Gibson - ist es Liebe oder Hass?

  • Ersteller Thorsten B.
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Ich habe das Gefühl, dass es zwei Welten im Musiker-Universum gibt und Gibson in beiden unterschiedlich wahrgenommen wird.

... und so weiter

Danke für diese Ausführungen: Sie entsprechen genau meinem Empfinden.

Meine schlechteste Markengitarre war eine Fender Japan Pink Paisley für seinerzeit 1200 DM. Sie hatte bei Lieferung falsche Abstände im Sattel (wurde kostenfrei behoben), war aber schlecht bespielbar und brummte wie sau (dafür sah sie nett aus) ...

... dennoch würde ich niemals durch die Gegend laufen und behaupten: Fender baut Mist. Denn ich kenne zig Leute, die damit zaubern können. Ich konnte es nicht.

Meine Lieblingsgitarre war eine Gibson SG in Vanilla für etwa 1300 DM (Ja - die hatte einen Haarriss im Lack. Ojeh.). Meine erste "richtige", die ich später aus jugendlichem Blödsinn gegen eine Ibanez Musician MC-150 eintauschte, die hübsch, soagr günstiger und erstklassig verarbeitet war, aber charakterlos klang.

Dennoch sag ich nicht: Ibanez ist doof. Denn diese günstige GItarre war tadellos. Aber stinklangweilig trotz der aufwendig- schicken Lackierung.

Meine Aktuelle ist eine Epiphone ES DOT deluxe LTD. Also wieder ein "Gibson-Ableger". Die erste seit damals, die ich wieder richtig mag. Sie ist einfach sympathisch, klassich-schön, unprätentiös - so wie ich es mag...

Offenbar kann man Gitarren eines Herstellers einfach mögen - ohne sich daüber Gedanken zu machen, wie lange ein Bauer das Holz per Hand gestreichelt und liebkost hat.

Um also die Eingangsfrage zu beantworten: Gibson ist weder Liebe noch Hass. Es ist heutzutage nicht mal mehr eine Frage der Qualität und Verarbeitung.

Es ist schlicht und einfach eine Stilfrage. Ich freue mich einfach darüber, dass man im Jahr 2011 eine Gitarre kaufen kann, die es auch schon im Jahr 1965 gab. Genauso wie ich es schätze, dass man im Jahr 2011 eine Levis-Jeans kaufen, die es auch schon vor 30 Jahren gab - obwohl sie heute teurer sind und nicht unbedingt besser verarbeitet. Wenigstens gibt es sie noch.
 
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Zu dem Beleidigungen sag ich weiter nichts und der Rest von dir ist Markenkokettiererei, wie auch in jedem Apple Forum zu finden.

Oh mein Gott, du hast es erkannt! Ich bin eine Hure!

Was in meinem Post führt dich zu dieser scharfsinnigen Annahme? Ist es die Tatsache, dass ich meine Meinung begründet dargelegt habe, um dem Leser meine Meinung nachvollziehbar zu machen, oder ist es die Tatsache, dass ich auf die Fragestellung des Threaderstellers tatsächlich eingegangen bin? (Oh mein Gott, ich böser Bube war ON-TOPIC!)
Nur um dich richtig zu verstehen, wenn ich also negative Kritik an einer Firma äußere, dabei alle Gitarren der Marke über einen Kamm schere, weil ich ne Gurke erwischt habe, dann ist das das Äußern meiner freien Meinung. Wenn ich aber Positives über diese Firma schreibe, dann kokettiere ich mit der Firma und bin der Satan? Greif das Recht auf freie Meinungsäußerung also nur, wenn ich meckern will?

Ich mag Gitarren von Gibson. Da stehe ich auch zu. Ebenso wie ich Gitarrendesigns von vielen anderen Firmen mag. Deshalb kokettiere ich allerdings nicht mit der Marke. Aus welchem Grund auch, was hätte ich von Gibson zu erwarten? Ich persönlich kann doch nur hoffen, dass z.B. meine Äußerungen zur Produktpalette sich in eine Reihe vieler anderer ähnlicher Aussagen zur Produktpalette einfügen und dadurch genügend Relevanz gewinnen, als dass es sich für Gibson lohnt, darüber nachzudenken. Und mehr will ich auch gar nicht.
Mir ist nicht daran gelegen hier irgendwen zu missionieren. Ich möchte nur auch meine eigene Meinung äußern dürfen.
Und dazu zählt eben: Thorstens Anweseheit :great: Meine Erfahrungen mit Gibson :great:
 
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Also mal ehrlich, das ist doch alles kein Grund, die Emotionen hochkochen zu lassen. Es gibt halt Leute, die diese Gitarren sehr mögen, und es gibt Leute, die nicht wirklich überzeugt sind. Beide Standpunkte sind doch legitim, und es sollte eigentlich nicht so schwerfallen, die jeweils andere Meinung zu tolerieren. Nicht wahr?
 
