So, ihr Lieben.
Achtet mal weniger auf meinen Nicknamen, sondern stellt Euch einfach mal vor, dass ich nun zur Les Paul mehr wissen möchte. "Mehr" heisst in diesem Sinne einfach "Vieles, vieles". Das beginnt von der Magie des Instrumentes über eher weltliche Dinge (Technik) bis hin zu ordinären Frage nach einem geeigneten Amp. Ja, ihr lest richtig.
Als Stratspieler, der ich nun mal bin, ist das Thema "Stratocaster" ein in sich ziemlich abgeschlossenes, sowohl, was Technik, Hardware, Bespielbarkeit, Sound, Amps und Literatur angeht. Will sagen, ich nehme eine meiner Strats in die Hände, dann weiss ich, wie sie an welchem Amp zu klingen hat, dann weiss ich, was ich aus ihr herauszustreicheln oder herauszuprügeln habe: Kratzt.Beisst.Knurrt.Faucht. Damit habe ich all das umschrieben, längts aber nich alles dmit umrissen, denn sie kann auch schmeicheln und schnurren. Man kann viel über die Stratocaster lesen, es gibt einen gut aufgestellten und recherchierten Literaturfundus - alles gut.
Und die Les Paul? Wieso kommen ich ausgerechnet jetzt darauf? Nein, das geht schon lange, aber es ist kein befriedigend abgeschlossener Prozess, er ist immer wieder unterbrochen, unvollständig und lückenhaft, unbefriedigend. Tony Bacons Buch, welches ich habe: "Die große Les Paul Chronik" ist m.E. eher ein oberflächliches Bilderbuch; allenthalber nett für den Einstieg.
Ich hatte einst eine 1991er LP Studio im favorisierten Winered. Sie war ramponiert, aber hatte einen weitaus besseren Ton als eine 2002er Studio, die ich dereinst gekauft und dann wieder aufgrund Leere und Leblosigkeit ihres Klanges verkauft habe. Inzwischen habe ich meine 2005er Les Paul Standard, die ist eine andere Liga, aber - allein, mir fehlt der Zugang zu diesem Instrument aus vielerlei Gründen. Möglicherweise liegt es am Amp, an Spielweise (Anschlag) und am Amp - wenn ich das alles wüsste.
Ab und an kommt mal wieder so ein "Mensch, nun aber ran an dieses schöne Instrument", ausgelöst durch andere Spieler oder gehörte Sounds. Das passiert oft. Dann wird gefiedelt und probiert, aber aus diversen Gründen endet das dann auch wieder - wie schon geschrieben - das ist unbefriedigend. Nun wurde ich wieder angefixt
a) weil, wie geschrieben, das Thema Strat erst einmal höchst zufriedenstellend durch ist für mich (guter
Zeitpunkt also) und
b) ausgerechnet im neuesten Musiker-Fachblatt ein Artikel über Peter Weihe und seine Les Paul drin ist (der
Inhalt)
der mich nachdenklich macht. Warum suchen Leute akribisch nach diesem heiligen Gral? Warum fertigt Gibson inzwischen extremst genau Nachbildungen der alten Instrumente, wo offenbar anhand der Verkaufszahlen der Preis keine Rolle zu spielen scheint? Was fasziniert so an diesem eher doch dumpfen Humbucker-Ton (gegenüber der Vielseitigkeit einer Strat mit ihren Singlecoils), für den man anscheinend erst einmal einen geeigneten Amp suchen muss oder sein Gehör umerziehen muss, seine Spielweise gegenüber der einer Strat ändern muss, usw. usf?
Was fasziniert, kurzum gesagt, an so einem Instrument, welches auch mich gepackt hat (denn sonst hätte ich seinerzeit mir die Standard nicht ausgesucht; hier im Forum seinerzeit auch schon mal in Wort und Bild vorgestellt, wissend, dass sie irgendetwas hat, welches mir sich noch nicht erschlossen hat)? Wie findet man den Zugang, wo fängt man an?