Gibson Les Paul – Der Userthread

So, andere kaufen sich super geile alte Les Pauls (lucky dog, you!). Leider gibt das mein Budget nicht her, also muss ich mich mit alten Teilen von Les Pauls begnuegen.

Umso mehr war ich aufgeregt, als ich gestern in meiner spaeten Mittagspause auf die alte Honda gehuepft und zu Jay (Emerald City Guitars) geduest bin - wenn man das bei dem katastrophalen Seattler Verkehr so sagen kann. Bei ihm habe ich erfuehrchtig ein kleines Schaechtelchen in Empfang genommen. In diesem Schaechtelchen waren zwei fast 60 Jahre alte - damals zum Patent angemeldete - Pickups drin. (Leider) Ohne Cover, dafuer aber erstaunlich gut erhalten und kaum angeranzt schauten mich zwei Paar schwarze Spulen an. Darunter versteckt sich jeweils ein [SIZE=-1][SIZE=-1]2.5[/SIZE] inches langer[/SIZE] Magnet, was den Pickup auf 1957 bis ca. 1960/61 datiert. Genauer kann ich das nicht sagen, da ich die Teile nicht auseinander nehmen wollte und man die Kabel ohne chirurgisches Talent leider nicht sehen kann.

Sehr zur Freude meiner besseren Haelfte habe ich dann mitten in der Nacht nach der Arbeit (nach elf *gaehn*) ungeduldig meine Loetstation angeschmissen, die Tom Holmes Cover angebracht und die PAFs in meiner R8 von 2013 installiert. Als alles fertig war, musste (sehr zur Freude oben genannter besseren Haelfte + aller meiner Nachbarn) der PRS 30 angefeuert werden. Dabei habe ich das Mikro mitlaufen lassen ...

https://soundcloud.com/drchevchelios/gibson-r8-2013-paf
(1. Rhythm Vol ~ 3, 2. Rhythm Vol ~ 7, 3. Rhythm Vol 10, 4. Middle Vol ~ 7 on both, 5. Middle Vol 10 on both, 6. Treble Vol ~ 3, 7. Treble Vol ~ 7, 8. Treble Vol 11 ;) )

Ich war ehrlich gesagt schon ueberrascht, wie fett die Gitarre mit den PAFs geklungen hat! Fast noch einen Ticken "dicker" als mit den Custombuckern. Aber dieses wundervoll holzige im Ton und die klasse Dynamik sind definitv da. Transparent, fast ein bisschen widerspenstig, dafuer aber mit schoen seidigen Hochmitten und Hoehen. Was man - besonders mit guten Kopfhoerern oder Monitoren hoeren kann, ist, dass die Obertoene extrem schoen kippen. Das habe ich so bei noch keinem modernen PAF-Modell gehoert.

Dummerweise habe ich gestern vergessen, Detailfotos zu machen oder den Output zu messen :redface: War wohl zu enthusiastisch. Ich verspreche aber, dass beim naechsten Saitenwechsel nachzuholen.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob dieses "Upgrade" unbedingt noetig gewesen waere. Die Custombucker klingen auch super und gar nicht wirklich anders. Jedenfalls an diesem Amp ... Aber es ist irgendwie ein cooles Gefuehl ... fast wie eine Herztransplantation :D Nur dass ich hier ein aelteres Herz eingesetzt habe ... oder besser zwei (denn doppelt haelt bekanntlich ja besser).

Hier nur schnell ein Foto, dass ich heute morgen gemacht habe. Wie gesagt, Detailfotos kommen vermutlich irgendwann auch noch.

P1011035sm_zps51b91ff6.jpg
 
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Toll, freue mich für dich. Da hoffe ich doch auch mal auf etwas Glück um ein solches Schächtelchen in Empfang nehmen zu können.:)
 
Wow, super Chev. Alle haben auf einmal PAFs!!!

Das Schächtelchen war sicher teurer als so manche alte Gitarre hier.

EDIT: JD Simo mit alter Custom und altem Fender, da hört man sehr deutlich den tonalen Charakter der Custom

 
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Naja, "auf einmal" ist gut. Das Ganze hat sich bei mir ja eigentlich fast 4 Jahren hingezogen. Nur jetzt konnte ich - dank Jays Hilfe - relativ kostensparend zuschlagen. Keine Ahnung, ob das jetzt ein "gutes", ein mittelmaessiges oder gar nett so tolles Paerchen PAFs ist. Ich meine, dass sie schon ein wenig anders klingen, als ich das von meinem Meet & Greet mit Alberta in Erinnerung hatte. Aber wer weiss, wie Alberta ueber den PRS geklungen haette? Ist wohl eher eine Kopfsache.

