war ziemlich groß und jedes Jahr gab es natürlich ein Schülerkonzert, wo die Eltern mit stolzgeschwellter Brust die Auftritte ihrer Sprößlinge bewundern konnten. Wegen der Größe der Musikschule und der Anzahl der Gruppen, arteten diese Konzerte in bis zu 4stündige Events aus, bei denen das Publikum immer mehr schrumpfte, weil die Eltern mit den Kindern, die bereits gespielt hatten, so schnell wie möglich das Schlachtfeld verließen.
Erst kam das Blockflötengepiepse der meist unter 10jährigen Teilnehmer und dann die Gitarrengruppen.
Was war ich froh, Akkordeon zu lernen, als ich das erste mal so eine Gitarrengruppe hörte! Dieses leise, armselige, langweilige PlingPlang, das wegen des allgemeinen Geräuschpegels höchtens bis in die ersten Reihen des Publikums vordrang! Wir, mit unserer Akkordeon-Unterrichtsgruppe, konnten da einen ganz anderen Soundteppich legen!

Ich war also heilfroh, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Nur um es klarzustellen: Diese Konzerte waren nur für die Schülergruppen. Es gab in dieser Musikschule auch ein Gitarrenorchester, drei (später vier) Akkordeonorchester und ein (später zwei) Akkordeonensemble. Die traten bei diesen Schülerkonzerten nicht alle auf, sie hatten eigene Konzerte.

Als dann mal bei einem Schülerkonzert zum Abschluss als Höhepunkt das Akkordeonensemble, das aus den besten Spielern der Schule bestand, auftrat, war das ein Meilenstein für mich. Ich glaube, das war das erste mal in meinem Leben (muss so 11 oder 12 gewesen sein), wo mir Musik so unter die Haut ging, dass ich Gänsehaut bekam.

Sie spielen den Säbeltanz von Aram Chatschaturjan.

Mir fiel die Kinnlade bis zum Boden, dass man so etwas mit Akkordeons spielen konnte! Mir war eins klar: So wollte ich auch mal spielen können!

To be continued...
 
du solltest Thriller schreiben... immer wenns spannend wird ist das Kapitel zuende :D
 
:D

Ich dachte, der Post wäre jetzt lang genug.
Außerdem muß ich zwischendurch auch mal wieder was arbeiten.
 
Ich komme allein wegen dem Lesen seit 3 Stunden nicht zum Arbeiten... :p
 
:D

Ich dachte, der Post wäre jetzt lang genug.
Außerdem muß ich zwischendurch auch mal wieder was arbeiten.

Völlig in Ordnung, Hauptsache Deine Story geht noch weiter. Sie ist spannend und lesenswert. Die Länge der Posts, bestimmt immer derjenige der sie schreibt. Ich habe kein Problem damit, Deine Geschichte die kommenden Monaten noch zu lesen. Ich habe volles Verständnis, dass Dein Leben auch noch aus Deiner Familie, dem Geld verdienen und nicht nur aus dem Wunsch, uns Deine Geschichte zu erzählen, besteht. Das versteht sich eigentlich von selbst!

White Falcon hatte doch den richtigen Riecher mit dem Akkordeon, welches in Deiner musikalischen Entwicklung einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Ich persönlich verbinde mit diesem Instrument TANGO, Frankreich und slavische Länder. Wie Du das Instrument vorgestellt hast, fand ich Klasse, weil ich es so bisher nicht kannte. Deine Geschichte ist alles andere als langweilig, bitte weitermachen, wenn Du Zeit dazu hast. Ich Danke schon einmal vorab! :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich verbinde mit diesem Instrument TANGO, Frankreich und sklavische Länder.

Freud´scher Verschreiber oder politisches Statement? ;) :)

Lieber Draszmar,

gerade Dein Exkurs in die Akkordeonszene mit dem Querverweisen auf Vereinsmeierei und "Kastendenken" zeugen von so viel Selbstironie und Humor, dass auch ich mich freue, mehr von Dir zu lesen!

Gruß,
René
 
Lieber Everrock,
Danke für die Blumen :)
Das Kastendenken ist übrigens innerhalb eines Akkordeonorchesters ziemlich stark ausgeprägt: Die technisch besten Spieler sind meistens in der 1. Stimme und die schlechtesten in der 4. Stimme. Der/die allerbeste ist dann Solist in der 1. Stimme, darf ganz vorne links sitzen und kriegt beim Konzert machmal die Hand vom Orchesterleiter geschüttelt. :kotz:
Und wer gar nix kann, darf Bass spielen :D.
Deshalb ist die Rythmussektion in machen Orchestern ziemlich bescheiden.

