Gibson Les Paul – Der Userthread

Irgendwie finde ich das auch ein wenig seltsam...
Nur um das Thema Gewicht noch einmal kurz aufzuwärmen:
Ein schwieriges Thema und beide Seiten haben in gewisser Weise recht.
Wie sich ja rumgesprochen haben sollte, haben die Schwingungen des Halses einen hörbaren Einfluß. ...

@Burki: das war wieder einmal eines der Postings die ich wirklich gerne lese, und von denen ich hoffe, daß ihnen zu allen möglichen Themen noch einige mehr folgen werden, weil sie in unser Mythen- und Legendendurchwachsenes Gitarristendasein ein wenig Vernunft, Wissenschaft und vor allem Nachvollziehbarkeit hineinbringen. Natürlich hört man harte Fakten nicht immer gerne, aber man sieht nachher trotzdem klarer und ist gescheiter als vorher.
Vielen Dank dafür!

Mit der Sache wollte ich eigentlich nicht Partei für leichtere oder schwerere LPs ergreifen, sondern nur darauf hinweisen, daß ich glaube daß eine LP nicht alleine dadurch schon besser ist, weil sie leichter (oder schwerer) ist.
Es kommt IMHO letztlich noch auf einige andere Sachen und vor allem darauf an was man von der Gitarre erwartet.

Ich wollte mit dem Posting zum Gewicht wirklich niemandem auf die Zehen treten, und natürlich wählt jeder sein Instrument nach seinen Kriterien. Ganz klar.
Aber mir ist auch klar, warum gerade Internetforen einen wunderbaren Nährboden für genau diese Entwicklung: "hauptsache leicht und geile Decke, der Rest ist egal" abgeben.

Wir alle stehen gewaltig auf tolle Gitarrenbilder, entsprechend vielfrequentierte Threads gibts halt auch (und ich meine jetzt gar nicht bei uns auf dem Musikerboard).
Dazu noch ein paar Postings einiger vermeintlicher "Alphamännchen" wie toll leicht die neueste Errungenschaft ist und wie geil die Flames der Decke sind. Das plappern dann noch einige nach, vielleicht auch noch auf anderen Boards.
Und Voila, fertig ist die Urban Legend!

Und nachdem der Klang und das Gefühl eines Instruments sich halt schwerer, wenn überhaupt, ins Internet transportieren und noch viel schwerer nachvollziehen lässt, muß meiner Ansicht nach ein Frischling, der einfach einmal zufällig, möglicherweise über Google über so einen Thread stolpert fast zwangsläufig den Eindruck bekommen "leichter+flammender=bessere LP" und wählt möglicherweise in Ermangelung eines gut ausgestatteten lokalen Händlers sein Instrument im Internet nur noch danach aus, überspitzt formuliert.

(Das mit den Alphamännchen soll bitte nicht diskriminierend sein, aber sind wir ehrlich, im Internet schreibende und im besonderen E-Gitarristen sind wahrscheinlich in überwältigender Mehrzahl Männer, bis auf die paar Ausnahmen die natürlich die Regel bestätigen :)).

Was mich zurückbringt zu, jeder soll natürlich bitte sein Schätzchen danach auswählen, wie er/sie (geht doch:)) das möchte.
Aber es sind immer noch Musikinstrumente und der Klang, bzw. die Umsetzung des Klanges den man im Kopf hat durch das Instrument sollte IMHO das Wichtigste sein, dann kommt lang nichts, und dann darf sie auch gern endlos geil sein :D.

So, ist leider etwas länger geworden, trotzdem danke fürs Durchhalten!
 
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Ja leider ist es oft so, dass sich Leute die viel Geld haben auch viele tolle Gitarren kaufen können. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie auch ein tolles Gespür für die Brocken haben;) Viele denken aber so... Schließlich schreibt da ja jemand aus Erfahrung.
Natürlich gibt es auch Leute, die Geld UND ein tolles Gespür für Gitarren haben. (zB hier im User thread;))
 
Zwei absolut genial klingende Les Pauls von mir:

DSC_0627.jpg
Die R8 mit Plaintopdecke und Rioboard
Gewicht dieser Gitarre:

SAM_0185.jpg
Und meine absolut geniale Custom von 1990. Nashville Produktion, also No Custom Shop. Auch liebe ich deren Pickups, die so weit herum verschriehenen, aber von mir genial empfundenen 490R und 498T. iNserts und ABR-1 von Faber und Studs mit Stoptailpiece von Montreux.

