Ich hatte mich, wie Sabi, auf die geforderten 300 Riesen bezogen. Ebay hat schon etwas zu sagen: nämlich die Erkenntnis, dass es mindestens 2 Interessenten gibt, die ungefähr 200 Riesen für die Gitarre anbieten. Das ist, wenn es um Investitionsgüter dieser Grössenordnung geht, ein entscheidender Punkt für eventuelle Verhandlungen.
Das ist bei mir eine Berufskrankheit, dass ich den Begriff "Preis" nur im Zusammenhang mit einem tatsächlich stattgefundenen Handel verwenden mag. Für diese spezielle Sunburst gibt es tatsächlich keinen Preis, weil sie nicht gehandelt wird. Es gibt eine Angebot zu 300.000$ (lt.hoss) und eine Nachfrage zu 200.000$ (lt. ebay) - und damit keine Einigung, keinen Deal, keinen nachvollziehbaren Marktpreis. Jede andere genannte Zahl ist im Zusammenhang mit dieser Gitarre reine Fantasie, solange nicht Geld und Ware den Besitzer wechseln. Und als "Preis" im technischen Sinn darf man die schon gar nicht bezeichnen, bestenfalls als "Verkaufswertschätzung".
Nach der Auktion weiss der jetzige Eigentümer jedenfalls, was er ungefähr fordern kann, wenn er eine Chance auf einen Handel haben möchte. Möglicherweise war der Laden auch leid, sich mit dem Besitzer abzusabbeln, dass er endlich den Preis senkt, damit einer kauft. Die wollen ja ihre Provision verdienen und das geht erst, wenn der Verkäufer begriffen hat, dass er einen Mondpreis aufruft. Eine ebay-Auktion kann zum gezielten Desillusionieren sehr hilfreich sein.