Also, durch meinen Übungsfleiß kam ich wie gesagt gut voran. So ein Gruppenunterricht hat Vorteile fürs Ego wenn man gut ist: Man beobachtet, wie viele der anderen über kurz oder lang abkacken und aufhören und man selbst rutscht immer weiter rauf.

Die Leiterin der Musikschule hatte den Plan, aus den Schülergruppen ein neues Nachwuchs-Akkordeonorchester zu gründen, was sie mit uns dann auch in die Tat umsetzte. Wir spielten auch -das erste Mal für mich- beim Bayerischen Orchesterwettbewerb (Junioren Unterstufe :rolleyes:) mit, was ein großes Erlebnis für mich war: Die anderen Orchester, die Vergleiche, die Siegerehrung.
Auch bei den Musikschulen-Konzerten waren wir jetzt bei den "Großen", sprich den anderen Orchestern und Ensembles mit dabei und es war immer toll zu hören, was besonders das beste Orchester und das beste Ensemble zum Besten gaben.

Nur das Gitarrenorchester fand ich genauso öde wie die Gitarrenschüler vorher. Da schliefen einem immer regelmäßig die Füße ein.

Einen kleinen Wermutstropfen gabs allerdings: Viele der Stücke, die ich bei Wettberben und Konzerten von den Top-Orchestern zu hören bekam, waren schon verflucht schräg. Ich fragte mich, ob ich in Zukunft auch so zeitgenössisches, künstlerisch wertvolles Zeug würde spielen müssen.

Allzu lange blieb ich aber nicht im Nachwuchs-Orchester. Eins der beiden "mittleren" Orchester hatte einige Abgänge zu verzeichnen und die mussten aufgefüllt werden. Also rückten die besten aus dem Nachwuchs-Orchester auf. Zu diesem Zeitpunkt muss ich so um die 15 gewesen sein und ich bekam von meinen Großeltern mein viertes Akkordeon: https://www.thomann.de/de/hohner_morino_vs.htm
Das ist immer noch so ziemlich das Standartakkordeon für jeden guten Orchesterspieler und das Teil kostete damals schon so um die ca. 5000 DM.

Die Musik, die ich alleine spielte, war folgendermassen zusammengesetzt.
- Etüden für den Unterricht
- Stücke für den Unterricht: So typisches orginal Akkordeonzeugs halt
- Stücke für meine Eltern: Landler, Polkas, Märsche
- Stücke für mich: Tja, schwierig. Inzwischen hatte sich ja mein Musikgeschmack entwickelt. Südamerikanisches Zeug kam ganz gut, grundsätzlich alles, was rythmisch war. Wie weiter oben schon gesagt war ich auch grundsätzlich froh über jeden Song, den ich kannte. Aber was es an Literatur gab, waren hauptsächlich uralte Schlager.

Dann gabs aber mal was neues: Eine Serie, die sich "Pop Akkordeon" nannte. Da waren simple Arrangements für Solo-Akkordeon von bekannten Chart-Hits drin. Darauf stürzte ich mich, nur leider musste ich bald feststellen, dass das meiste in dem simplen Arrangement und mit Akkordeon-Sound einfach nur peinlich klang.

Das durfte ich auch mal bei einem Wettbewerb erleben, bei dem beim Abschlussprogramm ein Orchester We Are The Champions vergewaltigte.

Ihr kennt doch sicher diese Rock-Goes-Classic-Ätz-Produktionen, in denen irgendein Sinfonieorchester Hinterwieslharing Rock-Klassiker nachspielt?
Jetzt stellt euch ein Akkordeonorchester (mit dem typischen Akkordeon-Sound) vor, das versucht, ein Sinfonieorchester zu imitieren, das Rock-Goes-Classic spielt.

Ja, genau: :confused: :( :eek: :kotz: :bang:

Tja, also, was zu tun als teenage Rocker, der in einem Akkordeonisten gefangen ist?

To be continued...
 
Das durfte ich auch mal bei einem Wettbewerb erleben, bei dem beim Abschlussprogramm ein Orchester We Are The Champions vergewaltigte.

