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Christof Berlin
Registrierter Benutzer
Was mich so richtig ankotzt ist die Aussage (oder der Ansatz?), Jimi Hendrix könnte nicht mit aktuellen "Helden" mithalten.
Aus meiner Sicht sind das alles im Gegensatz zu Jimi Witzfiguren, sorry... Wer wurde den bitteschön nicht direkt oder indirekt von ihm beeinflusst.
PS: Ich habe extra darauf geachtet, meinen Beitrag nicht freundlich zu verpacken...
Ha, das war in der Tat nicht gerade freundlich. Apropros.....
Es ist ein echt starkes Stück von totaler Ignoranz oder totaler Unkenntnis, wenn man *gerade als Gitarrist* nicht versteht, welche enorm wichtige Rolle Acts wie Beatles, Stones, Hendrix, Yardbirds (Beck), Clapton, Who, Doors, Zeppelin, Sabbath, Purple, Floyd etcpp. gespielt haben. Wenn man negiert, dass diese - und viel andere Acts Ihrer Zeit - maßgeblichen Anteil an der musikalischen und spieltechnischen Entwicklung unserer Gattung hatten und immer noch ganz gewichtig haben, ist man - mit Verlaub - ein uninformierter Idiot.
Ohne Pink Floyd kein Porcupine Tree, ohne Sabbath kein Metallica, ohne Metallica kein Meshugga. Ohne Robert Johnson kein Clapton und ohne den kein Bonamassa. Ohne Blackmore kein Malmsteen, ohne Mamsteen kein 80s Shred und dadurch auch nicht das technische Niveau, welches man heute überall sieht. Und ohne Hendrix? Ha, da würde es an allen Ecken fehlen, weil *er* es war, der die anderen Gitarristen seiner Zeit nach vorn gepeitscht hat. Ohne ihn hätte es diesen enormen kreativen Schub rund um 1970 wahrscheinlich überhaupt nicht gegeben. Wie kann man das ignorieren? (Und das schreibt hier einer, der kein sooo großer Fan von Hendrix ist oder jemals war. Aber *er* war etwas ganz Besonderes.)
Es geht um Kunst! Und in Bezug auf Musik bedeutet das ein stimmiges künstlerisches (und evtl. auch kommerzielles) Gesamtpaket - angesiedelt in seiner Zeit oder auch darüber hinaus. Die Zeit wird zeigen, ob zB. Meshugga als legendär in die Geschichtsbücher eingehen wird. King Crimson zB. haben das schon geschafft - aus gutem Grund. Zappa ebenso!
Ich persönlich habe kein Problem mit der neuen Garde von interessanten Virtuosen. Das ist schon aller Ehren wert und so Typen wie Jeff Loomis sind schon klasse, aber bitte (und das habe ich in diesem Thread ein paar Mal gelesen) igoriert nicht die Leistung der heute inzwischen legendären Musiker, die stilbildend in das Geschehen rund um die Gitarre und die Musik unserer Zeit eingegriffen haben.
Und zum guten Schluss zeige man mir *einen* einzigen der "neuen Helden", der das hier überzeugend spielen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=ExqyxuGERN8
Für die diejenigen, die es nicht wissen: das ist ein Song von 1967, interpretiert von einem Gitarristen, der seit ca. 1965 als Profi arbeitet und in den 70ern einer *der* Player war. Und das ist er bis heute - meiner bescheidenen Meinung nach.
Aber egal. Musik ist eine Kunstform. Jeder wie er mag, nur bitte nicht so viel Bullshit.
Jahrgang 1965 checkt dann mal aus für heute.
ps.: und ein 18Watt Marshall (Einkanaler, Volume auf 3Uhr, Tonregler auf Mitte) ist einer der geilsten, dynamischsten Sounds überhaupt. Den Rest erledigen die Finger und die Potis an der Gitarre. Wer damit gut klingt, ist in meinen Ohren und Augen ein guter Spieler. Wer damit nicht klingt, soll nach Hause gehen...... und ich wette, einer wie Loomis klingt damit superb! Tschüssie....