Das ist klar, umso wichtiger ist es IMHO, die Firmenmitarbeiter da rauszulassen, die das Bild noch weiter verfälschen. Jeder User an sich hat schon eine durch uns unbekannte Quellen beeinflusste Meinung, die den "Schwarm" positiv oder negativ beeinflussen. Und da ist es nicht grad förderlich, wenn Leute mit Sonderstatus wie gekennzeichnete Mitarbeiter oder auch Moderatoren dazukommen und den Meinungspool mit ihren stärkeren Stimmen verwässern.

Die Boardleitung hat (in Abstimmung mit der Moderation) nun mal entschieden, dass Firmenmitarbeiter hier gekennzeichnet sein sollen. Das mag dir nicht passen, aber damit musst du leben.
Weitere Äußerungen in diese Richtung werden sanktioniert,... und ja, genau so funktioniert ein Forum. Zumindest jenes, in welchem wir uns gerade befinden.
 
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Also mal ehrlich, das ist doch alles kein Grund, die Emotionen hochkochen zu lassen.

Ist doch schön, wenn endlich mal wieder Emotionen in Threads hochkochen. :great:
Irgendwie war dieses Forum in letzter Zeit ohnehin viel zu sachlich, deshalb war es toll zu sehen, dass endlich mal wieder jemand einen nützlichen Gibson-Thread eröffnet hat, denn wenn das Musiker Board eines dringend braucht, dann sind es noch mehr Threads, in denen man über Gibson diskutieren kann! :)

Mich persönlich interessiert die Firma eigentlich nicht besonders, aber ich mag die Instrumente, die sie herstellt.

Gruß
Hank
 
Ich bin eine Hure!

Danke für die Info, vielleicht brauch ich mal eine :great:

Fred Board schrieb:
Ich möchte nur auch meine eigene Meinung äußern dürfen.

Ganz genau das möchte ich doch auch. Ich versteh den Wirbel nicht.

vanderhank schrieb:
Mich persönlich interessiert die Firma eigentlich nicht besonders, aber ich mag die Instrumente, die sie herstellt.

Genauso gehts mir auch und ich finde, dass das eine gesunde Einstellung ist :great:

foxytom schrieb:
Die Boardleitung hat (in Abstimmung mit der Moderation) nun mal entschieden, dass Firmenmitarbeiter hier gekennzeichnet sein sollen.

Sei euch unbelassen. Dass ich das für eine politisch falsche Entscheidung halte ist für euch völlig irrelevant, auch klar. Aber bitte, es kann doch nicht verboten sein, das anzusprechen. Ich mache ja keinen Stunk oder Revolution.
 
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Eure Diskussion hat aber irgendwie leider rein gar nichts mehr mit dem Thema zu tun.
 
Ich habe das Gefühl, dass es zwei Welten im Musiker-Universum gibt und Gibson in beiden unterschiedlich wahrgenommen wird.

Ich denke auch, dass hier ein Nagel ziemlich mittig auf den Kopf getroffen wurde. Ich könnte mir die Differenzierung zwischen beiden Gruppen/Welten allerdings noch ein bisschen anders vorstellen, und bemühe hierzu das ziemlich sinnverwandte Beispiel "Apple", das ja auch schon irgendwo im Thread aufgetaucht ist. Dieser Vergleich ist deshalb sinnvoll, weil es für beide Produktgruppen eine breit gestreute Anwenderschaft bzw. Anhängerschaft (Schüler bis Profi) gibt, und beide – als Thema – über ähnlich emotionale Sprengkraft verfügen.