Ihr kennt doch sicher diese Rock-Goes-Classic-Ätz-Produktionen, in denen irgendein Sinfonieorchester Hinterwieslharing Rock-Klassiker nachspielt?
Jetzt stellt euch ein Akkordeonorchester (mit dem typischen Akkordeon-Sound) vor, das versucht, ein Sinfonieorchester zu imitieren, das Rock-Goes-Classic spielt.

Ja, genau: :confused: :( :eek: :kotz: :bang:

:hail: :hail: :hail:


Sehr geil!

Erinnert mich spontan an die "Rocker"Zeit von Peter Hofmann.
Musste das ein paar Mal mit meiner Mutter in der Hitparade ertragen.
Fürch!
Ter!
Lich! :kotz:

Hab mich dann immer ins Zimmer verzogen und ein paar 60er und 70er Platten von Vaddern gedudelt. :rock:
 
Klingt so als müsstest du die Akkordeonwelt revolutionieren :D
 
Vielen Dank für die Bewertungen!

@realGonz
Du wirst lachen, ein bißchen was in der Art haben wir für kurze Zeit in einem kleinen Bereich geschafft, aber dazu später.

Ich war jetzt also im Mittelklasse-Orchester angelangt, hatte ein Spitzeninstrument und kam im Unterricht immer weiter. Diese Phase war nicht sehr spektakulär für mich, ausser, dass ich mich immer weiter verbesserte.
Unterricht bekam ich jetzt nicht mehr von der Leiterin der Musikschule, sondern von einer von ihr angestellten Akkordeon-/Klavierlehrerin, die auf Fortgeschrittenen-Unterricht spezialisiert war.

Ich hatte nur ein Problem mit meiner "Solokarriere": Ich konnte nicht frei spielen. Ich konnte sklavisch nach Noten spielen, vieles vom Blatt, aber ich hatte keine Ahnung von Harmonielehre und allen theoretischen Hintergründen. Ich hatte von mir aus auch nie gelernt, einfach so draufloszuspielen, dafür war ich viel zu unspontan.
Ich beneidete andere Spieler, die einfach mal drauflosjammen konnten (das waren allerdings nicht viele, die meisten waren so zugestopft drauf wie ich). Wenn mir einer ein Akkordeon in die Hand drückte, konnte ich Schneewalzer und Trompetenecho spielen, denn die kannte ich auswendig.

Dieses Problem habe ich bis zum Ende meiner Akkordeonkarriere nicht auf die Reihe gekriegt und versuche es jetzt mit der Gitarre zu knacken.

Dabei wußte und weiss ich, dass ich Feeling habe. Das konnte ich aber nur rauslassen, wenn ich genau wußte, was ich spiele und das war das, was in den Noten stand.

Jetzt kam das Teenie-Phänomen auch noch zum Tragen. Wenn mich jemand fragte, ob ich ein Instrument spiele kam von mir: ja, ich spiele Akkordeon.
Dem darauffolgenden mitleidigen Lächeln konterte ich immer mit: JaabernichtsoHumftataZeugsondernKlassikineinemOrchester!
Wenn ich Glück hatte, gabs daraufhin wenigstens geheucheltes Interesse.
Und ich hatte auch einen Haufen anderer Interessen: Freunde, Homecomputer, Tanzschule (Hallo Schlumpf :twisted:), Mädels, da kam das Üben für den Unterricht zu kurz. Und auf einmal war ich da gar nicht mehr so gut, konnte die Stücke nicht vorspielen und mochte sie auch überhaupt nicht, denn sie wurden, um den Begriff zu strapazieren, immer "künstlerisch wertvoller".
Also überredete ich meine Eltern, den Unterricht aufzugeben. Im Nachhinein betrachtet war das natürlich ein Fehler, denn die neue Lehrerin versuchte mir genau die Fähigkeiten beizubringen, die ich fürs freie Spielen gebraucht hätte: Mehr theoretische Hintergründe, Flexibilität mit der linken Hand (also Begleitung) und Improvisationen. Aber das habe ich damals nicht überrissen.
Mein Orchesterspiel und meine Technik mit der rechten Hand und die Balgtechnik wurden jedoch immer besser.

To be continued....
(aber wahrscheinlich erst wieder am Dienstag, habe noch 2 Tage Resturlaub, die ich im März nehmen muß, also morgen bis Montag und da werde ich wahrscheinlich selten vor der Kiste sitzen.)
 
