Das wurde in diesem Thread nun schon mehrmals erklärt. Kann auch mal jemand erst lesen und dann posten?
Ich find's verzeihlich. Nachdem hier seitenlang OT-Diskussionen über Weight Relief Holes und das generelle Verhalten von Gibson-Freunden und -Gegnern geführt wurden, hab ich auch ans Ende gezappt, ohne mir alles durchzulesen.
Kann also durchaus sei, dass meine persönliche Stellungnahme jetzt auch irgendwas wiederholt:
Rein als Gitarre, als Konzept finde ich die BFG sehr, sehr ansprechend. Mir gefällt sie optisch und von der Idee.
Ich habe generell den Eindruck, dass bei den zuletzt herausgebrachten Gibson-Modellen die Massenkompatibilität bewusst vermieden wird. "Goddess", "Menace", "Vixen", "GT" und auch die BFG sind allesamt Modelle, die IN SICH absolut stimmig sind und ein ganzes Stück entfernt vom Mainstream, die aber dafür das Risiko bergen, dass der eine oder andere sagt: "ist ja ganz schick, aber ich brauch das nicht".
Ich weiss nicht, ob Gibson bewusst riskiert, dass alle diese Modelle eher kleine Auflagen sehen werden. Für mich sieht's aber so aus, als ob der Vorstand den Designern in der Entwicklungsabteilung freie Hand gegeben hat, mal so richtig die Sau raus zu lassen "....und wie wir das verkaufen, überlegen wir später". Wenn es so sein sollte, find' ich saucool, weil Gibson für diesen Ansatz ja eigentlich nie belohnt wurde - und trotzdem immer wieder den Mut aufbringt, mal NICHT die xhundertste Reissue rauszubringen.
Die BFG speziell sitzt imo zwischen so ziemlich allen Stühlen. Wiso man ein Modell "stripped" - also abmagert - und dann als "fetteste Paula ever" anbietet, lässt bei mir nur ein grosses Fragezeichen leuchten. Wieso ist die "fetter", als eine schwerere, lackierte, mit 2 Humbuckern bestückte Standard? Oder ist da was "lost in translation"?
Und der Name "bad fucking guitar"......äääähh...naja. Geschmacklos imo. und unpassend. Die schicke Decke und die stimmige Gesamtästhetik sind für mich alles andere als "bad fucking". Der Name ist für den klassischen Gibson-Kunden eher abtörnend und die sog. "Gibson-Hasser" fassen das eh nicht mit der Kneifzange an, weil halt der falsche Markenname draufsteht.
Was bei mir sehr selten ist: ich find die schwarze Variante mit Abstand am geilsten, die hat so eine schmierölige "Rat Bike"- Optik. Gelb und Rot hätten sie sich schenken können. Da passt dann "bad fucking" so was von gar nicht mehr....was soll das also?
Ich würd sie gern mal in natura sehen, weil ich zwei Bedenken habe: erstens sind nach meiner Erfahrung die "economy"- Gibsons relativ schlecht im Vergleich zu ähnlich teuren Mitbewerbern. Und zweitens sehen die billigen Lackierungen (z.B. der "faded"-Paulas) in Wirklichkeit oft zum Kotzen aus.
Übers Kaufen denk ich nach, wenn's ein Lefty-Modell gibt.
Aber generell: das Marketing ist zwar geschmacklos und dämlich (peinliche Anschleimerei an die Metal-Fraktion imo) aber es ist eine schicke Gitarre, mit einem stimmigen Konzept. Umbauen oder verändern (Holzknöpfe, z.B.) würde ich gar nichts. Auf gar keinen Fall! Zum einen aus Respekt von dem Design und dem - bei Gibson sehr seltenen und immer wieder vom Markt bestraften - Mut, mal was anderes zu machen. Zum anderen, weil es von dieser Gitarre sehr wahrscheinlich nicht sehr viele geben wird. Könnte sein, dass ein "unverbasteltes" Modell in ein paar Jahren zu guten Preisen gehandelt wird - vorausgesetzt, die Teile klingen so gut, wie sie aussehen.