Gibson 2015er Modelle (Vorstellung / Firmenstrategie)

  • Ersteller Riffhard
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Sieht so aus als wollten sie jetzt, nachdem sie die letzten Jahre mit den worn Studios, Signature T, Midtown oder ES-335 Studio versucht haben auch den Jungen und Preisbewußten einen erschwinglichen Einstieg zu bieten, in einem halsbrecherischen Stunt eine 180 Grad Wende zur reinen Nobelmarke zu machen. :confused1:
 
Langsam wundere ich mich echt über die Produktpolitik von Gibson. Die schaffen es irgendwie jedes Jahr, die sonst so zerstrittene Gitarristengilde dahingehend zu einigen, dass Gibson mal wieder diverse Böcke geschossen hat.
Vielleicht bin ich da ja ein bisschen naiv, aber basierend auf meiner eigenen Einstellung und den Foreneinträgen, die ich so lesen, müsste es doch ziemlich einfach sein, eine Produktpalette aufzubauen, die geschätzt 90% der Interessierten zufriedenstellt:

- Les Paul und SG in je drei Varianten:
* Vintage Specs (und zwar wirklich exakte; solange es noch Boutique-Hersteller gibt, die für reine Modifikationsarbeiten einen fünfstelligen Betrag verlangen können, liegt doch auf der Hand, dass hier noch einiges schief läuft!)
* modern: dünnerer Hals, PU-Splitting, kräftigere PUs, optional(!) das MinE-Tune, etc.
* eine abgespeckte Version für unter 1.000€

- Explorer in drei Varianten:
* James-Hetfield-orientiert
* The-Edge-orientiert
* eine abgespeckte Version für unter 1.000€

- Flying V: hier kenne ich mich nicht aus, aber das wird man auch auf zwei, drei wesentliche Modelle runterbrechen können, bspw.:
* mit EMGs
* mit passiven PUs
* eine abgespeckte Version für unter 1.000€

- je eine ordentliche 335, 339 und 330; als Zugabe vielleicht auch hier eine abgespeckte, bezahlbare Version, bspw. sowas wie die Midtown; alle Jubeljahre mal kann man dann die 345 o. Ä. ausgraben, bei der die Nachfrage nicht besonders hoch sein dürfte, die aber ihre Liebhaber hat

- je eine LPJ, SGJ, Melody Maker, Nighthawk und Firebird

Die ganzen Akustik- und (im weiteren Sinne) Jazz-Modelle (L5, ES175, ...) sind ja normalerweise nicht Gegenstand der Kritik, darum hab ich die jetzt mal nicht berücksichtigt. Genauso wie den CS, der ja eh so ein bisschen sein eigenes Süppchen kocht und bis auf die Preise oder die Exklusivität mancher Modelle nicht so sehr im Fokus steht, wenn es um das seltsame Produktangebot von Gibson geht.
Bei Epiphone versteh ich ja, wenn mal eine Marketing-Entscheidung danebengeht. Der Low-Budget-Markt ist sicher extrem hart umkämpft, da muss man stark auf die Konkurrenten eingehen, unterschiedlichste Preisvorstellungen bedienen, die Angebotspalette immer wieder neu ausrichten etc.
Aber bei Gibson USA? Die Kunden wollen doch nichts Unmögliches, sondern ihre gewohnten Gitarren in ordentlicher Qualität. Klar, der Post ist sehr plakativ, aber ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie es jedes Jahr dazu kommen kann, dass die Kunden die immer gleichen Wünsche äußern und Gibson es immer wieder schafft, genau diese kaum bis nicht zu berücksichtigen!
 
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2012 hab ich mir die SG Ltd. Vintage sunburst zugelegt für nen Neupreis von 1000 € mit 22 Bünden und den 490/498 HB drin. Das war ne richtig schöne Gitarre. Die heutigen Modelle kosten inzwischen 1400, die schwarze is die einzige , welche ich nicht ganz so schlimm finde , alle anderen erinnern mich an die worn-Serie nur mit dem Unterschied das sie mehr Lack drauf haben. Somit wäre für mich auch das Thema SG erledigt.

Natürlich wirds früher oder später nen kleinen Run auf die Standards und Traditional der früheren Baujahre geben, damit meine ich nicht wertvolle Modelle, sondern bis jetzt 08/15-Les Paul. Da wirds auch egal sein ob die Coilsplitting oder welches Chambering sie haben.

Das Einsteigersegment wird eliminiert, die Standards kosten so viel wie bei Gregor Hidden ne gute, gepflegt Custom, wo führt das bitte hin.