Vielen Dank für die Bewertungen!
(...)
To be continued....
(aber wahrscheinlich erst wieder am Dienstag, habe noch 2 Tage Resturlaub, die ich im März nehmen muß, also morgen bis Montag und da werde ich wahrscheinlich selten vor der Kiste sitzen.)
Das mit dem Impro muss ich auch noch lernen :mad:

Zu deiner Geschichte: YEAH! Ich freue mich auf mehr, mehr und mehr! Nur schade dass du erst am Dienstag weiter machen kannst :(.
Aber bis dahin habe ich ja noch meine Gitarre, die mich nicht so schnell verlassen wird :p.
 
Das mit dem Impro muss ich auch noch lernen :mad:

Zu deiner Geschichte: YEAH! Ich freue mich auf mehr, mehr und mehr! Nur schade dass du erst am Dienstag weiter machen kannst :(.
Aber bis dahin habe ich ja noch meine Gitarre, die mich nicht so schnell verlassen wird :p.

Könnte mir ein leben ohne Improvasitionen heute garnichtmehr vorstellen das war glaub das erste was ich in den ersten 2Monaten geübt habe bis ich es meiner Meinung nach draufhatte etwas Blues zu spielen.
Was sich mittlerwiele herauskristallisiert hab das ich nach einem "Dreieck" von 3Musikern agiere und nach jedem Zyklus mein Gefühl für die Gitarre und das Improvisieren verbessert wurde. Das Dreieck sieht folgendermaßen aus:

Eric Clapton​
Stevie Ray Vaughan​
Jimi Hendirx​

Ich hatte damals angefangen mich an der Spielweise Claptons zu orientieren. Da es sehr viel Bluesmusik war kam ich irgendwann auf SRV wo ich mir einige Erzbluessachen abgeschaut habe wie den Albert King Lick oder Verschiedene Formen des Shuffels. Durch SRV kam ich dann irgendwann auf Hendrix wegen den Covers die SRV zu Lebzeiten gemacht hatte. Durch Hendrix bin ich dann irgendwann auf die Technik gekommen statt auf dem Grundton aufzulösen, auf der Paralleltonart aufzulösen. Also letzter Takt E-Blues statt auf E zu enden ende ich auf G.

Momentan bin ich das zweite Mal durch den Zyklus durch und spiele besser als zuvor:great:
 
Könnte mir ein leben ohne Improvasitionen heute garnichtmehr vorstellen das war glaub das erste was ich in den ersten 2Monaten geübt habe bis ich es meiner Meinung nach draufhatte etwas Blues zu spielen.
Was sich mittlerwiele herauskristallisiert hab das ich nach einem "Dreieck" von 3Musikern agiere und nach jedem Zyklus mein Gefühl für die Gitarre und das Improvisieren verbessert wurde. Das Dreieck sieht folgendermaßen aus:

Eric Clapton​
Stevie Ray Vaughan​
Jimi Hendirx​

Ich hatte damals angefangen mich an der Spielweise Claptons zu orientieren. Da es sehr viel Bluesmusik war kam ich irgendwann auf SRV wo ich mir einige Erzbluessachen abgeschaut habe wie den Albert King Lick oder Verschiedene Formen des Shuffels. Durch SRV kam ich dann irgendwann auf Hendrix wegen den Covers die SRV zu Lebzeiten gemacht hatte. Durch Hendrix bin ich dann irgendwann auf die Technik gekommen statt auf dem Grundton aufzulösen, auf der Paralleltonart aufzulösen. Also letzter Takt E-Blues statt auf E zu enden ende ich auf G.

Momentan bin ich das zweite Mal durch den Zyklus durch und spiele besser als zuvor:great:

Hey Strati (Ich liebe diesen "Namen":p),
Herzlichen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen Gitarristen-Karriere :great:

Darf ich denn wissen wie du das eigentlich genau gemacht hast? Hast du einfach ein paar Songs von ihnen gespielt oder ihr Spiel einfach genau "studiert"?

LG
Lynn

P.S. Ich hoffe das gehört jetzt nicht zu OT :redface:
 
Hey Strati (Ich liebe diesen "Namen":p),
Herzlichen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen Gitarristen-Karriere :great:

Darf ich denn wissen wie du das eigentlich genau gemacht hast? Hast du einfach ein paar Songs von ihnen gespielt oder ihr Spiel einfach genau "studiert"?

