der Korpus einer Les Paul sollte aus einem einzigen Stück Mahagoni bestehen.
Gestückelte Hölzer kenne ich eigentlich nur von preiswerten Nachbauten.
Warum?
Weil man sich dann einbilden kann, ein selteneres und damit wertvolleres Stück Holz in der Gitarre verbaut zu haben?
Einteilige Bodies haben aus technischer Sicht gesehen Nachteile. Weil die Mahagonistämme nicht endlos dick sind, verlaufen die Jahresringe auf Gitarrenbreite nicht parallel sondern beschreiben einen Bogen. Damit ist die Durchbiegung des Korpusn im Laufen der Zeit vorprogrammiert.
Niemand greift heutzutage mehr auf 100 Jahre gelagertes Holz zurück, bei dem die Spannungen sicher abgebaut sind.
(Ich habe Tischplatten aus 400 mm breiten, 4 cm dicken Eichenplatten, die nach 300 jähriger Lagerung aus Bohlen geschnitten wurden, und.....nach kurzer Zeit einige Risse bekamen.)
Die Ahorndecke kann diese Spannungen nicht sperren. Die Gitarre biegt sich durch. Bei Bodies ist das nicht ganz so tragisch.
Man will nur sichergehen, daß die Bodies keine Risse kriegen, darum kann man mit einer relativ kurzen Lagerzeit einteilige Bodies bauen.
Tische möchte man nicht haben, die so durchgebogen wie viele Gibson Les Paul sind. Wer 's nicht glaubt, kann ja mal ein Lineal quer under den Body halten.
Beim Hals ist es weit folgenschwerer, wie die Maserung verläuft.
Aus ökonomischen Gründen werden Hälse aus den innenliegenderen Stellen des Stammes und aus kleineren Stämmen verbaut. Hier liegen die Jahresringe in noch engeren Radien.
Für den Hals wäre es aber besser, wenn die Jahresringe parallel und stehend (rechtwinklich zum Griffbrett) angeordnet wären, um der Seitenspannung entgegen zu wirken.
Zumindes auf der Bassseite sollten die Ringe so angeordnet sein, wegen der hier höheren Saitenspannung, damit der Hals keiner Torsionskraft ausgesetzt ist.
Das kann sich aber keine Serienproduktion leisten. Die Kosten stiegen duch den hohen Ausschuss explosionsartig. Das kann nur ein Gitarrenbauer, der Einzelstücke fertigt.
Ein einteiliger Body wird nur dem Wunsch der Kunden nach Exklusivität gerecht. Sinnvoll ist das aber nicht.