Kann sein das die Einsteigerserie in den Augen der Gibson-Obermotze ein Fehler war, aber die Preise massiv zu erhöhen und mit so einer teuren Play-Mobil-Offensive vorzustossen hat wirklich den Anschein, wie von vielen hier bemerkt, das irgendwas im Argen ist. Neues Mangement, finanzielle Probleme oder irgend jemand will/muss alles umkrempeln und meint er muss ein neues Zeitalter einläuten.

Für mich verliert Gibson einiges an Image, so nen Wandel bei solch einer etablierten Marke mit dieser Historie läutet man im Regelfall mit Bedacht ein und nich mit einer Grossoffensive. Aber egal, vielleicht hammse ja nen Plan, würde mich aber überraschen.
 
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Vielleicht werden auch die Rohstoffe knapp.
Soweit bekannt, hüllt sich Gibson ja sehr in Schweigen, was den Holzeinkauf betrifft.
Man möchte sich nicht in die Karten schauen lassen, was ja auch verständlich ist.
Das meiste Holz beziehen sie wohl von APP ("Asian Pulp & Paper Company").
Eine Firma, die selber oft in der Kritik steht.
Eins steht fest:
Um die Qualität zu halten, kann nicht jedes Holz verwendet werden. Oder habt ihr schonmal gehört, dass es wegen Epiphone
juristischen Ärger gab?
Unter dieser Tochtermarke haut Gibson Gitarren raus ohne Ende, aber der Hauptkonzern wird von den US-Behörden wegen
Handels mit geschütztem Holz lang gemacht.
Wenn sowieso alles dasselbe ist, könnten sie doch einfach das für Epiphone verwendete Holz in den USA für
die Gibson Instrumente verwenden.
Machen sie aber nicht.
Experimente mit Ahorn-Hälsen, Baked Maple-, Granadillo- oder Richlite- Griffbrettern sind ein weiterer Indikator
für die Knappheit guten Tonholzes.
Gerade bei einteiligen Hälsen gibt es eine Menge Verschnitt. Wohl ein Grund, warum sie für
die billigeren Modelle neuerdings auf Ahorn umgestiegen sind.
Warum für eine billige Les Paul Studio in 'faded' Optik teures und knappes Mahagoni verballern,
dass dann nachher für die hochpreisigen Instrumente fehlt?

Ich habe letztens eine Artikel des Herstllers Höfner gelesen, wo seitens der Firma zugegeben wird, dass
in naher Zukunft künstliche Baustoffe, wie eben Richlite, nicht mehr zu vermeiden sind,
da das legal verwendbare Holz auf dem Weltmarkt immer knapper wird.
 
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Wenn ich die Dinge aus meiner Sicht betrachte, hat sich bei mir ein echter Wandel vollzogen. Früher sog ich alles auf, was es an Neuigkeiten von Gibson gab und es befanden sich immer gleich zwei, drei Modelle darunter, die ich mir am liebsten gleich gekauft hätte. In den letzten zwei, drei Jahren lassen mich die Gibson-Neuerscheinungen in der Regel kalt. Mittlerweile interessiert es mich immer weniger, was sie neues auf den Markt bringen. Ich registriere diese zwar, damit hat es sich auch in der Regel schon. Denke, das geht vielen so, wenn man den Thread hier verfolgt.

Natürlich ist Rohstoffknappheit ein Thema und es ist auch gut, dass Alternativen gesucht werden. Ich hab eine 2011er SG Melody Maker mit baked maple Griffbrett. Ich kann absoulut nix negatives dagegen sagen. Das alles ist der richtige Weg! Die Les Paul Custom z.B. gibt es aktuell schon nicht mehr mit Ebenholzgriffbrett.

PRS trägt dem auch Rechnung. Der Korpus meiner Starla X besteht aus Sipo. Das ist anscheinend sowas wie Bauhaus-Mahagoni. Ich weiß nicht, wie hier die weltweiten Vorkommen ausschauen. Aber rein vom Klang und Aussehen gibt es daran auch nichts zu meckern.

Diese Preisschwankungen sind auf der anderen Seite nichts neues bei Gibson. Ich kann mich mindestens jeweils einmal daran erinnern, dass ich mir dachte "Gibson ist auf einmal teurer/günstiger geworden!".
 
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Bist Du Dir da sicher? Hab ne 50th Anniversary SG und bei ihr scheint der Neck-PU an der richtigen Stelle zu sein. Des Weiteren befindet sich bei der 22 Bund SG der Neck-PU sowieso nicht direkt am unteren Griffbrettrand.