Für mich stellt sich das so dar:

- Es gibt die Leute, die aufgrund eigener Erfahrung und selbstbewusst das Werkzeug ihrer Wahl aussuchen, unabhängig von herrschenden Mehrheitsmeinungen und Zeitgeist-Strömungen. Das kann eine Gibson sein, weil genau die dem Anwender gibt, was er sucht. Selbst wenn 100 Kumpels sagen, dass daran irgendwas verkehrt ist. Das kann auch ein Apple-Rechner sein, der dasselbe tut, selbst wenn man Dienstleister für Industriekunden ist und somit eigentlich einem anderen Massendruck gehorchen sollte. Hierzu befragt, wird der Anwender sich positiv über das Werkzeug der Wahl äußern, weil es für IHN das richtige ist. Profis bzw. selbstbewusste Anwender wissen aber auch, dass solche Erfahrungen nicht übertragbar sind, und daher finden sich selten Missionare für oder wider irgendwas unter diesen Leuten. Diese Leute akzeptieren dann auch gerne, dass andere Menschen sich anders entscheiden. Leben und leben lassen.

- Es gibt Leute, die sich unsicher sind. Unsicher über sich selbst, ihr musikalisches Wirken, ihre Stellung in der Hackordnung der lokalen Stadtmusik-Größen, und was generell so "richtig" oder "falsch" ist. Diese Leute schließen sich gerne Mehrheitsmeinungen an (Umfrage: "welche Gitarre soll ich kaufen"), und wenn man das mal getan hat, wird man es auch vehement verteidigen. Und vor allem: noch mehr andere davon überzeugen wollen, dass das RICHTIG ist. Denn jeder weitere, der das dann auch vertritt, bestätigt schließlich die Richtigkeit meiner Entscheidung. Es lebt sich so wohlig warm im gemeinschaftlichen Eintopf, wo alle sagen: du bist gut, weil du dies oder das hast oder gut findest :D

Und wehe, es kommt dann eine andere Gruppe und sagt "ihr seid doof, habt keine Ahnung, wir sind dagegen". Das wäre ja super-simpel abzutun mit "ist mir wurscht, ich habe so entschieden, weil's für mich richtig ist". Geht aber nicht, man hat nämlich aus anderen Gründen entschieden, dieser Gruppe anzugehören. Und da tut's dann weh, wenn einem so knüppelhart aufgezeigt wird, dass man… nein, nicht die falsche Entscheidung getroffen hat, sondern nicht entschieden hat, vielmehr einfach irgendwo mitgeschwommen ist. Das verstärkt die Unsicherheit, das erhöht die Lautstärke, und führt dann zum … na, das hier halt ;)

Danke für die Aufmerksamkeit, meine hausfrauenpsychologische Momentbetrachtung ist beendet, zurück zum Grabenkampf :D
Bernd
 
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Ich habe schon mal gehört, es soll Leute geben, die spielen Gitarren von unterschiedlichen Herstellern! Manche sogar Fender und Gibson, was sollen die jetzt nur machen? Sich selbst hassen? :eek:
 
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Aber ich seh schon, Du bist mit Bach und Chery glücklich, ich hab meine Ansprüche woanders weil ich diese Gitarren für rausgeworfenes Geld halte (denn Erfahrung hat mich gelehrt wer billig kauft, kauft mind. 2x) also ist von meiner Seite hier Ende mit der Diskussion..
...wundervoll, dann muss ich deine ausschnitthaften Wahrnehmungen nicht mehr weiter kommentieren. Ein letztes Mal also:
  • Eine gute Gitarre verliert nicht ihre Intonation durch "rumgehämmere".
  • Ich habe von Chevy geschrieben (Cherys waren, was Gibsonnachbauten angeht, stark modifiziert und hatten sich vom Original bewusst und unter Druck entfernen müssen). Ob Anfang der 90er 800-1000 DM als "billig" einzustufen war? Ich habe das anders in Erinnerung ....
  • Ich habe bereits über meine konkreten und nicht nur negativen Erfahrungen mit Gibson Gitarren geschrieben.
Passt offenbar nicht in dein Polarisierungsspiel und wird überlesen. Schade.
 
Nur als kurzer Hinweis: Chevy und Cheri/Chery kamen alle aus der gleichen, südkoreanischen Fabrik nämlich Un-Sung die auch im Auftrag für Samick, Epiphone, wasweißich fertigte.. soviel zu meinre "Polarisierung"
 
Es ist auch selten dass man das erlebt, nämlich, dass die Kritik an einem Instrument persönlich genommen wird. Für mich hatte keine Gibson, die ich angespielt habe, einen unverkennbaren Ton gehabt, nichts, was ich nicht mit einem weitaus billigeren Instrument hätte erzielen können. Im Gegenteil, im direkten Vergleich hätte ich mich mich für eine LTD EC 1000 entschieden, sie lag mir besser in der Hand, hatte für mich den besseren Ton im Vergleich zu 5 oder 6 getesteten neueren Les Paul Standard Modellen. Aber deswegen würde ich jetzt hier nicht sagen, Gibson sei Mist.

