Moin liebe Les Paul-Gemeinde!
ich freue mich wie Bolle nun endlich auch eine originale Les Paul mein Eigen nennen zu dürfen.
In den letzten zehn Jahren habe ich bislang "nur" Kopien von Epiphone oder PRS gespielt, war und bin aber mit diesen auch immer noch zufrieden. Doch wie das so ist, piesackt einen immer der Gedanke im Hinterkopf sich doch irgendwann mal eine echte Les Paul zu kaufen, wenn dann mal irgendwann das nötige Kleingeld dafür da ist.
+2000 Euro für eine Gitarre waren für mich einfach immer utopisch viel Geld...
Vor einer ganzen Weile habe ich dann beschlossen, jetzt reicht's, ich spare jetzt was geht bis ich mir die Wunschgitarre endlich leisten kann. Es soll ja schließlich eine Gitarre fürs Leben sein. Außerdem sollte es ein Neuinstrument sein. Vor einigen Wochen war es dann für mich endlich soweit und das Sparschwein konnte geplündert werden...
Für mich stand immer fest, eine Standard muss her - ist ja schließlich der Standard
Tja, und da stehe ich nun und sehe bei den 2014'er Modellen so ein Min-Etune an der Kopfplatte und das Inlay am zwölften Bund. Für mich persönlich nicht so schön.
Naja, es gibt ja noch die Traditionals (leider auch mit Inlay, aber wenigstens ohne Etune). "Zur Not" tut es auch die Standard Plus, die auch noch ohne Etune auskommt und dafür ein tolles Top hat.
Da ich vor einigen Wochen zufällig in Leipzig dienstlich unterwegs war, bin ich kurzerhand also in einen Shop der alle diese Varianten da hatte. 1 1/2 Stunden habe ich dann alles ausgiebig durchgetestet.
Fazit: Die Trad hat mir einfach einen zu fetten Hals. Man kann ja von dem modernen asymmetrischen Halsprofil mit Compound Radius der Standard halten was man will, aber das spielt sich für mich einfach erste Sahne. Natürlich alles Geschmackssache.
Also stand für mich fest die Standard soll es werden. Leider hatten Sie meine Wunschfarbe HCS nicht da. Das Inlay hatte ich mittlerweile zähneknirschend in Kauf genommen. Also weitersuchen....
Dann vor zwei Wochen bin ich hier in Hamburg nochmal zum größten Laden gelaufen um einfach noch mal weitere Standards anzuspielen. Leider auch hier nur bescheidene Farbauswahl.
Ich hatte mich dann schon darauf eingestellt auf die 2015'er Modelle ohne Inlay zu warten. Nach ein wenig Fachsimpelei mit den Verkäufern fiel dann ein kurzer Hinweis, dass ich doch einfach mal zum Spaß eine Custom Shop in die Hand nehmen solle. Naja, ich dachte mir Custom Shop ist eh finanziell weit aus der Range, aber wenn ich es schon angeboten bekomme, warum nicht.
Also einmal einen groben Querschnitt an CS-Les Pauls ins Kämmerlein mitgenommen (R8, R9, R0 und eine Class 5). Und was soll ich sagen? Das war ein Fehler
Die R8 und R9 hatten für mich erwartungsgemäß einen zu dicken Hals, aber als ich die R0 auf dem Schoß hatte, war's für mich vorbei. Da hat sich einfach alles richtig angefühlt... Innerhalb von 20 Minuten hat die alles bei mir umgekrempelt und die Standard war vergessen.
Versteht mich nicht falsch, die Standard war ebenfalls perfekt verarbeitet und hörte sich traumhaft an, aber bei der CS war das Gefühl einfach richtig. Ich kann das nicht beschreiben.
Ein Blick auf das Preisschild verriet mir zu meiner Überraschung, dass der Preisunterschied von der Standard Plus (2.700€) zur R0 vergleichsweise klein war, denn die R0 war ein Auslaufmodell und daher massiv runtergesetzt. Tja, damit war das Thema Standard für mich abgeschlossen.
Da die Hamburger leider wieder kein HCS vorrätig hatten, habe ich alle offiziellen Gibson-Händler Deutschlands im Netz durchgeforstet und bin fündig geworden. Ein Laden hatte tatsachlich noch drei R0 in HCS vorrätig. Also habe ich eine Woche später Nägel mit Köpfen gemacht und bin die 400km von Hamburg aus zum Laden gedüst und anderthalb Stunden später mit meiner Traumgitarre wieder rausgelaufen...
Mir hat es gezeigt, dass stundenlange Informationsbeschaffung und Vergleiche im Internet schön und gut sind, aber im Endeffekt merkt man dann doch erst beim Testen ob es Klick macht oder nicht.
So standen für mich die CS-Modelle eigentlich nie zur Debatte. Zum einen preislich nicht und zum anderen weil ich keinen Wert auf historische Korrektheit lege. Es sollte einfach DIE Gitarre werden zum alltäglich Spiel in der Band. Es kommt halt dann doch wie immer anders als man denkt...
PS: Ein riesen Dank an das Board hier und diversen User wie Hoss, Pekri und vielen mehr. Ich war bisher nur stiller Mitleser, aber die Infos aus diesem und dem CS-Thread sind Gold wert.
(Ich habe mich im letzten Jahr tatsächlich durch fast jede einzelne Seite dieser beiden Threads gelesen)
Hier ist sie übrigens, meine Gibson Les Paul 1960 Reissue V.O.S.