Gibson Les Paul – Der Userthread

Es fängt damit an, dass die Standard damals ab 1952 gar nicht Standard hieß. Es war schlichtweg das Les Paul Model (wie es auch auf der Kopfplatte steht). Der Name wurde erst viel später für dieses Modell gebräuchlich. 1954 folgte dann die Abrundung des Programms nach oben und nach unten in Form der Modelle Custom und Junior. Deswegen meine Begriffswahl der Ur-Custom.

Custom Order sind Sonderbestellungen nach Kundenwünschen, bei der er die Specs festlege und wenn die nicht zu weit vom Kern der Gitarre abweichen auch gebaut wird (nötiges Kleingeld vorausgesetzt). Und kleines Wortspiel, der Custom Shop baut ja auch nicht nur die Les Paul Custom... ;) Sowas könnte jetzt platt gesprochen eine Custom Order sein (denkt Euch mal das Epiphone weg und Gibson hin):

Epiphone Les Paul Classic Custom 01_K.jpg


Eine Les Paul, die sehr nach Custom Modell ausschaut, jedoch das Griffbrett und die Inlays von einer Standard geerbt hat. Wie gesagt, nur mal ein Beispiel wie das aussehen könnte. Sowas ähnliches gab es aber auch von Gibson, die Custom Classic mit Crown-Inlay in der Kopfplatte. Vielleicht war ja eine solche Custom Order Wegbereiter für diese Modell und Gibson dachte sich, das wär doch was für ne Serie. Epi brachte das Teil ebenfalls heraus und bei der hier gezeigten handelt es sich um eine Custom Classic Antique. Nur der Vollständigkeit halber sei das erwähnt.
 
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Kollegen, so kompliziert ist es doch nicht, oder?
Die Les Paul Standard ist die "normale" Les Paul und die Les Paul Custom soll eine luxuriösere Version der LP sein, mit Unterschieden bzgl. Hölzer und Bindings. Die Specs haben sich dabei über die vielen Jahre hin immer wieder verändert.
 
Ja und der Mercedes ist die luxuriöse Form des VW´s. Manche wollen es eben etwas genauer wissen.
 
Soo ambitioniert erschien mir die Frage nicht... 😉 Aber nichts für ungut.
Um im Bild zu bleiben, die Custom ist der Phaeton, die Standard der Passat, die Junior der Polo...
 
Die Variante mit den selbst gewählten Specs heißt bei Gibson "made 2 measure".

Die "Les Paul Custom" ist ein Modell, was zwar in den Materialien schwankt, aber zumindest idR Blockinlays und das Diamant Headstockinlay hat.

Der Custom Shop ist quasi ein spezielleres Werk.

Alles etwas verwirrend, aber historisch gewachsen.
 
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Ich hab beides und kann nur sagen, dass einer meiner Amps, auf die Erle-Strat eingestellt, super klingt. Und die Esche-Strat damit nicht zu gebrauchen ist.
Bei gleichen Tonabnehmern. Kann mir das jemand erklären?
Die Frage ist doch: Ist sie wirklich "gleich" oder genauer, ist wirklich alles das selbe - außer das Korpusholz? Das ist häufig nicht der Fall, da ist es ein anderes Tremolo gleichen Typs und Hersteller ist, die gleichen Pickups eines Herstellers aber nicht "dieselben" etc..... Ich habe damals im Studium mal einen netten Hinweis von einem meiner Profs bekommen: Probleme bzw. Aufgaben lassen sich manchmal inverse viel einfacher behandeln und lösen. Also wir Fragen uns nun nicht "kann ich sie gleich klingen lassen" sondern wie Stark kann man den Klang durch alle(!) anderen Parameter an der der Gitarre verändern außer(!) dem Korpusholz? Das ins Verhältnis gesetzt gesetzt zum Korpusholz und dann die Frage: Wieviel macht dann das Korpusholz aus? :geek:

Wobei wir jetzt grade über Strats reden, das ist in einem Les Paul Thread natürlich schon fast ketzerisch :LOL:.
 
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Dem ist aber nicht so auch wenn ich das als Elektroingenieur diesen Gedanken durchaus charmant finde. Sobald menschliche Wahrnehmungen mit im Spiel sind, kommt man da schnell an die Grenzen, das Gehirn verarbeitet Informationen einfach unerreicht komplex.
Glückwunsch zur Berufsbezeichnung Ingenieur, den ein oder anderen durfte ich in meiner Laufbahn ebenfalls in diesen Berufsstand heben :). Menschliche Wahrnehmung filtert und gewichtet stark bei der Informationsverarbeitung teilweise sogar komplett unbewusst. Gutes Beispiel ist die Farbwahrnehmung, wir nehmen besonders stark die Farbe grün wahr. Wir sind aber grade wieder bei der beschriebenen Argumentationslinie, nur das wir uns dieses mal in der Welt der Physik tummeln und vergleiche heran ziehen.