Aber ich werde das Gefühl hier nicht los, dass der Mythos Gibson nicht totzubekommen ist... unerreichbarer Ton, weiß nicht.... vielleicht bin ich zu pragmatisch das zu hören und ich bin zu emotionslos, was meine Instrumente betrifft, als dass ich mich von sowas leiten lassen würde.

Aber schade, dass hier jeder zweite Post persönlich genommen wird aber ich kann auch in vielen Posts eine deutliche Gibson-Brille rauslesen.

Thema Thorsten: also ihm jetzt hier Respekt und Mut zu zollen, halte ich mal für vermessen. Was macht der gute Mann hier, seinen Arbeitgeber vertreten und mich würde wundern, wenn da etwas von dem hier Besprochenen nach oben gelangen würde. Was hat das mit Mut zu tun, erstens eine Petition ins Leben zu rufen, diesen Thread hier zu starten und in seinem persönlcihen Frage- und Antwort Thread nur auf die Fragen zu antworten, die ihm angenhem sind. Aber das ist wie das nach oben Buckeln in Bezug auf den Boardbetreiber, der das ja auch zum Wohle der Menschheit hier betreibt!
 
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Ja das ist schon manchmal Fanatismus. Da ist eben nur die eigene Ecke gut, weder die andere Seite, noch die neutralen. Manchmal könnte ich auf die Idee kommen, meine SG allein deshalb wieder abzustoßen, so wie ich es vor Jahren mit all meinen Apple Computern gemacht habe, als Apple aufgehört hat eine Computer Corp zu sein und eine Gadget und Lifestyle Bude wurde.

Sorry für den Apple Vergleich, aber der passt so herrlich. Als ich heute ein Promo Video zur Firebird X gesehen hab, musst ich wieder dran denken. "Turn the Knob and... - awesome! Fantastic!"...
 
Nur als kurzer Hinweis: Chevy und Cheri/Chery kamen alle aus der gleichen, südkoreanischen Fabrik ...

Ich hege die Vermutung, dass er das weiß...

... und wenn ich das recht gelesen habe, gelten die Chevys in der "Rangfolge" zu den qualitativ besten dieser Instrumente, gefolgt von Chery und Cheri... Von letzterer habe ich, nebenbei bemerkt eine "Basic" aus Sperrholz (also eigentlich das schlechteste der am schlechtesten Angesehenen), die ich trotzdem noch gerne spiele, weil sie gut verarbeitet ist und mir klasse in der Hand liegt... die fand ich damals aber auch nicht wirklich billig, wenn ich das recht im Kopf habe...

... ich schweife ab... sorry...

On Topic... Ich finde den Thread, auch wenn ich glaube, die Idee dahinter zu verstehen, irgendwie trotzdem unsinnig... Meldet sich etwa einer hier der schreibt, dass er Gibson hasst? Oder zugibt, aus bösem Willen Falschinformationen über Gibson zu streuen und nun die Gelegenheit nutzt es Thorsten B. hier nochmal "persönlich" zu sagen? ... nee, nicht wirklich oder?

Und trotzdem gleitet es (wie üblich?) immer mal wieder ein wenig ab, wird off topic und über immer dieselben Dinge "diskutiert" und sich auf die Aussagen Anderer "gestürzt", wie in jedem ähnlichen Thread auch... Braucht man dafür einen eigenen Thread? ;)

Und das man von Gibson, wie bei anderen Anbietern auch, eine Top Verarbeitung erwartet, ist doch auch nichts überraschendes, oder? Eine Fender Am. Standard liegt so ca. bei 1200€? Und eine Gibson Standard liegt bei ca. 2000€? Also (nagelt mich nicht darauf fest) liegen ca. 800€ im Preis zwischen den Standardmodellen der beiden Hersteller... kompliziertere Fertigung hin oder her... tendenziell für 9 von 10 Leuten ist das eine Menge Geld, für die man ordentlich arbeiten und sparen muss und dementsprechend erwartet man vielleicht auch (noch) etwas mehr und ist um so enttäuschter, wenn etwas nicht passt... Ist das überraschend? Oder nur menschlich? ...
 
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Um das ganze hier mal wieder auf eine andere Ebene zu bringen (da sich die Diskussion hier anscheinend nur noch um persönliches dreht...).