Und Pekri, keine Sorge, Ende des Monats kommt doch eine Box fuer Dich ;)

Edit: JD Simo ist der Hammer!
 
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Hach schön. Daß kann ich sehr gut nachempfinden. Das Gefühl, etwas so altes wieder zum Leben zu erwecken.
Voller Ehrfurcht lauscht man den neuen Klängen. Das beflügelt ungemein.

Ist nicht mal, daß der Klang um Längen besser wäre, aber echt und authentisch.
So gings mir vor knapp zwei Jahren, als ich zu meinen ersten PAFs kam ( 2 Black, 1 Double Creme), und immer wieder, wenn ich einen alten P90 wieder zum Leben erwecke.
Assoziationen zu Frankenstein sind da nicht von der Hand zu weisen.:D

Gratuliere und viel Spaß daran.:great:
 
Die Custom Bucker sind klasse. Für mich aber doch anders als die bzw meine PAF. Die Ambers haben da ähnlicheren Charakter. Ich muss aber auch einräumen das die Kombination altes Holz/Elektronik und PAF einen Einfluss auf mein Tonergebnis hat. Jedenfalls kann ich schon festhalten das keine von mir gespielte Historic ähnliches Klangverhalten gezeigt hat. Es ist einfach anders. Gute Historics brauchen sich aber nicht verstecken und sind ebenfalks tolle LPs.

JD Simo's Spielstil find ich wirklich gut.
 
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@ Chev: GW !

Mich würde mal interessieren, wo isolierte PAFs her kommen. Sie werden zwar sehr selten, aber eben doch immer mal angeboten. Aber es gibt doch niemanden, der eine z.B. echte 58er, 59er,60er auseinander rupfen würde ? Schon Ende der 70er, als dieser Trend zu Wechsel-Pickups, damals vor allem diMarzios mit mehr Output, losging, war der Wert einer alten Original-Gibson bekannt, Zeitschriften aus dieser Zeit sprechen von (putzigen) 10-20.000 $. Was damals auch viel Geld war. Da hat doch niemand seine PAFs entfernt, verhökert und den Wert seiner Gitarre zerstört? Zumal es ja wirklich nicht viele Gitarren mit den orig. PAFs gab.
Trotzdem hört man immer wieder von nachgerüsteten originalen PAFs. Irgendwie passt das für mich schwer zusammen.
 
DirkS, das frag ich mich seit langer Zeit. Viele ES wurden auseinandergerupft, aber SOOOO viele?

Eher vermute ich, dass viele PAFs keine PAFs sind.
 
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PAFs waren auch in den Lapsteel Gitarren von Gibson.
 
Ja sicher, auch in den Jazz-Mamas. Da wurden auch viele ausgeräumt. Aber tatsächlich werden sehr viele alte PAF`s angeboten. Ob da alles alt und echt ist?:confused:
 
Ich finde es irgendwie unnötig, dass man immer versucht, den Klang von alten Gitarren oder Pickups so zu loben (wobei Chev das durchaus objektiv betrachtet hat). Ich habe selber vor kurzem eine 65er SG Special gekauft. Die klingt nicht besser als eine aktuelle SG Special aus dem Custom Shop, höchstens etwas anders. Vielmehr ist das Gefühl, eine so alte abgegriffene Gitarre zu spielen ein ganz anderes. Auch das Wissen, dass die Gitarre bereits 49 Jahre auf dem Buckel hat und eben Santana oder Pete Townshend auf genau solchen Gitarren (und nicht den aktuellen Reissues) gespielt haben, nacht einen irgendwie glücklich. Gleiches lässt sich natürlich auch auf einen PAF übertragen.

Von einem 63er Aston Martin DB5 sagt auch kein Mensch, dass dieser besser als ein aktueller V8 Vantage ist. Trotzdem würde mir die Entscheidung zwischen beiden leicht fallen, wenn ich "freie" Auswahl hätte. Genau so sehe ich das auch bei E-Gitarren. Altes Holz ist für mich nicht besser, aber eben doch cooler. Leider wird von vielen Vintage-Anhänger altes Holz viel zu sehr gelobt.

Und zur Alterung von Alnico Magneten: Ich habe mal testweise eine neuen Alnico V Magnet gegen den 49 Jahre alten Kollegen in einem P90 der SG getauscht und ich konnte keinen Unterschied hören.
 
