Nachdem hier jetzt schon längere Zeit etwas Flaute ist, möchte ich meine Neuanschaffung vorstellen:
Eine
Gibson Les Paul Studio Limited Edition 1952-2002.
Eine kleine Vorgeschichte:
Vor ca. 3 Wochen hat mich das Vor-Weihnachts-GAS gepackt und praktisch über Nacht musste ich eine Custom Shop Les Paul haben.
Kurze Zeit später habe ich im Internet eine schöne R7 zu einem sensationellen Preis in Neuzustand gefunden. Nicht lange gefackelt...und gekauft...verdammtes Weihnachts-GAS...
Ein paar Tage später war sie dann endlich da und ich mehr oder weniger enttäuscht:
Was ich da aus dem Koffer nahm, verdient meiner Meinung das Prädikat "Custom" nicht!
Die Verarbeitung war dürftig (kleine Lacknase, unsaubere Fret-Bindings...) - vielleicht bin ich da etwas zu pingelig, aber was aus dem "Custom Shop" kommt, muss meiner Meinung nach anders aussehen.
Der Klang war sehr gut, aber das allein hat mir bei dem Preis nicht gereicht.
Ich dachte, dass man bei einem Custom Shop Instrument nichts falsch machen kann - und bin leider auf die Nase gefallen.
Um es noch auf die Spitze zu treiben:
In Sachen Verarbeitung war meine Gibson Standard Faded, die ich für die R7 in Zahlung gegeben habe, selbiger R7 weit überlegen - klanglich sicherlich nicht.
Es bleibt zu sagen, dass man
in jeder Preisklasse die Gitarren eines jeden Herstellers anspielen muss!
Die Option, ein Instrument beim Gitarrenbauer fertigen zu lassen, ist in meinen Augen daher eine sehr heikle Angelegenheit. Sicherlich kann man das auch anders sehen.
Mittlerweile trauere ich meiner Standard Faded auch nach, da das ein richtig gutes Instrument war!
Auf längere Zeit vom Custom Shop kuriert, war ich mir dann aber sicher, dass ich wieder eine stinknormale Gibson USA Standard haben wollte, die zwar dem Anspruch "historisch korrekt" nicht gerecht wird - aber das ist mir mittlerweile auch recht egal.
Eher durch Zufall, als durch konkretes Suchen, bin ich dann auf die oben bereits erwähnte Gibson Les Paul Studio Limted Edition gestoßen.
Die Studio in genau dieser Ausführung war mir jedoch neu - daher habe ich längere Nachforschungen angestellt, die glücklicherweise doch noch eine Antwort geliefert haben...
Zur Geschichte und Ausstattung:
2002 hat Musik Jellinghaus in Dortmund anlässlich des 50. Geburtstages der Les Paul eine Limited Edition anfertigen lassen.
Diese Edition ist auf 200 Exemplare limitiert. Davon wurden 50 Stück mit AAA-Decken für Musik Jellinghaus handselektiert. Diese 50 Modelle haben ein "Limited Edition"- Trussrod-Cover und kommen mit Echtheitszertifikat.
Die anderen 150 Exemplare ("nur" AA-Decken) wurden an weitere Händler weitergegeben. Meine Studio ist eine dieser 150.
Bis auf die Decke und die Glocke sind alle dieser 200 Exemplare - hinsichtlich der Ausstattung - identisch:
Diese Limited Edition trägt in der Bezeichnung den Zusatz "1952-2002".
Die folgenden Spezifikationen können somit als Tribut für 50 Jahre Les Paul verstanden werden:
- 1952: Body Shaping
- 1955: Tune-o-matic Bridge
- 1955: Stop Tailpiece
- 1957: Gibson '57 Classic Pickups
- 1958: Flame Maple Top
- 1959: Neck Shape
- Lemonburst - Finish (auf dem Bild unten sieht es fast wie "Amber" aus - sie ist dann schon noch etwas mehr "lemon", als die Bilder das zeigen).
+ Grover Mechaniken
Der Mahagoni-Korpus ist übrigens einteilig.
Dass die Gitarre keine Bindings um Korpus und Griffbrett hat, stört mich in keinster Weise. Mittlerweile finde ich das sogar richtig klasse - und wenn man sich die Gary Moore Signature Les Paul anschaut, wird klar, dass wohl nicht nur ich das so sehe!
Bis auf die Bezeichnung hat diese Studio also nichts mit den Serien-Studios zu tun.
Der Vergleich zur Standard drängt sich also geradezu auf - der Mahagoni-Korpus ist aber wenige Milimeter dünner und Bindings fehlen.
Die Classic ´57 PUs passen in diese Gitarre sprichwörtlich wie "die Fast auf´s Auge".
Die Verarbeitung ist vorbildlich - und so, wie man sich das
eigentlich von einer Gitarre "Made in USA" erwartet!
Für mich ist sie ein bessere Standard mit abgespeckter Optik und Dank Classic ´57 PUs doch mit gehobener Ausstattung.
Dabei habe ich immer folgendes Zitat von hoss im Hinterkopf: "Ich habe noch nie, wirklich noch nie eine gut klingende Studio in den Händen gehabt!"
Diese Studio ist eine wunderbar klingende Gitarre mit hervorrgander Verarbeitung.
Wenn sogar schon die "Finanzministerin" zum Behalten rät, kann ich wohl kaum widersprechen...
So hat das Weihnachts-GAS nun also doch noch gesiegt - aber dieses Mal mit glücklichem Ausgang!
Wenn ich mir die Decke meiner Studio anschaue, frage ich mich, ob sie die beim Handselektieren anno 2002 vielleicht vergessen haben...
Hier noch Bilder:
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, Schwein gehabt 