Mal eine Frage von mir: "Warum kochen die Emotionen nur bei Gibson hoch, wenn man Qualitätsmängel anspricht?"

Ich habe das bisher hier am Board bei noch keiner anderen Marke erlebt. Ich habe schon die meiner Meinung nach lahmen Fender Mexikos angesprochen und nur einen leichten Widerspruch geerntet und sonst nur großes Schweigen. Bei LAG nach der Messe 2010 sprach ich von massiven Verarbeitungsmängeln der Ausstellungsstücke. Da bekam ich viel Zuspruch oder erstaunte Kommentar "oh echt?". Bei Gibson bekam man direkt auf die Ohren, nach dem Motto "die hängen nur B-Ware aus". Mh...:gruebel:
Bei Hagstrom ist es eine bekannte Tatsache, dass der Toggleswitch nicht dolle ist und generell die Elektronik eher nicht der Brüller. Lustigerweise stört sich hier kaum einer daran und es wird Achselzuckend der Lötkolben geschwungen. Liegt das daran, dass eine Swede nur 500 Euro kostet? Ups, das kostet eine 50s Tribute auch. Na gut, einen Hunni mehr, aber Worns gibt es stellenweise auch schon für 550.

Was ist das jetzt mit Gibson? Warum darf man nicht kritisieren, ohne abgewatscht zu werden? Und auf der anderen Seite, warum werden Gibsons, auch in ähnlichen Preisklassen, für Verarbeitungsmängel massiv kritisiert, die man bei anderen Marken einfach so hinnimmt?
 
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Was ist das jetzt mit Gibson? Warum darf man nicht kritisieren, ohne abgewatscht zu werden? Und auf der anderen Seite, warum werden Gibsons, auch in ähnlichen Preisklassen, für Verarbeitungsmängel massiv kritisiert, die man bei anderen Marken einfach so hinnimmt?

weil GIBSON oben drauf steht... und man in vielen Köpfen damit nicht nur eine Gitarre kauft, sondern einen Mythos, DEN Ton... :redface:
 
Was ist das jetzt mit Gibson? Warum darf man nicht kritisieren, ohne abgewatscht zu werden? Und auf der anderen Seite, warum werden Gibsons, auch in ähnlichen Preisklassen, für Verarbeitungsmängel massiv kritisiert, die man bei anderen Marken einfach so hinnimmt?

Es ist Fanatismus. Das gleiche kann man auch bei anderen Marken beobachten, überall dort wo es marktdominierende Marken gibt. Aus meiner Erfahrung (EDV): Apple, Intel/AMD, ATi/NVIDIA, sogar bei SSDs zanken sich die Leute schon ob nun Intel, Crucial oder OCZ die besten baut. dabei unterscheidet sich der ganze Kram wenn überhaupt nur in Nuancen, keines Streites wert. Gäbe es Waschmaschinenforen würden sich die Leute ziemlich sicher drüber zanken, ob nun Miele oder Siemens am besten wäscht. Aber - und das ist das perfide - ist das alles nur etwas, was den Firmen Umsatz und digitalen Content bringt, diese ganze Zankerei.
 
Ich glaube man kauft keinen Ton, dazu wurde er seit jeher viel zu sehr absichtlich von Gitarristen, Amp- und Effektherstellern variiert, man kauft (Rock)Geschichte mit dem Gibson Logo.
Der Rest, den man in etwa als typischen Ton erkennen mag, ergibt sich aus Mensur, Hardware, Tonabnehmern und dem Holz zwischen Steg und Sattel, der ist bis zu einem bestimmten Maß bei allen Gitarren eines Typs, Kopien inklusive, gleich oder sehr ähnlich.

Fanatismus würde ich dabei allerdings keinem von uns unterstellen wollen, dazu existiert die Marke zu lange und ist bereits eine Legende, genau wie ihre Gitarrenmodelle, das gleiche gilt natürlich für Fender. Wenn ich dagegen Apple anschaue, tragen beide Hersteller eher einen Heiligenschein der Unschuld. Musikinstrumente würde ich zudem auch nicht als plattes Konsumgut sehen wollen. Obsoleszenz ist kein Thema in dem Bereich, man repariert und erfreut sich 60 Jahre und mehr an diesen Produkten, wo gibt's das heute noch?