Ein gutes Beispiel ist da die Bildwiederholrate von Monitoren, die Wissenschaft sagt, dass der Mensch gar nicht mehr als x Bilder verarbeiten kann. Die Realität zeigt aber, dass ein schnellerer Monitor gerade für erfahrene Gamer einen Unterschied macht.
Das sagt die "Wissenschaft" eben nicht, die "Wissenschaft" sagt das wir 14-16 Bilder als Bewegung wahrnehmen, das heißt nicht zwangsweise "flüssig". Bei der Bildwiederholungsrate, grade bei Monitoren, gibt's aber noch andere Effekte die Sekundär auftreten wie Tearing oder Reaktion auf das Eingabegerät die das ebenfalls noch verfälschen. Aber das ist jetzt schon sehr weit OT.

Zu "Physik der Elektrogitarre" wurde hier schon viel und hitzig diskutiert, ich will nur so viel dazu sagen, dass ich nach dessen Lektüre aus verschiedenen Gründen nichts von dem Buch halte und es sogar potentiell schädlich finde, weil der ein oder andere dadurch hinter seinen Möglichkeiten bleiben könnte.
Den letzten Teil des Satzes habe ich, um ehrlich zu sein nicht verstanden, man muss nicht alles mögen. Ich halte das Buch für fachlich richtig geschrieben, sollte es noch Aspekte geben die aus der Wahrnehmungspsychologie heraus resultieren gerne ein Buch darüber schreiben. Ich schlage den Arbeitstitel "Wahrnehmungspsychologie der Elektrogitarre" vor :).

In diesem Sinne: Frohes Saitenvernichten! Wie mir mal beim Saitenkauf bei einem lokalen Musikhändler gesagt wurde, als ich eine neue Packung Saiten gekauft hab :cool:.
 
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vor lauter Dreck auf meiner Schlampe, hab ich das Nümmerchen hinten noch nie bemerkt! :embarrassed:
und DANKE für die Fetten Infos

Einen Schreibstil hast du ... :facepalm1:liest sich wie in einem Gangsta-Rapper Forum.
 
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Image ist manchmal sehr, sehr wichtig :cool:
 
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Es gibt ja Leute, die Pickups tauschen schon für etwas Verücktes halten.
Mich stören an den ganzen neuen Gibsons und auch sonstigen Gitarren diese blöden Kontermuttern mit Unterlegscheibe auf der Kopfplatte.
Ich habe die an meiner 2019er Standard 50 jetzt mal runtergemacht.

Vorher
IMG_3614.jpg


Nachher

IMG_3617.jpg
 
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hüpsch, fast so wie ne Epi
bei meiner passen die Scheiben doch besser in der Optik , da sie ein Inlay der Kopfplatte hat und die Goldenen Mechaniken mit Klappkurbel!
zum Glück, weil an den ,plastikanbauten, is (vemutlich durch Sonnenlicht) alles schon zerbröselt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist natürlich alles eine Geschmacksache, bei den Customs passen meiner Meinung nach die Kontermuttern auch besser.
Nur auf der Einfach-Wald-Und-Wiesen-Les-Paul-Kopfplatte gefallen sie mir überhaupt nicht.
 
Neben den Tuner mit Steckhülsen gefallen mir bei den Standard-Modellen auch blanko Trussrodcover besser. Bei einer Custom wäre das für mich allerdings undenkbar. Toll konditioniert, gell?! :ROFLMAO:
 
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eine Custom kann man doch sicher auch da individuell gestalten / lassen?
 
Ich finde die einfachen Hülsen in Kombination mit den Kluson/Tulip auch passender.
Bei Grover Mechaniken ist das natürlich anders.
Vielleicht hatte Gibson einen Grund, warum sie dies bei der Standard Serie so machen.
 
Ich denke, daß die Montage einfacher ist und schneller geht.
 
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Mich stören an den ganzen neuen Gibsons und auch sonstigen Gitarren diese blöden Kontermuttern mit Unterlegscheibe auf der Kopfplatte.
Für mich ist Optik eine Sache und Funktion eine andere. Ich denke mal, dass Gibson schwerlich die Produktionskosten aus Lust und Laune erhöht (Kontermuttern mit Unterlegscheiben kosten ja auch Geld und Montagezeit, vor allem relevant, wenn man in großen Stückzahlen denkt). Auch ändert man eine bestehende Bauart nicht einfach aus Lust und Laune, wenn es keinen technischen oder von mir aus auch klangrelevanten Grund dafür gibt. Wenn ich die technische Kompetenz von Herstellern zugrunde lege, stellt sich mir eher die Frage, ob man nicht ältere Modelle, die diese Ausstattung (noch) nicht haben, vielleicht umrüstet.