LG
Lynn

P.S. Ich hoffe das gehört jetzt nicht zu OT :redface:

Oje ich glaub ich hab einen neuen Namen:D
Sollte eigentlich Topic sein, ist ja schließlich ein "Gedankengang";)

Eigentlich hab ich keins von beidem genau getan.Ich hab mir halt die Songs beigebracht ohne das Solo. Ich hör mir eigentlich jeden Abend vorm schlafen gehen eine CD mit Liveversionen an die ich gerade mag und das meisten mehrere Tage das selbe und ich bekomm ein Gefühlt dafür wie z.B. der Herr Clapton seine Solis aufbaut. Am nächsten Tag probier ich dann halt einige Phrasen aus einem Solo und höre is mir wnen nötig nochmal an aber wenn du das Lied oft genug gehört hast kannst du das Solo schon mitdenken und so hab ich mir im Laufe der Zeit unzählige Licks der 3 zusammengekarrt die ich zusammen mit meiner normalen Pentaspielweise benutze und so sieht ungefähr mein Spielstil aus: Dur und Moll-Pentamix vom Clapton, die Auflösungen vom Hendrix und dir knackigen und rauen Texasblueslicks von SRV, viel dynamisches Spiel gerade durch den Anschlag und den einen oder anderen Reverselicks.

Hoffe ich konnte dir so meine Denkweise etwas näher bringen, ich würde zwar nicht behaupten das ich meine Vorbilder bis aufs gnaueste studiert habe aber ich hab mich ziemlich lange im Netz herumgekämpft und die verschiedensten Liveversionen gesammelt um mir des Schemas des Musikers klar zu werden.

Edit: Erfolgreich ist sie erst wenn ich endlich Live spielen kann um mein volles Können voll ausschöpfen kann;)

MfG "Strati":D
 
Hallo Ihr,

@ Paule: Wo ist dein Schneemann hin (der Winter ist doch erst morgen vorbei:eek:). Ich hatte mich so dran gewöhnt

@Draszmar: Schade das ich gestern und heute erst so spät deinen Erzählungen "lauschen" konnte. Sie gewähren tiefe Einblicke in deine Gedanken, aber auch in gewisse hierarchische Strukturen (z.B. von Musikschulen, Orchestern usw.) Ich finde es faszinierend wie du uns in deine Welt entführst. Du verbindest geschickt gesellschaftliche und persönliche Momente und weist durch diesen schönen Schreibstil zu begeistern. Spannend


Von mir gibt es heut mal keine kritisch-reflektorischen Neuigkeiten.:D
Ich hatte heute Probe und muss sagen, dass Diese megamäßig klasse war.
Nachdem wir ja gestern das Set zweimal durchgespielt hatten und die Stimmung eher schwer auf Arbeit gestellt war,lief es heute hingegen ganz anders.

Wir haben zwei Stücke von uns gespielt. Dabei habe ich schon gemerkt, dass es der allgemeinen Stimmung heute eher nicht gut tut.
Nach etwa der Hälfte des dritten Songs haben wir uns alle kurz angeschaut und haben ebenso via Blickkontakt entschieden, dass es an der Zeit wäre etwas anderes zu spielen.

Wir sind dann auch prompt zu "Holiday in Cambodia" umgeschwenkt (und das einfach nur per Blickkontakt...total irre...alle einer Meinung).
Das war ein richtig tolles Zusammengehörigkeitsgefühl. Danach sind wir dann irgendwie in den allgemeinen Punkwahnsinn verfallen (von "I hate people" über "too drunk to...na ja ihr wisst "schon bis hin zum Klassiker "Anarchy in the UK".
Irgendwie kamen da noch weitere verückte Sachen raus :screwy:(die wir teilweise noch nie gespielt hatten).
Nebenbei stellte ich fest, dass ich meine Jazzlady auch durchaus bis zu einen bestimmten Punkt als Punkzicke benutzen kann. Ab einen bestimmten Zeitpunkt hatte sie jedoch genug davon und tat dieses durch lautes Rückkopplungsfiepen bekannt. Also wechselte ich dann doch lieber zur bewährten Brettgitarre. Das war schon hammermäßig wie ich mich seit längerer Zeit mal wieder fallen lassen konnte bei der Probe.
Danach hatten wir sogar noch Zeit uns für ein Bier und ein paar Zigaretten zusammen hinzusetzen. Ich denke das heute hat der Atmosphäre innerhalb der Band mal richtig gut getan und Kraft für Arbeit, Studium und andere Dinge gegeben.