Im übrigen sehe ich kleinere Fehler bei Handarbeit auch nicht als Beinbruch, eher als eine Art Gütesiegel für Menschen die etwas geschaffen haben. Zudem sind Gitarren Handwerkszeug für Musiker, die ihre kleinen Schäden ohnehin irgendwann nehmen, egal, dann wird eben repariert und ausgetauscht. Diejenigen die jene Gitarrenmodelle zu Mythen gemacht haben, machten es genauso (!)
Wieviele kontrollieren beim Neuwagenkauf den Lack bis ins letzte Detail, sinnvollerweise mit Lupe, den Unterboden und verklagen Waschstraßenbesitzer wegen kleinster Lackschäden? Beim ersten Kratzer tat's noch weh, fällt mir dazu ein. Wer Gitarren allerdings für die Vitrine kauft, daher nur perfekteste Arbeit sehen will, ist mir ohnehin etwas suspekt.

All das rechtfertigt trotzdem keine Mondpreise für Gitarren, die sich allenfalls minimal in Hardware oder Farbton unterscheiden. Vielleicht ist das etwas, was mir an Gibson wirklich nicht gefällt. Du willst keine Kontur im Body, eine wirkliche Replika eines 50er Wraptails, statt Tune-o-matic, und auch den minimal anderen Farbton? Dann zahl auch bitte 1-2k € mehr... Das mag nur 2 Modelle betreffen, aber mich stört sowas. ;)
 
Mal eine Frage von mir: "Warum kochen die Emotionen nur bei Gibson hoch, wenn man Qualitätsmängel anspricht?"

Ich habe versucht, das zu beantworten. Weil hier eine Grundlage der persönlichen Identifikation angekratzt wird.

Wenn ich mich an meine frühen Jugendtage erinnere, in denen ich noch auf eine Luxor-Kopie von irgendwas gespart habe, und dann den Tanzmusiker auf dem Jugendfasching gesehen habe, auf dessen Gitarre "Gibson" oder "Fender" stand, war ich in Ehrfurcht erstarrt. Der MUSS toll sein, wenn er so eine Gitarre spielt. Wenn ich groß bin, will ich auch toll sein. Und wenn man dann diese Denke nicht im Lauf der nächsten Jahrzehnte loswird, dann trägst du immer (und immer noch unreflektiert) diesen inneren Schrein spazieren. Hundert andere bestätigen dich dabei. Ist auch scheinbar kein Problem, solange nicht irgendjemand mit bösen Fakten kommt und sagt "is'nich so doll". Dabei ist es ja gar nicht schlimm, wenn bei irgendeiner Gitarrenmarke sowas auftritt, der Markt reguliert das normalerweise von selbst. Aber gerade Gibson hat vermutlich in den letzten Jahrzehnten mit etwas zu tun, was gleichzeitig Segen und Fluch sein kann: Leute finden die Marke toll, sogar ohne jemals eines der Instrumente in der Hand gehalten zu haben. Das ist Mythos, das ist Traum, das ist ein Riesenhaufen an potenziellen künftigen Kunden. Schön für eine Firma, wenn das so funktioniert. Aber wenn die Firma dann schlampt (muss noch nicht mal viel sein) und den ganzen identifizierten Gutfinder-Vereinigungen somit die Grundlage des Traums entrissen wird, dann ist das wie eine "Dolchstoß-Legende". Das worauf du all die Jahre gebaut hast, ist dir jetzt in den Rücken gefallen.

Das interessante daran dürfte sein, dass es wohl trotzdem immer noch einen Haufen gute Gibsons zu kaufen gibt. Aber deren Qualität wird nicht individuell an der Gitarre AN SICH gemessen, sondern am Mythos. Die 59er, die du Billigheimer dir nie wirst leisten können. Oder nur, wenn du dich so richtig feste anstrengst und erfolgreich bist. Nur die ganz erfolgreichen können sich den richtig guten Ton leisten, den unwiederbringlichen, der nur in den alten Teilen steckt. Für den Rest gibt's höchstens ein bisschen etwas von der Aura, wenn du dann eine R-Irgendwas kaufst.

Ist übrigens nicht nur bei Gibson so. Ist nur JETZT GERADE bei Gibson so. Fender hatte das ein paar Jahre/Jahrzehnte früher. Aber da gab's noch keine Internet-Foren :D

Bernd
 
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Ich habe versucht, das zu beantworten..[.......].Bernd

Toller Beitrag. Jetzt ist also die Frage, reden wir noch über Gitarrenbau oder über Religion? Die Idee ein Dogma mit Qualitätskontrolle zu prüfen, wäre sogar mir zu schräg.
 
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