P.s.. Ich hab mir gestern auch ein Locking Kit und ein Tailpiece bei Faber bestellt.
Na da bin ich aber mal gespannt. Würde gerne mal Deine Erfahrung erfahren.
Das ist der erste Schritt zu einer wirklichen Klangverbesserung.
Die locker eingehängte Saitenhalterung ist zwar seit mehr als einem haben Jahrhundert Tradition, aber deshalb noch lange nicht der Weisheit letzter Schluß.
Erst wenn das Stoptail absolut fest mit der Decke verankert ist, wird der Wirkungsgrad der Saiten-Schwingungsreflektion erhöht.
Das gilt übrigens im gleichen Maße für die Bridge. Wenn man alles richtig macht, kann man einen Wirkungsgrad der Reflektionen von über 99% erreichen.
Hierdurch, und
nur hierdurch wird das Sustain etwas verlängert.
Bei Serienmodellen von Gibson liegt der im schlechtesten Fall immer noch bei mind. 95%. (das kann man einwandfrei messen). Hier wird dann man deutlich,
wieviel Sustainverbesserung überhaupt möglich ist.
Allerdings wird durch diese Maßnahme auch das Klangspektrum ( der Umfang sämtlicher getragenen Schwingungen)deutlich verbessert.
Ein alter weitverbreiteter, unausrottbarer Irrglaube ist, daß die Schwingungen ins Holz geleitet werden soll. Was bei Akustikgitarren sinvoll ist, hier gibt die schwingende Holzdecke den Klang über die Luft ans Ohr ab, ist bei Vollholzgitarren fatal. Sämtliche ins Holz abgegebene Schwingungsenergie würde der Saite fehlen. Diese Energie wird der Saite aber nur einmal beim Anschlag zugeführt.
Denkansätze, daß das schwingende Holz die Energie zurück in die Saite leiten würde, sind völlig falsch. Eine solche Energierückführung, wenn es sie so geben würde, wären eben mit den gleichen Verlusten behaftet. Es würde nicht einmal eine Promille an Wirkungsgrad ausmachen.
Dazu kommt noch, daß bei einer schwingenden Holzdecke auch die PUs zu gewissen Anteilen mitschwingen und es hierbei zu anteiligen Signalauslöschungen kommen kann (typischer Klang von Halbresonanz-Elektrogitarren). Diese Halbresonanzgitarren haben übrigens ein deutlich kürzeres Sustain.
Der Klang der Alu-Stoptails rührt übrigens wirklich vom Material her. Genau wie eine Bronzeglocke anders klingt als eine aus Blech.
Die Eigenschwingungen dieses Materials, und hier kommen Masse, Festigkeit, Zähigkeit und Gefüge ins Spiel, können als Klangfilter fungieren.
Bestimmte Frequenzen werden bedämpft, andere weniger. Hierdurch kommt ein eigenes Klangbild zum Tragen.
Das Material eines Stoptails kann also niemals das Klangspektrum erweitern, sondern nur aus dem vorhandenen ein Klangbild herausfiltern.
Das kann sich dann z.Bsp. typisch für die Gibson Les Paul der 50er Jahre anhören, oder auch fremdartig.
Typisch für Stoptails aus Aluminium sind helle metallische Klänge. Es hört sich in der Tat ähnlich an, als wenn man mit dem Hammer ein Aluminiumgefäß anschlägt.
Nun ist Aluminium aber nicht gleich Aluminium. Viel zu mannigfaltig sind die verschiedenen Sorten von Aluminium. Von sehr weich, daß man es locker mit dem Messer schneiden kann bis zur Eigenschaft von Federstahl mit dessen Eigenschaften.
Die kommerziellen Hersteller von Stoptails benutzen eine Alu-Legierung, die sich mit CNC-Maschinen gut verarbeiten läßt, ohne die Werkzeuge sehr zu verschleißen oder zu verstopfen.
Von daher sind die Klangeigenschaften der angebotenen Stoptails aus Alu ziemlich ähnlich.