DSC_0633.jpg

Gewicht dieser Gitarre:

SAM_0187.jpg

Wie ihr seht, haben beide keine Decken, bei denen einem der Atem stockt. Mir gefallen Plaintop Decken sehr gut. Und eben ihr Klang, einfach wunderbar. Das allerwichtigste überhaupt ist meiner Meinung nach, die Instrumente viel zu spielen, damit man auch eine emotionale Bindung dazu bekommt. So hat das Instrument dann auch einen höheren ideellen Wert. Jede meiner Les Pauls klingt anders, keine gleich. Einige sind sich aber ähnlich. Meine absolute Favoritin momentan ist nach wie vor "Naomi". Bald aber kommt meine R9 vom Makeover zurück. Da freue ich mich jetzt schon darauf, sie zum 2. Mal richtig kennen zu lernen.:)
 
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Wie ihr seht, haben beide keine Decken, bei denen einem der Atem stockt. Mir gefallen Plaintop Decken sehr gut.

Plaintops finde ich am schönsten ! Auch eine seher sher schöne Gitarre, die Du da hast ! Die 490R/498T Kombi habe ich in meiner SG und bin damit mehr als zufrieden, klasse Sound !
 
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@Pekri
Wurden damals, als du deine 2003er Les Pauls gekauft hast, diese mit Rio-Board eigentlich speziell beworben? sprich wurden die Rio-Modelle als solche verkauft und dann auch teurer als die gewöhnlichen Historics?
 
2003 (und auch in den Jahren zuvor) waren die Historic Modelle GENERELL um einiges teurer!!
Die wurden erst mit dem Vertriebswechsel günstiger ...
Einen 'Rioboard-Aufschlag' gab es keinen - den gab es erst in den darauffolgenden Jahren - z.B. bei Angeboten in der E-Bucht!
Grüße!
 
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@Pekri
Wurden damals, als du deine 2003er Les Pauls gekauft hast, diese mit Rio-Board eigentlich speziell beworben? sprich wurden die Rio-Modelle als solche verkauft und dann auch teurer als die gewöhnlichen Historics?

Ich wusse erst ein Jahr später, dass ich zwei Gitarren mit Rioboard habe. Die wurden nur insofern speziell beworben, dass ab 2003 viele Details näher an das historische Vorbild gebracht wurden. Und eben, wie Knopfler schon gesagt hat. Die Historic Collection Gitarren waren wirklich extrem teuer. Die Preise bewegten sich ab ca. 8`000.- Euro für eine Goldtop oder 8`500.-. für eine 58er Plaintop. Die Preise für die 59er bewegten sich ab etwa 10`000.- Euro aufwärts.
Im Gitarre&Bass Ausgabe 08/2000, Seite 92 worde von Michael Dommers eine Standard aged vorgestellt. Sie ist 4.25 Kg schwer und kostete, nun setzt euch mal:

DM: 22`500.- Mit entsprechendem "Killer-Top": DM 29`900.-

Ich habe ja schon des öfteren gesagt, die Preise für Custom Shop Gitarren sind in den letzten Jahren extrem gesunken. Auch meine Gitarren hatten wirklich sehr stolzer Preise. Nur: ich bereue nichts, sie gekauft zu haben. Denn die 2003er, davon habe ich 3 Exemplare, sind einfach wirklich genial. Das wusste ich aber schon, als ich sie gekauft hatte.

Die Produktion der Rioboards musste ja aus Artenschutzgründen eingestellt werden. Deshalb wurden die Gitarren nur bis etwa Mitte April damit ausgestattet. Aber auch meine R0, welche im Juni 2003 hergestellt wurde, ist wirklich eine toll klingende Gitarre. Aber schön, dass ich zwei Rioboard Instrumente habe. Je nach dem werden sie geschätzt oder verachtet:D
 
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Jo, den Test habe ich hier. Sogar in Papierform (kennt das jemand noch, so Zeitschriften und so? :D).

Der Preis in Testberichten ist UVP, der Preis beim Händler liegt ein gutes Stück darunter.
 
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Ich wusse erst ein Jahr später, dass ich zwei Gitarren mit Rioboard habe. Die wurden nur insofern speziell beworben, dass ab 2003 viele Details näher an das historische Vorbild gebracht wurden.

Die Produktion der Rioboards musste ja aus Artenschutzgründen eingestellt werden.

das waren im wesentlichen die Dinge, die ich wissen wollte, danke Pekri! Muss ja toll gewesen sein, als du dann herausgefunden hast, das du zwei von den seltenen Modellen mit Rioboard besitzt. :great:


waren die horrenden Preise dem damaligen Vertrieb geschuldet, oder waren die auch in den USA so hoch?


_____

etwas anderes ist mir gerade aufgefallen: ist zwar keine Les Paul, aber ich finds interessant, dass hier Double-White Burstbucker 1&2 verbaut werden. Wenn sie es hier "dürfen" dann könnten sie es ja sicher auch bei CC Modellen wie zB die Ed King Burst (#16) "korrekt" machen. Was denkt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, den Test habe ich hier. Sogar in Papierform (kennt das jemand noch, so Zeitschriften und so? :D).

