Nur die 57er Customs haben eine Mahagoni-Decke. Die Customs ab 68 haben eine Ahorndecke.
Diese Custom hier z. B. hat eine Ahorn-Decke.
https://www.thomann.de/de/gibson_lpcstbk.htm
Es ist eine Custom aus der normalen Standard-Produktion.
Das Ebenholzgriffbrett ist härter und steifer, was meiner Meinung nach einen recht großen Einfluss auf das gesamte Klangbild hat.
Für mich ist eine Custom weniger dreckig-rotzig. Ich möchte sie eher als höhenreicher, hochmittiger und "smooth" beschreiben.
Dieses holzige "tonk" einer Standard-Style Les Paul ist nicht so ausgeprägt. Saitentrennung, Bässe und Höhen sind definierter.
Für mich ist das Klangbild aufgeräumter.
Auch kann ich jetzt aus der kurzen Erfahrung mit meiner 57er Les Paul Custom heraus sagen, dass eine Mahagoni-Decke die Gitarre NICHT "extrem wuchtig und schwer vom Klang" macht.
Die gitarre ist etwas tiefmitter und dunkler. Heißt aber nicht, dass der all so bekannte Les Paul Standard-Charakter gänzlich zerstört oder verfärbt wird.
Um es kurz zu sagen: Eine Les Paul Custom klingt nicht heller aber Höhenreicher und nicht harsch. Brillianter, vielleicht präsenter, trifft es tatsächlich sehr gut. (Wie Maple-Strat > Rosewood-Strat). Aufgeräumter und eleganter.
Eine Les Paul Standard-Style Gitarre dagegen empfinde ich als holzig warm, mittig-schmatzig.
Aber ja, da jede Gitarre in sich nochmal eigen ist, darf man das alles nicht zu wörtlich sehen. Das sind grobe Richtlinien, die mir im trocken angespieltem Zustand aufgefallen sind.
Was Elektrik, Pickups und natürlich zum Großteil Verstärker und Boxen daraus machen ist nochmal auf einem ganz anderem Blatt geschrieben.
Da ich aber letztens eine neue Custom mit Richlite-Griffbrett gespielt habe und dachte, es wäre eine herunter gefallene Montags-Epiphone, möchte ich davon gerne abraten und wenn nach einer früh 90er Gibson Les Paul Custom schauen. Da war die Welt noch in Ordnung...