Gibson Les Paul – Der Userthread

Doch.
Die Ursache für die "Verbiegungen" ist nicht ein partielles oder komplettes Trocknen des Holzes.
Es sind vielmehr interne Spannungen im Holz.
Diese Spannungen heben sich im ganzen Stamm gegenseitig auf. Schneidet man dann Stücke (Bretter)aus dem Holz, sind die Spannungen einseitig und führen zu Verbiegungen und Verdrehungen.
Z.Bsp. kann ein Dreimeterstück 100 x 100 mm Vierkant Kiefernstück sich im Laufe der Jahre um 90° schraubenartig verdrehen. Einfach nur, weil es aus dem Stamm geschnitten asymetrische Spannungen enthält. Lagert man ein 100 mm dickes brett 10 Jahre fachgerecht und schneidet dann einen solchen Vierkant daraus, passiert nichts mehr. Das hat nichts mit dem Trocknen zu tun.
Das ist der Grund, warum man Tischplatten massiv nur aus sehr gut abgelagertem Holz macht. Ansonsten leimt man einzelne Latten zusammen, bei denen die Richtung der Jahresringe jeweils um 180° versetzt wird.
Im Prinzip ist es keine gute Idee, einteilige Bodies zu bauen. Es sei denn es ist sichergestellt, daß durch jahrelange Lagerung im Freien (abgedeckt) die Spannungen abgebaut werden.
Im Freien deshalb, damit die dauernden Temperatur- und Feuchtewechsel die Holzstruktur dauernd belasten und bewegen, dadurch werden die Spannungen abgebaut.
 
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Wer würde sowas kaufen wollen, was nach Tischplatte aussieht?
Außerdem geht es tausendmal gut und einmal schief (bei mir).:D
Möglicherweise hat das Holz meiner ja auch die große Flut in Nashville mitgemacht.

Fender hat es Anfang der 90er mit den Leisten gemacht. Aber nur, weil das Material knapp war.

Ich rege mich aber nicht wirklich über meine Gitte auf. Klanglich ist sie überragend. Und wenn der Riß größer werden sollte, dann fülle ich ihn mit Harz. Vorläufig bleibt erst mal alles so.
Ist wie agen auf einer anderen Ebene, mehr in die Tiefe.:D
 
OOOODER deine Kältebehandlung ist eben das erste mal schief gelaufen und Gibson kann nichts dafür! :)
 
Genau diese hier hatte mal eine Nacht bei - 4°C im Kofferraum verbracht. Das war im Winter 2011712.

Und dann mit deiner Zeitmaschine zurückgeholt. :)
Könntest du nicht mal nach 1959 fahren und mir ein paar Les Pauls mitbringen?
Eine Kiste Bier steht. :D

Vielleicht hätte ich die besser auch mal richtg rangenommen.
Im Ernst, Minustemperatur heißt, daß Spannungen nachlassen, nicht dazu kommen. Durch Minustemperaturen entstehen eventuell Schäden am Binding und anderen Plastikteilen. An Holz nicht.
Und schon garnicht wird es an einem Ende auseinander gehen und der Rest bleibt völlig davon ausgenommen.

Wenn es nicht so wäre hätten Profimusiker deren Gitarren zig mal in Flugzeugfrachträumen quer durch die Welt gekarrt werden ja ein massives Problem.

Übrigens, der einzige Zutritt zum Holz der Gitarre für Feuchtigkeit ist über die Elektroschächte und deren Verbindungskanäle und die Pickupschächte. Außerdem noch langfristig über die Bohrungen der Einschlagbuchsen bzw. den eingeschraubten Bridge Post.
Alles andere ist durch den Lack wirksam geschützt.

Aber doch auch nur solange der halbwegs intakt ist. Was mit den beliebten Rissen und komplett kahlen Stellen dann ja nicht mehr der Fall ist.
 
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Im Frachtraum liegen Gitarren ja auch gut verpackt in Flightcases und die Temperatur ändert sich nach dem Transport ja auch nicht von jetzt auf gleich, dass dauert eine gewisse Zeit. Das ist so nicht vergleichbar.
 
Die heutigen Frachträume sind auch geheizt. Sonst würden die armen Tiere ja auch erfrieren. Denn die reisen ja im Frachtraum. Früher aber, war dies nicht der Fall.
 
..na dann lag ich mit "schlecht getrocknetem Holz" ja nicht verkehrt..

"Rock On", du weißt aber schon, dass die Hölzer bei Gibson nicht abgelagert werden?! Die Feuchtigkeit wird mit einer großen Vakuummaschine aus vielen einzelnen Rohschnitten gleichzeitig herausgezogen. Danach liegt die Feuchtigkeit bei konstanten 12%, wenn ich mich richtig erinnere. Hoss und Lonestar, ihr ward bei Gibson. Wenn ich mich mit der Prozentzahl irre, bitte korrigieren.
Ob das Verfahren nun gut ist oder nicht, weiß ich nicht. Das müssen Fachleute beurteilen.
 