Der Preis in Testberichten ist UVP, der Preis beim Händler liegt ein gutes Stück darunter.

Ich habe fast sämtliche Testberichte über Les Pauls gesammelt in den letzten 25 Jahren. Auch der legendäre Artikel von Udo Pipper: Der heilige Gral, wo er zusammen mit Abi von Reinighaus, Wolfgang Eistert und Peter Diezel 4 wunderbare Les Pauls testete3 Gibson und eine Morgaine. Es war die 1959 er von Gregor darunter. Eine tolle Story.
Dann habe ich eben auch fast sämtliche Kataloge in Papierform. Bei uns bekomme ich sogar jetzt noch schöne Kataloge von Gibson. Durch gute Beziehungen sind immer wieder tolle Sachen aufzutreiben.

Man kann schon sagen, dass die Preise in diesem Bereich ziemlich getaucht sind, auch in den USA. Der Dollar ist auch um einiges günstiger. Dies muss auch berücksichtigt werden. Da profitieren wir natürlich ganz direkt von der amerikanischen Währungspolitik.
 
waren die horrenden Preise dem damaligen Vertrieb geschuldet, oder waren die auch in den USA so hoch?
ich habe mir 2001 eine 97er AAA R8 Mary Ford und eine 94er AAAAA R9 Tom Murphy aus den USA gekauft. Die Neupreise lagen in 01 bei 7.500/8.000 USD. Fast unabhängig davon, ob 3A oder 5A Top nach meiner Erinnerung.


Gruß,
Dietmar

gesendet von meinem Rubbeltelefon
 
@Pekri59

wow - deine custom da auf dem bild sieht absolut traumhaft aus.

macht ihr eigentlich so gitarrenpolitur auf eure gitarren? ich habe mir so eine von gibson gekauft um zu pflegen: gibson pump polish. nur wie oft man das anwenden sollte, das weiß ich nicht. ich mache das so 1x im monat drauf.

lg
<3
 
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Bei Politur gibts doch keine Vorgaben oder?^^

Wenn du viele Schmierabdrücke und Schmutz hast, dann machste die eben weg, ansonsten spart man sich die Arbeit.

Ich mache das relativ häufig, da ich eine Darkback-Goldtop hab, auf dem schwarzen Lack sieht man ja immer alle Abdrücke :whistle:
wenn ich mal einen Monat nichts weggewischt habe sieht der Hals immer etwas unschön verschmiert aus^^
 
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macht ihr eigentlich so gitarrenpolitur auf eure gitarren? ich habe mir so eine von gibson gekauft um zu pflegen: gibson pump polish. nur wie oft man das anwenden sollte, das weiß ich nicht. ich mache das so 1x im monat drauf.

Danke für dein Kompliment.

Ich verwende bei den Nitrolacken der Vintage-Gitarren eigentlich nur den Lappen. Da braucht man kein Polish. Sonst brauche ich ab und zu auch eine spezielle Politur aus dem Violinenbau und auch Auto-Politur. Die Auto-Politur aber nicht auf allen Instrumenten. Am besten sind Baumwolllappen.
 
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Die 58er Reissue ist der Hammer:great:. So stelle ich mir meine persönliche ideale LP vor. Aber als finish wäre mir Honeyburst oder Lemon drop lieber.

Ich hätte vor paar Jahren zuschlagen sollen, damals hat die R8 bei Thomann nur 2600-2700 gekostet, jetzt ist die einen guten Tausender teurer.
 
Stimmt bei den 2012er Modellen gabs dann schon gute Angebote gegen Ende, aber 2013 hat sich ja mit den Specs einiges geändert.
 
@burstbucker: Sie ist schon ziemlich ausgefadet. Ihr Sunburst war noch intensiver. Unter dem Pickgard und dem Pockerchip sieht man es schön. Eventuell wird sie als nächstes zu Florian in das Bavarian Makeover gehen.
 
Weil das Thema "weight relief" ja immer wieder mal gerne aufkommt, hier noch mal die Unterschiede auf der Gibson Seite selbst erklärt.

Lighten Your Les Paul Load
 
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Auch liebe ich deren Pickups, die so weit herum verschriehenen, aber von mir genial empfundenen 490R und 498T.

Och, in der richtigen Musikrichtung mit dem richtigen Amp klingen die super! Die "Kritik" an die Pickups kommen doch in dem Falle immer von den Traditionalisten. Gibson hat meiner Meinung nach schon deutlich schlechtere Pickups verbaut als die 490R und 498T. Zum Beispiel die Burstbucker Pro.
 
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