Aber wenigstens da gibt es ja noch Freiheit, d.h. jeder darf mit seinem Kram machen, was er will. :prost:
 
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Ich habe die an meiner 2019er Standard 50 jetzt mal runtergemacht.
Mir gehts mit der Optik ähnlich, aber ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, nur die Hülsen durch Steckhülsen zu ersetzen.

Die "Deluxe" Tuner sind dafür nicht ausgelegt, und wenn es noch die gleichen wie in den 90ern sind (was rein optisch der Fall zu sein scheint) sind, sind sie ziemlich billig und technisch fragwürdig aufgebaut.

Das fängt damit an, dass bei dieser Form die Welle mit dem Gewinde einfach auf der Grundplatte in einer Halterung liegt und dort nur durch den Gehäusedeckel fixiert ist. Äußerlich ähneln sie Klusons, aber sie sind aus Gussmaterial - was zur Folge hat, dass die hinteren Deckel nur mit kurzen "Steckern" in Löcher in den Basisplatten eingepresst sind, wogegen die Zungen an den Blechgehäusen der Vintage-Tuner durchgesteckt und umgebogen sind. Guss kann man nicht biegen, das bricht, sie müssen also alleine durch die Reibung des relativ weichen Materials halten. Dumm nur, dass die Welle für die Knöppe nicht von einer in sich geschlossenen Öffnung im Gehäuse gehalten wird, sondern zwischen den zwei Gehäuseteilen eingeklemmt wird. Das heißt, dass auf die Welle wirkenden Kräfte letztlich von den zwei kleinen Zapfen aufgenommmen werden müssen. Ich bin der Meinung, dass sich das gewählte Material schlicht nicht mit diesem Aufbau verträgt.

Das Resultat ist, dass es bei den modernen Tunern öfter mal passiert, dass die Deckel bei einem unglücklichen Schlag an den Tunerknopf abfallen - ein meist irreperabler Schaden. Durch die Schraubhülsen wird die ganze Konstruktion aber immerhin stabilisiert, da die am Ende ein Gewinde haben, das in die Basisplatte greift und sie weiter versteift.

Ein weiterer Punkt ist die Passung der neuen Einsteckhülsen, denn die Innendurchmesser variieren etwas. Hat die senkrechte Beinwelle zuviel Spiel, kann sie sich nicht so gut in der Hülse abstützen, sie wird etwas nach vorne gezogen und die Zugkräfte können auf das relativ instabile Gehäuse wirken.

Zumindest meine "Deluxe" Tuner liefen auch oft recht ungleichmäßig beim Stimmen, und auch die Stimmung haben sie trotz einwandfrei nachgearbeitetem Sattel nicht gut gehalten - und dazu gehört schon ne Menge, weil das Gewinde an sich selbstsperrend ist. Ich hab letztlich die Tuner komplett gegen Vintage-Tuner von Gotoh ausgetauscht, mit entsprechenden Adapterhülsen für die größere Bohrung bei modernen Gibsons. Laufen schön glatt, die Stimmung hält wie bei einem Klavier.

Oder es ist einfach die technisch bessere Lösung?! :redface:

Die zusätzliche Verschraubung? Theoretisch schon, aber obwohl ich kein Gibson-Basher bin, vermute ich mal stark, dass die Dinger im Einkauf einfach billiger waren. Das Innenleben der "Deluxe" ist technisch aber auf keinen Fall besser.

Der Aufwand in der Produktion ist auch immer so eine Sache - die eingepressten Hülsen vertragen auf jeden Fall weniger Toleranz beim Bohren. Zu weit, und sie fallen raus, etwas zu eng, und der Lack der Kopfplatte könnte reißen - zurück zum Nachbessern, das ist teuer. Mit modernen Maschinen sicher nicht mehr so problematisch, aber zur Zeit der Umstellung vielleicht ein Faktor.

Ich erinnere mich auch noch gut daran, dass die Kluson-Teile in den 80ern keinen guten Ruf hatten - "veraltete Blechdinger" waren das für die meisten. Das lag sicher auch daran, dass sich noch nicht viele damit beschäftigt haben, die Teile ein bisschen zu pflegen und ggf. zu reparieren.

Gekapselte Mechaniken galten als langlebiger und hochwertiger, und das Sustain sollte davon auch profitieren - wobei sich der Sound mMn tatsächlich etwas verändert, aber es ist immer Ansichtssache, ob zum Besseren. Für Clapton und andere war es jedenfalls damals schon ein Grund, Grover-Tuner auf diese Gitarren zu schrauben.

Gruß, bagotrix
 
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