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Da der aktuelle Kurs schon unverschämt niedrig ist musste ich einfach zuschlagen und bin jetzt auch wieder Mitglied in dieser Runde ;)

Seit heute Besitzer einer "kleinen, aber feinen" Gibson Les Paul LPJ in Rubbed Vintage Satin.

Foto folgt, muss erstmal weiterspielen .. ich liebe den 50th Rounded Hals einfach.
 
Hi ;)

Congrats, zur neuen Klampfe!! :rock:

Auch ich hatte einmal eine Les Paul DeLuxe aus den 60-ern, habe die verkauft (mit einem satten Gewinn). Nunja, heute ärgere ich mich darüber, aber aus Fehlern lernt man(N)/Frau ja. NIE WIEDER, habe ich mir gesagt, verkaufe ich eine meiner Gitarren - das ist auch so geblieben, bis zum heutigen Tag!
Trotz Allem aber bleibe ich meinen Jackson's treu!! :rock:
 
Mein neuer Liebling:

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Das Volumepoti meiner Junior ist jetzt wieder so leichtgängig wie am ersten Tag und funktioniert auch wunderbar :great:!
 
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Super! Aber wurde vor kurzem nicht noch davor gewarnt... bloß kein Kontaktspray zu verwenden?
Aber wenn's funktioniert ist es doch super!
 
Es war die einzige Möglichkeit die Potis zu erhalten und ohne die Lötungen aufzumachen... also blieb nichts anderes übrig.

Auseinanderbauen kann und will ich nicht und das wird doch überall verwendet. Es ist und bleibt ein Verschleißteil und irgendwann geht's dann eben kaputt.

Edit: TJ - es ging darum kein WD40 oder andere ungeeignete Sprays für Potis zu verwenden ;). Das hier ist genau für solche Anwendungen gemacht :).
 
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Jo, bitte keine Haudrauf-Chemiekeule wie das gerne benutzte Kontakt 60 (ohne Plus). Das ist zum entrosten gedacht, muss aber mit einem Reinigungsspray wieder abgespült werden, sonst gammelt das Poti vor sich hin.

WD40 ist auch so ein Pseudo-Wundermittel. Als Allzweckspray für Metall ok, aber ins Poti würde ich es nicht sprühen bzw. danach mit Reiniger abspülen.
 
..hab noch nie gehört, das man WD40 wieder "abspülen" muss..
 
DirkS, das frag ich mich seit langer Zeit. Viele ES wurden auseinandergerupft, aber SOOOO viele?

Eher vermute ich, dass viele PAFs keine PAFs sind.

@ Chev: GW !

Mich würde mal interessieren, wo isolierte PAFs her kommen. Sie werden zwar sehr selten, aber eben doch immer mal an geboten. Aber es gibt doch niemanden, der eine z.B. echte 58er, 59er,60er auseinander rupfen würde ? Schon Ende der 70er, als dieser Trend zu Wechsel-Pickups, damals vor allem diMarzios mit mehr Output, losging, war der Wert einer alten Original-Gibson bekannt, Zeitschriften aus dieser Zeit sprechen von (putzigen) 10-20.000 $. Was damals auch viel Geld war. Da hat doch niemand seine PAFs entfernt, verhökert und den Wert seiner Gitarre zerstört? Zumal es ja wirklich nicht viele Gitarren mit den orig. PAFs gab.
Trotzdem hört man immer wieder von nachgerüsteten originalen PAFs. Irgendwie passt das für mich schwer zusammen.

Ich glaube a) dass Hoss absolut Recht hat. Die Identifizierung eines echten PAFs ist allerdings nicht allzu schwierig. Wenn man sich ein bisschen auskennt, kann man Fakes ganz gut an mehren Merkmalen erkennen. Am häufigsten werden übrigens Double Whites oder Zebra PAFs gefälscht. Double Blacks "lohnen" sich wohl (noch) nicht. B) ist es tatsächlich so, dass sauviele PAFs im Laufe der 70er und 80er ausgetauscht und für 'nen Appel un' Ei verschleudert wurden. Egal ob aus Paulas, ES, etc. Lapsteels waren jahrelang ein besonders günstiger Weg, an PAFs ranzukommen. Diese Zeiten sind leider auch vorbei ...

Wie auch immer, ich meine, dass ein weiterer Grund ganz einfach gekaufte und wieder verkaufte PAFs sind. Die Jungs sind ein hefty Investment, und sicherlich eine der ersten Sachen, die wegen des Preises und der Nachfrage verkauft werden. Besonders in diesen Zeiten, wo es so viele hervorragende aftermarket Pickups gibt.
 
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