Hallo egokenny,
ich komme aus der Gas-Wasser-Scheiße/Blech Branche. Ein vergleichsweise grobschlächtigeres Handwerk. Aber auch wir wurden von Anfang an gnadelos auf Genauigkeit getrimmt. Ich weiß schon auch was gestandene Handwerksgesellen verschiedenster Branchen
mühelos abliefern können, die Ihr Handwerk von der Pike auf gelernt haben.
Hey bluesbaker,
Der Vergleich mit einem Gesellenstück hinkt m.M. nach ebenfalls, hier geht es dem angehenden Gesellen um Benotung, Bewertungen und Beurteilen einer Arbeit, die später gar dazu führen kann, ob man in einem Betrieb übernommen wird oder nicht.
Hinkt nicht. Eine Arbeit die ich im Betrieb mache, wird zwar nicht mit Schulnoten benotet, aber danach beurteilt ob der Betrieb sie vekaufen kann, oder verschrotten muß. Das ist nicht weniger wichtig. Zumindestens in einem Betrieb, der darum bemüht ist, Qualität abzuliefern.
Es geht aber auch nicht um Schreiner. Es geht darum, daß Verarbeitungsmängel bei Gibson Gitarren oft mit "mein Gott, ist ein Zeichen dafür, daß es sich um Handarbeit handelt", abgetan werden. Das ist in meinen Augen Unsinn, weil ich eben weiß, daß ordentliche Handarbeit nichts mit Verarbeitungsmängeln zu tun hat. Eher das Gegenteil.
10000 Euro kostet eine Gitarre von einem Gitarrenbaumeister auch nicht zwingend. Ab etwa 3000 Euro, was auch eine Gibson Custom locker kosten kann, kann man beim Gitarrenbau
meister schon eine feine Paula bekommen.
Wenn ich den Bericht von Hoss und Lonestar richtig im Kopf habe, dann sind es 700 pro Tag bei Gibson USA und 70 pro Tag bei Gibson Custom...
Ob 700 oder 800 spielt auch keine Rolle mehr. Wieviele Gitarren kann 1 Arbeitskraft pro Tag ordentlich inspizieren? Oder andersrum, wieviele Arbeitskräfte brauche ich um 700 Gitarren an einem Tag ordentlich zu checken?
Es ist ja nun mal Fakt, daß Gurken das Werk verlassen. Und es wird auch eine Ursache dafür geben....
Grüße,
BB