"Rock On", du weißt aber schon, dass die Hölzer bei Gibson nicht abgelagert werden?! Die Feuchtigkeit wird mit einer großen Vakuummaschine aus vielen einzelnen Rohschnitten gleichzeitig herausgezogen. Danach liegt die Feuchtigkeit bei konstanten 12%, wenn ich mich richtig erinnere. Hoss und Lonestar, ihr ward bei Gibson. Wenn ich mich mit der Prozentzahl irre, bitte korrigieren.
Ob das Verfahren nun gut ist oder nicht, weiß ich nicht. Das müssen Fachleute beurteilen.

Auch bei Custom Shop Modellen ?? Das kann ich mir nicht vorstellen, dass da nichts gelagert wird.
 
Die heutigen Frachträume sind auch geheizt. Sonst würden die armen Tiere ja auch erfrieren. Denn die reisen ja im Frachtraum.
Oder Flüssigkeiten. Frachtraum steht auch unter Druck.

Bin mal mit einem British Airways Frachtjumbo nach USA geflogen. Da war nur der vorderste Teil (ca. 140 Plätze) Passagierkabine, der Rest Frachtraum. Alle 30 Minuten ist eine Stewardess mit Atemluft (zur Sicherheit) nach hinten und hat die Ladung kontrolliert (ob sich was gelöst hat oder qualmt,...). Da habe ich bei der Verbindungstüre reingeschaut. Sehr cool.
 
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Oder Flüssigkeiten. Frachtraum steht auch unter Druck...

Das stimmt aber dann nur teilweise! Als ich einmal aus Amerika wieder kam, hatte ich ein Metallfläschchen im Koffer und als ich wieder zu Hause war, war das Fläschchen fast leer und meine Klamotten stanken bestialisch!
 
"Rock On", du weißt aber schon, dass die Hölzer bei Gibson nicht abgelagert werden?! Die Feuchtigkeit wird mit einer großen Vakuummaschine aus vielen einzelnen Rohschnitten gleichzeitig herausgezogen. Danach liegt die Feuchtigkeit bei konstanten 12%, wenn ich mich richtig erinnere. Hoss und Lonestar, ihr ward bei Gibson. Wenn ich mich mit der Prozentzahl irre, bitte korrigieren.
Ob das Verfahren nun gut ist oder nicht, weiß ich nicht. Das müssen Fachleute beurteilen.
jaja.. Du weist aber schon, das das eine mit dem anderen zusammenhängt ?:D Bei der künstlichen Trocknung entfällt logischerweise die laaaange Lagerung..:D
 
Das stimmt aber dann nur teilweise! Als ich einmal aus Amerika wieder kam, hatte ich ein Metallfläschchen im Koffer und als ich wieder zu Hause war, war das Fläschchen fast leer und meine Klamotten stanken bestialisch!
Eine Zerquetschung oder Wurfbehandlung des Koffers?
 
jaja.. Du weist aber schon, das das eine mit dem anderen zusammenhängt ?:D Bei der künstlichen Trocknung entfällt logischerweise die laaaange Lagerung..:D

Hä?! Ja ja das ist eine Konsequenz. Aber du sagtest, dass das Holz "schlecht getrocknet" sei, also nicht ausreichend getrocknet, was aber durch die künstliche Trocknung gegeben ist, also ist das schon mal ausgeschlossen.
 
..wir reden aneinander vorbei. Ist Ok..
 
:weird::nix: Anscheinend schon.
 
Marshall, wenn Du alles gelesen hättest, wär Dir nicht entgangen, daß diese Gibson keine Kältebehandlung mitgemacht hat.

Die Temperatur wird im Gitarrenkoffer etwa 1-2 Stunde gehalten. Die Luftfuchte etwa drei Stunden. Dann ist alles ausgeglichen. Gerade die Luftfeuchte gleicht sich mit Macht an.

Bei Lackrissen ist natürlich nichts mehr geschützt.

Frachträume der Linienmaschinen werden nach Anforderung mehr oder weniger beheizt. Über dem Gefrierpunkt werden sie alle gehalten. Aber nicht immer und alle werden auf Zimmertemperatur gebracht. Mit Druck beaufschlagt werden sie alle. Trotzdem ist der Luftdruck in 35000Fuß in der Kabine und in den Frachträumen viel geringer als am Boden. Für manche Behälter bedeutet das schon das Aus. Kommt immer auf die Querschnittsfläche des Deckels an.

Ach ja, die künstliche Trocknung ist eigentlich eine künstliche Alterung. Hierbei werden wechselnde Temperaturen und Luftfeuchte simuliert.
 
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Bei meine Paula ist der Lack schon total trocken.
Am Hals war eine Stelle wo der Lack schon so trocken war, dass abgebröckel ist, als ich mit dem Fingernagel darauf gedrückt habe.
An der Stelle (Ca 1cm x 0,5cm) guckt nun auch das pure Holz heraus.
Das sollte kein Problem sein oder? Gibt ja auch etliche Gitarren mit unlackierten Hälsen.
 
Oh, oh... dann würde ich aber nicht mehr mit dem Fingernagel auf dem Lack herum drücken!
Nachher hast du noch eine Nackedeigitarre!
 
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Vorallem wird das Holz dadurch feucht, ich würde sie besser verkaufen :)
 
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