In meiner Metalband ist dieses "blinde Verstehen" und "Einheitsgefühl" viel stärker.
Das liegt aber sicherlich auch daran, dass wir schon 10 Jahre miteinander mucken. Rückblickend betrachtet musste ich heute feststellen ist dieses Gefühl über die Jahre stärker geworden (auch wenn ich die Gitarristin der Metalband schon seit Ewigkeiten kenne) ist.
Solche Gefühle müssen wahrscheinlich auch über eine gewisse Zeit wachsen und in der Rockabilly/Surfsache sind wir immer noch irgendwie dabei uns bei der Probe kennenzulernen (die Eigenheiten, das individuelle Lerntempo usw.).

Jedenfalls freu ich mich jetzt noch mehr auf die gigs am Wochenende (zumal es ja auch mit beiden Bands ist)und ich quasi von Rockabilly/Surf auf Extrem-Metal switchen muss (wird bestimmt lustig)

LG. :rock:
 
Zuletzt bearbeitet:
Oje ich glaub ich hab einen neuen Namen:D
Sollte eigentlich Topic sein, ist ja schließlich ein "Gedankengang"

Eigentlich hab ich keins von beidem genau getan.Ich hab mir halt die Songs beigebracht ohne das Solo. Ich hör mir eigentlich jeden Abend vorm schlafen gehen eine CD mit Liveversionen an die ich gerade mag und das meisten mehrere Tage das selbe und ich bekomm ein Gefühlt dafür wie z.B. der Herr Clapton seine Solis aufbaut. Am nächsten Tag probier ich dann halt einige Phrasen aus einem Solo und höre is mir wnen nötig nochmal an aber wenn du das Lied oft genug gehört hast kannst du das Solo schon mitdenken und so hab ich mir im Laufe der Zeit unzählige Licks der 3 zusammengekarrt die ich zusammen mit meiner normalen Pentaspielweise benutze und so sieht ungefähr mein Spielstil aus: Dur und Moll-Pentamix vom Clapton, die Auflösungen vom Hendrix und dir knackigen und rauen Texasblueslicks von SRV, viel dynamisches Spiel gerade durch den Anschlag und den einen oder anderen Reverselicks.

Hoffe ich konnte dir so meine Denkweise etwas näher bringen, ich würde zwar nicht behaupten das ich meine Vorbilder bis aufs gnaueste studiert habe aber ich hab mich ziemlich lange im Netz herumgekämpft und die verschiedensten Liveversionen gesammelt um mir des Schemas des Musikers klar zu werden.

Edit: Erfolgreich ist sie erst wenn ich endlich Live spielen kann um mein volles Können voll ausschöpfen kann

MfG "Strati":D

Okay, danke :D.
hehe ^^, ich bin immer bereit wenn es darum geht mir Tricks abzuschauen :redface:
Und erfolgreich ist man, wenn man sich selbst als erfolgreich betrachtet ;) (meine etwas andere Art des Denkens über das erfolgreich-sein :rolleyes: ;))

Und ich mag den Namen Strati :p. Klingt irgendwie witzig :rolleyes: :D

Hallo Ihr,

@ Paule: Wo ist dein Schneemann hin (der Winter ist doch erst morgen vorbei. Ich hatte mich so dran gewöhnt
(...)
Von mir gibt es heut mal keine kritisch-reflektorischen Neuigkeiten
Ich hatte heute Probe und muss sagen, dass Diese megamäßig klasse war.
Nachdem wir ja gestern das Set zweimal durchgespielt hatten und die Stimmung eher schwer auf Arbeit gestellt war,lief es heute hingegen ganz anders.
(...)
Jedenfalls freu ich mich jetzt noch mehr auf die gigs am Wochenende (zumal es ja auch mit beiden Bands ist)und ich quasi von Rockabilly/Surf auf Extrem-Metal switchen muss (wird bestimmt lustig)

LG. :rock:

Ich hatte mich auch schon so sehr an Paul`s Avater gewöhnt ;). Und an deins übrigens auch, Susanne ;).

Wow, das klingt ja wirklich fantastisch! Ich bin froh, dass du mal wieder etwas entspannter bist! Aber Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolgserlebnis! Da kann man ja nur neidisch werden ;).

LG
Lynn
 

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