@Gibson SG:
Geht mir ähnlich wie Dir!

Hi,
ich muss zugeben ich hatte noch nie eine Gibson SG mit 24 Bünden in der Hand. Der Platz zwischen PU und Board ist mir bei 22 bündigen auch aufgefallen. Vom Kauf abgehalten hat mich bisher aber Gibson selbst, und zwar hier:
http://www2.gibson.com/Products/Electric-Guitars/SG/Gibson-USA/SG-Standard-24.aspx

Das ist eine Gibson SG mit 24 Bünden und Mini Humbucker am Neck.
Warum?
Gibsons Begründung:
Wir wollen den "Sweet Spot" beibehalten.

Original:
"In order to allow room for the extra two frets, while keeping the neck pickup positioned in the "sweet spot", Gibson USA uses a narrower Mini-Humbucking pickup in this position."


Daher gehe ich davon aus, dass der Neck Pu bei den Humbucker Modellen leicht zum Steg hin verschoben ist.
Versteh mich nicht falsch, ich bin eigentlich kein Erbsenzähler, wenn du auf mein Profilbild schaust, siehst du auch (m)eine 24 bündige Gitarre.
Aber der Sound des Neck PU's ist fast schon der Hauptgrund warum ich mir überhaupt eine Gibson kaufen würde. Seh ich allein an meiner Les Paul ;)
 
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Ein weiterer Grund könnten neben den Rohstoffen auch verschärfte Umweltschutzgesetze im eigenen Land sein.
In Kalifornien hat Schwarzenegger als Gouverneur in dieser Hinsicht viel verändert.
Das hat die Folge, dass Nitro-Lackierungen nicht mehr unbegrenzt gemacht werden dürfen.
Eine Firma wie Fender hat es gut, die verwenden umweltschonendere Polylacke oder lackieren einfach in Mexiko so viel in Nitro, wie sie wollen.
Andere kalifornische Hersteller wie z.B. Rickenbacker, bauen einfach weniger Gitarren.

Ist ja im Prinzip sehr wirtschaftlich:
Wenn man als Hersteller aus genannten Gründen weniger produzieren kann, produziert man in erster Linie die Waren, mit denen man am meisten verdient.
Deshalb bleiben die Faded-Modelle auf der Strecke.
 
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So schaut der Bereich bei meiner 50th aus:



Leider habe ich keine zweite SG mit Humbuckern, um den Abstand der "Lücke" zu vergleichen.

Ich denke, gerade bei Gibson wird nach den beiden jüngsten Vorfällen sehr genau darauf geachtet, wo sie ihr Rohmaterial her haben.
 
Was hat Kalifornien damit zu tun? Nashville (Standard) und Memphis (Custom Shop) sind in Tennessee.
Was Ebenholz angeht gab es mal ein Video mit dem Chef eines bekannten Herstellers, weiß jetzt nicht mehr wer das war.
Der hat da lang und breit erklärt warum sie jetzt auch nicht rein schwarzes Ebenholz verbauen.
Weil das eben klanglich keine Nachteile hat und wenn nur die schwarzen Bretter verwendet werden schmeißt man 99% des Baums weg.
Aber es gibt halt leider viele Traditionalisten für die geht ein Ebenholzgriffbrett das auch nur einen Tupfer braun hat gar nicht. :weird:
 
Aber es gibt halt leider viele Traditionalisten für die geht ein Ebenholzgriffbrett das auch nur einen Tupfer braun hat gar nicht. :weird:
Kann man ja mit schwarzer Schuhwichse nachhelfen
smiley_emoticons_winkgrin.gif
.

Im allgemeinen halte ich eine Knappheit bei einem nachwachsenden Rohstoff für ein hausgemachtes Problem - eigene Dummheit.
 
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...Was Ebenholz angeht gab es mal ein Video mit dem Chef eines bekannten Herstellers, weiß jetzt nicht mehr wer das war.
Der hat da lang und breit erklärt warum sie jetzt auch nicht rein schwarzes Ebenholz verbauen.
Weil das eben klanglich keine Nachteile hat und wenn nur die schwarzen Bretter verwendet werden schmeißt man 99% des Baums weg.
Aber es gibt halt leider viele Traditionalisten für die geht ein Ebenholzgriffbrett das auch nur einen Tupfer braun hat gar nicht. :weird:

Taylor...

 
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Ich hab die Info bei Reverb.com (http://reverb.com/blog/gibson-to-increase-prices-update-models-for-2015) gesehen und hier noch nirgendwo gelesen. Daher poste ich sie hier mal:

Leading up to the release of its 2015 models, the Gibson Guitar Company has planned a series of changes to its guitar lineup including a general price increase across the board. Whereas MAP (manufacturer advertised price) for a 2014 Les Paul Standard with a normal flame top comes in at $2999, the 2015 equivalent will start at $3879, marking a roughly 29% increase.

"Gibson USA continues to raise the bar of Quality, Prestige and Innovation with the new line up of 2015 guitars. All Gibson USA guitars except for the Les Paul Supreme, Firebird and Derek Trucks SG will ship with the G-Force tuning system. Among many of the added features is the new Zero Fret Nut which is a patented applied for nut that has adjustable action capabilities. The new Tune-O-Matic Bridge features a hex wrench adjustment on thumbscrews for easy action adjustments. All guitars receive a professional set up with accurate intonation, and a new PLEK program with 27% lower fret wire. All models now have Pearloid Inlays and the fingerboard is a thicker one piece rosewood which is sanded and buffed with a new oil treatment for smoother and easier playability. To take it a step further Gibson USA has increased playing comfort by widened the neck and fingerboard by .050 per side. Sparing no expense, Gibson USA even changed the internal wires from 28 awg to 26 awg, along with a new and improved jack design and together they give you an improved uninterrupted signal. For 2015 Gibson will be producing gloss lacquer finishes and no more Satin or Vintage Gloss finishes. On top of all the upgrades Gibson USA did not stop there. They are now introducing a removable Les Paul pick guard with NO SCREWS NEEDED. In honor of Les Paul's 100th birthday all LP and SG guitars will carry the 100 logo on the headstock and a Les Paul Hologram on the back of the headstock for authenticity and tribute to the man himself. To wrap everything up, each 2015 Gibson USA guitar ships in a Gibson Hard Shell case."
 
, Also gibts nix mehr im Einsteigersegment, die billigste LP wird die Studio mit schätzungsweise Preisen wie bei der SG mindestens so um die 1300-1400 € kosten. Hätte ich meine LPJ und SG Standard doch nich hergeben sollen, zumal die 2015-Serie wieder mit nem 100-Jahre-Logo versehen sein wird.

Adios Gibson, für den Nachwuchs ein Desaster, Epiphone wird schon richten, sollen alle froh sein die noch ne SGJ, LPJ und die Faded-Modelle ergattern konnten. Wegen mir kanns Gibson zerreissen. :evil::bad: .... :D
 
Wenn das so kommt, ne Studio für 1400€ - greif ich zu FGN etc. - dann hab ich wenigstens auch was optisch schönes :D
 
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Wenn das die tatsächliche zukünftige Firmenpolitik sein sollte, finde ich es wirklich schade. Gerade weil Gibson gezeigt hatte, dass sie auch für kleineres Geld vernünftige Ware abliefern können. Nun fangen sie wieder mit ihrem Elitärgehabe an. Wer hat diese neuen Innovationen wie Zero Fret Nut oder MinEtune bei einer Les Paul oder SG wirklich vermisst?

Betrachtet man die Zahlen, so muss man ab 2015 680 € mehr für das gleiche Instrument zahlen. Mann, könnten wir bei uns in der Firma nur mal eben so in dem Maße die Preise erhöhen! :mad:
 
Über Preiserhöhungen und dafür (angeblich) bessere Spezifikation kann man ja noch diskutieren. Aber:
In honor of Les Paul's 100th birthday all LP and SG guitars will carry the 100 logo on the headstock
Da hört es für mich vollständig auf. Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass der Headstock für die Optik eines der essentiellen Elemente ist. Wie man in diesem Thread sieht, will dieses seltsame Gekrakel kaum jemand haben. Und es kann mir keiner erzählen, dass das eine irgendwie überraschende Reaktion darstellt.
 
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Ist das Hologramm dann mit dem Konterfei von Lester Polfus? :confused:
 
Anzunehmen!

Ja mh, ehrlich gesagt, mir macht der Schriftzug nun weniger aus. Allerdings bin ich da auch schon etwas leidgeplagt bzgl. der Kopfplatte meiner 50th SG :D:



Auch keine Schönheit in meinen Augen, hatte da viel lieber eine Crown, vielleicht in Gold und mit Jahreszahlen gesehen. Aber so ist Gibson eben. Man muss das vielleicht auch erst einmal in Natura sehen.
 
Ich mag Jubelarien von egal wem nicht auf meinem Eigentum. :mad:
 
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